Joa, nach längerem hin und her hab ich mich dafür entschieden, ne Blaise und Hermione FF zu schreiben, weil mir das pairing nu doch ans herz gewachsen is - irgendwie...
Die genaueren zusammenhänge werde ich am ende der story, also am ende vom dritten chap, da dies ein dreiteiler wird, erklären :geheimnisvoll lächel:
Ich möcht euch wie immer bitten, mir n kurzes review dazulassen, weils die einzige möglichkeit ist, feedback von den lesern zu bekommen. Also bitte, liebe schwarzleser, ringt euch zu nem klitzekleinen kommi durch, auch anonyme reviews sind zugelassen. :)
Ich möchte mich an dieser stelle auch ganz herzlich bei puma bedanken, die mir meine kapitel immer so sorgsam betat :knuddel:
Also, bleibt mir nur noch zu sagen: R&R und viel Spaß:)
Juli 2007, Charaktere, Orte usw gehören natürlich JKR ;)
Longing to fly
by xXIniXx
Chapter One: The beginning of a new adventure
Hermione Granger war schon halb aus der Tür der Bibliothek, als ihr einfiel, dass sie ihre Aufzeichnungen auf dem Tisch, an dem sie die letzten Stunden gearbeitet hatte, vergessen hatte. Wo war sie nur mit ihren Gedanken gewesen?
Sie kannte die Antwort auf diese Frage nur zu gut: Ron. Ihre Trennung lag zwar nun schon über einen halben Monat zurück und dennoch spukte er ständig in ihren Gedanken herum.
Hermione fragte sich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, sich von dem Gryffindor zu trennen. Allerdings musste sie sich auch jedes Mal schmerzhaft eingestehen, dass sie richtig gehandelt hatte, so weh es auch tat. Seine ständige Eifersucht hatte sie auseinander getrieben und Hermione letztlich zu diesem Schritt bewegt.
Zwar hatte sie gehofft, dass er es besser aufnehmen würde, zweifelte jedoch nicht daran, dass es besser so gewesen war. Seitdem hatte sie sich in die Arbeit gestürzt und auch jetzt in den Ferien, zwei Tage vor Weihnachten, den ganzen Tag gearbeitet. Schließlich würde sie dieses Jahr ihre UTZs machen und das bedeutete, dass sie mehr den je lernte. Doch seit der Trennung war sie völlig unkonzentriert, brauchte ganze Stunden für Dinge, die sie sonst in einer halben Stunde erledigt hatte.
Seufzend verdrehte Hermione die Augen und drehte sich wieder in Richtung Bibliothek, um ihre restlichen Sachen zu holen, bevor sie zum Essen gehen wollte. Im nächsten Moment spürte sie, wie ihr Körper auf muskulösen Widerstand prallte und ihre übrigen Bücher und Pergamentrollen aus ihren Armen zu Boden rutschten.
Genervt blickte sie auf und sah in zwei dunkle Augen, die zu einem schwarzhaarigen Slytherin gehörten.
„Zabini!", keuchte sie.
Der junge Mann mit italienischer Abstammung lächelte selbstgefällig.
„Wow, heute so stürmisch, Granger?"
Ärgerlich setzte die junge Gryffindor zu einer schnippischen Antwort an, als sich Blaise von ihrem Blick löste und in die Knie ging, um ihre Bücher aufzuheben.
Hermione schluckte überrascht. Das hatte sie nicht erwartet: Ein Slytherin zu Füßen einer Gryffindor, das war in etwa so selten wie… Ihr fiel nichts Vergleichbares ein.
Ihr Erstaunen blieb auch Blaise nicht verborgen und er sah sie von unten grinsend an.
„Was denn?", fragte er gespielt irritiert.
„Warum bist du auf einmal so… freundlich?", platzte es aus ihr heraus.
Und jetzt, wo sie ihre gewohnte Ruhe und Besonnenheit wiedererlang hatte, sprach sie auch ihren nächsten Gedanken aus.
„Kein ‚Schlammblut', keine Beschimpfungen? Und dann auch noch höflich! Wer bist du und was hast du mit dem eingebildeten, muggelhassenden Blaise Zabini gemacht?", sie musste beinahe lächeln, verkniff es sich jedoch im letzten Moment.
Das Gesicht des Italieners nahm einen ernsteren Ausdruck an.
„Granger, aus dem Alter sind wir doch nun wirklich raus. Und ich habe nichts gegen Muggel, wenn sie so hübsch sind wie du!", feixte der Slytherin.
„Idiot! Außerdem solltest du das vielleicht mal Malfoy sagen, der ist nämlich noch lange nicht aus dem Alter raus, irgendwelche Leute sinnlos zu beleidigen." Diesmal konnte Hermione ein Lachen nicht verbergen.
„Malfoy, der hat ja auch keine Ahnung. Der ist ein unreifer, kleiner Junge, der nichts im Kopf hat!", zwinkerte Blaise ihr schelmisch zu.
Was sollte das? Warum war Blaise Zabini auf einmal so unverschämt freundlich und charmant?
„Der macht sich nur einen Scherz aus dir!", sagte eine Stimme in ihrem Kopf.
„Deine Bücher, Granger." Die junge Gryffindor hatte gar nicht bemerkt, dass Blaise inzwischen aufgestanden war und ihr ihre Bücher reichte.
Schnell nahm sie ihr Eigentum entgegen und rauschte ohne eine weitere Bemerkung an dem leicht überraschten Slytherin vorbei in die Bibliothek.
xXx
Hermiones Gedanken kreisten immer noch um die Begegnung vom Abend, als sie schließlich kurz vor dem Schlafengehen ihre Haare noch einmal kämmte und den Schmuck ablegte. Mit Entsetzen stellte sie fest, dass sie einen der brilliantbesetzten Ohrringe verloren hatte, die ihr ihre Eltern zum siebzehnten Geburtstag geschenkt hatten.
„Oh nein!", entfuhr es ihr.
Lavender, die zufällig schon im Schlafsaal war, drehte sich erschrocken um.
„Hermione, ist was passiert?", erkundigte sie sich besorgt.
Die Stimme der jungen Hexe überschlug sich, als sie berichtete:
„Ich hab einen meiner Ohrringe verloren. Sie waren sündhaft teuer und bedeuten mir sehr viel. Ich habe sie von meinen Eltern geschenkt bekommen!"
„Oh, das tut mir Leid! Zauber ihn doch einfach wieder her!", schlug die Freundin vor.
Resigniert bemerkte Hermione:
„Das geht nicht. Dazu müsste ich wissen, wo er ist und das weiß ich nicht! Wie soll ich Mum und Dad nur beibringen, dass ich ihn verloren habe?"
Traurig legte sie den verbliebenen Ohrring auf ihren Nachttisch und ging zu Bett.
xXx
Hermione hatte am nächsten Tag überall gesucht, wo sie gemeint hatte, dass sie den Ohrring verloren haben könnte, doch das Ergebnis war negativ gewesen.
So kam es, dass sie am Abend sowohl ohne Begleitung, als auch ohne ihre Lieblingsohrringe zum traditionellen Weihnachtsball ging. Sie versuchte, das Beste aus ihrer Situation zu machen und setzte ein Lächeln auf, um wenigstens an Weihnachten einen einigermaßen glücklichen Eindruck zu erwecken.
Die vier Haustische waren zu einer großen Tafel zusammengestellt worden, sodass in der Mitte der Halle genügend Platz zum Tanzen war. Ein Tisch war an die Seite gerückt worden, um als Buffettisch zu dienen.
Hermione steuerte auf den Tisch zu, an dem bereits Ron, Harry, Ginny und Neville saßen und nahm neben Ginny Platz. Möglichst unauffällig blickte sie sich um und suchte den Raum nach einem bestimmten dunkelhaarigen Jungen ab, doch fand sie ihn nicht. Blaise Zabini schien nicht zum Weihnachtsball zu kommen.
xXx
Sie war schon sehr früh gegangen. Das Essen war wie immer gut gewesen, doch da sie kaum jemanden zum Unterhalten hatte, war es schnell langweilig geworden. Ron hatte verständlicherweise wenig Lust, mit Hermione zu reden und Ginny hatte die meiste Zeit mit Harry verbracht und mit ihm gelacht und getanzt. Sie gönnte den beiden ihr Glück wirklich, doch wünschte sie sich manchmal auch, dass Ginny mal wieder etwas Zeit für sie übrig hätte. Selbst Neville hatte sich nach einer Weile zu Luna gesellt und war mit ihr auf die Tanzfläche gegangen.
So machte sich Hermione nach etwas mehr als zwei Stunden allein auf den Weg in den Gryffindorturm, um sich schlafen zu legen.
xXx
Am nächsten Morgen öffnete Hermione noch etwas verschlafen die Augen, als sie auch schon aufgeregtes Quietschen aus dem Gemeinschaftsraum vernahm. Mussten die denn so laut sein? Doch im nächsten Moment fiel ihr der Grund für den Lautstärkepegel schlagartig wieder ein: Es war Weihnachten!
Plötzlich hellwach, richtete sich auf und beugte sich zum Fußende vor, wo ein kleiner Stapel Geschenke aufgetürmt war. Hermione überlegte, ob sie sie zusammen mit ihren Freunden unten im Gemeinschaftsraum öffnen sollte, doch irgendwie war ihr mehr danach, alleine zu sein.
So begann sie mit dem größten Paket, das von ihren Eltern war. Aufgeregt zog sie das Papier vom Geschenk und ihre Augen weiteten sich vor Freude, als ein edler, schwarz schimmernder Festtagsumhang zum Vorschein kam.
Hermione wusste dieses Geschenk wirklich zu schätzen, da ihre Eltern in die Winkelgasse gegangen sein mussten, um dieses Kleidungsstück zu besorgen. Glücklich probierte sie ihn an und stellte fest, dass er perfekt passte und einfach wunderschön aussah. Schnell las sie die Karte, bevor sie sie sorgsam auf den wieder abgelegten Umhang legte.
Das nächste Päckchen war von Mrs. Weasley. Wie jedes Jahr befand sich ein selbst gestrickter Pullover darin. Dieses Jahr war er rot mit einem goldenen „H" darauf. Daneben war eine kleine Katze abgebildet. Grinsend las sie auch hier die beiliegende Karte und freute sich, dass Mrs. Weasley trotz ihrer Trennung von Ron mit ihr umging, wie mit einer Tochter.
Von Harry, Ron und Ginny war eine Büchersammlung, die aus drei Bänden bestand und um die Geschichte der Winkelgasse ging. Lächelnd besah sie sich die einzelnen Bücher genauer. Zwei der Bände waren Chroniken und der dritte war ein genaues Verzeichnis über die zur Zeit bestehenden Geschäfte und ihre Geschichte.
Sie wollte schon ins Bad gehen, um sich auf den Weg zum Frühstück zu machen, als ihr das letzte kleine Päckchen ins Auge fiel. Es war kaum zu sehen gewesen, weil mit seinem blauen Samtbezug auf ihrer blauen Bettwäsche kaum auffiel.
Angestrengt überlegte die junge Gryffindor, von wem wohl dieses Geschenk sein könnte. Dann sah sie die silberne Karte, die an dem Schächtelchen hing. Mit zittrigen Fingern zog sie diese zu sich heran, um sie zu lesen.
Fröhliche Weihnachten, Hermione.
Manchmal freuen wir uns am meisten über Dinge, die uns schon gehören…
Komm heute Abend um 20 Uhr zu den Kerkern, ich würde mich freuen!
Blaise Z.
Hermione brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass Blaise Zabini gerade um ein Date gebeten hatte. Was um Himmels Willen hatte er vor? Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, mit einer Gryffindor und noch dazu mit ihr, einer Muggelstämmigen, auszugehen. Doch er hatte sie schon einmal überrascht mit seiner Art, wie er mit ihr gesprochen hatte.
Im nächsten Moment fiel der jungen Hexe ein, dass die Schatulle ja auch noch von ihm war und schon beinahe gierig griff sie nach ihr und öffnete sie.
…Dinge, die uns schon gehören…
Nein – das konnte doch nicht sein?! In der Schachtel lag, in Watte eingebettet und im Licht glitzernd, ihr verlorener und sehnsüchtig vermisster Ohrring!
„Zabini, ich könnte dich dafür küssen!", flüsterte sie überglücklich. Schon eine halbe Sekunde später bemerkte, was sie da gerade gesagt hatte und sie sah sich panisch um, ob sie jemand gehört hatte. Doch glücklicherweise waren alle anderen entweder im Gemeinschaftsraum, um ihre Geschenke zusammen auszupacken, oder beim Frühstück.
Erleichtert seufzte sie auf. Warum hatte sie solche Gedanken? Egal, sie hatte ihren Ohrring wieder, da war ein kleines bisschen Dankbarkeit wohl schon in Ordnung.
xXx
Wie auf Wolken schwebte Hermione die Korridore entlang und die Treppen hinunter, um sich einen Platz an dem langen Tisch zu suchen, der in der Mitte der großen Halle stand.
Sie steuerte auf einen Platz am vorderen Ende zu, gegenüber von Ginny, die zusammen mit Harry an magischen Knallbonbons zog.
„Hi Hermione! Frohe Weihnachten! Danke für das schöne Armband, es passt einfach wunderbar!", bedankte sich Ginny.
„Ja, gern geschehen, auch euch frohe Weihnachten! Und danke ebenfalls für die tolle Bücherreihe. Ich habe sie schon mal durchgeblättert, es wird bestimmt riesigen Spaß machen, sie zu lesen", lächelte Hermione dem jungen Paar zu.
Nach den ersten paar Sätzen verebbte das Gespräch und Hermione sah sich um, in der Hoffnung, den Slytherin zu sehen, der ihr ihren Ohrring zurückgebracht hatte. Sie fand ihn am anderen Ende des Tisches. Auch er sah in ihre Richtung und als sich ihre Blicke für einen Bruchteil einer Sekunde trafen, grinste er sie an. Ungewollt schlich sich auch auf Hermiones Gesicht ein Lächeln und als sie dies bemerkte, ruckte sie mit dem Kopf herum und schien ihr Marmeladentoast plötzlich unheimlich interessant zu finden.
xXx
Sollte sie heute Abend zu diesem Treffen gehen? Einerseits sagte ihre Abenteuerlust und ihr Gefühl, dass sie die Einladung unbedingt annehmen sollte, andererseits sagte ihre Vernunft, dass er immerhin ein Slytherin war und sie sich nicht sicher sein konnte, was er im Schilde führte.
Es wurde sieben Uhr, dann halb acht und schließlich war es zehn vor acht und Hermione wusste noch immer nicht, wie sich ihr Abend weiter gestalten würde. Noch einmal nahm sie das silberne Kärtchen in die Hand und las es erneut durch.
…ich würde mich freuen…
Warum wollte er sie treffen? War er am Ende doch nicht der Musterslytherin, der unnahbare, arrogante Zauberer, für den ihn immer alle hielten und als den ihn die unzähligen Gerüchte beschrieben?
Fünf vor acht.
„Jetzt reiß dich zusammen und finde heraus, was er von dir will!", setzte sich schließlich die Abenteuerlust durch und ließ Hermione auf einmal erwartungsvoll und gespannt in Richtung Portraitloch gehen.
Eilig lief sie die Korridore entlang und rauschte an der großen Halle vorbei die Treppen hinunter, die zu den Kerkern führten. Was sie wohl dort erwarten würde? Hermione würde es bald herausfinden.
Als sie den Korridor erreichte, von dem die Kerker abzweigten, hielt sie inne. Sie war selten hier unten, höchstens mal, wenn sie in ihrer Vertrauensschülerzeit Nachtwache machen musste. Doch auch das lag nun schon fast zwei Jahre zurück und so sah sie sich ein wenig ängstlich um. Sie war nie gerne hier gewesen, es war ihr zu düster und zu kühl, als dass sie sich hätte wohl fühlen können. Und es war Slytherin-Gebiet.
Ohne Vorwarnung löste sich ein Schatten von der Wand und ging mit großen Schritten auf sie zu. Im ersten Moment erschrak die junge Gryffindor so sehr, dass sie zusammenfuhr, doch im zweiten erkannte sie im Fackelschein das selbstsichere Grinsen von Blaise Zabini.
„Ich wusste, dass du kommen würdest! Und ich freue mich, dich hier unten zu sehen. Ein seltener Anblick, eine Gryffindor außerhalb der Schulzeit bei den Kerkern…"
Hermione lächelte verlegen.
„Ja, da hast du wohl Recht. Danke, dass du mir meinen Ohrring wieder zurückgeschickt hast! Du weißt gar nicht, was mir das bedeutet. Ich hätte meine Eltern sehr enttäuscht, wenn ich ihn verloren hätte."
Nun lächelte auch er.
„Kein Problem, er sah sehr wertvoll aus."
Die junge Hexe nickte, ohne den Blickkontakt abzubrechen.
„Aber warum wolltest du dich mit mir treffen?"
Blaise begann zu lachen und Hermione konnte es sich nicht erklären, doch musste sie schon bald in das sympathische Lachen des jungen Italieners mit einsteigen. Das Eis war gebrochen. Endlich wieder zu Luft gekommen, erklärte er:
„Wieso ich dich um ein Date gebeten habe?"
Er zuckte mit den Schultern.
„Ich mag dich – und ich wollte dir etwas zeigen! Komm mit!", er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich den Korridor entlang.
Hermione war vollkommen verwundert. Verwundert über sich selbst, dass sie hier in aller Seelenruhe – nein – sogar in einer Art Vertrautheit und mit einer Menge Spaß mit einem Slytherin, mit Blaise Zabini, den sie immer als einen guten Freund von Malfoy geglaubt hatte, zwischen den Kerkern Hand in Hand herumlief. Doch beinahe noch mehr verwunderte sie das Verhalten des jungen Mannes. Hatte er die letzten Jahre keine Gelegenheit ausgelassen, sie zu beschimpfen, war er nun ganz anders… beinahe sympathisch. Kein Vergleich zu sonst.
„Das stimmt nicht ganz!", sagte eine Stimme in ihrem Kopf. „Schon seit Wochen hat Zabini sich nicht mehr über dich lustig gemacht, stimmt's?"
Hermione musste zugeben, dass die Stimme Recht hatte. Es war ihr gar nicht aufgefallen, doch schon seit geraumer Zeit hatte es mit Blaise kein böses Zusammentreffen mehr gegeben… Merkwürdig.
„Wir sind da!", erklärte dieser nun stolz.
Die junge Hexe verstand nicht ganz: Sie standen vor einer der vielen Mauern und nichts, aber auch gar nichts war irgendwie besonders, nur, dass sie in einer Sackgasse gelandet zu sein schienen.
Dann ging Blaise, immer noch Hermiones Hand haltend, noch einen Schritt auf die Mauer zu, flüsterte etwas, was sie nicht hören konnte und trat wieder einen Schritt zurück.
Im nächsten Augenblick erschien ein goldener Knauf in der Mauer, der im Fackellicht kaum zu erkennen war. Hätte sie nicht erwartet, dass irgendetwas passierte, hätte sie den Knauf nicht wahrgenommen, so gut war er durch seine Farbe getarnt.
„Was hast du eben gesagt? Und wo gehen wir hin?", platze es aus Hermione heraus, was ihr nur ein amüsiertes Grinsen von Blaise einbrachte.
„Lass dich überraschen! Du musst nicht immer so verkrampft sein, es macht Spaß, Verbotenes zu tun…"
Vielleicht hatte er Recht. Manchmal hatte auch sie selbst das Gefühl, dass sie ein wenig offener und spontaner sein könnte. Doch dies umzusetzen, da fehlte ihr einfach die leitende Hand, die mitreißende Motivation.
So sah sie dem kleinen Ausflug ins Unbekannte mit Aufregung entgegen und ließ sich von Blaise in einen Geheimgang führen. Es war ein wenig stickig und der Tunnel war nicht sehr hoch, sodass Hermione gerade noch aufrecht, Blaise hingegen schon leicht gebückt gehen musste.
Er führte sie zielsicher voran, als ginge er diesen Weg bei Weitem nicht zum ersten Mal. Ihre Vermutung wurde wenig später bestätigt.
„Ich war schon lange nicht mehr hier. Früher bin ich oft hin gegangen, zeitweise sogar täglich. Es ist schön dort. Du wirst es bald sehen, wir sind gleich da!"
Hermione hatte jegliches Zeitgefühl verloren und konnte nicht sagen, ob sie nun schon Stunden oder erst Minuten in dem unterirdischen Gang unterwegs waren.
Schließlich kamen sie am Ende des Tunnels an. Drei steinerne Stufen führten zu einer Falltür empor. Schnell sprang der junge Slytherin sie hinauf und ließ zum ersten Mal, seit er sie ergriffen hatte, Hermiones Hand los, um die Falltür zu öffnen und die Gryffindor zuerst hindurchklettern zu lassen und dann nachzukommen.
Durch das Dunkel im Gang an die Lichtverhältnisse gewöhnt, konnte Hermione ihre Umgebung sofort erkennen. Sie schnappte nach Luft. Umgeben von Bäumen, befanden sie sich auf einer Lichtung, auf der wunderschöne Blumen blühten. Die meisten von ihnen hatten ihre Blüten geschlossen, doch einige Mondblüher reckten ihre Hälse dem fahlen Mondlicht entgegen, welches der fast volle Mond auf die Lichtung warf.
Wenige Schritte entfernt war ein kleiner Teich zu sehen, an dem zwei Einhörner tranken.
„Er gefriert nicht, damit die Tiere auch im Winter Wasser haben."
Tiere. Was, wenn jetzt eine Herde Zentauren aus dem Dickicht hervorbrechen würde? Oder andere gefährliche Wesen?
Blaise schien ihre Angst zu sehen und beruhigte sie.
„Hier kann uns nichts passieren. Ich habe vor langer Zeit einen Schutzzauber über diese Lichtung ausgesprochen, nur freundlich gesinnte Tiere können die Barriere durchbrechen, wenn Menschen hier sind."
Erleichtert ging Hermione einige Schritte auf die Einhörner zu, die sofort die Flucht ergriffen.
„Oh nein, ich wollte sie nicht verscheuchen!"
„Schon gut, sie sind sehr scheu. Sie lassen niemanden zu nah an sich heran."
Sie setzten sich auf einen Baumstumpf am Teichufer und Blaise zauberte ein kleines Feuer direkt vor sie, damit sie sich ein wenig daran wärmen konnten, als Hermione wieder das Wort ergriff.
„Zabini, warum bist du so anders in letzter Zeit?", flüsterte sie und sah ihn an.
Er sah auf das durch den Wind leicht bewegende Wasser und antwortete langsam.
„Sagen wir es mal so: Meine Ansichten haben sich in den letzten Monaten stark verändert. Ich schätze, ich bin ein Stück erwachsener geworden. Wie ich dir ja letztens schon gesagt habe, denke ich, dass es kindisch ist, jemanden wegen seiner Abstammung zu beschimpfen. Entweder man akzeptiert es oder lässt es bleiben. Aber dann braucht man ja nicht unnötig anderen Leuten wehzutun…"
Er wurde nachdenklich.
„Vielleicht werde ich dir irgendwann erzählen, was mich dazu bewegt hat, meine Meinung zu ändern. Und noch etwas, wie ich dir vorhin gesagt habe: Ich mag dich!", grinste er plötzlich wieder.
Auch Hermione musste nun grinsen.
„Ja, Zabini, irgendwie bist du mir in den letzten Tagen um einiges sympathischer geworden."
Gespielt entrüstet sah er sie an.
„Wie, ich war dir noch nicht immer sympathisch, das kann nicht sein!"
Da war es wieder, das typische Zabini-Grinsen: von sich überzeugt und absolut selbstsicher, doch schien es eine Spur weniger arrogant als sonst.
„Meine Mutter gibt jedes Jahr zu Silvester einen großen Ball auf unserem Anwesen. Ich will nicht schon wieder mit einer ihrer langweiligen Tischdamen hingehen müssen. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mit mir hingehen möchtest?"
Überrascht wusste sie gar nicht, was sie darauf antworten sollte. Das ging alles so schnell: Noch vor einer Woche hatte sie ihn nicht ausstehen können und nun sollte sie ihn in wenigen Tagen auf einen Ball bei ihm zu Hause begleiten. Hermione war mit der ganzen Situation in dem Moment etwas überfordert.
Der junge Slytherin schien ihre Unsicherheit zu bemerken und fügte hinzu:
„Du musst dich nicht sofort entscheiden. Es reicht, wenn du mir rechtzeitig am Silvestermorgen eine Eule schickst, damit ich es meiner Mum sagen kann, dass sie mir entweder kurzfristig eine Tischdame organisiert oder ein Gästezimmer herrichten lässt."
Dankbar, dass sie die Entscheidung nicht sofort treffen musste, sah sie ihn an, als er wieder zu sprechen begann.
„Du wolltest wissen, was ich als Passwort bei der Mauer gesagt habe…"
Hermione nickte und er lächelte.
„Freiheit."
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So, das wars fürs erste. hoffe, es hat euch gefallen und ihr sagt mir die meinung (los gebts mir :P), nein wie gesagt, würd mich ehrlich über euren Kommentar freuen, dann gehts auch bald weiter, denn geschrieben is das nächste chap schon :)
- die Ini
