Der Tod

Niemand, bemerkte die schwarze Kutsche, die durch die verregneten Straßen Londons fuhr. Diese zierte ein seltsames Wappen. Wieso bemerkte nur niemand diese ungewöhnliche Kutsche. Eine Kutsche ist in London eigentlich nichts ungewöhnliches, doch mitten auf einer der Hauptverkehrsadern Londons, ohne Pferde und noch dazu verschwamm die Form immer und immer wieder, wenn sich ein Hindernis der Kutsche in den Weg stellte. Das Tempo war genauso atemberaubend wie das Wappen, das die Kutsche schmückte. Ein großes schwarzes M auf silbernem rauten förmigem Hintergrund und davor eine grüne Schlange mit silberner Rautenzeichnung, die einen roten Löwen verschlingt. Die Schlange, hatte die Form eines stehenden großen S´s, der kopflose Löwe, die eines großen G´s.

Wer mag sich nur hinter diesem Wappen und in dieser unheimlichen Kutsche verbergen? Eine große, blonde, langhaarige Schönheit saß darin. Sie trug ein Abendkleid aus feinster grüner chinesischer Seide, das mit silbernen Fäden bestickt war damit es den Anschein hatte, das sich ein ganzer Wald aus Efeu über das Kleid erstreckte. Darüber trug sie einen leichten schwarzen Umhang aus Samt, der von einer Spange in Form eines Drachen gehalten wurde. Die Ohrringe die sie trug, waren Schlangen. Es sah so aus, als würden sie der Schönheit in die Ohrläppchen beißen. Die Augen der Schlangen waren Smaragde. Die Ohrringe waren genau wie die Spange, aus Silber. Die Haare fielen ihr in sanften Wellen über die Schultern.

Im Gegensatz dazu, waren die langen, blonden Haare ihres Begleiters durch eine samtene schwarze Schleife in einen Zopf zusammen gefasst, der nur knapp vor seinen Schulterblättern endete. Sein muskulöser Körper, war in einem sehr edlen Anzug gekleidet, der seine durch trainierte Gestalt sehr schmeichelte. Darüber trug er, genau wie bei seiner Begleitung, einen schwarzen samtenen Umhang, der von einer Schlangenspange gehalten wurde. Quer über seinen Schoß, lag ein Spazierstock, mit einem silbernen Schlangenkopf.

Lucius und Narcissa Malfoy waren auf dem Weg zur Diagon Alley, um Besorgungen zu erledigen. Narcissa, brauchte das ein oder andere neue Buch, um sich weiter auf ihr berufliches Come Back vorzubereiten. Darüber hinaus, musste sie sich neue Umhänge besorgen, da sie die Alten schon fast wieder drei Monate hatte. Wie würde es denn aussehen, wenn sie mit einem alten zerschlissenen Umhang ihren Freundinnen unter die Augen trat? Ganz zu schweigen von ihrer neuen Arbeit. 'Vielleicht ist mir das Glück dieses mal gewogen und ich finde auch noch ein schönes Kleid und passende Unterwäsche? Es wäre auf jeden Fall reizvoll Lucius mal wieder mit etwas Neuem zu überraschen. Neben dem Familienporträt, was ich habe anfertigen lassen, wird ein neues Kleid zwar kaum ins Gewicht fallen, aber spätestens wenn er es mir auszieht, wird er verzweifeln, weil er es noch nicht genau kennt.' Narcissa lächelte. 'Ich brauche unbedingt neue Unterwäsche! Damit ist dann der Abend perfekt.'

"Schatz solltest du um diese Uhrzeit nicht längst im Ministerium sein? Du hattest doch heute einen Termin mit dem Zauberministerchen oder nicht?" Narcissa verabscheute den neuen Zauberminister. Er war schon zu ihren gemeinsamen Schulzeiten ein widerlicher Speichellecker gewesen. "Aber, aber mein Engel, wer wird den da schon wieder so bissig hmm? Sinclair ist für meine Zwecke sehr nützlich. Er hat mir heute morgen zukommen lassen, das er sich um 2 Stunden verspäten wird,

also habe ich Zeit vorher mit dir, meine Schöne, zum Einkaufen zu fahren. Oder willst du mich etwa loswerden, damit ich nicht erfahre, was du mir zum Hochzeitstag schenken willst?" Lucius lächelte selbst gefällig. Narcissa hob schmunzelnd eine Augenbraue. "Schatz, du scheinst mich mal wieder mit dir selbst zu verwechseln. Ich habe mein Geschenk für dich schon seit über einer Woche zu Hause, schön verpackt und versteckt. Ich, im Gegensatz zu dir, warte nicht immer auf den letzten Augenblick, bis ich handle. Ich hoffe, das mein Geschenk kein Buch oder Kessel wird!" Mit ihrem sanften Ton wollte Narcissa Lucius zum einen ärgern, zum anderen aber auch zu einem Tipp, in Richtung ihres Geschenks, verleiten.

Lucius Lächeln wurde zu einem schelmischen Grinsen. "Netter Versuch mein Engel, aber ich werde dir nicht verraten, was dein Geschenk sein wird. Das musst du heute Abend schon selbst herausfinden! Ich freue mich schon jetzt auf das Dankeschön. Aber ich will ja auch mal nicht so sein und sage dir das es weder ein Buch noch ein Kessel ist! Obwohl es sicher mal was anderes wäre." Narcissa bedachte ihn mit einem gespielt beleidigten Blick. "Wie kannst du nur so etwas von mir denken? Ich bin die Geduld in Person. Neugierde kenne ich nicht." Sie versuchte ein Lächeln zu unterdrücken, was ihr allerdings nicht gelang. "Du meinst wohl eher die Ungeduld in Person. Aber ich will jetzt auch nicht mit dir streiten. Wo willst du denn als erstes hin?" Lucius hoffte, das er sich dann schnell in den Juwelier gegenüber von Flourish and Blotts stehlen könnte, um

sein Geschenk abzuholen. Es war ein Collier nach seinem eigenem Entwurf. Eine silberne Efeuranke mit Efeublättern aus Smaragden. 'Dieser Nichtsnutz von einem Juwelier hatte sowie so schon eine Woche Fristverlängerung bekommen und musste noch nicht mal die Steine beschaffen, da ich sie besorgt habe. Wieso, behandelt mich nicht jeder mit dem nötigen Respekt? Werde ich weich auf meine alten Tage?' Auf Lucius Gesicht legte sich ein nachdenklicher Ausdruck. "Da das neue Buch von Henrietta Wensleydale endlich erschienen ist, will ich zuerst zu Flourish and Blotts, danach zu Madame Malkins, um mir neue Umhänge schneidern zu lassen. Sie hat mir versichert, das der neue Stoff aus Paris heute da sein wird. Das, will ich für diese Person auch hoffen, sonst wird sie mich nicht mehr länger zu ihren Kunden zählen können."

Lucius musste ein Stöhnen unterdrücken. "Henrietta Wensleydale? Die Autorin, die die besten Abhandlungen über Zauberrecht schreibt? Will, mein hübscher Engel, den wieder in alten Erinnerungen schwelgen? Ich verdiene in einem Jahr mehr als wir zwei ausgeben könnten ohne an die Grenze der Etikette zu stoßen, da ist es nicht notwendig, das du arbeitest. Ich möchte dich

auch vor keinem Gamot wissen. Das ist viel zu gefährlich! Ich habe schließlich auch deinem Vater gegenüber versprochen, das du nie arbeiten wirst und ich dich beschütze." Das der Juwelier gegenüber von Flourish and Blotts war, hatte Lucius in dem Moment noch gar nicht registriert. Alleine schon bei dem Gedanken, das seinem geliebten wunderschönen Engel was passieren könnte, noch dazu bei der Arbeit, zogen sich seine Eingeweide schmerzhaft zusammen. 'Meine Frau wird niemals arbeiten gehen. Das kann ich dir versprechen mein Engel' "Lucius" Narcissa zog den Namen gefährlich in die Länge. "Draco ist ausgezogen und arbeitet selber und du hast deinen geliebten Schreibtisch, den du während draußen die Sonne scheint, kaum verlässt und nachts

nur ungern. Ich bin die ganze Zeit allein und weiß nichts nützliches mit mir anzufangen. Du hast zwei Möglichkeiten entweder ich arbeite mit dir zusammen oder ich such mir einen anderen Arbeitgeber. Denk ja nicht ich würde mich das nicht trauen!" Narcissa sah wie das Gesicht ihres Mannes ernst und nachdenklich wurde.

"Wir besprechen das zu Hause Schatz!" Den dominaten Ton den Lucius nun anschlug gefiel Narcissa zwar gar nicht doch ließ sie das Thema einstweilen ruhen. „Wo willst du eigentlich um diese Uhrzeit schon hin wenn du noch nicht zum Ministerium musst? Ich kenne dich mein Liebling und ich weiß das du es hasst mit mir einkaufen zu gehen." Lucius überlegte schnell. "Ich hab noch das ein oder andere in der Nocturn Alley zu tun und werde, wenn die Angelegenheiten erledigt sind, zu Sinclair gehen. Wenn du willst, kann ich dich aber auch begleiten, da musst du nicht soviel Geld mit dir rumschleppen oder lass alles auf eine Rechnung setzten, die sie uns dann nach Hause schicken." "Lucius" Narcissa zischte den Namen allerdings mit einem kleinen Lächeln auf ihren Lippen. Sie wusste wie sehr er um sie besorgt war und fand es auf der einen Seite sehr fürsorglich, auf der anderen allerdings, total deprimierend. "Das interpretiere ich jetzt mal als ein Nein. Gut wenn du keine gutaussehende Begleitung haben willst."

Die Kutsche hielt langsam an. "Ich würde sagen, wir treffen uns in drei Stunden wieder hier, mein Engel. Ist das genügend Zeit für dich?" Narcissa lachte glockenhell auf "Ja, ich glaube das schaff ich grade noch. Aber du solltest dich nicht im Ministerium verquatschen!" Mit diesen Worten schwang sie sich leichtfüßig aus der Kutsche und marschierte in Richtung Flourish und Blotts. 'Mein lieber Lucius auf der einen Seite so liebevoll und zuvorkommend auf der andern ein tödlicher Teufel. Was soll ich nur mit dir machen?' Mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrat Narcissa die Buchhandlung.

Lucius, der gemütlich hinter seine Frau schlenderte, hatte nur auf diesen Moment gewartet, wo sie die ganzen Bücher gesehen hatte und somit für mindestens zwanzig Minuten nichts anderes mehr sehen, hören oder schmecken würde außer Bücher. Kaum hatte Narcissa die Schwelle von Flourish and Blotts betreten war er auch schon in dem kleinen Juweliergeschäft verschwunden.

"Einen schönen guten Morgen Mr. Malfoy" Die Verkäuferin Mrs. Sanchez, die hinter dem Verkaufstresen stand, versuchte so normal wie möglich zu klingen, doch durch die Angst, die sie vor Lucius hatte, stieg die Stimme um drei Oktaven. Damit reizte sie Lucius erst recht. "Wir werden sehen, ob es ein guter Morgen wird." 'Du dreckiges Schlammblut' "Ich bin hier, um meine Bestellung ab zu holen." Bei diesen Worten entgleisten der Verkäuferin das Gesicht. 'Wie die Bestellung abholen? Das war doch erst morgen. Oh mein Gott, das wird Ärger geben. Ich muss Michael finden' "Es tut mir leid Mr. Malfoy das Collier ist noch mal bei der Prüfung und beim Polieren, es wird noch zehn Minuten dauern. Ich werde kurz nachsehen, wie weit das Schmuckstück ist."

Lucius Gesicht versteinerte sich. "Wollen sie mir damit sagen, das obwohl, ich ihrem Chef bereits eine Fristverlängerung gewährt habe, mein Collier immer noch nicht fertig ist?" Seine Stimme wurde immer leiser und drohender. Seine Finger legten sich fester um den Schlangenkopf seines Spazierstocks. 'Grün würde dir sicherlich stehen du unwürdiges Schlammblut' War Lucius Gesicht vorher versteinert so erschien bei diesem Gedanken ein diabolisches Lächeln. Mrs. Sanchez, die sich zur Treppe umgedreht wollte zitterte vor Angst, als das Lächeln auf seinem Gesicht erschien. 'Mildritt hatte Recht, was sie über ihn erzählt hat. Er ist der Teufel! Er hat so ein Funkeln in den Augen wie nur der Teufel es haben kann. Oh Patre nuestro que estas en el cielo...' Weiter kam sie nicht mit ihren Gebet, als Mr. Stein auf der Wendeltreppe zu seiner Werkstatt erschien.

Mr. Michael Stein war ein kleiner Mann in seinen späten Fünfzigern. Er hatte rot blondes Haar, das aber von vielen grauen Strähnen durchzogen war. Er war während der Gräueltaten, die Grindelwald über Deutschland gebracht hatte, nach England ausgewandert und hatte sich hier eine Existenz und eine erstklassigen Ruf erworben. Als Voldemort sich Englands bemächtigte, wollte er nicht noch einmal fliehen und hat sich dem Orden des Phönix angeschlossen um gegen Voldemort zu kämpfen. Bei einem Scharmützel wurde er von Lucius gefangen genommen und als Spion von Voldemort zurück geschickt. Seid dem war er ein Doppelspion gewesen. Glücklicherweise waren diese Zeiten nun vorbei. Es war immer ein Drahtseilakt gewesen und er hatte mit seinen Taten das Leben seiner ganzen Familie aufs Spiel gesetzt. Michael kannte Lucius sehr genau und vor allem wozu er fähig ist. Wenn Voldemort einen Folterknecht brauchte dann war es immer Lucius. Nicht einmal Bellatrix war zu einer so systematischen/präzisen Folter in der Lage gewesen. Bei Bellatrix Tot hatte er sich vor Freude erst einmal einen Schnaps eingeschenkt. Innerhalb von einer Stunde konnte Lucius meistens alle Antworten die er haben wollte, erzwingen. Deshalb war er auch mitten in der Nacht hochgeschreckt und hat das Collier noch fertig gestellt. Sein Leben wäre keinen Pfifferling mehr wert gewesen, wenn er nicht hätte liefern können. Lucius ist unberechenbar und es ist besser immer damit zu rechnen, das er früher erscheint, als angekündigt.

"Verzeihen sie mir Mr. Malfoy, aber alles andere als ein Meisterstück wäre ihrer wunderschönen Frau nicht würdig gewesen, deshalb wollte ich das Schmuckstück noch einmal einer genauen Prüfung unterziehen. Die Steine, die sie mir haben zukommen lassen, sind von einer nahezu perfekten Reinheit. Gringotts wird würde für solche Steine über Leichen gehen! Ich habe natürlich nur das Beste vom Besten für dieses Collier verarbeitet. Ich hoffe, sie sind mit meiner Arbeit zufrieden!" Mit einer fließenden Bewegung stellte Mr. Stein die grüne Samtschatulle auf den Verkaufstresen und öffnete sie.

Lucius war von dem Collier fasziniert. Die Efeuranke war sehr dünn gearbeitet, aber stabil. Das Silber war so verhext, das es sich von selbst um den Hals legen würde sobald man das erste und letzte silberne Efeublatt berührte. Die Efeublätter dazwischen, die aus Smaragden gefertigt wurden, waren so schön dünn geschliffen das man fast durchsehen konnte. Am Übergang zwischen

der Efeuranke und dem Efeublatt waren jeweils ein Diamant eingesetzt. Diese Collier war wahrlich ein Meisterstück. 'Narcissa wird vor Freude überschäumen und vielleicht kann ich ihr damit die dumme Idee austreiben wieder arbeiten gehen zu wollen. Ein zweites Kind würde ihr dann auch die Langeweile vertreiben.'

"Ich bin durchaus zufrieden. Wenn diese Fristverlängerung nicht gewesen wäre, wäre ich auch entzückt gewesen, doch seis drum. Wie viel willst du Michael? Ich bin wirklich überrascht, fest zu stellen, das du wenigstens für eine Sache ein Talent hast." Mr. Stein zuckte zusammen. "Es freut mich, das ich Sie zufrieden stellen konnte Mr. Malfoy. Da sie mir die Steine zur Verfügung gestellt haben und wir alte Bekannte sind, werde ich nur 1000 Galleonen berechnen. Wollen Sie gleich hier bezahlen oder soll ich ihnen die Rechnung nach Hause schicken?" Lucius verzog verärgert sein Gesicht. "Schick sie am besten gleich an meine Frau, dann muss sie nicht lange suchen" Der sarkastische Ton war kaum zu überhören. "Natürlich zahl ich sofort du Idiot!"

Mit einer abfälligen Geste warf er ein Säckchen voll Galleonen auf den Tisch. "Ich gebe dir 500 Galleonen. Du hast die Zeit überschritten, die ich dir vorgegeben habe, du hast die Steine von mir bekommen und das Silber das du verwendet hast, hat höchstens einen Wert von ca. 100 Galleonen. 400 Galleonen sind für dich damit Lohn genug! Wir sehen uns wieder Michael" In einer fliesenden Bewegung steckte er die Schatulle in seinen Umhang, spazierte aus dem Geschäft hinaus und machte sich auf den Weg ins Ministerium.

Mrs. Sanchez sah zitternd zu Mr. Stein "Oh Padre mio, er hat dich um dein Geld betrogen Michael. Wie kannst du das nur mit dir machen lassen? Das ist doch kriminell, so etwas! Ja, das ist der Teufel persönlich, aber er soll genau so bezahlen wie alle anderen auch!" "Meine liebe Rossana, das ist eine der Gründe, warum ich dir den Auftrag nicht gegeben habe. Er ist ein bösartiger Mistkerl, der absolut keine Skrupel kennt. Das mit dem Geld habe ich voraus gesehen, deshalb habe ich von Anfang an das Doppelte verlangt. Wenn ich 500 Galleonen gesagt hätte, hätte ich vielleicht nur 100 Galleonen bekommen. Ich kenne Lucius Malfoy inzwischen lange genug, um zu wissen wie weit ich gehen kann, um das Beste für mich bzw. das Geschäft heraus zu holen. Ich gebe dir einen Rat, wenn du ihm in einer dunklen Gasse begegnen solltest, verschwinde so schnell du kannst. Lucius ist tödlich."

Narcissa war gerade vollgepackt auf dem Weg zur Kasse. Sie hatte nicht nur das Buch von Henrietta Wensleydale mitgenommen, sonder auch noch eines über internationales Zauberrecht, drei über Zauberhandelsrichtlinien und drei romantische Romane aus der Zeit von Ptolemaios den 2.. Kurz bevor sie die Kasse erreichen konnte sprach sie Joe Goyle an. Narcissa hielt sie für eine

unmögliche Person, die keine Klasse und schon gar kein Anstand kannte und nur von ihrem Sohn angab, obwohl jeder wusste, das dieser ein absoluter Taugenichts war. Na ja nicht jeder konnte mit so einem Sohn wie Draco gesegnet sein. Nach einer geschlagenen halben Stunde konnte sich Narcissa endlich losreißen mit der Aussage, das ihr die Bücher zu schwer wurden und

sie nun endlich doch zur Kasse gehen müsse. Glücklicherweise hatte Joe noch einen Termin zu dem sie bereits zu spät kam. 'Ich und meine Höflichkeit' Narcissa schüttelte den Kopf 'Warum kann ich nicht manchmal genau so rücksichtslos sein wie Lucius? Ihn halten die Leute nie auf wenn es nicht lebensbedrohlich ist. Na ja Lucius anzusprechen kann lebensbedrohlich sein' bei diesen Gedanken lächelte Narcissa und machte sich auf den Weg zu Madame Malkins.

So in ihren eigenen Gedanken vertieft, bemerkte sie nicht den brünetten Lockenkopf, der auf dem Weg zu Florish and Blotts war. Der Zusammenstoß brachte beide ins taumeln, worauf hin sie ihre Bücher fallen ließen. „Verzeihung wie ungeschickt" der Lockenkopf hob sowohl ihr Buch als auch die Einkaufstasche von Narcissa auf. „Ich hoffe sie hab sich nicht ver..." Mittem im Satz hörte er auf zu sprechen. Narcissa schüttelte den Kopf und machte eine abwehrende Geste. „Aber das macht doch nichts. Ich bin ja auch daran Schuld. Ich habe mich nicht verletzt und sie?" „Nein. Hier ihre Einkaufstasche." „Vielen Dank meine Liebe. Auf Wiedersehen." Mit schnellen Schritten ging Narcissa auf Madame Malkins Geschäft zu. 'Ach sie könnte die Doppelgängerin von Johanna sein. Wie schön wäre es jetzt mit ihr über diesen Zufall zu lachen.'

Hermione sah Narcissa noch eine Weile nach. 'Wow das war mal was Neues. Hat sie einen Schlag auf den Kopf bekommen oder warum ist sie auf einmal so freundlich? Na ja wie dem auch sei. Ich brauche unbedingt das neue WHJ (Wizard History Journal) heute geht es um die vier Gründer von Hogwarts und um die Zeit in der sie lebten. Ich kann es kaum noch erwarten.'

Narcissa ließ sich die neuen Umhänge zeigen und war hell auf begeistert. „Madame Makins, diesmal haben sie wirklich eine meisterhafte Arbeit geleistet! Ich nehme alle 10 Umhänge und die Unterwäsche, die sie mir gezeigt haben. Es wäre wohl am besten wenn ich von jedem der 10 Modelle die 5 Standard Farben daheim hätte. Doch was ich jetzt noch brauchen würde, wäre ein Kleid. Ein Kleid, das meinem Mann den Kopf verdreht und nicht mehr klar denken lässt!" Leider war bei der Auswahl an Kleidern nichts dabei, das auch nur in die Richtung gehen würde. Ohne Kleid dafür aber mit neuen Umhängen und Unterwäsche machte sich Narcissa auf den Weg zurück zur Kutsche. Sie hatte in Florish and Blotts doch tatsächlich fast zwei Stunden verbracht. Bis auf die lästige Unterhaltung, ist die Zeit wie im Flug vergangen.

Bei der Kutsche angekommen verstaute Narcissa die Einkäufe und war sehr froh, das Lucius noch nicht da war. Wenn er eines nicht leiden konnte, dann war es zu warten und nicht sofort das zu bekommen was er wollte. Sie wollte gerade einsteigen, als sie Lucius um die Ecke biegen sah. Sie lief ihm wie ein verliebter Teenie entgegen und umarmte und küsste ihn stürmisch. Lucius zog gerade eine seiner Augenbrauen fragend nach oben, als sie mit einem Lachen sich umdrehte und zur Kutsche zurück gehen wollte.

Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Da, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, war das perfekte Kleid. Das Kleid, welches sie heute Abend tragen würde. Ohne auf die Straße zu blicken, lief sie zu der Boutique für Abendkleider. Ihr Weg wurde von einem heran rasenden Auto gekappt.

Der rote Mercedes fuhr ohne zu bremsen direkt in sie hinein. Drei Schreie zerrissen die Luft. Der erste gehörte Narcissa, die hochgeschleudert wurde und mit einem schrecklichen Krachen wieder auf den Boden aufschlug. Der Zweite gehörte dem Fahrer des Mercedes. Der dritte Schrei gehörte Lucius. Er schrie Narcissas Namen und lief zu ihr auf die Straße. Er hielt sie fest im Arm und versuchte sie in eine Position zu alten wo ihr das Atmen leichter fallen würde. „Lucius... ich lie.. pas.. a Draco bitte..." Narcissas Stimme versagte. „Narcissa! Nein halte durch. Wir bekommen das hin, das ist doch nur ein Kratzer das wird wieder!" Warum dies Lucius sagte, wusste er selber nicht. Ein Ruck ging durch Narcissas Körper und Blut lief ihr aus dem offenen Mund heraus. „Luc.." versuchte sie noch zusagen als das Licht in ihren Augen erlosch.

„NEEEEIIIIINN" ein langgezogener Schrei drang aus Lucius Kehle. Er wusste, das Narcissa tot war. Die Mutter seines Sohnes, die Liebe seines Lebens war von ihm gegangen. Er hatte das Gefühl als hätte man ihm das Herz heraus gerissen. Eine einzige einsame, dafür aber tieftraurige Träne, lief ihm die Wange herunter, bevor er seine Gefühle, mit einem versteinertem Gesicht, vor aller Augen verbarg.