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Die ersten Wochen zum Eingewöhnen waren an der Uni vorbei und die meisten Studenten sind in ihre jeweiligen Verbindungshäuser gezogen.

So auch Randall Boggs, der fortan im Verbindungshaus der RΩR wohnt, und Mike Glotzkowski, der mit James P. Sullivan ein Zimmer in ΩK bezogen hatte.

Randy schmerzte die räumliche Trennung von seinem ersten, richtigen Freund, erst recht, weil er Gefühle für Mike entwickelt hatte, die über Freundschaft weit hinaus gingen.

Dieser ahnte hingegen nichts davon. War er doch noch recht begriffsstutzig, was das anging.

Mike hatte sich mit den anderen seiner Verbindung zu einem Grillabend getroffen, wo auch Alkohol im Spiel war.

„Trink nicht so viel", mahnte Sulley ihn an. „Morgen ist zwar Sonntag aber willst du den Verkatert verbringen?" Er selber war inzwischen auf Limo umgestiegen und beobachtete Mike.

„Ach, lass mich", fauchte er. „Nüchtern schaffe ich es ja auch nicht Celia nach einem Date zu fragen." Wehmütig betrachtete er das Glas, ehe er es sich erneut an die Lippen führte.

„Ich mag dich, Mike…daher kann ich es nicht ab, wenn du dich so gehen lässt. Stell das Glas weg." Sulley legte ihm freundschaftlich einen Arm über die Schultern.

„Ist ja gut", fügte das grüne Monster hinzu, leerte das Glas und stellte es auf einen kleinen Tisch ab. „Zufrieden? Ich gehe jetzt zurück."

„Soll ich dich begleiten? Du wankst ja schon."

Doch Mike wiegelte ab. „Diesen kleinen Weg schaffe ich auch allein", sagte er trotzig und machte sich auf den Rückweg.

„Armer Mike", flüsterte der pelzige Riese und sah ihm lange nach.

Das einäugige Monster schwankte sehr stark und hielt sich am Zaun eines Verbindungshauses fest. Er klammerte sich daran und kam nicht mehr weiter.

„Michael? Michael, bist du das?"

Der Angesprochene schaut in die Richtung, aus der die Stimme kam. Er verlor den Halt, weil er den Zaun los ließ und wäre gestürzt, wenn man ihn nicht aufgefangen hätte.

„Was machst du denn für Sachen?" Randy hob ihn sich auf die Arme und brachte ihn in sein eigenes Zimmer. Denn Mike befand sich vor dem Haus der RΩR.

„R-Randy? Lass mich runter", lallte er und drückte sich leicht weg.

„Den Teufel werd' ich! Du nüchterst erstmal aus!" Das echsenartige Monster trug seinen Freund ins Zimmer und schloss die Tür mit einer Hand.

„Hehe…Sulley ist auch immer so überfürsorglich", grinste Mike, als er auf das Bett gelegt wurde.

/Sullivan!/, fluchte Randy innerlich. Wütend drückte er Mike fest auf das Bett. „Wieso ist er dir so wichtig?! Er hat dich doch nur schikaniert!"

„Aber Randy…du bist mir doch wichtig", jammerte der Kleinere.

Die Gesichtszüge des Angesprochenen wurden weich. „Ein wichtiger Freund, ja?" Er sah sein Gegenüber nicken. „Dann...darf ich meinen wichtigen Freund auch küssen, oder?" Er wartete nicht mehr auf die Antwort, sondern drückte seine Lippen sanft auf Mikes.

Dieser riss sein Auge auf aber wehrte sich nicht dagegen. Also intensivierte Randall den Kuss und er machte mit. Mike genoss die Zärtlichkeiten, die sein Freund ihm entgegenbrachte. Betrunken wie er war, ahnte er den Hintergrund nicht. Er hob seine Hände und umfasste mit ihnen Randalls Gesicht, als er den Mund einladend öffnete.

„Darf ich meinen wichtigen Freund auch liebkosen und streicheln", fragte das lilane Monster atemlos.

„Jah", seufzte Mike und schloss sein Auge. Wie konnte er auch ahnen, was seinen Freund dazu bewegte? Es fühlte sich gut an und nur das zählte für den Augenblick für ihn.

Randy kam dem nach, indem er Mikes Körper streichelte und immer wieder sanfte Küsse auf diesen platzierte. Entzückt hörte er, wie sein bester Freund ihn mit erregten Seufzern belohnte. Besser konnte er ihm nicht sagen, wie sehr ihm das gefiel. Und da es Mike scheinbar wirklich gefiel, wurde Randy auch mutiger. Er drehte seinen Schwarm auf den Bauch und liebkoste seinen Rücken runter zum Hintern. Seine Hände streichelten ihn an den Seiten und im Schritt.

„Randy~…mehr davon", gab Mike keuchend von sich. „Das tut gut."

Bei diesen Worten erschauderte der Angesprochene und seine Wangen verfärbten sich. „Du willst mehr? Bist du dir sicher?"

Mike drehte sich leicht zur Seite und sah ihn direkt an. Sein Auge war glasig durch den Alkohol und sein Gesicht war rot geworden.

Dieser Anblick genügte und Randall drehte ihn wieder auf den Bauch und er begann damit seinen Partner an empfindlichen Stellen zu streicheln und zu lecken.

„Nnah…mmh, Randy. Nicht aufhören."

/Dafür wäre es jetzt eh zu spät/, dachte Randall. Er konnte auch gar nicht mehr aufhören, selbst wenn er es wollte. Er drang vorsichtig mit einem Finger in ihn ein und bereitete ihn darauf vor, was noch folgen würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit zog er die Finger wieder aus seinem Liebsten heraus, drehte ihn auf die Seite und legte sich hinter ihm.

„Was tust du?" Neugierig schaute Mike hinter sich.

„Shhh…das wird dir gefallen, Mike", flüsterte Randall ihm zu und drang mit einem Ruck in ihn ein. Sein Freund schrie vor Schmerz und wimmerte leise. „Entspann dich", sagte Randall in einem sanften Tonfall. Er küsste seinen Hinterkopf und fing ganz langsam an sich zu bewegen.

„Randy…Randy, was…ahh~." Mike stöhnte laut, als sein Partner schneller in ihn stieß. „Mehr…", seufzte er erregt und legte eine Hand auf die die ihn festhielt. Es dauerte nichit lange und er bewegte sich den Stößen entgegen.

„Nein…nicht mehr, Mike. Es ist gut so, wie es ist", keuchte Randy atemlos. Dennoch nahm er dessen Erektion in die Hand und massierte diese. Er bewegte sich mal schnell, mal langsam. Immer darauf bedacht, dass es nicht zu viel für Mike wurde.

„Ich kann nicht mehr", stöhnte der Kleinere und schrie kurz auf vor Lust, als er in Randalls Hand kam. Er hörte einen gepressten Laut und dann wurde alles um ihn herum schwarz.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er desorientiert. Sein Kopf platzte fast vor Schmerz und sein Mund war staubtrocken. Mike sah neben sich Randall liegen, der seine Arme um ihn geschlungen hatte und noch selig schlief. Die Erinnerungen daran, was passiert und wie er in das Zimmer seines Freundes gekommen war, lagen noch ganz im Dunkeln.

„Morgen", grüßte das lilane Monster ihn. Mikes Bewegungen hatten ihn geweckt. Er beugte sich über ihn und küsste seinen Schwarm.

Mikes Verstand war augenblicklich hellwach und er erinnerte sich an die Geschehnisse der letzten Nacht. „H-haben…haben wir etwa…", stammelte er. Er kannte die Antwort aber dennoch wollte er sich vergewissern.

„Mhm…und es war herrlich, Michael", antwortete Randy schnurrend. Er schmiegte sich an ihn und küsste seine Wange. „Du warst danach aber sofort eingeschlafen und hast gar nichts mehr mitbekommen." Langsam strich er seinen Freund über das Gesicht und dann runter zum Hintern. „Tut dir was weh?"

Mike antwortete nicht. Er war zu geschockt. Im Stillen ging er den letzten Abend durch und fragte sich, wie er es so weit kommen lassen konnte. „Hast du mich etwa g…gezwungen?"

„Wie kommst du darauf? Du selbst wolltest ‚mehr'. Ich würde dir nie wehtun, Mike."

„Also war das nur eine einmalige Sache", wollte dieser wissen.

„Für eine zweite Runde warst du gar nicht mehr ansprechbar. Aber wiederholen würde ich das schon ganz gerne." Ein breites Lächeln huschte über Randalls Gesicht.

„Nein. Das war eine einmalige Sache", ereiferte sich Mike und löste sich von seinem Freund.

„Stimmt…es war einmalig…einmalig schön." Der Blick des größeren Monsters wurde weich und verträumt. „Du warst zwar betrunken aber es war dennoch ein schönes erstes Mal."

„Randy?" So kannte Mike ihn gar nicht. „Wenn es dein erstes Mal war…woher wusstest du, was du machen musst?"

Die Frage holte den Angesprochenen in die Realität zurück. „Weil ich mir sehr oft vorgestellt habe, wie das mit dir sein könnte", gab Randy kleinlaut zu. Da sein Gegenüber nicht antwortete, fuhr er fort. „Wo und wie ich dich küssen und streicheln kann. Worauf du reagieren würdest."

„Solche Gedanken macht man sich nur, wenn man…oh…OHHH!" Nun verstand das grüne Monster es. So schnell konnte Randall gar nicht reagieren, wie Mike aus dem Bett sprang.

„Michael…", flüsterte er. „Beruhige dich doch."

„W…wie lange schon", wollte der Jüngere wissen. Es wollte ihm nicht in den Kopf, dass sein bester Freund ihn liebte.

„Wie lange kennen wir uns? Ungefähr genauso lange…", gab Randall dann zu. „Ich liebe dich, Mike. Bitte verlass mich nicht." Er setzte sich auf und sah ihn beinahe flehend an. Randall hatte nun panische Angst, dass das grüne Monster ihn nun verabscheute. Zitternd hob er eine Hand.

„G-gib mir Zeit, ja?" Der Kleinere wollte gerade gehen, als seine Beine nachgaben und er zu Boden fiel. Sichtlich geschockt stemmte er sich hoch.

„Alles klar bei dir? Hast du dir wehgetan?" Sorge breitete sich in Randy aus. Er stand auf und half Mike wieder hoch. Zu seiner Freude bemerkte er, wie dieser sich an ihn klammerte. Sofort schlang er alle vier Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Langsam und vorsichtig legte er sich mit ihm ins Bett zurück. „Ruh dich noch etwas aus." Er tat ihm leid.

Vielleicht hatte er ihn doch zu hart ran genommen. Nun machte er sich Vorwürfe.

„Das es so weit gekommen ist", flüsterte Mike. Seine Wangen glühten vor Scham.

Sie lagen lange so Arm in Arm. Die Sonne schien bereits kräftig und hüllte das Zimmer in ein angenehmes Licht. Im Haus selbst erwachte das Leben und die Kollegen von Randall polterten durch dieses für ihre morgendlichen Pflichten.

Mike hörte dies und drückte sich enger an seinen Freund. „Genau das wollte ich vermeiden. Ich gehöre hier nicht her."

„Du gehörst zu mir. Ich werde dich schon beschützen." Randy küsste Mikes Stirn. „Ich liebe dich."

„Ich glaube…ich liebe dich auch", gab der Jüngere nach langem Zögern zu. Er fühlte sich sicher und wohl in Randalls Armen. Und anstatt weiterer Worte, hob den Kopf und küsste das lilane Monster.

Vergessen war der Tumult der Mitbewohner. Vergessen waren sämtliche Schmerzen in seinem Körper. Mike spürte nur noch die Wärme, die von Randy ausging.

Keiner der beiden bemerkte, dass Schritte näher kamen und die Tür geöffnet wurde.

„Hey Boggs! Aufst…", begann der Leiter der Verbindung. Schockiert über die verstörende Szene blieb Johnny Worthington versteinert in der Tür stehen. „IHR?"

Erschrocken und ertappt starrten beide das riesige Monster an.