Freewar gehört nicht mir. Das nur vorneweg. Google auch nicht. Wikipedia ebensowenig. DarkFleet.de gehört auch nicht mir, aber das alles kommt auch glaub ich nicht vor. Wobei, gute Idee eigentlich! Egal. Keiner der Personen existiert wirklich, auch die Ereignisse und Charaktereigenschaften sind frei erfunden. Die Ortsnamen basieren auf Freewar.de von Jirko Cernik. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte. Da ich beim Schreiben sehr von anderen Werken beeinflusst wurde, dürften einige Zitate, Stellen oder ganze Passagen dem Leser nicht unbekannt vorkommen. Trotz Allem: Habt Spaß!

Prolog

Graf Regley schaute sich um. Was er sah, ermutigte ihn nicht gerade. Trotz seiner beachtlichen Xp-Zahl, war er das erste Mal in Konlir. Alles war groß, zu belebt und selten schmückten Bäume seinen Weg. Und er hatte Hunger. Umso rettender erschien ihm nun das „Fischladen 50m"-Schild, obwohl er natürlich als einziger nicht wusste, was diesen Fischhändler in Konlir so besonders macht. Als er schlussendlich vor der Theke stand, erlebte er einen Dialog zwischen einem Mensch/Zauberer und dem Händler, einem M/A, der allerdings besser in die Kategorie Mensch/Fischwarenverkäufer gehören sollte.

„Ich sage ihnen, der Fisch ist tot, ich habe ihn vor ein paar Stunden gekauft, und als ich zu Hause ankam, musste ich feststellen, dass es ihm nicht besser ging als vorher!", beschwerte sich der Zauberer.
„Das ist auch kaum möglich, denn ich hatte nur einen einzigen Fisch, nämlich dieses Ausstellungsexemplar zur Verfügung, das sie mir für teures Geld abgekauft haben und dieser Fisch ist so gesund, das keine Steigerung möglich ist", erwiderte der Händler.

Wäre Regley nicht so sehr in den Dialog vertieft gewesen, – und auch gleichzeitig überrascht, dass dieser Händler zu so einer dezenten Wortwahl fähig war – so hätte er bei den Worten „einen einzigen Fisch" die Ohren gespitzt. Nun aber konzentrierte er sich auf die prompt folgende Antwort des Zauberers:
„Sie haben mir versichert, der Fisch sei quicklebendig, als ich aber nach Hause kam musste ich feststellen, dass er mein Aquarium lieber mit dem Rücken betrachtet! Wenn sie mir also irgendwas zu ihrer Verteidigung zu sagen haben, dann tun sie es!"

„Wie ich sehe, haben sie das Exemplar auch gleich in einem passenden Wasserbehälter zurückgebracht. Jetzt frage ich mich, was sie zu der Annahme bringt, dass dieser Fisch tot sei. Meiner Meinung nach ist er nur am Schlafen", sagte der Händler in seiner höflichen Art.
Dem Zauberer gingen langsam die Nerven aus.
„Am Schlafen? Sind ihnen alle Hamster ausm Rohr geschossen? Der schläft nicht, der ist mausetot! Oder wollen sie mir das Gegenteil beweisen? Nun gut, versuchen wir ihn aufzuwecken"
Der Zauberer nahm den Eimer mit dem Fisch, der schon eine unangenehme Farbe angenommen hatte hoch, und brüllte dem Fisch ins Ohr:
„Aufwachen! Wecki, wecki!"
Als dieser nicht reagierte, nahm der Zauberer den Fisch und klopfte ihn unermüdlich auf die Theke des Händlers, wobei Regley erst richtig bewusst wurde, wie steif der Fisch schon war. Zum Abschluss ließ er den Fisch mit einem doppelten Salto mit Drehung und einem „Plong" auf den gekachelten Boden fallen. Der Zauberer nahm ihn wieder auf und tauchte ihn wieder in dem Eimer, wo er seine übliche Haltung mit Bauch nach Oben annahm.
„Da haben sie es", sagte der Zauberer, in dem Glauben den Kampf gewonnen zu haben.
Doch der Händler gab nicht auf. „Sie haben ihn narkotisiert. Gerade als er aufwachen wollte", plapperte er sofort los.
„Narkotisiert?", fragte der Zauberer, am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
„Ja, narkotisiert", beantwortete der Händler.
„Jetzt hören sie mal gut zu", sprach der Zauberer genervt. „Dieser Fisch ist tot! Jemand hat ihm sein Maul gestopft, ihn gekocht oder mit Kaliumzyanit vergiftet, was weiß ich. Er ist mausetot, zu seinen Ahnen abgeritten, als Mitglied der ewigen Jagdgründe aufgenommen worden! Deshalb möchte ich jetzt einen Ersatz!"
„Na gut", sagte der Händler, „sie kriegen ihr Geld zurück. Aber einen Ersatz kann ich nicht geben, sie wissen doch, dass ich keine Fische verkaufe"

Diesmal wurde Regley aufgerüttelt. Sein Hunger meldete sich wieder.
„Keine Fische?", fragte er – fast – sprachlos. Es war das erste Mal, dass er etwas in diesem Raum sagte, und nun fiel ihm auch auf, dass in den zehn Minuten der Diskussion kein anderer Mensch diesen Fischladen betreten hatte, obwohl er in der Innenstadt lag und es gerade Einkaufszeit war.
„Ja Mr, ich verkaufe hier keinen Fisch", sagte der Händler.
„Ich hab aber ziemlichen Hunger, haben sie nicht doch vielleicht etwas da, bitte?", schlug Regley einen etwas höflicheren Ton an.
„Sie kommen wohl nicht von hier, oder?", grinste der Händler.
„Na toll", grummelte Regley.
„Ich kenn ein gutes Lokal hier in der Nähe", brachte sich der Zauberer ein. „Sie könnten ja dahin gehen, ich hab auch Hunger"
Regley schloss automatisch einen kriminellen Hintergrund dieses Angebots aus, da die Zauberer auf Seiten des Bündnisses waren.
„Na gut", willigte er ein. „Ich bin Graf Regley von Hinterwaldingen", stellte er sich vor.
Falls der Zauberer das amüsant fand, versteckte er es gut.
„Ich bin Vinyó Kre, von der Heimat", sprach der Zauberer.
„Von der Heimat? Sind wir das nicht alle?", fragte Regley verwirrt.
„Na ja, meine Wohnung liegt direkt über dem Geburtsort der Zauberer. Manche sagen, das ist praktisch. Ich sage, das ist Folter. Man kommt überhaupt nicht zum pennen", antwortete Vinyó.

Als sie kurze Zeit später mit vollem Magen Konlir nach Süden verließen, trafen sie zwei Gestalten, die sich lautstark unterhielten.
„Ich hab dir gesagt, dass du kein Geld verdienst, wenn du Sieber tötest", sagte einer der beiden, augenscheinlich ein Natla, mit einer Mischung aus Wirtschaftsbelehrung und Amüsiertheit in der Stimme.
„Und ich sagte, dass wir Serum-Geister perfekt dafür geschaffen sind", erwiderte ein missmutiger – man ahnt es – Serum-Geist.
„Ja und zu sonst nix", murmelte Vinyó im Vorbeigehen.
„Hey, was war das?", brüllte der Serum ihm sofort hinterher.
Vinyó und Regley blieben stehen. „Ich wusste nicht, dass sie so gute Ohren haben, Mr.", erwiderte Vinyó und machte sich daran weiterzugehen.
„Aus reinem Interesse, wohin wollt ihr denn?", ergriff der Natla das Wort.
„Keine Ahnung", verplapperte sich Regley sofort, wofür er einen bohrenden Blick von Vinyó als Antwort erhielt.
„Das ist Chontamenti", stellte der Natla vor und deutete auf den Serum. „Und ich bin Notwen Caasi. Wir haben gerade nicht viel zu tun, wollt ihr nicht mitkommen?", fragte er.
Regley, der wohlweislich die Klappe hielt, blieb stumm.
Zu seinem Erstaunen sagte Vinyó jedoch: „Klar, warum nicht?"