Eine neue Geschichte ist da. Sie ist schon jetzt fertig, deshalb ist endlich mal kein Grund zur Sorge, dass sie wieder zwischendurch plattgelegt wird... ;-)

Autor: Jean

Pairing: Fred/Hermine

Genre: Romanze/Humor

Rating: T

Beta: Rechtschreibungsmäßig keine, diesmal nicht, jedoch hat mich die liebe Trovia auf ganz viele inhaltliche Haken aufmerksam gemacht - ich danke dir, Trovia!! °umknuddel°

Weiteres: Viel Spaß beim Lesen!!


Rache ist Blutnougat – Die Herausforderung


Genüsslich räkelte und streckte ich mich. Ich hatte mich vorher versichert, dass gerade kein Schüler zu mir herüber sah. Knochen und Gelenkte knackten und ein angenehmer Schmerz zog sich durch Sehnen und Muskeln. Es war eine halbe Stunde vor Sperrzeit und ich wollte noch unbedingt dieses Kapitel über die Zentaurenaufstände 1767 zu Ende lesen.

„Hermine, Hermine,… du hörst dich so an, als ob du ganz verstaubt wärst", grüßte mich jemand von hinten. Unglücklich, da hatte mich wohl doch jemand gesehen. Dieser Jemand war groß, rot und hatte die letzten drei Monate eine große Menge Unfug angestellt, was meine Nerven wirklich auf eine harte Probe gestellt hatte.

„Fred? George? Wie auch immer… was hast du angestellt, dass du dich ausgerechnet in der Bibliothek aufhältst?" Ich schaute nach hinten über meine Schulter und erlebte fast den Schock eines Lebens. Ein frech grinsendes Gesicht voller Sommersprossen schaute mich direkt über meine Schulter an. Mit einem ungewollten Satz, saß ich plötzlich auf den Boden und rieb mir den unteren Rücken. Aua.

„Nana, heute sind wir aber besonders schreckhaft!", tadelte mich Mr. Ich-bin-ja-sooooooo-witzig und hielt mir seine Hand hin. Der heckte sicher wieder etwas aus. Nicht das ich ihm böse Dinge nachreden wollte, aber es haftete irgendwie an seiner Aura.

Innerlich verdrehte ich die Augen und beglückwünschte mich zu diesem einwandfreien Trelawney-Satz. Hatte die Gute also doch ihre Spuren in mir hinterlassen.

„Danke", grummelte ich und ließ mich hochziehen. „Also? Warum bist du hier? Nur um kleine Vertrauensschülerinnen zu erschrecken?" Ich piekste in seine Brust und gab den bösen Blick von mir, unter dem auch Harry und Ron immer zu leiden hatten.

„Oder willst du mich um die Ecke bringen, um in Zukunft ungestört deine Testpersonen zu gefährden?" Prüfend schaute ich ihn an.

„Du phantasierst! ... Die Idee an sich, ist aber gar nicht so übel." Ein minder verächtliches, verschmitztes, arrogantes Grinsen. Das konnten die Zwillinge besonders gut. Wenn sie es aufsetzten, war der nächste Streich nicht weit.

„Also, ich bin Fred, ausnahmsweise mal, denn eigentlich ist George für die Bücherarbeit zuständig!", erklärte Fred mir dann freundlicher Weise und setzte sich auf den von mir eben noch besetzten Platz und schaute in das Buch.

„Zaubereigeschichte. Interessantes Fach, aber definitiv mit zuviel Aufwand verbunden. Sie sollten sich mal einen neuen Lehrer holen! Abwechslungsweise vielleicht mal einen lebendigen." Dann stand er auf, zwinkerte mir noch einmal zu und verschwand in eine andere Abteilung. Ich konnte nur verblüfft hinter ihm herstarren und mich dann verdutzt zurück auf den Stuhl fallen lassen.

Ein unangenehm lautes Furzgeräusch hallte durch den stillen Bibliotheksgang und plötzlich fühlte ich mich von allen Seiten pikiert angestarrt. War das etwa ich??

Vorsichtig schaute ich unter meinen Rock. Und da lag ein gelbes, großes Plastikkissen mit grünen Punkten. Fassungslos zog ich es hervor und starrte es mit aufgerissenen Augen an. Die empörten Blicke der anderen kamen gar nicht mehr zu mir vor, so entsetzt war ich. Wie konnte der Bengel es sich erlauben, mir so einen billigen, einfallslosen und Unwitzigen Streich zu spielen??


Am nächsten Morgen hörte ich schon auf den Weg zum Frühstück allerhand Dinge, die ich eigentlich nicht hören wollte.

„Gestern Abend soll die Granger ganze vier Mal laut in der Bibliothek gefurzt haben!"

„Was, echt!? Das ist ja entsetzlich!"

„Ja, und dann hatte sie sich nicht einmal entschuldigt, sondern nur grinsend weiter gepupst."

„Nein, was du nicht sagst…"

Dies war nur ein Ausschnitt davon, was Freds Scherz angerichtet hat,… und wie schnell sich Gerüchte in Hogwarts entwickelten. Also ehrlich. Gleich viermal und dann ohne Entschuldigung. Man sollte meinen, dass die Schüler mich besser kannten.

Mit also dementsprechender Laune setzte ich mich an den Frühstückstisch zwischen Harry und Ron und bemerkte frustriert, dass sie mich auf eine ungewöhnliche Art anstarrten. Noch kurz einen giftigen Blick über den Tisch sendend, der übrigens Fred galt, und der in keinster Weise registriert wurde, schenkte ich mir Tee ein und atmete mich wieder auf ein ruhiges Level.

„Nein, ich habe keine ungenierten Geräusche in der Bibliothek von mir gegeben. Nicht freiwillig zumindest. Fred hat mir einen Streich gespielt. So, zufrieden?"

Das Gelächter beantwortete meine Frage zwar nicht, aber es gab meiner Laune den richtigen Anstoß, wieder gen Nullpunkt zu sinken. Seufzend pustete ich in die dunkle Flüssigkeit und warf noch drei Stück Zucker rein; sicher ist sicher. Überzuckerter Tee war zwar schlecht für die Zähne, aber wenigstens beruhigend für die Nerven.


Kurz vor vier. Es war gerade Schulschluss und ich freute mich auf einen entspannten Restabend vor dem Kamin, mit einem Buch und einem Tee in der Hand, als alles drohte zu eskalieren. Erst musste ich wieder meiner Pflicht nachgehen und diese ungehörigen Aufrufformulare unserer Weasleyzwillinge vom schwarzen Brett entfernen und einen kleinen Jungen aus der zweiten Klasse vor dem Erstickungstod retten. Diese Würgezungentoffees waren gemeingefährlich!

Als dann auch noch Lee Jordan wie zufällig an mir vorbei ging und ich mich eine Sekunde später nur noch in meiner Unterwäsche vorfand, verlor ich die Nerven. Erst fehlten mir vor Verlegenheit die Worte. Dann setzte sich die Wut durch und ich wirbelte mit hochrotem Kopf herum und kollidierte dabei fast mit dem Übeltäter. Fred Weasley. Diesmal gab es keine Verwechslung, weil er den Pulli seiner Mum trug, auf den ein dickes F gestrickt war.

„Hübsche Unterwäsche, Hermine. Hätte ich dir gar nicht zugetraut", blinzelte er mir feixend zu und wollte sich tatsächlich schon aus dem Staub machen, als ich ihn noch am Arm ergreifen konnte und zu mir runter zog.

Unsere Nasen berührten sich fast und mein rasendes Herz schlug so schnell, dass er es hören musste. Zornig kniff ich meine Augen zusammen und zog ihn noch näher, was ihm nur ein lapidares Augenbrauenverziehen entlockte.

„Hör mal gut zu, du Witzbold! Das wird ein Nachspiel haben! Du magst es witzig finden, mir meine kostbaren Nerven zu rauben, das ganze Schulsystem zu zerstören und alle möglichen Schüler in Gefahr zu bringen, aber jetzt hast du jegliches Grad Grenze überschritten. Ich lasse mich von dir nicht meiner Ehre rauben, und erst Recht nicht auf so schäbige Weise!" Damit stieß ich ihn angewidert zurück, so dass er ins Straucheln kam und auf seinen vier Buchstaben landete.

„Und sorg dafür, dass ich meine Schuluniform wiederbekomme!", zischte ich noch über meine Schulter, ehe ich versucht würdevoll die Treppen hochstieg. Keiner lachte, niemand kicherte. Ich spürte nur dutzende Augenpaare auf meinen Rücken gerichtet.


Ist das eine Fortsetzung wert? ;-)