Harrys Quidditchtraining

Kapitel 1

Harry kreiste über dem Quidditchfeld und stöhnte. 'Warum muß Oliver uns morgens um fünf Uhr trainieren lassen?' dachte er genervt. 'Es ist viel zu kalt, und mein Gehirn friert ein, und das auch noch gerade vor unserem Unterricht bei McGonagall. Oder ist es so kalt wegen der Dementoren?' überlegte er und schaute zum Himmel. Unglücklicherweise war er so in seine Gedanken vertieft, daß er den Klatscher nicht bemerkte, der in seine Richtung kam, noch hörte er die Warnungen seiner Teammitglieder und wurde voll in den Kopf getroffen. Harry konnte sich nicht mehr auf seinem Besen halten und fiel langsam Richtung Boden hinunter.

Zum Glück war der Boden teilweise mit Schnee bedeckt, und die meisten seiner Körperteile machten eine sanfte Landung im Schnee, so daß er nur sein Knie aufriß und in der Lage war, selber aufzustehen und zu laufen. "Es geht mir gut", erklärte er seinen Teamkollegen, die sich um ihn geschaart hatten und ihn besorgt beobachteten.

"Wenn Du Dich nicht wohlfühlst, geh bitte zu Madam Pomfrey", befahl Oliver ihm in Sorge, da er sich zu gut an die Situation erinnerte, wie sie Harry unbewußt zum Krankenflügel geschleppt hatten, nachdem die Dementoren ihn vor drei Monaten angegriffen hatten. Erst vor einer Woche hatte Harry endlich seinen neuen Besen erhalten, und da sie bereits ein Spiel verloren hatten, ließ Oliver sie jeden Tag tranieren, entweder morgens oder abends, in der Hoffnung, daß sie vielleicht doch noch den Quidditch-Pokal gewinnen könnten.

"Ja, aber es geht mir gut, wirklich", antwortete Harry genervt.

In Wirklichkeit hatte er wahnsinnige Kopfschmerzen und fühlte sich gar nicht wohl. Er nahm eine extra lange, heisse Dusche, bevor er langsam in seinen Schlafsaal hinaufging, um sich seine Schulkleidung anzuziehen. Ron und Hermine warteten schon im Gemeinschaftsraum auf ihn und musterten ihn besorgt.

"Harry, geht es Dir gut? Du siehst nicht gut aus", fragte Hermine, die sehr gut darin war, andere zu beobachten, und musterte ihn besorgt.

"Es geht mir gut, ich bin nur sehr müde", gab Hurry zurück und gähnte. "Warum muss er uns morgens um fünf trainieren lassen?"

"Willst Du über das Frühstück schlafen, und wir bringen Dir etwas, Kumpel?" fragte Ron verständnisvoll.

"Ihr braucht mir nichts zu bringen, aber bitte kommt und weckt mich, bevor McGonagall kommt und mich umbringt", antwortete Harry und versuchte, die Kopfschmerzen zu ignorieren, die gegen die heisse Dusche resistent gewesen waren.

"Alles klar, das machen wir", versprach Hermine und zog Ron aus dem Gemeinschaftsraum.

Sie waren gerade durch das Portraitloch gegangen, als Harry spürte, daß er sich übergeben musste. Er rannte zu den Toiletten und übergab sich mehrere Male, bevor er schliesslich in den Gemeinschaftsraum zurückkehrte und sich auf das Sofa legte, um zu schlafen, bis seine Freunde ihn rechtzeitig zum Verwandlungsunterricht weckten.

HP HEALER POMFREY HP

Harry schleppte sich durch den Tag und fühlte sich von Stunde zu Stunde schlechter. 'Vielleicht ist es ja morgen besser; sonst muss ich vor dem Quidditchtraining morgen abend in den Krankenflügel gehen', dachte Harry, wissend, daß er so nicht in der Lage sein würde zu fliegen.

"Harry!" Hermine schaffte es schließlich, ihn aus seinen Gedanken zu holen. "Hörst Du überhaupt zu?" fragte das Mädchen und klang sehr ärgerlich. "Ich habe gefragt, ob Dein Zaubertränkeaufsatz fertig ist. Er ist morgen fällig."

Harry stöhnte. "Nein, Hermine. Musstest Du mich jetzt daran erinnern?" fragte er, nur halb scherzhaft, und zog das Pergament aus seiner Tasche, auf dem er mit den Zaubertränkeaufgaben begonnen hatte. 'Gott sei Dank ist es fast Wochenende', dachte er, als er zwei Stunden später den fertigen Aufsatz in seine Tasche packte.

"Was ist mit Verwandlung?" fragte Hermine. "Ich weiß, daß…"

"Nein Hermine", unterbrach Harry sie und merkte gar nicht, wie unfreundlich er klang. "Es tut mir leid, aber ich bin absolut fertig, habe Kopfschmerzen, mein Knie tut weh, und ich will einfach nur schlafen." Er stürmte in seinen Schlafsaal hinauf, und seine Freunde tauschten einen besorgten Blick.

"Er klingt, als ob er einen Klatscher gegen den Kopf bekommen hätte", kommentierte Hermine kopfschüttelnd.

"Na schön, ich möchte auch nicht morgens um fünf aufstehen, um Quidditch zu spielen", ergriff Ron die Seite seines besten Freundes. "Er muß absolut fertig sein."

HEALER POMFREY

Während der Nacht wurde Harry wach und fühlte sich furchtbar. Neben den wahnsinnigen Kopfschmerzen tat sein Knie weh, und ihm war gleichzeitig heiß und kalt. Harry stöhnte. 'Ich hoffe, daß Oliver mir glaubt, wenn ich sage, daß ich kein Quidditch spielen kann, auch ohne daß ich zu Madam Pomfrey gehe', überlegte er. Er stand langsam auf und zog sich an, wobei er einen warmen Weasley Pullover unter seinen Schulumhang zog, und hinkte hinunter zum Gemeinschaftsraum, wo er sich auf eines der Sofas sinken ließ und schlief, bis Ron ihm zum Frühstück weckte.

"Harry, Du hinkst ja!" rief Hermine, als sie beobachtete, wie ihr Freund langsam zur Großen Halle ging.

"Ach, ich habe mir während der Nacht mein Knie gestoßen. Es war so dunkel im Schlafsaal", war Harrys lahme Ausrede, während er weiter hinter seinen Freunden hertrottete, um in die Große Halle zu kommen, die er schnell wieder verließ, nachdem er ein paar Minuten lang mit dem Essen auf seinem Teller gespielt hatte. "Ich kann nicht so schnell laufen, also gehe ich besser jetzt schon zu Zauberkunst", erzählte er seinen Freunden und verließ die Große Halle, wobei er sich bemühte, nicht so auffällig zu hinken.

Die zweite Klasse am Morgen war Zaubertränke, und Harry stöhnte innerlich bei dem Gedanken, daß er bis in die Kerker laufen müsse. "Geht vor", sagte er seinen Freunden, "Ich werde zu spät kommen, aber ich will nicht, daß er Euch auch nachsitzen lässt."

Hermine schüttelte den Kopf, aber Ron stimmte ihm zu. "Also gut, Kumpel; ich will wirklich nicht bei der Fledermaus nachsitzen. Laß uns gehen, Hermine, Du kannst ihm ja sagen, warum Harry spät ist."

Als sie sah, daß Harry ihr aufmunternd zunickte, folgte Hermine Ron schnell in die Kerker, während Harry in seinem eigenen Tempo nachkam und exakt fünf Minuten zu spät zum Zaubertränke-Unterricht erschien. Er öffnete zögernd die Tür und hinkte zu dem Platz, den Hermine und Ron für ihn freigehalten hatten.

"Sie sind spät, Potter. Nachsitzen heute abend nach dem Abendessen bei mir!" tobte der Professor.

"Aber sir…" begann Hermine sofort zu widersprechen.

"Fünf Punkte von Gryffindor, weil Sie meinen Unterricht gestört haben, Ms. Granger. Nun fangen Sie mit dem Brauen an, wenn Sie nicht wollen, daß es fünfzig werden", knurrte der Lehrer und warf ihr einen bedrohlichen Blick zu.

Harry stöhnte und rieb seine schmerzende Stirn, erstaunt, daß sie schweißgebadet war. Er schaute dankbar zu Hermine, als sie seine Zutaten vor ihn hinstellte, und versuchte, sich auf den Trank zu konzentrieren, den er zu brauen hatte. Der Lehrer zog die Augenbrauen zusammen und beobachtete, daß das Gesicht des Jungen noch blasser war als sonst, und seine Backen unnatürlich gerötet waren. "Mr. Potter, bleiben Sie nach der Stunde, um Ihr Nachsitzen zu besprechen", erklärte er, als er die Schüler entließ.

Harry stöhnte und schaute seinen Freund hilfesuchend an. "Harry, sollen wir auf Dich warten?" fragte Hermine sanft.

"Nein, sonst verpasst Ihr das Mittagessen, so langsam wie ich bin. Geht vor, und ich komme dann zu Euch in die Große Halle", antwortete Harry und hielt sich ein paar Sekunden lang am Tisch fest, als ihn beim Aufstehen Schwindel überkam. Langsam ging er zum Lehrerpult, von wo aus der Professor ihn intensiv beobachtete. 'Was zum Teufel…' dachte er, als der Lehrer ihn in sein Büro führte und ihn auf einem Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch Platz nehmen ließ.

"Mr. Potter, Sie hinken genau weshalb?" knurrte der Professor.

"Ich hinke nicht", knurrte Harry zurück und blickte auf den Fußboden.

"Dann ist Ihre elegante Methode der Fortbewegung also nur ein neuer Weg, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wie alle Potters es so mögen?" versuchte der Lehrer, das Kind zu provozieren.

"Ich bin nicht interessiert daran, Aufmerksamkeit zu erregen, und schon gar nicht Ihre, Sie…" Harry brach langsam ab, und zitterte ein bisschen, während er abermals seine Stirn rieb.

"Potter, Sie werden mir augenblicklich sagen, was mit Ihnen los ist", befahl der Lehrer. "Oder muß ich Madam Pomfrey rufen, damit sie Ihr Bein untersucht?" fragte er sarkastisch.

"Nein, bitte nicht", antwortete Harry schnell. "Also gut, ich habe mir mein Knie gestoßen, und es tut ein bisschen weh. War das alles, Professor? Darf ich jetzt gehen?" Vorsichtig schaute er zum Lehrer hin.


Fortsetzung folgt, wenn Ihr Interesse habt...?

Wie immer ist auch dies eine Übersetzung meiner auf englisch geschriebenen, gleichnamigen Geschichte. Ich werde Euch in den nächsten Tagen die ersten Kapitel mehrerer meiner Geschichten übersetzen, und Ihr könnt dann durch Eure reviews entscheiden, welche ich weiterübersetze!

Alle bekannten Charaktere gehören J. K. Rowling, und ich verdiene nichts am Schreiben dieser Geschichte.