Anm.d.Aut.: Keiner der Figuren gehört mir und so weiter... Ich habe sie mir wie immer nur ausgeliehen und ihnen meine kranken Phantasien eingepflanzt. Sunny und liz, das ist für euch zwei Beiden.


Moving On

Nick starrte ungläubig auf das Papier in seinen Händen. Er konnte nicht glauben, dass sein Antrag abgelehnt wurde. Er spürte, wie Wut in ihm hoch kroch. Er musste sofort mit Grissom darüber sprechen.

Er war gerade auf den Weg zu Grissom, als er über Sara stolperte. „Hey, nicht so eilig, Cowboy. Du könntest jemanden verletzen.", begrüßte sie ihn.

„Tut mir leid, ist mit dir alles in Ordnung?", fragte er besorgt, aber abwesend.

„Ja, was ist los?", sie blickte ihn ernst an.

„Nichts, alles ist in Ordnung. Ich muss nur mit Grissom reden.", erklärte Nick. Er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen und schämte sich dafür.

„Gut, sehen wir uns nachher? Wir müssen schließlich die Einzelheiten für unsere Reise klären.", fragte sie mit einer Begeisterung, die ihn zum Lächeln brachte.

„Ja, wir sehen uns nachher." Er berührte sie kurz am Arm und als er sicher war, dass niemand in der Nähe war, gab er ihr schnell einen Kuss. „Also, bis nachher.", flüsterte er und machte sich erneut auf den Weg in Grissoms Büro. Diesmal stürmte er nicht so und hatte somit die Gelegenheit darüber nachzudenken, was er Grissom sagen würde.

Als er das Büro betrat, sah es so aus wie immer. Die Regale waren voll gestopft mit Experimenten und Insekten und man konnte nur schwer eine Person hinter dem Stapel an Papieren auf dem Schreibtisch ausfindig machen.

Nick schloss die Tür hinter sich und richtete Grissoms Aufmerksamkeit damit auf ihn.

„Was kann ich für dich tun?", fragte Grissom ihn mit sachlicher Stimme.

Nick hielt ihm das Papier vors Gesicht. Es war ihm klar, dass er nichts erreichte, wenn er Grissom jetzt anschreien würde. Dies zu unterlassen, kostete ihn ziemlich viel Mühe.

„Warum wurde mein Urlaub nicht genehmigt?" Nicks Stimme war ganz ruhig und ließ seine Wut nicht mal annähernd erkennen.

Grissom zog eine seiner Augenbrauen hoch und antwortete: „Du weißt genau, dass wir überlastet sind. Ich kann nicht zwei meiner CSI in den Urlaub schicken. Und da Sara vor dir den Antrag eingereicht hat, bekommt sie frei."

„Das ist doch Blödsinn. Du kannst jemanden von der Tagesschicht holen und außerdem gab es Zeiten, da waren wir noch weniger und haben mehr Fälle bearbeitet. Es sind doch nur zwei Wochen. Zwei verdammte Wochen.", Nick konnte nicht mehr an sich halten er wurde laut, bemühte sich aber wieder zur Ruhe zu kommen.

Grissom sah ihn völlig regungslos an. „Nick ich kann dir nicht frei geben."

„Oh ja, und dass das Büro überlastet ist, ist sicherlich der einzige Grund.", entfuhr es Nick sarkastisch.

Grissom nickte. „Ja, ich kann niemanden weglassen."

Nick musste lachen, was ein ziemlich schräges Geräusch war. „Du meinst, du kannst mich nicht weglassen."

Grissom blickte ihn an. Langsam wurde ihm bewusst, worauf Nick hinaus wollte, doch er sagte nichts.

„Du weißt, dass ich mit Sara wegfahren will.", stellte Nick fest.

„Die Tatsache, wie und mit wem du deinen Urlaub verbringst, hatte nichts mit meiner Entscheidung zu tun.", argumentierte Grissom.

„Natürlich hatte es das.", stieß Nick hervor, „Aber weißt du was ich daran nicht verstehe?"

Grissom schüttelte mit dem Kopf und Nick fuhr fort: „Du hattest deine Chance…ach was rede ich da, du hattest hunderte von Chancen und du hast keine Einzige ergriffen. Und weißt du, was die wirkliche Ironie daran ist? Ich hatte nur eine einzige Chance. Ich habe sie ergriffen und es ist diese wunderbare Sache draus geworden."

„Nick, ich will das wirklich nicht hören. Dein Privatleben geht mich nichts an.", unterbrach Grissom ihn.

Nick beruhigte sich wieder und atmete tief durch, bevor er Grissom direkt in die Augen blickte und sagte: „Sie liebt mich, Grissom. Hast du das gehört? Sara liebt mich! Und daran wirst auch du nichts ändern. Denkst du, nur weil ich nicht frei kriege, ändert das irgendetwas? Soll ich dir mal was sagen?"

Grissom schüttelte erneut seinen Kopf. „Wie schon gesagt, ich will das nicht hören. Halte dein Privatleben aus dem Büro fern."

„Sie will ein Kind von mir." Diese Worte brachten Grissom zum schweigen. Noch bevor er etwas darauf erwidern konnte, war Nick aus der Tür verschwunden.


„Du weißt, dass er Recht hat", sagte Catherine, als sie Grissoms Büro betrat.

Grissom blickte sie an. „Was meinst du?"

Catherine guckte ihn an. „Grissom, ich bin nicht blind und vor allem nicht taub."

Grissom nickte. Er wusste was sie meinte. Doch manchmal traf es ihn wie einen Schlag in den Magen, wenn ihm wieder bewusst wurde, dass das alles real war.

Catherine setzte sich in den Stuhl vor seinem Schreibtisch und wartete, dass Grissom das Wort ergriff, als dieser das nicht tat sagte sie: „Erinnerst du dich noch an das Video, was wir uns angeguckt haben, als George Madison die Geiseln noch in seiner Gewalt hatte?", Grissom nickte langsam und Catherine fuhr fort, „Gut, denn wird dir sicher ihr Gesichtsausdruck aufgefallen sein. Sie war glücklich und zufrieden. Und auch wenn es mir Leid tut, aber Nick hat Recht. Du hattest deine Chancen."

Grissom sah sie an. Er konnte nicht fassen, dass sie das sagte. „Catherine, das hat alles nichts mit meiner Entscheidung zu tun.", sagte er überzeugt.

Catherine erhob sich. „Wenn du das sagst. Aber denkt daran, er macht sie glücklich und das ist die Hauptsache. Egal, wie du dazu stehst."

Sie verließ sein Büro und hoffte, dass er wirklich darüber nachdenken würde.


Das Ende seiner Schicht war schon lange überschritten, als Nick seine Jacke anzog und im Begriff war zu gehen. Er hatte Sara noch nichts davon erzählt, dass er nicht frei kriegen würde. Er wollte sie nicht von der Arbeit ablenken und hatte auch noch nicht die richtigen Worte gefunden.

Nick war sich sicher, sie würde ziemlich enttäuscht sein. Schließlich hatte er es ihr versprochen.

„Nick, ich habe etwas für dich.", hielt Catherine ihn im Flur auf.

Nick wartete nicht, bis sie zu ihm kam, sondern schritt ihr entgegen.

Catherine übergab ihm einen Umschlag. „Danke.", erwiderte er eintönig auf die Geste und hoffte, dass es nichts mit einem Fall zu tun hatte.

Catherine blickte ungeduldig auf den Umschlag und wartete, bis Nick ihn geöffnet hatte.

Nick konnte nicht fassen, was er dort las. Grissom hatte seinen Urlaub genehmigt. Ungläubig schaute er Catherine an. Diese nickte lächeln und sagte: „Ich wünsche euch beiden viel Spaß."

Nick konnte nicht anders als sie zu umarmen. Er wusste genau, dass sie damit etwas zu tun hatte. Er wusste nur noch nicht inwieweit.

„Danke, Catherine.", wiederholte er erneut und verabschiedete sich. Jetzt konnte er sein Versprechen Sara gegenüber endlich einlösen.