Früher hatte Harry ihm oft gesagt, er wäre viel zu gut für diese Welt. Und John hatte über diese Aussage immer wieder gelacht.

Sie meinte auch, dass seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, John einmal das Genick brechen würde.

In gewisser Weiße, hatte sie auch Recht behalten.

Im Krieg hatte sich John um die Verwundeten gekümmert und wurde selbst angeschossen...

Will kannte John Watson schon seit dem Kindergarten, sie waren immer ein Herz und seine Seele gewesen.

Als sie schließlich auf das Gymnasium gingen, behauptete Will das John ein Masochist wäre.

Aber das hatte den Blonden recht wenig interessiert, selbst wenn Will damit Recht gehabt hätte.

Sie beide hatten sich perfekt ergänzt, denn Will war ein Sadist...

Jack hatte früher behauptet, John würde an einem Helfersyndrom leiden. Nach den Geschehnissen in Afghanistan, hatte er nie mehr etwas gegen Johns Veranlagung gesagt.

Nein, er war sogar sehr froh, dass John so war wie er war.

Denn John hatte ihm das Leben gerettet und dafür gesorgt, dass Jack zusehen konnte, wie sein Junge langsam groß wurde...

Selbst Mycroft hatte schon etwas über John gesagt. Es war kurz bevor Sherlock... Nein, an ihn wollte er jetzt nicht denken.

„Sie sind ein mutiger Mensch Dr. Watson, ein mutiger Mensch mit dem Hang zur Selbstzerstörung."

Und wenn John, sich an die vergangenen Monate zurückerinnerte, dann konnte er dem älteren Holmes nur zustimmen.

Wenn John niemanden hatte, der ihn verletzte und quälte, dann übernahm er selbst den Job.

John war nicht stolz auf sein Verhalten, aber er hatte es selbst nie richtig registriert. Er bemerkte es erst, als man ihn förmlich mit der Nase darauf stieß und dann war es auch schon zu spät.

Der blonde Ex-Soldat schloss für einen Moment seine Augen und genoss die Wärme, die ihm umschloss.

Er konnte den warmen Körper spüren, welcher sich gegen seinen Rücken presste.

Er spürte die Arme, welche ihn fest hielten und ihm etwas Geborgenheit schenkten, nur für wie lange noch?