Kapitel 1
Ich war so aufgeregt.
Mein Vater war losgegangen um bei der Familie vorzusprechen die erst kürzlich die Villa am Waldrand bezogen hatte. Das außerordentlich große und schöne Haus war lange Zeit leergestanden. Die meisten hatten gedacht es würde nie jemand hineinziehen.
Und jetzt war diese geheimnisvolle Familie gekommen. Ich selbst hatte sie noch nie erblickt, doch meine Freundinnen – Angela Weber, Leah Clearwater, Rachel Black und Emily Uley – hatten sie bereits gesehen.
Sie waren anscheinend alle extrem blass – Blässe war natürlich normal für Menschen ihres Standes, aber sie schienen sogar für ihre Verhältnisse bleich. Außerdem hatten alle – wie Leah berichtete – tiefe Augenringe. Sie schienen nicht sehr viel Schlaf zu bekommen. Aber trotz den genannten Umstände sagte man mir, seien sie unglaublich schön.
Ich hoffte, dass mein Vater mir dieses Gerücht bestätigen könnte. Es war nie schlecht ein paar hübsche Gesichter zu sehen. Vor allem, wenn man unverheiratet war. Nicht das ich vorhatte zu heiraten. Es war etwas was jungen Mädchen beigebracht wurde ... nach heiratsfähigen Männern Ausschau zu halten.
Meine Mutter war die einzige die das anderes sah. Sie riet mir – wenn überhaupt zu heiraten, dann erst, wenn ich mindestens 25 war.
Von meinen Freundinnen war eine verheiratet – Emily -, eine verlobt – Rachel – und eine erwartete alsbald einen Heiratsantrag von ihrem Angebeteten Mr. Cheney. Das war Angela.
Mr. Cheney war ein angenehmer Mann um die siebzehn. Er war vermögend, gutaussehend und – was das wichtigste war – er liebte Angela mehr als sein eigenes Leben. Sie erwiderte seine Gefühle gleichermaßen heftig. Leah, die wie ich noch ledig und ohne Aussicht auf einen Ehemann war, beneidete sie nur zu sehr.
In diesem Moment klopfte es an der Tür.
Das Hausmädchen – Jessica Stanley – öffnete. „Guten Tag, Sir." Sagte sie zu jemandem an der Haustür und knickste.
Einen Moment später trat mein Vater durch die Tür. Er begrüßte Jessica mit einem Kopfnicken und kam dann herein.
„Guten Morgen, Papa." Sagte ich und erhob mich von dem Sofa auf dem ich saß. „Wie war es?"
„Guten Tag mein Kind. Es lief gut. Besser als ich erwartet hatte." Er zog eine Grimasse.
Die meisten vom Stand dieser Familie reagierten nicht besonders gut auf uns. Ein Mann mit seiner Tochter, die Ehefrau weggelaufen und mit einem anderen verheiratet. Ein Skandal. Wir konnten froh sein, dass man uns nicht ganz aus der Gesellschaft ausgeschlossen hatte.
„Sie waren alle äußerst freundlich. Vor allem Dr. Cullen. Ein sehr eleganter Gentleman. Ich war anfangs etwas skeptisch, als ich hörte, dass er und seine Frau einen fast erwachsenen Sohn adoptiert haben. Mr. Edward Cullen ist adoptiert musst du wissen. Naja jedenfalls sind wir morgen zum Dinner bei ihnen eingeladen. Ich würde sagen, du ziehst dein grünes Kleid an." Er lächelte und sah dabei sofort zehn Jahre jünger aus. „Es steht dir so gut."
„Danke Papa." Ich lächelte zurück.
