Es war nicht unbedingt das Wetter um einen Einkaufsbummel zu machen, aber Severus Snape stapfte durch die Winkelgasse, nass wie sonst noch was. Nun ja er hatte eigentlich nur eine kleine Besorgung zu machen, dennoch hatte der kurze Aufenthalt gereicht das er nass bis auf die Knochen war.
Ziemlich mies gelaunt ging er Richtung „ Flourish and Blotts"; wo er ein bestelltes Buch für Dumbledore abholen sollte. Albus hatte seinen Freund Severus gefragt, ob er einen alten Mann den Gefallen tun könnte, für ihn einige Besorgungen zu erledigen. Er hätte das zwar auch selber machen können, aber er wollte einen Tag ungestört mit Minerva verbringen.
Es waren Weihnachtsferien, und das Schloss war fast wie ausgestorben. Nur Severus wollte die Ferien nirgendwo anders verbringen, als zwischen seinen geliebten Kesseln, die hier und da glucksten oder zischten. Genießen tat er die Ferien zwar schon irgendwie, weil er dann seine Tränke nicht aus den Augen lassen musste wie sonst, und weil er dann nicht Unterrichten musste. Wie er doch diese unwürdigen Bälger hasste, keiner von ihnen konnte auch nur ansatzweise das Verständnis und das nötige Fingerspitzengefühl für die hohe Kunst der Zaubertrankbrauerei aufbringen. Nur einmal hatte er erleben dürfen, dass sich ein Genie unter seinen Schülern befand. Hermine Granger, die neunmalkluge Griffindor hatte vor Zehn Jahren den besten Abschluss seit Hundert Jahren auf Hogwarts gemacht. Nichts desto trotz war auch sie, oder vielleicht auch gerade sie durch ihre ständige Besserwisserei ein Dorn im Auge Severus gewesen. Und sie war auch noch einer der drei Glorreichen gewesen, die den Sturz Voldemorts herbeigeführt hatte.
Nach dem Severus nicht mehr Spionieren musste, und endlich „Frei" war, nahm er sich eine ein Jährige Auszeit und bereiste die Welt. Er hatte das Gefühl so viel nachholen zu müssen, alles was er so lange schon mal machen und Erleben wollte. Nun ja, er kam nach einem Jahr wieder, hatte vieles Erlebt und das Jahr ausgekostet. Er hatte sich auch mächtig verändert, war nicht mehr ganz so dürr, hatte an manchen Stellen etwas Muskeln angelegt.
Alles in allem, sah er auch wesentlich gesünder aus. Leicht gebräunt, und seine jetzt längeren zu einen Zopf gebundenen Haare, ohne seine tiefen Augenringe sah er doch sehr gut aus. Es ging ihm auch Körperlich gut, was man kaum glauben kann, nach dem er so oft auf grauenvolle weise von Voldemort mit dem Crucio und anderen dunklen Flüchen bestraft wurde. Nur Seelisch ging es ihm nicht gut, er fühlte sich einsam, was er sich jedoch selber nie eingestehen würde.
Jetzt lief er durch die Winkelgasse, und war fast schon an seinem Ziel, als er mit jemanden zusammen stieß.
„Verflucht noch mal, können sie denn nicht aufpassen" stöhnte Severus, der sich schmerzverzerrt den Arm hielt. Er blickte in das Gesicht der Angerempelten, und Zog die Augenbrauen hoch, in typischer Snape Manier. Eine junge Frau mit einem Schirm in der Hand blickte ihn aus großen bernsteinfarbenen Augen an. „Au! Oh, Professor Snape." Die Junge Frau war sehr überrascht, ihren ehemaligen Professor hier zu sehen. Und wenn sie genau hinsah noch mehr erstaunt „wie" er aussah. Er sah total verändert aus, nicht wie der gefürchtete Tränke Professor von damals. Severus betrachtete sich die junge hübsche Frau vor sich nun genauer. Wer ist diese Frau? Woher kennt sie mich? Sie kommt mir irgendwie bekannt vor.
