Ich traue mich, es gibt eine Fortsetzung zu meiner geliebten Story Familienverhältnisse, erstmal aus egoistischem Grund, weil ich diese Story als mein Baby betrachte, das ich nicht loslassen kann und dann weil ich hoffe euch damit eine Freude mache. Zwar musste ich überrascht feststellen, dass ich es schaffte, dass meine Story bei einigen Lesern aus der Favouritenlisten gekickt wurde, aber shit happens ;-)

Ich habe mit mir gehadert, ob ich es wagen soll, aber ich habe mich dafür entschieden, wagemutig wie ich bin...

Titel: Ich habe noch keinen Titel (ändert sich noch)

Genre: Drama / Tragedy (habt ihr was anderes bei mir erwartet?)

Disclaimer: Alles nix meins, außer die Art wie die ausgeborgten und widerwillig zurückgegebenen Figuren miteinander agieren. Gehört alles Jo. knurr

Summary: einige Jahre nach Familienverhältnisse beginnt neues Leid, da altes nicht geendet

Pairing: PS/GW, kein SLASH

Brisbane, Australien

Wütend schlug Ginny kräftig mit der Hand gegen die Tür, sie hatte Phoenix schon sooft gesagt, dass er was dagegen machen musste, weil diese Tür klemmte, aber wie meist hatte er anderes im Kopf, was wohl auch daran lag, dass er dieses Haus gewiss noch nie durch die Tür verlassen oder betreten hatte. Wer aber wie sie in einem Elternhaus aufgewachsen war, in dem es von klein auf gelehrt wurde, sich an die Richtlinien des Ministeriums zu halten, der konnte das schlecht ablegen. Die stundenlangen Vorträge ihrers Bruders Percy oder die schlagkräftigen Argumente ihrer herrischen Mutter hatte ihr übriges getan. Doch trotzdem, wenn sie in das leere Haus zurückkam, dann vermisste sie das rege Treiben ihres Elternhauses, in dem es selten ruhige Momente gegeben hatte. In dem sie immer Geborgenheit gefunden hatte. Nicht dieses teilweise kühle Ambiente dieses Hauses. Doch die Stille war das schlimmste.

Die Post hatte sich angehäuft in den letzten Wochen, in denen sie nicht zuhause gewesen war, im Vorbeigehen sah sie in den Spegel und runzelte die Stirn. Sie sollte ihre Haare mal wieder kämmen und ein neuer Umhang wäre nach einer ausgiebigen Dusche sicher auch keine schlechte Idee. Zuallerst wollte sie aber mal nach Nachrichten von ihren Freund suchen. Schon zwei Wochen hatte sie nichts von ihm gehört, was oft vorkam. Seitdem er zu den Unsäglichen aufgestiegen war, war es seine Aufgabe zu verschwinden, ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen. Und das er sich dann nicht bei seiner Freundin melden konnte, das nahm sie ihm mit Sicherheit nicht übel. Sie wusste, dass er sie liebte und im Gedanken immer bei ihr war.

Das Phoenix zum Ministerium gegangen war, dass war kein einfacher Schritt für ihn gewesen. Er hatte das Ministerium immer gehasst, zumal dieses ihn genauso wie der Schulleiter immer zu ihren Zwecken nutzen wollten. Doch als kurz nach ihrem Abschluss, denn sie beiden in Beauxbatons gemacht hatten, um Dumbledore zu entfliehen, war ihr Vater zum Minister ernannt worden, da hatte er sich als Auror beworben. Aber es wäre eine zu große Verschwendung gewesen, aus ihm nur einen Jäger zu machen. Er wollte nicht als Vertreter des Ministerium gesehen werden und so war er zum Unsäglichen geworden, schon nach drei Jahren.

Sie ließ den Umhang von ihren Schultern gleiten, das Top, dass sie dadrunter trug war besser geeignet für das heiße Klima, Schweiß hatte sich schon auf ihrer Stirn gebildet und sie wünschte sich eine Klimaanlage, doch sie hatte nie gelernt, wie sie diese einschalten sollte, das machte Phoenix. Verstört fuhr sie sich durch die Haare, warum war ihr Auftrag bloß schon erledigt, sie wollte ihren Freund hier bei sich haben.

Die Sonne stand tief und schien ihr ins Gesicht, sie öffnete die Terassentür und trat hinaus in die Schwüle Hitze, die ihr fast den Atem raubte, doch trotzdem genoss sie die Aussicht. Das weite Meer, auf das sie den besten Blick hatte. Das Meer, dass sie trennte, von ihren Freunden, die sie vermisste. Draco, der sich hinter einer Maske versteckte, die sie so nicht kannte. Der sich grämte, obwohl er doch wissen musste, dass er im Interesse seiner Familie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dadurch das er seine Kindheit so früh hatte aufgeben müssen, war er immer noch der kleine Junge, der von seine Eltern hören musste, dass er das richtige getan hatte, doch dem Gefallen würde ihm diese nicht tun. So lebte er mit der Schuld, den falschen Weg gegangen zu sein. Hermione, die sich allen entsagte hatte, die ihr nicht in die Augen schauen konnte, weil sie ihr das Glück neidete. Ginny verstand Hermione, doch schlimm fand sie, dass eine so intelligente Frau nicht aus ihrer Haut konnte und aufstand, wenn sie am Boden lag, lieber sullte sie sich in ihrem Leid. Und das wegen Ron. Ron, der kein Rückrat besaß. Ginny, Fred und George warteten noch immer auf den Tag, an dem Ron das Messer rausholen würde, um es einem seiner Familie in den Rücken zu stechen, doch das konnte sie nicht laut aussprechen, es würde ihre Eltern umbringen.

Trotzdessen, dass ihr der Schweiß über den Körper lief, war sie von einer Kälte eingefangen, die sie sich nicht erklären konnte. Eine Unruhe trieb sie plötzlich und sie ging ins Haus zurück. Sie war getrieben von diesem Gefühl, doch sie würde nicht in Erfahrung bringen können, ob und was passiert war, denn schließlich war er ein Unsäglicher und über die hatte nicht einmal ihr Vater das Kommando. Dann war sie nicht mit Phoenix verheiratet, was gewiss nicht hilfreich war, wenn sie etwas über seinem Verbleib erfahren wollte.

Um sich etwas zu beruhigen, stellte Ginny sich ersteinmal unter die Dusche, vielleicht war sie nur ein wenig überdreht und da war es das Beste, erst nachzudenken und dann zu handeln. Sie wusste, dass wenn sie sofort reagiert nur Panik bei allen Beteiligten auslösen würde und das wollte sie verhindern, denn sie wusste das Phoenix das nicht gut heißen würde.

Rom, Italien

Es war ein ungewöhnlicher Tag. Schon als der Tag nur wenigen Stunden alt war, wusste er das heute etwas passieren würde, dass heute etwas anders war. Nicht nur, dass es keine Spaß machte, wenn er den Kellner wie jeden Tag zum Teufel wünschte oder als er merkte, dass die Sonne unbamherzig wie immer um die Jahreseit auf ihn nieder donnerte und das alle so griesgrämig wie ihn machte und er darum innerhalb von fünf Minuten von drei Touristen nach dem Weg gefragt wurde, ohne das diese sich von seinem Blick beeindruckt zeigten. Schlimmer noch, ein Gefühl machte sich ihn im breit, er bekam Angst. Angst, die sich immer auf der Lauer befunden hatte, wie ein Tier, dass seine Beute umkreiste um im richtigen Moment zuzuschlagen zu können, immer bereit. Sie breitet sich in seinem Körper aus und nahm ihn in Beschlag. Lange würde er sich nicht dagegen wehren können, er würde dem Ruf folgen müssen. Wütend biss er die Zähne zusammen. Eigentlich ziemlich schnell, denn sonst würde dieses Gefühl ihn hier wie ein Fluch in dieser Stadt begleiten und er würde es nicht dazu kommen lassen, dass seine Stadt nicht mehr mit angenehmen Erinnerungen erfüllt war.

Er hatte nicht viel, dass er zusammen packen musste. Seine Wohnung war vollgestopft mit Büchern, die er alle hier in Sicherheit wusste und so nicht einpacken musste. Einen zweiten Umhang, Unterwäsche, er durchwühlte seine Schublade und hielt inne. Sein Herz verkrampfte sich schmerzhaft und er vergaß fast zu atmen, er umklammerte den Griff der Schublade so stark, das seine Knöchel weiß hervortraten. Diese Schlange hatte er Phönix vor Jahren zu seinem ZAG Prüfungsergebnissen geschenkt, sie war das allererste Geschenk gewesen, das er seinem Sohn gemacht hatte. Noch heute sah er die ungläubugen Augen vor sich, als er Phoenix gesagt hatte, dass es eine Selbstverständlichkeit für ihn war, dass dieser ein Geschenk für seine guten Leistungen bekam. Doch jetzt nach all den Jahren lag diese von seinem Sohn geliebte Schlange aufgeschlitzt in seiner Kommode. Er musste nicht lange überlegen, er wusste was das bedeutet. Der Krieg hatte geruht, er war nie zuende gegangen. Sie hatten es alle gewusst, nur nicht ausgesprochen.

Brisbane, Australien

Ginny verließ mit Phoenix Bademantel bekleidet das Bad, sie rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare leicht trocken, als sie das Wusch ihres Kamins hörte. Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung, es waren nur zwei Wochen gewesen und sie waren immerhin schon seit sechs Jahren zusammen und doch, wenn sie sich wiedersahen, bekam sie immer noch weiche Knie, wie auch jetzt. Er machte sich immer über sie lustig, wenn sie rot wurde. Doch sie wusste, dass es ihm bei ihr ähnlich ging, nur seine Snape Art ließ ihn das unterdrücken.

Ihre Schritte beschleunigten sich, als sie ins Wohnzimmer lief, der einzige Kamin der ans Flohnetzwerk angeschlossen war. Sie musste keine Sorge haben, dass es unerwünschter Besuch war, nur wenigen war es möglich ihr Haus ohne Probleme zu betreten. Deswegen versuchte sie das ungute Gefühl, dass Besitz von ihr zu nehmen wollte, zu verdrängen und öffnete sorglos die Tür, als ihr Herz einen Moment aussetzte.

In ihrem Kamin stand nicht Phoenix. Die Person hatte so einiges an Ähnlichkeit zu ihrem Schatz, doch es war nicht ihr Geliebter, es war sein Vater. Er war mit Sicherheit nicht ihr liebster Professor in ihrer Schulzeit gewesen, doch alleine sein Austrahlung hatte ihn zu einem der attraktivsten Menschen in ihrem Leben gemacht und seine Aura hatte so jede Schülerin in ihren Bann gezogen. Sie war stolz, dass er sie zu seiner Familie zählte und noch stolzer machte sie, dass sie eine der wenigen Menschen war, denen er mit offener Zuneigung entgegen trat. Doch jetzt in diesem Moment hätte sie viel darum gegeben, dass er nicht vor ihr stand, denn sie wusste, dass dies ihre Befürchtungen bestätigte. Schlechte Nachrichten standen ins Haus, wenn das mal das Schlimmste war.

Es brach ihm fast das Herz, als Ginerva die Tür öffnete, und er den Schmerz in ihren Augen begegnete. Wie schnell sie die Lage erfasst hatte, das gab ihm die letzte fehlende Gewissheit, dass auch sie es gespürt haben musste, schreckliches war geschehen und sie waren es die davon in zweiter Linie betroffen waren. Sie wussten nicht was, aber Phoenix war in großer Gefahr, sie wussten nicht, in welcher Situation er sich schon befand, vielleicht war es schon, nein, er zwang sich diese Gefühle und Ängste zu verdrängen.

Bevor sie fallen konnte, hatte er den Raum durchquert, und sie in die Arme gezogen. Sie weinte lautlos, er konnte die salzigen Tränen an seiner Wange spüren, konnte das Zittern wahrnehmen, dass sie durchfuhr. Wenn er könnte, hätte er sie davor bewahrt, doch hier handelte es sich um Ginny Weasley, sie hasste nichts mehr, als wenn man sie für ein kleines Mädchen hielt. Und er wusste, dass sie das mit Sicherheit nicht wahr, immerhin war sie die beste Aurorin, die die Zaubererwelt je gesehen hatte.

Lange hielt er sie fest, musste sich zwingen, dass die Gefühle ihn nicht überwältigten. Dann löste sie sich sanft von ihm. „Dad, was ist bloß passiert?", es durchfuhr ihn noch immer warm, wenn sie ihn so nannte. Zwar waren Phoenix und Ginny noch nicht verheiratet, aber er sah Ginny als seine Tochter an, was diese mit Freuden angenommen hatte. „Ich bin von Unruhe getrieben, wollte nach England reisen, als ich meine Sachen gepackt habe, da habe ich Luzifer in meinem Sachen gefunden, der Länge nach aufgeschnitten", Ginny wurde, unglaublicherweise, noch ein wenig blasser. „Kein Zettel, keine Nachricht, aber das ist auch nicht notwendig. Sie haben ihn, wer immer sie auch sind. Wir müssen sofort nach England und ihn suchen."

Ginny war, während er noch sprach schon aufgestanden, er beobachtet wie sie ihre Sachen zusammen suchte, da sie auch gerade wieder nach Hause gekommen war, brauchte sie nicht lange, bis sie alles beieinander hatte und zur Abreise bereit war.

New York, USA

Wie lange war es her, fünf Jahre, vielleicht auch sechs- sie wusste es nicht genau. Kein Wunder, wo sie doch mit all ihrer verfügbaren Kraft versuchte, alles aus dieser Zeit zu verdrängen. Und trotzdem war es ihr ohne Schwierigkeiten möglich die Schrift wiederzuerkennen. Die Schrift, die sie von ihren Schulaufsätzen kannte, denen sie immer die höchste Aufmerksamkeit gegeben hatte, da dieser Lehrer es war, der sie mit der größten Abneigung beurteilte und sie deswegen die kritischten und strengsten Noten bekam, der der sie zu Höchstleistungen angespornt hatte.

Aber sie hatte nie so eine Angst gehabt, das Geschriebene zu lesen, wie in diesem Moment. Es durchlief sie abwechselnd heiß und kalt, sie konnte sich kaum dazu zwingen ruhig zu atmen, spürte wie die Welt sich um sie herum drehte. Die Tür öffnete sich und ihre Assistentin steckte den Kopf zur Tür herein : „Mister Brekfort ist auf Leitung Drei, er sagt, er warte schon seit zehn Minuten, soll ich sagen dass Sie..." „Ich habe keine Zeit", unterbrach Hermione barsch und warf eine bösen Blick zur Tür, hinter der ihre Assistentin sofort wieder verschwand und diese schnell schloss, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Das bekam sie schon gar nicht mehr mit und trotz zittertender Finger löste sie das Siegel und zog ein Stück Pergament hervor.

Das kleine kalte Etwas in ihrem Körper breitet sich aus, als sie den Brief las. Sie griff nach ihrem Mantel, und sprang auf, verließ in eilends Schnelle das Büro, fuhr mit dem Fahrstuhl in den Keller, von wo aus sie den ersten Kamin nahm. Noch immer schallten die gelesen Wörter in ihr nach, der Brief, der in ihrem verlassen Büro gerade in einem blauen Feuer aufging und nicht einmal ein Häufchen Asche hinterließ.

Hermione,

ungern würde ich dir auf diesem Weg Nachricht über die Dinge erstatten, die in den letzten Wochen und Tagen geschehen sind, deswegen muss ich dich darum bitten, auf schnellsten Weg in den Tropfenden Kessel zu kommen. Morgen Abend wird Selena dich abholen und zu uns bringen, dann werden wir alles, was wir derzeit wissen, berichten.

Severus

San Francisco, USA

Sein Butler hatte die Reaktion seines Lords mit Sicherheit verfolgt, er war schlau genug sich schnell aus der Gefahrenzone zu bringen und so blieb Draco alleine zurück. Er war von einer Nervösität befallen, wie er sie seit Jahren nicht mehr gespührt hatte, fühlte das Leben in sich zurück kehren, den Wunsch zu leben, den Wunsch etwas zu tun.

Mit seltsamer Ruhe las er die Zeilen:

Mein lieber Draco,

Ich wende mich mit einer großen Bitte an dich. Ich weiß, welches Opfer ich von dir verlange, in welche Gefahr du dich begibst, aber du kennst mich und weißt, dass ich dies nicht tun würde, wenn es einen anderen Weg geben würde. Deswegen muss ich dich bitten, dass du nach England kommst. Triff dich dort mit Selena im tropfenden Kessel, sie wird dich gegen frühen Abend erwarten und dann zu uns bringen. Du wirst wissen um wen es geht.

Dein Severus

Er konnte die Tränen nicht zurückhalten, die sich in seine Augen ansammelten. Jahre waren vergangen, Jahre in denen er dem Kontakt aus dem Weg gegangen war. Seinem Patenonkel, der alles für ihn getan hätte, ihn immer verstand. Jahre, in denen er seinem Freund nicht eine Zeile geschrieben hatte. Der sich davon nicht hatte abhalten lassen, ihn immer auf den neuesten Stand hielt, mindestens einmal im Monat kam ein Brief, der Ereignisse beinhaltete, Gefühle und Gedanken, all das was sie immer geteilt hatten. Er wusste, dass es diese Briefe, es diese Freundschaft gewesen war, die in die letzte Jahre am Leben erhalten hatten, die ihm aufrecht hatten stehen lassen.

Er musste nicht lange nachdenken. Eigentlich gar nicht.