Disclaimer: Die Personen, Handlungsorte, Gegenstände etc. gehören J.K. Rowling und ich verdiene kein Geld damit.

Das, was die Personen machen habe ich mir selbst ausgedacht, da sie laut den Büchern von J. K. Rowling ja nicht mehr leben. Berufe habe ich so gut es geht übernommen.

1. Kapitel

Gedankenverloren strich sich Tom durch die schwarzen Haare. Er hasste es zu warten. Vor allem, wenn er kurz vor einem entscheidenden Interview stand.

Nervös stand er auf und lief hin und her. Seine Schlange zischte in ihrem riesigen Terrarium verächtlicht, da ihr Besitzer keine Anstallten machte ein wenig mit ihr zu plaudern.

„Nagini", zischte er nach einer Weile in Parsel. „Bitte las mich ein paar Augenblicke in Ruhe. Ich stehe jetzt total unter Stress!"

Nagini schlängelte sich durch das Terrarium zur dicken Glasscheibe.

„Aber mir ist langweilig", zischte sie zurück.

„Das ist mir jetzt egal", erwiderte Tom und verließ das Wohnzimmer.

Im Flur lag immer noch seine Arbeitskleidung und er räumte sie schnell weg. Es war ihm nicht direkt peinlich, dass er als Nebenjob im Reptilienhaus einen Muggeljob ausübte, er fand es nur nicht passend für sein Interview.

Was würden seine Fans von ihm denken, wenn sie erfuhren, dass er, ein Slytherin, ein Nachfahre des großen Salazar Slytherin einen Muggeljob ausübte… und diesen auch noch mochte!

Als er seine Arbeitskleidung sorgfältig weggeräumt hatte warf er erneut einen Blick auf die Uhr. Es war schon halb drei und Rita Kimmkorn hatte sich für zwei Uhr bei ihm angemeldet. Ihm wurde kurz mulmig, als er daran dachte, dass sie ihren Termin vielleicht vergessen hatte und an einem anderen Tag zu ihm kommen würde. Vielleicht an einem seiner Arbeitstage im Reptilienhaus…

Das durchdringende Klingeln seiner Türklingel ließ ihn zusammenzucken. Schnell stand er von seinem Bett auf und lief zur Tür, um sie zu öffnen. Vor seiner Tür stand eine Frau, er schätzte sie auf Mitte vierzig, mit einer Krokodilledertasche und stellte sich ihm vor.

„Rita Kimmkorn, ich komme vom Tagespropheten. Wir hatten ein Interviewtermin."

„Ja", sagte Tom nur und ließ sie perplex hinein. Sie schien keinerlei Gewissensbisse zu haben, weil sie ihn eine halbe Stunde warten gelassen.

Machen die Leute vom Tagespropheten das immer so?, fragte er sich. Ich muss später meine Mutter fragen.

Er hatte Merope schon seit einer Ewigkeit nicht mehr im St.-Mungo Hospital besucht, weil er einfach zu viel um die Ohren gehabt hatte. Sie musste sich schon sehr vernachlässigt fühlen…

Immer noch über seine Mutter nachdenkend folgte er Rita Kimmkorn, die schon zielstrebig ins Wohnzimmer vorgegangen war und auf seinem einzigen Sofa hingesetzt hatte. Er seufzte und ließ einen Stuhl aus der Küche ins Wohnzimmer fliegen und setzt sich ihr gegenüber.

Sie kramte in ihrer Tasche und holte einen Schreibblock, auf dem schon mehrere Notizen standen heraus und eine giftgrüne Feder. Sie blickte ihn fragend über ihre juwelenbesetzte Brille an und er war verwirrt. Was wollte sie von ihm?

„Darf ich meine flotte schreibe Feder benutzen?", fragte sie.

„Äh… klar", sagte er, weil er nicht genau wusste, was es mit dieser Feder auf sich hatte. Später würde er es bereuen.

Sie strich sich eine ihrer blonden Locken aus dem Gesicht und fing einfach an.

„Sie sind also der berühmte Tom Riddle. Der Mannschaftskapitän der Vizards Wizards, der vorhat mit seiner Mannschaft in die Liga aufzusteigen."

„Na ja, berühmt bin ich nicht", sagte er bescheiden. „Aber ich würde es schon toll finden, wenn meine Mannschaft den Aufstieg in die Liga schafft."

Sie nickte und saugte kurz an der giftgrünen Feder. Dann ließ sie sie los und die Feder fing wild darauf loszuschreiben an.

„Ihre Mannschaft besteht aus Antonin Dolohow, Igor Karkaroff, Lucius Malfoy, Bartemius Crouch Jr., Evan Rosier und Amycus Carrow?", fragte sie.

„Ja", sagte er.

„Die Mannschaft besteht schon seit… warten sie… lassen sie mich mal kurz nachrechen… seit neunundvierzig Jahren?"

„Das stimmt. Ich habe die Mannschaft nach unserem Abgang von Hogwarts gegründet, damit ich mit meinen Freunden weiter in Kontakt bleiben konnte. Am Anfang spielten wir nur aus Spaß kleine Spiele auf dem Spielfeld von Hogwarts, was uns Albus Dumbledore bis heute immer noch erlaubt. Dort spielten wir immer einmal im Monat gegen ein paar Lehrer", Tom lachte kurz. „Es war schon sehr lustig."

Rita Kimmkorn lehnte sich gespannt nach vorne. Ihre flotte schreibe Feder schrieb unentwegt auf dem Notizblock. Das Kratzen auf dem Papier machte ihn ein wenig nervös.

„Neunundvierzig Jahre sind eine lange Zeit…", sagte sie nach einer Pause. „Und sie denken, sie könnten es mit den besten Mannschaften dieses Landes aufnehmen?"

„Klar", sagte er. „Meine Männer haben nichts an ihrer Stärke verloren und Nachwuchs ist auch schon in Sicht. Lucius Sohn Draco interessiert sich schon brennend für die Stelle des Suchers, obwohl er selbst erst ein Jahr spielt."

„Interessant", meine Rita Kimmkorn und setzte sich wieder auf.

„Nein, nein. Streich das vorletzte", sagte sie zu ihrer Feder und ein lächeln umspielte ihre Lippen. „Und jetzt erzählen sie mir etwas von ihnen."

„Was wollen sie denn wissen?", fragte er mit ein wenig zittriger Stimme.

„Wie alt sind sie? Wie heißt ihr kompletter Name? Wo kommen sie her? Was arbeiten sie? Wer waren ihre Eltern?", bemerkte sie beiläufig und sah interessiert an ihm vorbei. Tom wusste, dass sie sein Terrarium betrachtete.

„Ich bin 68 Jahre alt, fühle mich aber durch ein spezielles Verjüngungselixier immer noch wie 45… und geben sie es zu, so sehe ich auch noch aus", er versuchte ihr zuzwinkern und sie lachte ihn schallend an. Doch ihr lachen klang viel zu gekünstelt um echt zu sein.

„Mein vollständiger Name ist Tom Vorlost Riddle und ich wurde hier in London geboren. Ich hatte nach der Schule mal ein kurzes Praktikum bei Borgin und Burkes, aber der Laden war einfach nichts für mich und ich bin bis jetzt immer noch arbeitslos."

Rita Kimmkorn sah ihn erstaunt an. Dann klärte sich ihr Blick, als sie sich daran erinnerte, dass er ein Nachfahre von Salazar Slytherin war und sie nickte verständlich.

„Meine Mutter ist Merope Gaunt und mein Vater… nun ja… ich rede nicht so gerne über ihn. Sie verstehen das doch?"

Rita Kimmkorn nickte wieder und ihrer Feder kratzte unaufhörlich weiter über die schon (mindestens) fünfte Notizseite.

„Er hat meine Mutter kurz nach meiner Geburt verlassen und meine Mutter hat mich ganz alleine aufgezogen."

„Gut", sagte sie und sah wieder an ihm vorbei. „Kommen wir nun zu ihrem ‚Hausier'?"

„Ah ja", sagte er und tat so, als würde er erst jetzt bemerken, dass sie sein Terrarium betrachtete. „Das ist meine Schlange Nagini. Ich fand sie bei einem Ausflug nach Albanien, wo ich auch Bertha Jorkins traf. Sie überredete mich die Schlange zu behalten und ich bin ihr bis heute dankbar dafür, weil Nagini eine wunderbare Schlange ist."

„Da sie ein Parselmund sind können sie sich auch mit ihr unterhalten?"

„Ja, gelegentlich mache ich das", sagte Tom und sah wie ihre Feder plötzlich aufhörte zu schreiben und sie ihre Tasche öffnete um sie wegzupacken.

„So, ich denke das war es auch schon", sagte Rita Kimmkorn und stand auf. „Dieses Material ist einfach außergewöhnlich. Den Artikel werden sie dann wahrscheinlich Morgen oder übermorgen im Tagespropheten lesen können."

Tom begleitete sie zur Tür und verabschiedete sie höflich. Als er die Tür hinter ihr schloss wünschte er sich er hätte mehr wie ein Slytherin geantwortet und nicht so wie ein dummer Hufflepuff. Wer wusste welcher Schrott über ihn und seine Mannschaft bald in der Zeitung stehen würde.


Am nächsten Morgen lag eine Zeitung vor seiner Tür und mit einer bösen Vorahnung öffnete Tom sie. Direkt auf dem Titelblatt stand sein Interview.

Vizards Wizards, die neue Star Quidditchmannschaft oder ein Haufen Freaks?

von Rita Kimmkorn

Stand ganz oben und der lange Text darunter sah auch nicht viel versprechender aus. Schnell überflog er die Zwischenüberschriften und er verzog verärgert das Gesicht.

Besonders ins Auge stach ihm eine Überschrift in der Mitte des Textes:

Der Kapitän, Freak oder Vorbild?

Noch nicht einmal das Ende des Artikels konnte ihn beschwichtigen, in dem Stand, dass man sich bei ihrem ersten Spiel selbst überzeugen sollten, ob „die Neuen es drauf haben oder nicht."

Er beschloss am nächsten Tag einen Beschwerde Brief an das Ministerium zu schreiben. Mehr als einmal wünschte er sich, dass er mehr ein Slytherin wäre, als ein Muggel und warf die Zeitung in den Kamin. Das letzte was man vom Tagespropheten sah, war ein Bild von ihm, wie er auf einem Besen flog und ein Zitat, dass sich Rita Kimmkorn anscheinend selbst ausgedacht hatte: „ ‚Ich denke zwar nicht, dass wir bei dem diesjährigen Quidditch Worldcup mitspielen können, aber vielleicht sind wir ja schon beim nächsten Mal dabei.' Tom zwinkert mir zu und lacht kurz."


Ich hoffe, dass euch meine Geschichte gefallen hat. Wenn ja, dann schreibt Reviews, damit ich weiß, ob ich weiterschreiben soll.

LG

SevMine