Erst einmal Entwarnung. Diese Geschichte bedeutet nicht das ich die anderen aufgegeben habe. Nur komme ich weder in Heal my soul noch in Liberty weiter. Und diese Idee spukt schon ewig in meinem Kopf herum. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen wenn ich euch noch etwas warten lasse. Ich kann euch nur versprechen das ich nicht vorhabe die Geschichten unvollendet zu lassen. Viel Spass beim lesen!

Wer die updates immer als erste haben will (ca.1 Woche bevor ich sie hier poste) muss auf meine homepage schauen, die Adresse findet ihr auf meinem Profil

Disclaimer: Die Charaktäre gehören leider nicht mir und werden es wohl auch nie. Das gilt für alle Kapitel.

Breath for me

Der See

Die große Halle war geräuschvoll wie immer an diesem Morgen. Es war kurz nach den Weihnachtsferien und die Schüler wie auch einige Lehrkräfte erzählten eifrig von ihren Erlebnissen während der zweiwöchigen Unterrichtspause. Es waren nur wenige in Hogwarts geblieben, zu wichtig war jeder Moment den man in diesen dunklen Zeiten mit seiner Familie verbringen konnte.

Doch es gab Ausnahmen. Der Krieg hatte in den letzten Monaten erste Todesopfer gefordert und so gab es nun weitere Waisen neben dem Jungen der lebte in Hogwarts. Dieser hatte sich nach dem Tod seines Patenonkels in seine Bücher verkrochen und sich von allen abgeschottet. Anfangs hatten seine Freunde noch versucht zu ihm durch zu kommen, doch auch sie hatten es bald aufgegeben.

Auch ein Lehrer war die ganzen Ferien in der Schule geblieben, aber dies nicht ganz freiwillig.

Severus Snape war in den Sommerferien als Spion enttarnt worden und hatte die Wut seines "Herrn" nur knapp überlebt. Er hatte die ersten Wochen des Schuljahres auf dem Krankenflügel verbracht und war danach in sein Quatier verschwunden. Da er sich bis zum Ende des Jahres erholen sollte sahen ihn die Schüler auch nie im Unterricht und zu den Mahlzeiten kam er nur selten. Nicht das es recht viele der Hogwartsinsassen störte. Denn auch wenn nun eine gehörige Portion Respekt für den Tränkemeister in jedem der Schüler innewohnte so war er doch keineswegs beliebt.

Dumbledor und einige wenige Lehrer hatten anfangs versucht den Tränkemeister aus seinem Schneckenhaus zu locken, doch auch sie gaben nach einigen harschen Abfuhren auf und überließen den Mann sich selbst.

Abgesehen von diesen Ausnahmen verlief das Leben in Hogwarts aber wie gewohnt. Das sollte sich aber bald ändern...

Harry war genervt. Nicht nur das er zu Weihnachten einen Berg an anonymen Liebesbriefen erhalten hatte, die ihn im übrigen völlig kalt ließen, nein, auch an einem Projekt, das er sich selbst aufgetragen hatte, kam er nicht weiter: Severus Snape. Denn auch wenn dieser vom Rest der Schule abgeschrieben worden war, wollte Harry doch wissen was genau hinter der Zurückgezogenheit seines ehemaligen Lehrers steckte.

An der Enttarnung konnte es kaum liegen, Harry war gezwungen gewesen sie in einer seiner Visionen zu beobachten, und so schmerzhaft die Rache Voldemorts auch gewesen war so war sie doch nichts Außergewöhnliches. Der dunkle Lord bestrafte jedes Versagen mit dem Crucio, nur die Dauer variierte. Und Snape war entkommen bevor der Todesfluch auf ihn ausgesprochen wurde.

Nur eines war merkwürdig gewesen. Denn kurz bevor Snape sich aus dem Staub gemacht hatte war es Voldemort gelungen in dessen Erinnerungen einzudringen. Und auch wenn Harry diese nicht hatte sehen können so war doch die Reaktion des dunklen Lords äußerst "interresant" gewesen. Er schien im ersten Moment schockiert zu sein, bevor er gelacht hatte, ein kaltes grausames Lachen, und Snape verkündet hatte das dieser ihm nun wenigstens noch als eines nützen würde: als Zaubertrankzutat. Dies schien die letzten Kräfte des geschundenen Mannes zu mobilisieren und so war Snape geflüchtet. Harry rann bei der Erinnerung an die Worte noch immer ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Doch es warf auch eine Frage auf: WAS war Snape? Ein Mensch konnte er nicht sein, da hätte er kaum Wert als "Zutat". Und auch in seinen Büchern fand er nichts nützliches. Immerhin hatte er keinerlei Anhaltspunkte. Und auch wenn seit Jahren das Gerücht umging das Snape ein Vampir sei, war dies doch sehr unwahrscheinlich.

Doch sonst viel ihm nichts ein. Und so hatte er einen Plan gefasst; er würde sich in Snapes private Gemächer schleichen und dort nach Hinweisen suchen. Etwas was nicht ohne ordentliche Planung geschehen konnte. Allein um heraus zu finden wo sich das Quatier des Mannes befand hatte er schon über einen Monat gebraucht. Zwei weitere Wochen waren damit vergangen die Schutzzauber und deren Gegenspüche zu enträtseln. Und schließlich hatte er sein genaues Vorgehen planen müssen.

Doch heute war der Tag der Ausführung gekommen.

Harry war unter seinem Tarnumhang zu dem Portrait tief im Untergrund von Hogwarts geschlichen. Nun machte er sich an die anstrengende und nicht ganz ungefährliche Aufgabe die Zauber die Snape auf den Eingang verhängt hatte unschädlich zu machen ohne das der Mann davon etwas mitbekam.

Wie durch ein Wunder schien ihm das auch zu gelingen. Und so stahl er sich vorsichtig durch die erschienene Tür. Er stand ihn einem kleinen Wohnzimmer. Allerdings wirkte es tot, als ob nie jemand dort gewohnt hätte. Es verwunderte Harry nicht sonderlich. Seine Slytherinseite sagte ihm das dieser Raum nur der Tarnung galt, ein Ort in dem man Gäste empfangen konnte ohne Gefahr zu laufen ungewollt Informationen über sich preis zu geben.

Und es gab nur zwei Türen die in weitere Räume führten.

Nachdem er sich noch einmal gedanklich Mut zugesprochen hatte wandte sich Harry der Tür die ihm näher gelegen war zu. Sie ließ sich ohne Probleme öffnen und enthüllte ein Labor wie es Harry noch nie gesehen hatte. Es war fast dreimal so groß wie sein Zaubertränkeklassenzimmer. Langsam und auf mögliche Sicherheitszauber achtend nahm der junge Mann es unter Augenschein. Doch außer das es eindeutig das Labor eines Fachmannes war ließ sich nichts entdecken und da er nicht unnötig Zeit verschwenden wollte verließ Harry den Raum so leise wie er ihn betreten hatte wieder.

Doch nun blieb nur noch eine Tür. Und hinter dieser musste auch Snape sein.

Harry überlegte ernsthaft ob er nicht doch lieber schleunigst die Flucht ergreifen sollte.

Er schüttelte sich. Verdammt! Er war ein Gryffindor! Er würde jetzt, wo er schon hier war, nicht davon laufen!

Harry schritt leise zu der Tür und lauschte.

Nichts war zu hören.

Ein letztes Mal atmete er noch tief ein. Dann öffnette er die Tür.

Und erstarrte.

Alles hätte er erwartet, nur nicht das was er vor sich sah. Eine wundervolle Seenlandschaft breitete sich in der Größe des Quiddichfeldes vor ihm aus. Doch das war es nicht was ihm den Atem raubte. Sondern Snape.

Der Mann saß wenige Meter von ihm entfernt in einer Bucht am Rande eines größeren Sees. Doch er hatte anstatt Beinen einen ungefähr eineinhalb Meter langen Fischschwanz. Die fast durchsichtige Flosse hing entspannt ins klare Wasser, dunkleblaue und -grüne Schuppen schimmerten seiden im sanften Licht des Raumes. Knapp über der Hüfte gingen sie langsam in helle Haut über und nur vereinzelt konnte man Stellen sehen, wohl ehemalige Narben, die mit perlmutfarbenen Schuppen besetzt waren. Der Oberkörper war kräftig aber schlank, nicht mager wie es die Roben im Unterricht kaum hatten verheimlichen können. Sein Gesicht war dem Licht zugewandt und sah jünger aus, die Augen waren geschlossen. Keine Falte, kein grießgrämiger Gesichtsausdruck, nein ein entspanntes Lächeln erhelte die Züge des Mannes der kaum älter als dreißig zu sein schien.

Harry wurde mit einem schlag bewusst was Voldemort gemeint hatte. Die Wesen die im See von Hogwarts lebten waren recht häufig, und auch wenn man sie Meermenschen nannte so waren sie doch in keiner Weise mit Menschen verwandt. Doch Snape war etwas anderes. Er war ein richtiger Meermensch. Ein magisches Wesen das als ausgelöscht galt. Ausgerottet wegen ihrer Flossen, Schuppen und Blut die ähnlich wie Einhornblut unsterblich machen sollten.

"Unglaublich..."

Zu spät bemerkte Harry das er das laut ausgesprochen hatte und so fand er sich wenige Momente später ohne Tarnumhang und in die entsetzten Augen seines Professors blickend wieder.

TBC

Sagt mir wie ihr den Anfang findet, ja? Dann schreib ich auch brav weiter.

SS