SNAPES GIRL

Warnungen: ein bisschen fluffy

Inhalt: Ginny und Severus entdecken ihre Gefühle füreinander. Ist meine erste FF, seid gnädig. Einen lieben Dank an meine Betaleserin Mariacharly und an Sevina Snape für das erste Review meines Lebens .

Alles, was euch bekannt vorkommt, gehört J.K. Rowling. Der Rest entspringt meiner kranken Fantasie. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.

Überarbeitete Version!

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1. Ein verkorkster Geburtstag

Eine kleine Gruppe Gryffindors lief laut schwatzend durch den Flur. Sie waren auf dem Weg hinab zu den Kerkern. Ginny Weasley lief zwischen Albert Whaley und Anne Anderson.

„Jetzt muss ich auch noch an meinem siebzehnten Geburtstag eine Doppelstunde dieses fetthaarigen Scheusals ertragen. Ist das gerecht, frage ich euch?"

„Ne, Ginny, das ist echt mies. Aber wenigstens können wir uns auf die Party heute abend freuen."

„Ja, Anne, da hast du recht. Dieser Lichtblick wird uns durch die dunklen Stunden bringen", scherzte Albert theatralisch. „Aber ich habe noch eine kleine Überraschung für dich."

„Was denn, Al? Los, sag schon. Spanne mich nicht so auf die Folter!"

„Da musst du bis zum Unterricht warten, liebste Ginny."

„Bist du wahnsinnig? Snape zerfetzt dich in der Luft, wenn du seinen Unterricht störst." Anne war sichtlich erschrocken. Der Gedanke ließ sie offenkundig erschaudern.

Auch Ginny hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Doch sie wusste auch, dass sich Albert nicht stoppen lassen würde. Mit einem sehr mulmigen Gefühl im Bauch setzte sie sich auf ihren Platz. Anne saß neben ihr, Albert direkt dahinter.

Unheildrohend rauscht Professor Snape in den Raum. Sichtlich übel gelaunt trat er an sein Pult.

„Ruhe! Heute werden wir einen sehr anspruchsvollen Trank zubereiten. Ich möchte Ihnen anraten, sehr sorgfältig zu arbeiten. Bei unsachgemäßem Brauen könnte eine explosive Mischung entstehen. Die Zutaten stehen auf der Tafel, genauso wie die Zubereitung. Sie können nun beginnen."

Seine schwarzen Augen funkelten böse von Einem zum Anderen. Er setzte sich an das Pult und blätterte geschäftig in seinen Unterlagen.

Ginny konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren, denn die ganze Zeit über musste sie an Alberts Ankündigung denken. Was er wohl vorhatte? Hoffentlich würde die Aktion nicht die Party heute abend in Gefahr bringen. Sie schnippelte Pennykraut in Streifen und würfelte Drachenherz. Tränke, bei denen Tierzutaten vorkamen, hasste sie. Sogar die Drachen taten ihr leid, denn sie mussten ihr Leben lassen, damit sie hier üben konnte.

Snape riss sie aus ihren Gedanken. Er hatte sich erhoben und vor die Klasse gestellt.

„Dies ist nun der schwierige Teil dieses Trankes. Wenn Sie nun die geraspelten Leviatanschuppen vorsichtig, sehr vorsichtig, hinzufügen, müsste sich eine smaragdgrüne Flüssigkeit bilden. Mit dieser können Sie dann gefahrlos weiterarbeiten."

Während er sprach, war er durch die Reihen gelaufen und neben Ginny stehen geblieben. Interessiert schaute er in ihren Kessel.

Sie ist eine gute Zaubertrankbrauerin, wenn sie nur nicht immer solchen Blödsinn veranstalten würde. Aber das ist, glaube ich, an das rothaarige Weasley-Gen gekoppelt.'

Erschreckt bemerkte er, dass er sie anstarrte und drehte schnell den Kopf in eine andere Richtung.

Ginny schüttete ihre geraspelten Schuppen gedankenlos in den Kessel. Ein ohrenbetäubender Knall zerriss die Luft. Der Inhalt ihres Kessels ergoss sich rings um sie herum. Sogar bis an die Decke war der übel riechende, rotbraune Schleim gespritzt. Anne war über und über damit bedeckt.

Ginny kam ein furchtbarer Verdacht. Snape stand direkt neben ihr. Sie blickte auf seine Füße. Sie waren Schleim bedeckt.

Oh nein, nicht das, nicht mir, nicht heute. BITTE!'

Aber alles Bitten nutzte nichts. Sie ließ ihre Blicke an ihm hoch gleiten. Seine Beine, sein Oberkörper, alles war mit Schleim bedeckt. Ihre Augen glitten weiter nach oben. Er starrte sie fassungslos an, während ein Schleimtropfen von seiner Nase fiel. Sie hatte das Gefühl, sich ducken zu müssen, damit das Donnerwetter über sie hinwegfegen konnte.

„Ich wusste doch, dass irgendein Trottel diesen Trank vermasseln würde", bemerkte er kühl.

In Ginny kochte Wut hoch. Wegen des Trankes konnte er sauer auf sie sein, aber musste er sie so beleidigen? Und das an ihrem Geburtstag? Oder!

„Ratzeputz", sagte er und grinste sie spöttisch an. Der Schleim verschwand, ebenso ihr Kessel und die übrigen Zutaten.

„Das werden sie nicht mehr benötigen", seine Augen funkelten schadenfroh. „Weasley ein S."

Du fiese, abscheuliche Schlange. Am liebsten würde ich dir mit dem Dolch deine gehässigen Augen ausstechen. Du Monster.'

Ginny kämpfte mit den Tränen. Doch sie würde nie vor Snape heulen. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben. So packte sie erhobenen Hauptes ihre Sachen zusammen und stolzierte hinaus.

Draußen rannte sie den Korridor entlang und dann die Treppen hoch zum Gryffindorturm. Tränen schossen in ihre Augen. Schluchzend schlüpfte sie durch das Loch hinter der fetten Dame und hastete heulend die Treppe hinauf in ihr Turmzimmer. Sie warf sich auf das Bett und nahm ihre Katze Kathy, die ihr im Sommer zugelaufen war, in den Arm.

„Ich hasse ihn, Kathy. Noch nie im Leben habe ich jemanden so gehasst wie ihn. Er hat mir den ganzen Geburtstag versaut. Am liebsten würde ich ihn … ich weiß gar nicht, was ich ihm am liebsten antun würde. Aber irgendetwas Schlimmes."

Kathy leckte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht.

xXx

Gegen elf Uhr abends trafen sich etliche Gryffindors im Aufenthaltsraum. Jeder hatte etwas in der Hand, leckere Snacks und einige Butterbierflaschen, sogar eine Flasche mit Feuerwhisky war dabei. Ginnys Laune besserte sich wieder. Sie schlichen durch das Schloss, aus der Eingangstür, hinunter zur peitschenden Weide. Albert drückte mit einem langen Stock auf den Knoten und der Baum erstarrte. Einer nach dem anderen verschwand im Geheimgang.

In der heulenden Hütte angekommen, bevölkerten sie die beiden unteren Zimmer. Schnell wurden Sessel und Tische hergezaubert. Die Party lief toll an. Andrew Askin hatte Musik herbeigezaubert und die Stimmung wurde immer besser.

„Ginny, die Idee mit der Heulenden Hütte war super. Hier können wir feiern, ohne das uns einer erwischt."

„Genau, echt genial hier, da stört auch keinen die Musik."

Ginny grinste. Mit einem Butterbier in der Hand ließ sie sich auf einem Sessel nieder, aß ein Käsesandwich und quatschte mit ihren Freunden über alles Mögliche. Ginny trank schließlich ihr viertes Butterbier...

„Oh, Ginny, du trinkst ja immer noch dieses Babygesöff. Hier, probiere das mal."

Albert reichte ihr ein Glas Feuerwhisky. Sie trank einen Schluck, musste dann aber furchtbar husten. Dieses Zeug brannte ihr die Kehle hinab bis in den Magen. Ginny schüttelte sich, trank aber noch einen Schluck. Man sollte sie doch nicht für eine Versagerin halten!

xXx

Snape war auf einem seiner nächtlichen Rundgänge durch Hogwarts. Plötzlich hörte er leise Stimmen und Schritte.

Das kommt doch aus dem Gryffindorturm. Ob die kleine Weasley ihre Finger schon wieder im Spiel hat? Zutrauen würde ich es ihr. Nichts als Unsinn im Kopf und bloß nicht an die Regeln halten'.

Lächelnd rannte er so schnell er konnte die Treppe hoch. Doch als er im Turm ankam, hörte er die Stimmen unten in der Einganghalle. So hechtete er die Treppen wieder hinab und stürzte aus der Tür. Keuchend vor Anstrengung sah er sich um und beschloss, dass er unbedingt etwas Sport treiben musste (B/N: ggggggg Wie wir alle ...)

Da fiel sein Blick auf die peitschende Weide. Sie bewegte sich nicht. Das hatten sie also vor. Leise schlich er zu dem magischen Baum. Mit dem Stock, der noch am Boden lag, berührte er ebenfalls den Knoten. Als die Äste erneut erstarrten, stieg er vorsichtig in den Geheimgang.

Am Ende des Tunnels angekommen, verharrte er eine ganze Weile, um an den Stimmen zu erkennen, wer alles in der Hütte war.

So erfuhr er auch, dass es sich um Ginny Weasleys Geburtstagsfeier handelte. Hatte er doch so etwas Ähnliches geahnt!

Vorsichtig betrat er die heulende Hütte. Seinen Zauberstab vor sich haltend, begab er sich in das erste Zimmer.

xXx

„Alle bleiben stehen, wo sie gerade sind. Ich werde mir Ihre Namen notieren und sie an Professor McGonagall weiterleiten", bellte Snape in den Raum.

Ginny erstarrte auf ihrem Sessel. Aus der Menge der wild umher wuselnden Schüler hörte Snape ein lautes „Expelliarmus" und sein Zauberstab flog in hohem Bogen aus seiner Hand. Wie sollte er jetzt diese Meute in Schach halten? Ohne Beweise würde McGonagall nicht einen ihrer Schüler bestrafen.

Bei ihrem Versuch, auf geradem Weg zum Geheimtunnel zu kommen, merkte Ginny, dass sie mehr getrunken hatte, als sie dachte. Durch die hin und herlaufenden Gryffindors verlor sie komplett die Orientierung und knallte direkt gegen Snape. Dieser ergriff die Gelegenheit und packte Ginny am Arm.

Mist, was soll ich denn jetzt bloß tun? Ich kann ihm doch nicht vors Schienbein treten. Oder doch?'

Die restlichen Schüler waren verschwunden. In der allgemeinen Hektik hatte keiner bemerkt, dass Ginny fehlte. Snape grinste sie triumphierend an.

„Hab ich dich. Wie ich mitbekommen habe, bist du die Anstifterin für diese Regelübertretung. Da wünsche ich dir einen schönen Geburtstag."

Wahrscheinlich lag es am Alkohol, den sie getrunken hatte. Auf jeden Fall explodierte sie förmlich.

„Dann kosten Sie ihren Triumph mal schön aus, Sie Scheusal!", schrie sie ihn an.

„Wie bitte?", Snape war verwirrt, etwas ärgerlich, aber vor allem erstaunt. Mit solch einer Attacke hatte er nicht gerechnet.

„Sie brauchen gar nicht so zu tun." Ginny lief zur Hochform auf. „Sie können doch nachts nur schlafen, wenn Sie irgendeinen Schüler zur Schnecke gemacht haben."

„Wie kommst …", weiter kam er nicht.

„Wie ich dazu komme, so etwas zu sagen? Weil es Ihnen ja irgendwer einmal sagen muss! Da mir das Wasser eh schon bis zum Hals steht, habe ich ja wohl nichts mehr zu verlieren!"

Er packte sie an beiden Oberarmen und schüttelte sie leicht.

„Bist du eigentlich vollkommen durchgeknallt? Willst du von der Schule fliegen?", donnerte er sie an.

„Würde Ihnen doch gefallen."

Er drückte sie rücklings an die Wand. Ihre braunen Augen klebten wütend und unverwandt an seinen. Trotzig hielt sie seinem strengen Blick stand. Langsam wurde Ginny wieder klarer im Kopf.

Was habe ich da nur angestellt? Er wird mich rauswerfen. Ob ich noch irgendeine Chance habe, das zu verhindern? Wenn man doch nur in diesen schwarzen Augen etwas erkennen könnte ...'

Snape stand immer noch vor ihr und blickte ihr tief in die Augen. Was für wunderschöne, braune Augen ... In einem wunderschönen, stolzen Gesicht. Er roch ihr leichtes Parfum, gemischt mit dem süßen Geruch von Butterbier.

Ginny war wieder Herr ihrer Sinne. Sie stand an die Wand gedrängt in der Falle. Snape schaute ihr nun schon über eine Minute in die Augen. Diese schwarzen, geheimnisvollen, undurchsichtigen Augen. So nahe roch er nach Zaubertrankzutaten, aber auch nach Erde und Staub, die an seinem Umhang klebten. Snape schloss die Augen.

Severus, was machst du da? - Das kann ja wohl nicht war sein! Sie ist meine Schülerin, ein Kind. Nein, ich Trottel mache mich nicht lächerlich. Niemals!'

Er schüttelte diese Gedanken ab.

„Los, komm, wir werden Minerva McGonagall einen Besuch abstatten. Sie wird bestimmt eine passende Strafe für dich finden."

So schob er die immer noch etwas wackelige Ginny vor sich her bis zum Büro von Professor McGonagall. Snapes Klopfen hallte laut durch den leeren Flur. Als die Professorin die Tür öffnete, lag ihre Brille auf der Nasenspitze. Anscheinend hatte sie noch gelesen.

„Ah, Severus, was gibt es so spät?"

„Einige Schüler Ihres Hauses haben in der heulenden Hütte eine kleine Party gefeiert, Minerva. Die Rädelsführerin konnte ich erwischen. Einen schönen Abend noch."

So ließ er Ginny vor Professor McGonagall stehen. Diese schaute sie verzagt an.

„Musstest du dich ausgerechnet von Professor Snape erwischen lassen, Ginny? Jetzt muss ich dich so bestrafen, dass er es mitbekommt. Sonst wird er keine Ruhe geben. Geh erst einmal schlafen. Morgen werde ich dir sagen, wie deine Strafe aussieht."

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Im Gemeinschaftraum warteten die anderen Partygäste ungeduldig.

„Mensch, Ginny, wir haben erst bemerkt, dass du nicht dabei warst, als wir hier ankamen. Wo hat er dich denn geschnappt?"

Albert gab sich sichtbar die Schuld für Ginnys Bestrafung. Hätte er sie nur nicht mit Feuerwhisky betrunken gemacht. Vielleicht wäre ihr dann die Flucht gelungen. Er mochte sie doch, wie hatte er sie so im Stich lassen können?

„Was hast du als Strafe bekommen?"

„Er hat mich in der Hütte gepackt und mich dann zu McGonagall geschleppt. Sie überlegt sich noch eine Strafe für mich. Ich gehe jetzt ins Bett, mir reicht es für heute."

Sie schlief unruhig, und immer wieder waren da schwarze, geheimnisvolle Augen, die sie anstarrten.

Beim Frühstück am nächsten Morgen saß Ginny zwischen Anne und Kieran Finnigan. Das Essen schmeckte ihr nicht so wie sonst. Ihr Schädel hämmerte und in ihrem Magen schien ein Schnatz zu fliegen. Sie nippte an ihrem Tee und knabberte an ihrem Schokoladenkuchen.

Snape saß am Lehrertisch und hatte sie die ganze Zeit im Auge.

Nach der Mahlzeit stand sie auf, um zu Professor McGonagall zu gehen. Auf dem Weg zu ihr rempelte Professor Snape sie an.

„Verzeihung", sagte sie schnell.

Doch er ging einfach weiter.

„Professor McGonagall, ich wollte fragen, wegen der Strafe ..."

„Ah, Miss Weasley. Nun, ich habe die passende Strafe gefunden. Professor Snape wird über das Wochenende einen kleinen Ausflug in den verbotenen Wald machen. Er braucht die Rinde eines speziellen Baumes, der nur tief im Wald wächst. Du wirst ihn begleiten. Heute nach dem Unterricht geht ihr los. Melde dich mit Gepäck um drei bei ihm im Kerker."

Wie bitte? Mit Snape drei Tage und zwei Nächte allein im Wald? Da kann ich mich auch gleich erschießen. Mir bleibt auch gar nichts erspart! Dabei ist mir heute schon übel.'

Zurück am Tisch erzählte sie Anne von ihrer Strafe.

„Das kann sie doch unmöglich verlangen! Wieso bekommst du nicht so etwas gewöhnliches wie Toiletten schrubben auf Auge gedrückt bekommen?"

„Du tust mir echt leid", stimmte Kieran zu.

In der Tasche ihres Umhanges bemerkte sie ein kleines Fläschchen. Neugierig holte sie es hervor. Auf dem Papier, das darum gewickelt war, stand in einer gestochen scharfen Schrift:

TRINKE DAS. ES HILFT GEGEN KATER. S

Wer war S? Woher hatte sie dieses Ding? Vielleicht von Sarah Susson, die sie heute Morgen beim Erbrechen gesehen hatte.

Sie öffnete den Flakon und roch daran. Es war ein angenehmer Geruch, also trank sie es und augenblicklich ging es ihr besser.

-tbc-

Dankt an den armen Reviewknopf!