Hi! Hier ist eine neue Story, die ich anfangen will zu übersetzen. Das Original heißt Parenting Class von IcyPanther. Ihr findet es unter .net/s/2064124/1/Parenting_Class
Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch so gut wie mir. Und bitte hinterlasst doch eine Review! Dafür wäre ich euch sehr dankbar.
Und jetzt präsentiere ich euch: Elternkurs!
Kapitel 01 – Nie im Leben!
„Also was meint ihr, worum es bei dem neuen Unterricht gehen wird?", fragte Ron Weasley. Er rümpfte die Nase, während er die Bekanntmachung durchlas, die jeder Sechstklässler an diesem Morgen zum Frühstück erhalten hatte.
„Es heißt Elternkurs", sagte Hermine Granger, deren honigfarbene Augen vor Aufregung funkelten. „Dumbledore will, dass wir alle die Erfahrung machen, Teil einer Familie zu sein, und üben, für Jüngere zu sorgen."
„Aber warum?", protestierte der Rotschopf und stopfte den Zettel in seine Hosentasche. „Ich hatte schon viel Übung zu Hause. Ich habe fünf ältere Brüder und eine jüngere Schwester, um Merlins Willen! Wozu brauche ich noch mehr Übung?"
„Tja, Ron", sagte Harry. „Nicht jeder hat eine Großfamilie wie du. Ich meine, ich habe Dudley, der als Bruder einzuordnen wäre, aber Hermine hat gar keine Geschwister. Genauso wie Dean oder Lavender."
„Außerdem, Ron", lachte das Mädchen, „wenn du so gut bist, wie du sagst, wirst du super Noten bekommen! Betrachte es als einfachen Kurs, den du leicht bestehst." Rons Miene hellte sich sichtlich auf und die drei kletterten schweigend in den Ostturm hinauf, all ihre Energie auf das Treppensteigen gerichtet.
„Wer, der noch bei Sinnen ist, legt einen Kurs nach hier oben?", keuchte Ron. „Sicher, Trelawney hat ihren Nordturm, aber zumindest liegt er an einer Haupttreppe und wir kennen einen Geheimgang! Sag mal, Harry? Zeigt die Karte irgendwelche Abkürzungen in der Nähe?"
„Nö, sorry, Kumpel", sagte Harry grinsend. „Meinst du, wir sind in der Lage, einen Gang zu erschaffen, Mine?"
„Das können wir nicht tun!", rief Hermine. Sie hielt im Schritt inne und sah ihre Freunde an. „Das Schloss ist so erbaut worden, wie es jetzt ist... wir dürfen nichts daran ändern!"
„Nicht einmal eine kleine, winzige Minipassage?", bettelte Ron.
„Nein", erwiderte sie bestimmt, als war das Thema hiermit beendet. „Jetzt beeilt euch. Sonst kommen wir zu spät." Sie legten einen Schritt zu und erreichten das Ende des gewundenen Gangs genau elf Minuten und sechsunddreißig Sekunden später.
„Da sind wir", sagte Harry. Er deutete auf die Tür vor ihnen. „Sollen wir reingehen?"
Hermine verdrehte die Augen und drückte die Tür auf. Ihr entfuhr ein Keuchen bei dem Anblick des Klassenraums vor ihnen. Er war halb so groß wie die Große Halle und überall waren Tische eng aneinandergereiht. Schüler aus allen vier Häusern ließen sich mit ihren Freunden nieder und warfen nervöse Blicke zu der geschlossenen Tür auf der anderen Seite des Raums, wo die Lehrerin im Augenblick stand.
Ein großer Kristallleuchter hing von der Mitte des Raums. Kerzen glommen zwischen den Edelsteinen. Ein reichgeschmückter roter und silberner Teppich lag unter ihren Füßen. Goldene Bilderrahmen, die alle eine Pergamentrolle enthielten, zierten die Wände.
„Das ist kein wirklicher Klassenraum", sagte Hermine und glitt hinter einen der leeren Schreibtische. „Die Geschichte von Hogwarts sagt, dass das eigentlich ein Konferenzraum für die Lehrer ist, wo sie Veranstaltungen und Stundenpläne ausplanen. 1944 haben die Vertrauensschüler diesen Raum als einen Treffpunkt für sich gewonnen."
„Sind alle aus der sechsten Klasse hier?", fragte Harry erstaunt, während er sich in dem gigantischen Saal umsah. In einer fernen Ecke saß Draco Malfoy, die Beine auf den Tisch gelegt und Crabbe und Goyle zu beiden Seiten.
Ein Haufen Hufflepuffs besetzte das Zentrum des Raumes und Ravenclaws beherrschten die vorderen Reihen der Schreibtische. Andere Schüler waren in der Klasse verstreut und unterhielten sich in kleinen Gruppen oder blieben seltsam still.
„Sieht nach einem vollen Haus aus", bemerkte Dean Thomas, der sich in einen Stuhl neben Ron fallen ließ. „Warum, meint ihr, sind alle von uns zur gleichen Zeit hier? Kann ein Lehrer sich wirklich mit allen gleichzeitig befassen?"
„Ich würde denken, dass sie es könnten, wenn es nicht einige gewisse Leute in unserem Jahrgang gäbe", sagte Ron mit einem finsteren Blick zu der Slytherin- Ecke. „Aber es ist schon komisch."
Ein lautes Händeklatschen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Alle wurden sofort still und wandten sich zur Vorderseite des Raums um. Eine zierliche Frau stand dort, deren schwarzes Haar bis zum Kinn reichte und mit Spangen zurückgesteckt war. Sie trug helllila Roben, den Zauberstab in der linken Hand gezückt.
„Willkommen im Elternkurs", sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Ich bin Professor Tobin und werde euch alle für die ersten Wochen des Schuljahrs übernehmen. Wenn ihr kein Sechstklässler seid und euch aus Versehen hierher verirrt habt, dann verlasst bitte jetzt den Raum." Keiner rührte sich.
„Sehr schön. Zuallererst würde ich gern den Plan für dieses Jahr verkünden. Quidditch wird vorläufig gestrichen und beginnt im Februar wieder", begann sie und ignorierte das Aufkeuchen der Quidditch- Spieler. „Dieser Kurs wird nur von heute bis Ende Oktober andauern. Während dieser Zeit werden einige eurer anderen Fächer zeitlich angepasst werden müssen." Vorsichtige Blicke wurden zwischen den Schülern ausgetauscht.
„Professor?", fragte Hermine mit erhobener Hand. „Ich weiß, dass das ein Elternkurs ist, aber könnten Sie uns bitte sagen, worin er genau besteht?"
„Dazu komme ich gleich, Miss Granger", sagte der Professor mit einem Glucksen. „Ich bin sicher, viele von euch werden den nächsten Teil gerne hören", sagte sie. „Das ist das einzige Mal, dass wir uns hier treffen. Tatsächlich ist es das letzte Mal, dass ihr Elternkurs haben werdet."
Augenbrauen hoben sich vor Verwirrung, doch Tobin fuhr fort: „Heute werdet ihr alle willkürlich in Gruppen von jeweils drei Schülern geteilt werden, je nachdem welche Kurse ihr gemeinsam habt. Und ja, ihr könntet mit anderen Häusern gepaart werden", sagte sie und beantwortete damit die Frage, die vielen auf der Seele brannten.
„Von jetzt an nutzt diese Zeitspanne als freien Unterricht, bis der Elternkurs zu Ende ist. Dann werdet ihr wieder zu euren normalen Stundenplänen zurückkehren. In euren Dreiergruppen wird einer von euch in ein fünfjähriges Kind verwandelt."
„Was zur – "
„Das kann nicht ihr Ernst sein!"
„Nie im Leben!"
Protestgeschrei erhob sich unter den Schülern, bis Tobin eine schlanke Hand hob, um sie zum Schweigen zu bringen. „Es hat keinen Zweck, ein großes Theater zu veranstalten", antwortete sie ruhig. „Abwechselnd wird alle zwei Wochen ein anderer in der Gruppe in das Kind und das vorige Kind in sein ursprüngliches Alter verwandelt. Jede „Familie" sozusagen wird ein kleines Heim innerhalb des Schlosses erhalten. Darin werdet ihr für zwei Monate zusammenwohnen."
„Was genau lernen wir daraus, Professor?", wollte Hermine wissen.
„Verantwortungsbewusste, reife Erwachsene zu sein", antwortete die Lehrerin prompt. „Als Eltern dürft ihr das Kind nie aus den Augen lassen, es sei denn ihr habt Absprachen mit eurem Partner oder einem Freund getroffen, der für euch auf ihn oder sie aufpasst. Ihr dürft jedoch nicht einen jüngeren Schüler damit beauftragen. Gibt es noch mehr Fragen?"
„Wie werden wir dabei benotet?", wollte Parvati wissen, deren Augen vor Begeisterung für dieses Projekt funkelten.
„Eure Note basiert darauf, wie zufrieden das Kind ist und wie gut ihr damit zurechtkommt. Im Unterricht, den ihr und eure Partner teilen, werden Professoren eure Interaktion mit dem Kind beobachten."
„Wenn man das Kind ist, werden Erinnerungen danach bleiben?", erkundigte sich Hermine.
„Der Zaubertrank, den wir benutzen, ist sehr kompliziert. Das Kind wird sich an Geschehnisse aus seiner Vergangenheit erinnern, doch anstatt seiner Mutter oder seinem Vater wird ihr vorläufiger Vormund darin auftauchen. Ihr werdet natürlich anders aussehen, doch für das Kind seid ihr die Eltern. Ein anderer praktischer Zauber bewirkt, dass alle Kleidungsstücke des Kinds schrumpfen, sobald der Trank eingenommen wurde. Wenn es keine weiteren Fragen gibt, werde ich nun die Gruppen verkünden."
Hermine nahm ihre Freunde fest an den Händen, während sie hoffte, mit ihnen in eine Gruppe zu kommen. „Die erste Gruppe sind Padma Patil, Seamus Finnigan und Hannah Abbott. Wenn ihr bitte nach vorne kommen könnt..."
Die drei genannten Schüler erhoben sich nervös und gingen zu der Lehrerin. „Ich werde das Folgende nur einmal sagen, also hört genau zu", wies Tobin an. „Ich gebe jeder Gruppe eine Karte, die euch zu eurem vorläufigen Wohnort führt, wo eure Koffer schon sind. In der Ecke des Blattes steht das Passwort zu eurem Raum. Drinnen werdet ihr drei Gläser vorfinden. Bitte nehmt jeder eins und trinkt es aus. Eins von ihnen enthält den Trank und sobald die Gläser geleert sind, beginnt eure Aufgabe."
Hannah nahm das zusammengerollte Pergament entgegen und ihre kleine Gruppe verließ den Raum, ein erleichtertes Lächeln auf ihren Gesichtern. „Gruppe zwei besteht aus Ronald Weasley, Lavender Brown und Terry Boot."
„Viel Spaß", raunte Hermine Ron zu, der aufstand und einen Augenblick später den Klassenraum verließ, einen grünlichen Farbton auf dem Gesicht.
„Gruppe drei sind Hermine Granger, Draco Malfoy und Harry Potter."
„Das kann nicht wahr sein", murmelte Hermine. Sie erhob sich und ging nach vorn, Harry beschützend neben ihr.
„Wenn das Frettchen irgendwas Krummes versucht, werde ich sicherstellen, dass er es bereut", tröstete Harry mit einem grimmigen Lächeln. Draco gesellte sich einen Moment später zu den beiden Gryffindors. Geflüster ging durch den Raum, während die Gryffindors und der Slytherin sich finster anstarrten.
„Danke", sagte Hermine steif, als sie die Karte von Tobin entgegennahm, während ihre braunen Augen sich keinen Augenblick von Dracos silbernen entfernten. Schweigend wandte sie sich um und trat aus dem Raum, die Karte fest umklammert.
„Hör mal her, Malfoy", knurrte Harry. Er blieb stehen, sobald sie aus dem Klassenraum waren. „Wenn du versuchst, Hermine irgendetwas anzutun, wirst du dafür bezahlen."
„Lasst uns einfach versuchen, es durchzustehen", flehte Hermine. „Kein Kämpfen, Beleidigen oder Sticheln, okay? Es ist nur für zwei Monate... können wir uns bemühen, für diese Zeit miteinander auszukommen?" Sie streckte Draco erwartungsvoll die Hand hin.
Er zögerte, bevor er ihr rasch die Hand schüttelte und seine Finger an seinem Umhang abwischte, als hätte er sich infiziert. „Ich tue das nur, um nicht durchzufallen", zischte er und funkelte Hermine an.
„Wohin sollen wir gehen?", warf Harry ein, der einen Streit verhindern wollte. Er wollte ebenfalls den Kurs bestehen und beweisen, dass er zwei Monate mit dem Slytherin überleben konnte.
„Wir sind unten im Zauberkünste- Korridor", antwortete Hermine mit einem Blick auf die Karte. „Unser Porträt sollte einen Hofnarren zeigen. Das Passwort für die zwei Monate lautet „Parvulus"." In angespanntem Schweigen lief das Trio zu ihrem vorläufigen Zuhause, während jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.
„Ich kann es nicht fassen! Zwei Gryffindors! Und es sind ausgerechnet das Schlammblut und Potter. Kann das Leben noch schlimmer werden!", brummte der Slytherin in sich hinein. „Vater wird ausrasten bei der Zusammenstellung... ich sollte mit Tobin sprechen und versuchen, eine neue Gruppe zu bekommen, aber aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass sie es ändern wird."
„Ich vermute, ich sollte mich glücklich schätzen, dass es nur Malfoy ist", dachte Harry. „Was wäre, wenn ich mit ihm und Zabini oder Parkinson oder einem anderen Slytherin zusammengesteckt worden wäre statt mit Hermine? Ich denke, sie hätten mich entweder an Voldemort als Opfer ausgeliefert oder ich hätte mir viele körperliche Schäden zugezogen. Ja, ich habe wirklich Glück, Hermine zu haben."
„Vielleicht wird es gar nicht so schlimm", überlegte Hermine nachdenklich. „Wenn Ron statt Harry hier wäre, sehe ich Probleme... mit seinem Temperament und Malfoys Mundwerk würden wir uns unser eigenes Grab schaufeln. Aber wenn wir alle an unserem Waffenstillstand festhalten, sollte alles glatt laufen, richtig?"
„Wir sind da", sagte Hermine und hielt ein paar Augenblicke später an. Das Trio stand vor einem Porträt mit einem Mann, der ein rot- schwarzes Narrenkostüm trug und auf dessen Gesicht ein großes Grinsen aufgemalt war.
„Aha!", rief er aus und jonglierte mit einigen leuchtend grünen Bällen. „Ihr müsst die Gruppe sein, die ich aufnehme. Ich heiße Leviculus, zu euren Diensten. Habt ihr das Passwort?"
„Parvulus", sagte Hermine.
„Gut gemacht" gluckste Leviculus. „Ich werde euch öffnen, nachdem ich euch ein paar Grundinformationen mitgeteilt habe, wie Professor Tobin mir aufgetragen hat. Also, als erstes hat jeder von euch sein eigenes Schlafzimmer, also keine Zimmerteilung, wenn ihr nicht bei dem Kind seid. Es ist erlaubt, wenn das Kind mit jemandem zusammenbleiben möchte. Zweitens, das Porträt ist von innen kindergesichert, was heißt, dass der, der von euch gerade der kleine Schlingel ist, nicht hinaus kann, es sei denn er hat einen Vormund bei sich. Und das war's auch schon. Rein mit euch."
Leviculus schwang zur Seite und die drei traten ein, während ihre Augen ihre Lebensbedingungen aufnahmen.
„Wer hat dekoriert?", rief Draco, dessen Augen sich vor Entsetzen weiteten. Grell orangefarbene Sessel mit gelben Fransen an den Kissen standen im Vorderzimmer. Die Wände waren himmelblau mit grünen Punkten und der Teppich leuchtete in einem satten Rotton.
Hermine kicherte. „Wir haben schließlich einen Hofnarren als Porträt... er hat wahrscheinlich seine Finger im Spiel gehabt. Es ist ziemlich ungewöhnlich, meinst du dich, Harry?"
Doch der Junge, der lebte, hörte gar nicht zu, sondern sein Blick war auf drei Gläser geheftet, die auf einem rosa Tisch standen. Jedes Glas war mit einer tiefroten Flüssigkeit gefüllt. Zögernd nahm er eines in die Hand und schnüffelte daran. „Es riecht wie Grapefruitsaft", sagte er mit einem Lächeln.
Draco suchte sich ein Glas aus und Hermine nahm sich das letzte. „Prost", sagte sie. Die drei stießen an, bevor sie die Flüssigkeit tranken.
Draco stellte sein Glas auf den Tisch zurück. „Keiner von uns hat sich verändert", bemerkte er und starrte sein Bild in dem Spiegel an, der an der Wand hing. Er war noch immer knapp sechs Fuß groß mit seinem silbrig blonden Haar, während Harry ein wenig größer war als er und Hermine kurz über sein Kinn reichte.
„Es dauert ein Weile", rief Leviculus von draußen. „Wartet nur."
Sekunden später erbebte eines der Spiegelbilder und begann zu schrumpfen, bis ein kleines Kind auf dem Boden stand und zu den beiden Teenagern aufschaute.
„Oh, mein Gott..."
Na? Wer ist wohl zuerst zum Kind geworden? Wie findet ihr den Anfang bis jetzt? Bitte drückt auf das kleine Knöpfchen da unten!
