Sirius





Ich bin Sirius.

Sirius Black.

Wer ich bin?

Die Frage über seine eigene Persönlichkeit ist schwer zu beantworten, es gleicht einem Rätsel über ein Individuum, dass man eigentlich kennen sollte, doch für mich liegt die Lösung in unerreichbarer Ferne.

Vielleicht liegt es an dem, was ich habe durchmachen müssen.

Ich habe die Hölle auf Erden kennen gelernt und ich kann es immer noch kaum glauben, dass ich meine Seele vor den Dementoren, jene Kreaturen, mit dem Bösen verbündet, so schien es mir, habe retten können.

Ich bin mir sicher, dass es an meiner Unschuld lag.

Ich saß für etwas im Gefängnis, was ich nicht getan hatte.

Man hatte schon immer geglaubt, dass ich irgendwann zur Dunklen Seite überlief, warum, dass weiß ich nicht so genau. Vielleicht liegt es an meinem Wesen, vielleicht daran, dass ich mit den gleichen Mitteln zu handeln versuche, wie die der finsteren Seite. Hass, Wut, Rache.

In Azkaban ließ mein Wissen, dass der wahre Mörder meines besten Freundes noch frei herumlief, unerahnte Kräfte in mir wachsen.

Ich wusste, dass es mein Schachzug, von dem ich glaubte, er wäre perfekt, ein Fehler war und zum Tod meines besten Freundes geführt hatte, aber es war nicht meine Schuld.

Die Gefühle der Rache ließen nicht zu, dass die Dementoren mir meine Seele stahlen.

Sie waren es, die mich überleben ließen und als ich endlich fliehen konnte, breitete sich neben ihnen das Gefühl der Freiheit aus. Ich fühlte mich frei wie ein Vogel, doch schon bald zogen dunkle Gewitterwolken am Horizont auf und ließen mich hinabstürzen, auf den Boden der Realität.

Mein Rachedurst war nie verschwunden, er war immer da, in meinem Herzen, in meinem Verstand, in meiner Seele.

Und er ist auch jetzt noch da.

Auch wenn Harry, mein Patensohn, das einzige Kind meines besten Freundes, den Mörder seiner Eltern in Azkaban sehen will und ich mich dem gefügt habe, spüre ich, wie das Gefühl der Rache immer stärker wird. Ich kann mir immer noch nicht verzeihen, dass durch meinen Fehler der Verräter in unseren engsten Reihen sich einen Vorteil verschaffen konnte und unserer aller Freundschaft ein Ende setzte.

Ich habe seit meiner Flucht ein wachsames Auge auf Harry, will mein Versagen wieder gut machen.

Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele.

Wie man das Schöne definiert, mag Ansichtssache sein. Ihn endlich töten zu können, meinen Rachedurst zu stillen, um es für James und Lily zu tun, das definiere ich als das Schöne...



(Sirius gehört J.K. Rowling)