(In)Sanity – Vernunft und Wahnsinn
Disclaimer: Mir gehört nichts, nur die Handlung. Ort und Personen gehören allein J.. Ich verdiene nichts mit der Story und schreibe sie nur zum persönlichen Vergnügen. Ähnlichkeiten zu anderen FF's sind wie immer nicht beabsichtigt, kann ich aber nicht ausschließen – es gibt unendlich viele FF's und ich hab nicht alle gelesen. Eigentlich schreibe ich nur für mich selber, aber ich wag mal den Versuch eines längeren Uploads. Vielleicht gefällts euch ja
Reviews sind wie immer sehr erwünscht. Die Story ist nicht gebetat und das Rating möglicherweise etwas hoch – da ich aber nicht weiß, wie die Story sich weiter entwickelt, halte ich das für besser ;) Aber lest selbst!
Hat mit den Büchern ab Buch 5 nix mehr zu tun – mir gefiel nicht, wie die Bücher ausgingen. Deshalb hier mal meine Alternativversion ;)
SchulanfangAm Gleis 9 ¾ herrschte reger Betrieb, dampfend und schnaubend wartete der Hogwarts Express darauf, die Schüler ins neue Schuljahr gen Hogwarts zu bringen.
Hermine gab ihrer elfjährigen Tochter einen letzten Abschiedskuss und sah dann zu, wie das Mädchen sich von ihr los machte und ungeduldig in den Zug stürmte, wo Lilian Potter schon auf sie wartete.
Ginny Potter, geborene Weasley, legte der Freundin die Hand auf die Schulter, während sie den beiden Mädchen mit der anderen Hand zu winkte. „Lily und James passen schon auf sie auf", meinte sie, während sie unverändert lächelnd zu den Kindern sah.
Hermine zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. „Ich wäre gerne bei der Häuserauswahl dabei."
„Ich schätze, sie kommen beide nach Gryffindor."
Die intelligenteste Gryffindor aller Zeiten sah ihre beste Freundin an. „Okay... und abgesehen davon vermisse ich sie jetzt schon. Und Hogwarts würde ich auch gerne wiedersehen."
„Vielleicht ergibt sich das ja mal irgendwie."
Unter Schnaufen und Ächzen setzte der Hogwarts Express sich in Bewegung und die beiden Mütter winkten mit den anderen Eltern und zurück bleibenden Geschwisterkindern ihren Sprösslingen in den Waggons.
Der fahrende Zug erzeugte einen sanften Luftstrom auf Hermines erhitztem Gesicht und ihr Lächeln verblasste etwas, als ihre Tochter außer Sichtweite war. Ein rascher Blick auf die Uhr ließ sie seufzen.
„Ginny... ich muss los. Meine Schicht fängt gleich an."
„Okay." Ginevra umarmte Hermine liebevoll. „Mach's gut, Mine. Wir sehen uns, nicht wahr?"
„Natürlich. Die himmlische Ruhe ohne Kinder muss man doch ausnutzen."
Ginny schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sie erinnerte sich zu gut daran, wie es gewesen war, als sie James das erste Mal hatte davon fahren sehen. Immerhin – sie hatte Lilian gehabt und nun würde auch sie sich erst an völlige Stille gewöhnen müssen. „Ich schick dir eine Eule."
„Ist gut. Grüß Harry lieb von mir, ja?"
„Mach ich." Ginny drückte Hermine einen Kuss auf die Wange und sah der Freundin nach, als sie sich rasch einen Weg durch die herum stehenden Eltern bahnte und verschwand.
Hermine war froh, dass Ginny die Tränen nicht mehr sehen konnte, die ihr heiß in die Augen stiegen und über die sie sich selbst ärgerte. Elena würde Spaß haben in Hogwarts – und vor allem war sie dort vollkommen sicher.
Trotz allem ... es hatte die letzten 11 Jahre immer nur Elena und sie gegeben – und nun war das Mädchen fort.
Wütend über sich selbst schalt sie sich eine egoistische Kuh, ohne jeden Zweifel würde Elena viel Spaß haben und ohne Zweifel würde sie im Nu eine der Jahrgangsbesten sein.
Bei diesem Gedanken stahl sich doch ein kleines, stolzes Lächeln auf Hermines Gesicht, als sie ins Sankt Mungos apparierte, wo sie die Notaufnahme leitete.
Drei Monate zuvor...
„Elena droht keinerlei Gefahr, wir werden alle ein Auge auf sie haben, Hermine." Albus Dumbledore versuchte erneut seine aufgelöste, ehemalige Spitzenschülerin zu beruhigen, die sich vor Sorge die Haare raufte und ihn nun finster anguckte. Er verkniff sich ein Lächeln – ihr tödlicher Blick erinnerte ihn nur zu gut an einen finsteren Tränkemeister.
„Ich möchte, dass du mir etwas versprichst, Albus."
Das Lächeln verging ihm, als er den Ernst in ihrer Stimme hörte. „Was immer du möchtest."
„Außer dir und Minerva erfährt niemand, dass Elena meine Tochter ist. Niemand, verstehst du?"
„Wir werden natürlich äußerste Diskretion wahren."
„Gut. Ihr werdet mit Elena niemals über ihren... Erzeuger sprechen." Der Schmerz in Hermines Augen war fast greifbar und so beeilte Albus sich, auch auf diese Bitte hin zu nicken.
Hermine holte tief Luft. „Und du wirst verhindern, dass der Hut sie nach Slytherin einordnet."
Der Direktor sah Hermine milde an. „Ich beeinflusse die Wahl des Hutes nicht, Hermine. Er wählt so, wie er wählen muss. Und Slytherin ist nicht per se schlecht... das weißt du."
Im Gesicht der jungen Frau stand pure Entschlossenheit. „Albus... ich sage es nur ungern... aber wenn der Hut sie nach Slytherin einsortiert, werde ich sie sofort von der Schule nehmen. Sofort, verstehst du?"
„Hermine!" Der alte Mann klang ehrlich erschrocken. „Das kann nicht dein Ernst sein."
„Doch, Albus. Der ist es. Ich werde nicht zulassen, dass sie mit SEINESgleichen zusammen trifft und unter ihrem Einfluss steht. Entweder landet sie in einem anderen Haus oder ich nehme sie von der Schule. Madame Maxime würde sich freuen, Elena aufzunehmen, und ihre Schule hat einen ausgezeichneten Ruf, ich habe mich bereits eingehend darüber informiert."
Ernst blickten die beiden sich an und schließlich seufzte Albus.
„Sie wird nicht nach Slytherin kommen."
„Versprichst du es mir?"
„Ja. Aber, Hermine..."
„Sprich es nicht aus, Albus. Es ist mir klar. Aber sprich es nicht aus." Mit blassem Gesicht sah Hermine den Direktor an. Sie wusste, was er sagen wollte. Wenn Elena im Herzen eine Slytherin war, würde es nichts ändern, sie nach Gryffindor zu schicken. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis das, was sie für Slytherin qualifizierte, zum Vorschein käme.
Doch Hermine war fest entschlossen dem soweit wie möglich zuvor zukommen.
„Also gut." Die Augen des Direktors waren sanft und erneut hielt er ihr den dicken, cremefarbenen Umschlag hin, der an Elena adressiert war. Er verstand die Ängste der jungen Mutter vor ihm. Er verstand sie gut.
Hermines Hand zitterte nur leicht, als sie den Brief endlich entgegen nahm.
Etwas schwerfällig erhob Albus sich und trat zu dem großen Kamin in dem gemütlichen Wohnzimmer.
„Grüß Harry und Ginevra von mir, meine Liebe. Ich freue mich darauf, Elena im September zu sehen."
Hermine erhob sich ebenfalls und trat neben ihn. „Ich werde deine Grüße ausrichten. Leb wohl, Albus... und danke."
Er legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter und drückte sie, bevor er eine Hand voll Flohpulver ins Feuer warf und „Mein Büro" hinein rief.
Während er in der grünen Flamme verschwand, starrte Hermine auf den Umschlag in ihrer Hand.
Dann wandte sie sich ab und rief nach ihrer Tochter.
Albus sah wie alle anderen gebannt zur Tür der großen Halle, die sich öffnete, als Minerva McGonagall mit den Erstklässlern herein marschierte. 56 viel versprechende, aufgeregte Gesichter leuchteten ihm entgegen und vergnügt lauschte er Minervas Erläuterungen über das weitere Vorgehen. Er hatte das Mädchen sofort erkannt, obwohl sie noch sehr klein gewesen war, als er sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie hatte die Locken ihrer Mutter geerbt, wenn sie auch tief schwarz und seidig waren. Elena stand neben Lilian Potter, die Bruder und Vater nicht im Geringsten ähnlich sah, sondern eindeutig als eine Weasley erkennbar war. Einzig ihre Augen waren so grün wie die ihres Vaters, was sich besonders reizend mit ihren tiefroten Haaren verband.
Natürlich – die beiden Mädchen waren dicke Freundinnen, seit sie beide denken konnten.
Minerva hatte nun mit dem Aufrufen der Erstklässler begonnen und Albus wurde von dem lauten Klatschen am Ravenclawtisch aus seinen Gedankengängen gerissen, als Atkins, Henrietta vom Hut dort hinein sortiert wurde und freudestrahlend zu ihren neuen Hausgenossen lief.
Als Malfoy, Geoffrey aufgerufen wurde, wurde Albus' Lächeln etwas stärker. Natürlich wurde der Junge nach Slytherin einsortiert, aber Albus wusste, dass Draco Malfoy seinem Sohn eine andere Erziehung angedeihen ließ, als er selber sie erfahren hatte. Nach Voldemorts Fall hatte Draco sich öffentlich von seinem Vater und dessen Machenschaften distanziert – Freunde waren er und Harry Potter jedoch trotzdem nie geworden.
Der Direktor warf einen Blick zu dem allseits gefürchteten Zaubertrankprofessor, der sich mit finsterer Miene für den jungen Malfoy immerhin zu einem Klatschen niederließ.
„Der junge Malfoy ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, nicht wahr, Severus?", schmunzelte Albus und stieß den jüngeren Mann an, der ihm einen genervten Blick schenkte.
„Ich freue mich über deinen Blick für's Offensichtliche, Albus."
Albus grinste, als Minerva auch schon „Parker, Elena!" rief. Sein Grinsen verblasste etwas, als ihm die Diskussion mit dem sprechenden Hut wieder in den Sinn kam. Er hatte hart mit dem alten Hut ringen müssen, bis er ihm versprochen hatte, selbst bei einer eindeutigen Sache NICHT Slytherin zu wählen.
Das Mädchen war wie ihre Kameraden sehr aufgeregt und rutschte unruhig auf dem Hocker herum, als Minerva ihr mit einem kurzen Blick zu Albus den Hut aufsetzte und ihm einen strengen Blick schenkte.
Zu Albus' großer Erleichterung rief der Hut ohne zu zögern: „Kein Zweifel, wie die Mutter ... GRYFFINDOR!"
Der Gryffindortisch johlte und Elena wirkte so erleichtert, dass sie fast vergaß den Hut abzunehmen, als sie zum Gryffindortisch stürmte. Erleichtert, dass es dem Hut anscheinend nicht schwer gefallen war, klatschte Albus mit den Gryffindors mit und bemerkte nicht den seltsamen Blick, mit dem Severus Snape die frischgebackene Gryffindor stirnrunzelnd beäugte.
