Justice
Sorgen
01?
Autor1: Nicnatha
Autor2: Yamica
Fanfiction: Charmed
Rating: PG-18
Inhalt: Chris hat eine Begegnung mit einem aussergewöhnlichen Fabelwesen, doch ebenso fasziniert ist er von einem jungen Musiker, der im P3 auftritt!
Warnungen: Drama Slash Gewalt
Pairing: Chris/OMC
Archiv: ja
Disclaimer: Gehört alles nicht uns und wir verdienen keinen Cent damit!
"Hey, sie da..." Paige hastete durch die Bar und versuchte dem sturzbesoffenen Gast die Brieftasche zuzustecken, die dieser auf dem Tresen hatte liegen lassen. Ziemlich genervt kehrte sie schliesslich zu Piper zurück und stöhnte. "Männer...warum wissen sie einfach nie, wann genug ist? Und das um diese Uhrzeit. Ach ja...alles klar mit der morgigen Party? Band gebucht? Getränke organisiert? Waffen versteckt? Es ist Halloween denk dran, die sind äusserst aktiv..."
"Es müsste eigentlich alles geklärt sein, wenn Chris nur endlich Bescheid sagt, dass er die Waffen im Hinterzimmer versteckt hat."
"Hach, ich guck mal nach meinem 'grossen' Neffen", kicherte Paige und hüpfte davon, platzte ins Hinterzimmer ohne anzuklopfen und sah sich nach Chris um. "Na wo steckst du denn, Kleiner? Chris?"
Dieser seufzte und zog die Decke über den Kopf. "Paige, verschwinde... bitte ich komm gleich."
"Du schläfst?", quietschte die zurzeit Dunkelhaarige. "Hey, du sollst arbeiten und nicht pennen einen Tag vor Halloween. Hast du die Waffen wenigstens besorgt?"
"Paige... bitte... ich komme gleich okay?" Chris konnte sich nur noch schwer beherrschen und hoffte, dass seine Tante nun endlich gehen würde.
"Schon gut, schon gut...fünf Minuten, sonst komm ich und hol dich!"
"Ja, ja.. komm gleich." Chris knurrte und als seine Tante endlich verschwunden sprang er aus dem Bett um sich schnell seine Hose anzuziehen. Seufzend beschloss er wenigstens noch eben etwas aufzuräumen, bevor er hinaus in den Club trat, aus dem ihm dröhnende Musik entgegenschlug.
Paige genehmigte sich derweilen einen Drink auf Kosten des Hauses, selbst
eingeschenkt. Als Piper sie mahnend ansah, wechselte die Jüngere schnell das Thema. "Du solltest zusehen, dass dein Herr Sohn geregeltere Schlafenszeiten kriegt. Um diese Uhrzeit gehört niemand ins Bett oder ist er krank?"
"Ins Bett?" Piper sah zur Tür des Hinterzimmers. "Der liegt nicht wirklich im Bett oder?"
"Doch...", nickte Paige.
Sofort war Piper auf den Beinen und sah sich um. "Kümmerst du dich um die Bar? Ich suche meinen werten Herrn Sohn."
"Ich hab ihm fünf Minuten gegeben, willst du nicht so lange warten?"
"Er sagte er kommt raus?" Piper sah erneut zur Tür. "Hat er wenigstens die Waffen versorgt?"
"Keine Ahnung...er hat mich rausgegängelt und ich bin gegangen..."
"Das passt so gar nicht zu ihm, hoffentlich geht es ihm gut." Piper, ganz die Mutter, sah wartend zur Tür bis Chris endlich aus dem Zimmer kam und sich langsam seinen Weg durch die Menge bahnte.
"Na...", grinste Paige nur und verschwand mit einem "Viel Glück mit deiner Mum" auf den Lippen in der Menge.
Chris sah ihr kopfschüttelnd nach während er vor Piper trat. "Hi Mum."
"Na...wo warst du denn die ganze Zeit? Willst du was trinken?" Ohne auf die Antwort zu warten stellte Piper ihrem Sohn ein Glas O-Saft vor die Nase.
Dieser sah das Glas an als wäre es ein Dämon und blickte dann wieder hoch zu Piper. "Du wolltest was von mir? Ich war beschäftigt."
"Hast du aufgeräumt? Ich hoffe die Waffen sind griffbereit verstaut."
"Ja aufgeräumt schon, nur das mit den Waffen war da so ein... Problem."
Piper bekam das typische genervte Gesicht und ihre Finger zuckten angriffslustig.
"Bitte, nicht... es lag nicht an mir." Abwehrend hob Chris die Hände. "Und denk dran du solltest dich nicht so aufregen, das ist nicht gut für mich."
Piper hob drohend einen Zeigefinger. "Hör auf darauf herum zu reiten...", murrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und nun trink aus und besorg uns was...morgen Abend ist hier die Hölle los..."
"Ja, ich bin ja schon unterwegs." Chris warf erneut einen mürrischen Blick auf den O-Saft, ehe er sich erneut durch die Meute kämpfte.
Gerade als er durch die Tür wollte, prallte er recht unsanft gegen die Schulter eines Anderen, der ihn nicht einmal bemerkt zu haben schien.
Chris prallte fast einen halben Meter zurück und hielt sich die Schulter, als er den Blick hob.
Ein stechend blaues Auge, so wie ein schokoladenbraunes, sahen ihn kurz an, doch dann ging der junge Mann wortlos weiter, steuerte direkt die Bar an.
Chris blickte ihm verwirrt und wütend hinterher. Gut ihm war nichts passiert, dennoch hätte der Fremde sich zumindest entschuldigen können und er war gewillt das jetzt nachzuholen, denn er folgte ihm.
Er musste dann aber stockend stehen bleiben, als er sah, dass der Fremde mit seiner Mutter sprach, die diesen wie bezaubert anlächelte und immer wieder nickte.
Chris fragte sich erneut, wer das wohl sein sollte, als er erneut auf die Schulter getippt wurde und sich umdrehen musste. Seufzend senkte er den Blick, denn er wusste genau was seine Tante ihm sagen wollte.
"Bist du immer noch hier? Na komm, ich begleite dich auch...", meinte Paige milde lächelnd. "Was immer du deiner Mum sagen willst...es kann sicher warten..."
"Sicher... " Chris überlegte einen Moment. "Weisst du wer der Typ ist, der mit Mum spricht?"
Paige blickte an Chris vorbei zur Theke. "Oh, das ist der Leadsänger der Band von morgen...ich glaub der managt die Gruppe auch."
"Hmm, ziemlich unfreundlicher Kerl...", murrte Chris nochmals und ging dann an Paige vorbei. "Ich muss nun das Zeug für Mum besorgen."
"Okay...ich komm mit. Ach der ist eigentlich ganz süss...hat so nen irren Blick...find ich irgendwie cool..." Paige textete Chris zu, auch nachdem sie sich draussen im Verborgenen weggebeamt hatten.
Doch ihr Neffe sagte die meiste Zeit eigentlich gar nichts und war nur froh, als er sich endlich samt Waffen zurück in den Club beamen konnte.
Nun war es schon ziemlich spät und Piper schloss den Laden kurz nach ihrer Rückkehr. Paige setzte sich nachdenklich zu ihrer Schwester und seufzte um Aufmerksamkeit heischend extra laut auf.
"Was hast du? Wieder keiner für dich dabei?" Piper lächelte sie an, während sie begann den Tresen zu säubern.
"Nein, nicht wirklich...aber Chris ist so...unkonzentriert in letzter Zeit. In Chinatown hätte er fast eine Schale zerdeppert, von der es grad mal drei Stück gibt und die man für die Aufbewahrung von gefährlichen Ängsten benutzt."
"Chris? Meinst du das hat irgendeinen speziellen Grund?" Nun war Piper wieder voll aufmerksam und setzte sich zu ihrer Schwester, "Er wird doch nicht wirklich krank oder?"
"Oder..." Paige machte eine geheimnisvolle Pause.
"Oder?"
"Oder aber...er ist verliebt..." Paige nickte bedeutungsvoll.
"Ver... verliebt? Chris? In wen?"
"Was weiss ich. Ist er dein Sohn oder meiner? Vielleicht sollte er aber auch besser ein Gespräch von Mann zu Mann führen..."
"Von.. Mann zu Mann? Du weisst genau, dass Leo nicht hier ist, ausserdem... Chris kann nicht verliebt sein, oder hast du in den letzten Monaten irgendwann, irgendwo ein Mädchen gesehen?"
"Was wissen wir schon, was er den lieben langen Tag macht..." Paige sah Piper herausfordernd an und ging dann einen Schritt zurück. "Leo!"
"Paige! Wag es nicht...!" Piper sprang auf und ging auf ihre Schwester zu.
Zu spät! Direkt neben Piper erschien das inzwischen all zu vertraute, blaue Licht, das ihren Mann ankündigte.
"Verdammt!" Piper warf ihrer Schwester noch mal einen bösen Blick zu, ehe sie sich Leo zuwand. "Du kannst wieder gehen, es gibt nichts zu tun."
"Was? Ja, aber..."
"Nein, nein, ist schon gut, dass du da bist...dein Sohn braucht dich..."
"Wyatt?"
"Nein, du hast noch einen zweiten Sohn, schon vergessen? Er braucht
männlichen Rat."
"Männlichen... Rat?" Leo sah Piper fragend an. "Und wieso?"
"Liebeskummer", mutmasste Paige munter drauf los. Piper stöhnte genervt auf.
"Liebeskummer?" Leo sah verwirrt zwischen den beiden Frauen hin und her. "Kann mir bitte jemand sagen was los ist? Ich versteh zurzeit nämlich nur Bahnhof."
"Nun...Chris verhält sich etwas eigenartig in letzter Zeit..."
"Ziemlich schusselig..."
"Ja...ehm, das auch...etwas...er ist...unkonzentriert und verkriecht sich in seinem Zimmer..."
Piper seufzte und nickte schliesslich. "Vielleicht solltest du wirklich mal mit ihm reden, er ist so komisch..."
"Aber Chris war doch schon immer komisch, vielleicht macht er sich auch nur Sorgen um Wyatt."
"Nein das ist nicht wegen Wyatt, irgendwas ist anders an ihm."
"Anders?"
"Geh...geh, geh, geh...und rede mit ihm", meinte Paige und schob Leo in Richtung von Chris' Kammer.
Der Wächter wusste zwar nicht genau was gerade er tun sollte, aber schliesslich klopfte er leise an. "Chris? Bist du da?"
Leise Geräusche waren aus dem Zimmer zu vernehmen. Einiges wurde hin und her geschoben, dann erst öffnete sich die Tür und Chris lugte heraus, ziemlich verstrubbelt und halbnackt.
"Wolltest du schlafen? Ich...ich kann auch morgen wieder kommen", meinte Leo sofort, wollte er seinen Jüngsten doch nicht noch mehr gegen sich verstimmen.
"Nein, wollte ich nicht, also... was willst du Leo?"
"Reden...kann ich reinkommen?"
"Rein?" Chris sah zuerst seinen Vater, dann das unordentliche Zimmer hinter
sich an und nickte schliesslich. "Machs kurz."
"Klar..." Leo lächelte unsicher und ignorierte gekonnt die Unordnung. Als Chris die Tür geschlossen hatte, wandte Leo sich ihm zu. "Also...deine Mum und deine Tante machen sich Sorgen um dich. Etwas stimmt mit dir nicht in letzter Zeit und ich kann fühlen, dass du verwirrt bist, aber wir können dir nur helfen, wenn du mit uns sprichst."
"Was?" Chris strich sich die Haare aus der Stirn uns sah Leo fragend an. "Du willst hier nicht gerade ein... Männergespräch mit mir führen oder?"
"Ehm...", kam es unsicher von Leo. "Also wollen...eher deine Mutter will und...ja...will ich, also..? Was hast du zu sagen?"
"Ich? Was soll ich sagen? Darf man nicht mal etwas unaufmerksam sein, ohne dass man sofort ein Verbrecher ist? Du weisst genau, dass ich versuche heraus zu bekommen, wer Wyatt was antun will und ihr helft mir nicht wirklich dabei."
"Aber warum so fahrig und unkonzentriert mit einem Mal? Bitte Chris, wir machen uns doch nur Sorgen und wollen auch dein Bestes..."
"Ich werd mich wieder mehr konzentrieren okay? Ich war nur etwas unaufmerksam, das wird sich jetzt ändern, kannst du dann bitte wieder gehen?"
"Nein, tut mir Leid...aber etwas beunruhigt dich und ich spür das auch. Warum sagst du nicht, was es ist?"
"Weil es nichts ist, das Einzige was mit beunruhigt, ist dass ihr mir alle auf die Pelle rückt und euch Sorgen macht obwohl es mir gut geht."
Leo hob nur die Hände, um Chris zu beruhigen. "Aber wenn was ist...du weisst, du kannst mit uns reden, ja?" Damit lächelte er Chris noch einmal an und verliess dann dessen Zimmer.
Seufzend strich Chris sich erneut durch die Haare und sank gegen die Tür. Er wusste genau, dass sein Vater diese Worte ernst gemeint hatte, doch dennoch konnte er seine Gedanken und Gefühle mit niemandem teilen, denn alles was zuviel aus seinem Mund kam, würde die Zukunft verändern oder zumindest das Wissen der Lebenden beeinflussen. Auch über seine Träume konnte Chris mit niemandem sprechen, diese beängstigenden Visionen der Zukunft, die sich jede Nacht in seine Träume schlichen und ihn so nicht zur Ruhe kommen liessen. Aber wieso waren diese Träume in den letzten Tagen immer schlimmer geworden? Er wusste es nicht, doch er nahm sich fest vor dem auf den Grund zu gehen.
