Das Buch der Liebe – Kapitel 1

„Das funktioniert, bist du dir sicher?" Flüsterte der Mann leise seinem Gegenüber zu. „Natürlich, glaub mir…nichts wird deine Probleme besser Lösen als das hier…". Antwortet der etwas kleinere Mann und setzte ein zufriedenes Grinsen auf und strich liebevoll über das Päckchen welches er auf seinem Schoß liegen hatte. „Gut in Ordnung, ich glaub zwar nicht daran, aber einen Versuch ist es Wert, wie lange kann ich es denn behalten???"
Der kleine Mann lächelte zufrieden. „So lange wie du möchtest, wenn du fertig bist, reiche es an jemanden weiter, von dem du glaubst dass er es brauchen könnte". Mit einer freundlichen Geste verabschiedete er sich und ließ sein Buch zurück, bei dem neuen Besitzer.

„Wie erwartet, zu spät…", murrte der alte Mann und drehte die kleine Tasse mit feinlichen Verzierungen in der Hand. „Entschuldige Großvater, ich habe verschlafen…", förmlich verneigte sich der gut aussehende blonde Mann und setzte sich dem Älteren gegenüber.

„So so verschlafen nennt man das also heut zu Tage, ich befürchte langsam, dass das Zusammenleben mit deinem Freund nicht sonderlich gute Wirkungen auf dich hat Ranmaru". Der Blonde zuckte innerlich zusammen.

„W-wie kommst du darauf, Enjoji und ich leben jetzt schon seit Jahren zusammen, ich habe nur verschlafen, weil ich die halbe Nacht am kämpfen mit einigen problematischen Dingen war…", und mit dieser Aussage hatte Ranmaru nicht gelogen.
„Problematische Dinge…Uni?" Hakte der Alte Mann nach und trank einen kleinen Schluck der leicht bitteren Flüssigkeit. „Ja, natürlich…", jedoch war diese Aussage gelogen.

Flashback

„Ich versteh nicht warum du dich so zierst, jetzt sind wir so lange zusammen und du stellst dich immer noch an als hättest du mich noch nie berührt…." Meckerte Enjoji beleidigt richtete sich auf und setzt sich schmollend neben seinen Freund.

Kei Enjoji, hatte nach langer Zeit wieder mal versucht seinen Freund zu überreden mal die dominante Art anzunehmen. Doch wie immer erfolglos, Ranmaru reagierte wie jedes Mal darauf, wurde knallrot, wendete sich ab und murmelte unverständliches Zeug vor sich her. „Ich kann nun mal nicht….", versuchte der blonde Mann es mit immer der gleichen Ausrede durchzusetzen.

„Was gibt es da nicht zu können?" Der Schwarzhaarige klang leicht sauer. „Ich trau mich eben nicht…." Ein leises Schluchzen folgte den Worten und Enjojis Gemüt beruhigte sich sogleich wieder.

„Hey…Ran-chan…nicht weinen, du weist das ich das nicht ertrage wenn du weinst…".
Ranmaru hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. „Ich weine doch gar nicht…", versuchte er zu erklären. Natürlich war dies gelogen.

Sanft legte der Schwarzhaarige seine Hände auf die seines Freundes und hob diese von dessen Gesicht weg. „Und ob…", Enjoji beugte sich vor, strich ihm mit dem Daumen eine Träne weg und küsste ihn sanft. Er hatte es aufgegeben heute weiter nachzuhaken warum Ranmaru sich immer wieder davor drückte.

Zugegeben Enjoji liebet es dominant zu sein, dass war einfach seine Art. Doch für den schönen Blonden würde er sich auch einfach mal fallen lassen und dies sogar sehr gerne. Aber es passierte nicht, die ganzen Jahre in denen sie zusammen waren zierte sich Ranmaru bis zum letzten Stück, mal die Initiative zu ergreifen, und wenn Enjoji ihn darauf ansprach endete das meistens in einem Berg von Tränen.

Flashback Ende

„Weswegen wolltest du mich eigentlich sprechen Großvater?" Ranmaru versuchte den alten Mann langsam auf einen anderen Gedankenweg zu lenken. „Ach ja, das hätte ich fast vergessen, gestern mittag kam ein Päckchen für dich hier an…". „Für mich…aber warum kam es hier an…". Es war bisher noch nie der Fall gewesen, das Päckchen oder Post bei seinem Großvater ankamen.

Der alte Mann zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung Ranmaru, aber das war auch nur ein kleiner Teil weswegen ich dich hier her gebeten habe, Kurebayashi ist krank und ich brauche…", „Ich springe für ihn ein, keine Sorge, ich habe ab morgen Semesterferien, da ist das kein Problem…". Fiel der Blonde seinem Großvater gleich ins Wort, schließlich wusste er auf was das hinauslief. Der alte Mann sah ihn einen Moment skeptisch an, nickte jedoch dann zufrieden.

Ranmaru hatte nicht wirklich Lust im Kendo auszuhelfen, aber im Moment hatte er nur dieses Päckchen im Kopf. „Nun ich muss dann wieder Enjoji fliegt in zwei Stunden nach Amerika und ich möchte mit zum Flughafen…".
Nach diesen Worten verabschiedete sich der Blonde, und verschwand mit dem Päckchen. Erst würde er mit Enjoji an den Flughafen fahren und dann würde er es zu Hause in aller Ruhe öffnen.

Enjoji musste für zwei Wochen nach Amerika, um ein Praktikum zu machen. Ein Auslandspraktikum welches er brauchte um die Voraussetzungen des Übernächsten Semesters zu erfüllen.

Etwas traurig schaute Ranmaru aus den breiten Glasscheiben, dem Flieger hinterher in welchem Enjoji saß. Er vermisste ihn jetzt schon, das fühlte er tief in seinem Herzen. Aber es waren ja nur zwei Wochen, diese würde er schon irgendwie überleben. Tagsüber war er damit beschäftigt im Dojo zu helfen, die Jungen zu trainieren und abends würde er eben sehen müssen.

Wieder zu Hause angekommen, seufzte der schöne Blonde schwer und beschloss als erstes die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Denn dies war eines der Vorteile, wenn Enjoji nicht zu hause war. Jetzt konnte er sich immerhin nach Kleinigkeiten bücken um sie aufzuheben ohne das sein Geliebter ihm schon wieder am Hintern hing.

Als er abends doch sehr fertig aus der Dusche kam und es sich auf dem kleinen Sofa mit einer Tasse Tee gemütlich gemacht hatte, fiel sein Blick wieder auf das Päckchen. //Das habe ich ja ganz vergessen…//, dachte er und erhob sich um es zu holen.

Nachdem er sich ein zweites Mal auf dem Sofa niedergelassen hatte, begann er das Papier, welches eng um das Päckchen gepackt war, abzureisen. Aus der Handschrift in der die Adresse und sein Name geschrieben waren, wurde er nicht schlau von wem dieses Päckchen kam. Leicht nervös öffnete er die Seiten des Pappkartons und fand darin ein weiteres kleines Päckchen fein säuberlich eingepackt und ein Brief, auf welchem stand „Erst lesen!". Ranmaru wunderte sich sehr über dieses fragwürdige Päckchen, doch seine Neugier steigerte sich immer mehr.

Er nahm den Brief, öffnete ihn und begann zu lesen:

Dies, was sich in dem kleinen Päckchen befindet, ist alleine für deine Augen gedacht. Niemand sonst darf es je sehen. Achte also darauf, wo du es hinlegst. Der Inhalt dient alleine dazu, dir zu zeigen, was die schönen Seiten des Lebens sind, schöne Seiten welche du dir bisher nur in deinen geheimsten Träumen zu wagen gedacht hast. Nimm dir Zeit, mach es dir gemütlich…und lerne…lerne aus diesem was dir gegeben wurde und habe keine Scheu, es fühlt sich gut an!!!!

Was um alles in der Welt war in diesem kleinen Päckchen? Und von wem kam es? Ranmaru riss nun förmlich das Papier von dem kleineren Päckchen ab und blickte auf den Inhalt. Er hielt ein braunes, edles gebundenes Buch in der Hand, auf dessen in geschwungenen Linien der Titel „Das Buch der Liebe" stand. //Das Buch der Liebe….was soll das denn?//, fragte er sich in Gedanken. //Was soll ich denn mit einem Liebesroma…//. Doch als er die erste Seite aufschlug wurde er eines Besseren belehrt. Denn dort stand, in ebenso wunderschön geschwungenen, Buchstaben.

„Das Buch der Liebe ist kein Liebesroma, es ist eine Tür zur Leidenschaft, eine Tür die dir bisher verschlossen geblieben ist. Dieses Buch wird dir helfen, all deine Zweifel zu überwinden und eine neue Leidenschaft in dir zu erwecken…"

//Was ist das denn für ein Schwachsinn…//, Ranmaru legte das Buch samt Kartons und Brief auf den Tisch und schaltete den Fernseher ein. „Ich glaub mich will jemand verarschen…." Murmelte er leise und zappte durch die Fernsehprogramme.

Hängen blieb er bei einer Nächtlichen Talkshow. Das Thema der Show stand wie immer am unteren Rand des Fernsehers. „Mein Partner ist einfach Langweilig, ich will mehr Spaß beim Sex".

Normalerweise hätte Ranmaru schon alleine aus dem Grund, dass es eine Talkshow war, sie einfach weggedrückt, doch er legte die Fernbedienung neben sich aufs Sofa und griff nach seiner Tasse Tee, welche auf dem kleinen Tisch rechts neben dem Päckchen stand.

„Ich habe einfach keine Lust mehr, immer muss ich alles machen, sie traut sich ja kaum mich anzufassen, das nervt langsam. Sicher ich bin froh, wenn ich sie verwöhnen darf, aber ich möchte auch gerne mal von ihr verwöhnt werden", meckerte der junge Mann im Fernsehen. Seine Freundin stand ihm gegenüber und setzte eine traurige Mine auf. „Jedes mal, wenn ich sie darum bitte, sie führe, blockt sie einfach ab, ich verstehe das nicht und wenn ich sie darauf anspreche dann blockt sie total ab, ich habe das Gefühl das sie jemand anderen hat, das sie mich gar nicht mehr liebt…". Traurig klangen die Worte des jungen Mannes und seiner Freundin standen mittlerweile die Tränen in den Augen. „Aber ich liebe dich, ich liebe dich wirklich…" kam es etwas schluchzend aus ihrem Mund.

Ranmaru konnte sich dieses gespielte Gesülze nicht länger mit ansehen. Manche Menschen hatten echt Probleme, was war denn dabei, wenn der Mann mal verlangte, dass sie sich auch ins Zeug legte?? Doch Ranmaru bereute sogleich seine Gedanken schon wieder, denn er war ja nicht anders. Es war doch genau das gleiche wie bei ihm und Enjoji, immer wenn Enjoji ihn darum gebeten hatte, sich von ihm gewünscht hatte, dass er auch mal die Oberhand führte, so wich er eingeschüchtert zurück. Ob Enjoji auch glaubte das Ranmaru ihn nicht mehr liebte oder womöglich ihn betrügt???
//Aber das tue ich nicht, ich liebe ihn…über alles….//, dachte Ranmaru entschuldigend und merkte sofort wie ähnlich er doch dieser Frau aus dem Fernsehen war.

Warum machte er eigentlich nicht mal das, was Enjoji sich von ihm wünschte? Ranmaru hatte noch nie tiefgründiger darüber nachgedacht. In seinen Gedanken und Träumen hatte er Enjoji schon oft jegliche Sinne geraubt, aber warum hatte er es noch nie in Wirklichkeit getan. Auf dem Schlag fielen dem Blonden mehrere Gründe ein.

1. Ihm war das Peinlich
2. Er war unerfahren was dies anging
3. Er hatte Angst etwas falsch zu machen
4. Er wollte nicht das Enjoji schlecht über ihn dachte
5. Enjoji hatte andere Auffassungen von 'geilem' Sex als er.

Niedergeschlagen erhob er sich vom Sofa, brachte seine Tasse in die Küche und beschloss, den Tag zu beenden in dem er sich jetzt ins Bett legte und schlief.

Im Bett lag Ranmaru nun, doch an schlafen war bei weiten nicht zu denken. Er drehte sich von einer auf die Andere Seite, klopfte mehrmals das weiche Kissen auf und drehte die Bettdecke von der angewärmten auf die kühle Seite.

Seine Gedanken, an diese Talkshow, an Enjoji und an dieses mysteriöse Buch und dessen unbekannten Absender hinderten ihn daran, auch nur ein Auge zu zumachen. Nach einiger Zeit gab er es auf, stand mit einem Schwung aus dem Bett wieder auf seinen Beinen und ging ins Wohnzimmer um dieses komische Buch zu holen.

//Einen kleinen Blick kann ich ja mal rein werfen…//, dachte er und schnappte sich das Buch und verschwand wieder ins Bett.

Die erste Seite hatte er ja schon auf dem Sofa gelesen, also überschlug er diese und las die Überschrift der zweiten Seite.„Finden sie heraus, wie wertvoll dieses Buch für Sie sein kann". Darunter stand in kleineren Buchstaben.

-Machen sie diesen Test, wenn die mehr als die Hälfte dieser Fragen mit Ja beantworten, dann ist dieses Buch die beste Abendlektüre die sie in der nächsten Zeit haben können-.
//Ach ja….//, dachte Ranmaru, der sich im Moment noch einige Besser Bücher ins Gedächtnis rief.

1. Haben sie einen festen Partner?//Ja…und das schon sehr lange…blödes Buch…//
2. Lieben sie ihn über alles?//Natürlich liebe ich ihn, sonst wäre ich ja wohl nicht mit ihm zusammen oder?//
3. Wissen sie das er sie über alles Liebt?//Öhm…ja klar…wäre er sonst noch mit mir zusammen???//
4. Sie haben Angst ihn zu verwöhnen?//Nein…eigentlich nicht…mit einem Essen hab ich da kein Problem…aber da sich in diesem Verfluchten Buch ja alles um Sex dreht…lautet die antwort wohl JA//
5. Sie haben Angst etwas falsch zu machen?//Sexuell gesehen oder wie? Ok hatte ich eben ja schon mal das Buch dreht sich nur um Sex also…ehrliche antwort JA//
6. Sie lieben es was er mit ihnen Sexuell anstellt?//Oh jaaaaaaa allein wenn ich daran denke…hmmm…du fehlst mir Enjoji….//
7. Sie würden sich gerne revanchieren, trauen sich aber nicht?//JA verdammt….//
8. Sie verwöhnen ihren Partner nur in ihrem Geheimsten träumen?//Kommt schon ab und an mal vor…hehe//
9. Sie wollen ihren Partner verwöhnen, aber etwas in ihnen blockt die ganze Zeit?//Irgendetwas…alles blockt sich dagegen…also JA//
10. Sie wollen etwas dagegen unternehmen, wollen ihm zeigen, dass sie es ebenfalls drauf haben?// Drauf haben…? Ich bezweifle das ich es drauf habe, aber hätte ich es drauf…würde ich es wollen JA//

Mit einem leisen seufzten und der Frage was diese dummen Fragen alles sollten schlug er die nächste Seite auf. Eigentlich war Ranmaru drauf und dran dieses Buch wieder zu zuschlagen, aber die Neugier der kommenden Seiten ließ ihn weiter lesen.

Vorwort

Dieses Buch umfasst 8 verschiedene Gebiete. Damit ihnen das nicht alles zu viel wird, nehmen sie sich doch jeden Abend (oder auch Tag) an dem Sie alleine sind ein Gebiet vor. Machen sie es sich gemütlich und lesen sie Thema für Thema genau durch. Wenn Sie dieses Buch gelernt haben ERNST zu nehmen, trauen sie sich auch an die Aufgaben ran, welche unter dem Thema stehen. Sie werden merken wie schön es schon alleine ist…freuen sie sich schon mal darauf die Schönheit und Erregung mit ihrem Partner zu erleben. (2)

Wie sollte man denn bitte ein Buch ernst nehmen. Ranmaru fragte sich, wer dieses Buch bitte geschrieben hatte und vor allem wer ihm dieses Päckchen zugeschickt hatte. Der Blonde atmete tief durch. Er würde einfach mal weiterschauen, schließlich konnte ihn ein Buch ja zu nichts zwingen, und wenn er sich darüber lustig machen würde, konnte es ihm dieses Buch auch nicht übel nehmen. Erneut blätterte er eine Seite weiter.