Hey! Dies ist mein erster Versuch einer Fanfiction. Bitte sagt mir doch bescheid, ob ich weiter schreiben soll. Auch ehrliche, konstriktive Kritik ist erwünscht. Die meisten der Figuren gehören nicht mir, ich spiele nur mit ihnen.

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Müde schmiss er sich auf sein Bett. Es war gerade fünf Uhr morgens und Draco Malfoy wollte sich nach einer harten Nacht endlich schlafen gehen. Er hatte nach seinem Abschluss in Hogwarts angefangen zu studieren und arbeitete nun als Arzt in einem Muggel-Krankenhaus. Niemand, der ihn früher gekannt hatte, hätte das gedacht. Schließlich galt Draco immer als Muggel-Hasser. Nachdem Voldemort jedoch besiegt worden war, musste Draco feststellen, dass es für ihn unmöglich war einen Job in der Zaubererwelt auszuführen. Da ihn der Beruf des Heilers schon längere Zeit interessiert hatte, versuchte er sich in einem Medizin-Studium. Entgegen seiner Erwartungen, gefiel ihm dies sogar sehr.

Es kam ihm vor als wäre er gerade erst eingeschlafen – in Wirklichkeit war es inzwischen sieben Uhr – als es plötzlich an seiner Tür klingelte. Verschlafen zog er sich etwas über und tapste zur Tür. Er öffnete sie und konnte seinen Augen kaum glauben: „Potter?" rief er aus, „Was willst du hier?" Vor ihm stand sein Erzfeind der Schule, Harry Potter. Draco hatte ihn seit ihrem Abschluss nicht mehr gesehen und wusste auch nicht, was Potter so gemacht hatte. Nun stand er vor seiner Tür. Gryffindors Goldjunge sah müde aus und hatte ein blaues Auge. Da von ihm keine Antwort kam, packte Draco den anderen am Arm und zog ihn wortlos ins Innere seiner Wohnung. „Also: Warum bist du hier?" fragte er erneut. „Könnte ich ein Glas Wasser haben?" fragte Harry schwach. „Wenn das alles ist. Komm mit!" Draco führte Harry in die Küche und zeigte auf die Stühle: „Setz dich!" Draco füllte ein Glas mit Mineralwasser und drückte es dem Schwarzhaarigen in die Hand. „Danke", murmelte dieser. Der ehemalige Slytherin beobachtete seiner Rivalen: Seine Hand, die das Glas hielt zitterte, als könnte er es kaum halten. Er trank langsam und in kleinen Schlucken. Bald hatte er das Glas ausgetrunken und stellte es auf den Tisch. „Ich werde dann mal wieder gehen." Sagte Harry und ging in Richtung Tür. Bevor Draco sich versah, knickten die Beine des Anderen weg und er ging zu Boden. Dabei stieß er sich den Kopf an der Tischkante. Schnell kniete sich Draco neben den Bewusstlosen und drehte ihn auf den Rücken. Als Harry auch mit ein paar sanften Schlägen auf die Wangen nicht aufzuwecken war, hob der Blonde ihn in seine Arme und trug ihn in sein Wohnzimmer. Er zog ihm seine Jacke und Schuhe aus und legte ihn vorsichtig auf die Couch. Nachdem er Harry zugedeckt hatte, ging er einige Sachen holen, die er brauchen könnte. Der Schwarzhaarige hatte sich nicht bewegt, als Draco zurückkam. Der Slytherin kniete sich neben das Sofa und legte sanft eine kalte Kompresse auf die Beule, die die Tischkante hinterlassen hatte. Harry schien dies zu spüren, denn seine Augenlider flatterten bevor er schließlich vollständig erwachte. Noch bevor er irgendetwas sagen konnte, hatte Draco ihm auch schon ein Thermometer in den Mund gesteckt. „Was ist passiert?" fragte Harry schwach, nachdem es wieder entfernt worden war. „Du hast hohes Fieber und gehörst sofort nach St. Mungos!" erklärte Draco. „Nein!" schrie Harry panisch auf und wollte aufspringen: „Nicht ins Krankenhaus! Ich werde einfach wieder gehen. Ich hätte nicht kommen dürfen." Draco drückte ihn mit sanfter Gewalt zurück und zwang ihn damit sich wieder hinzulegen. „In deinem Zustand gehst du nirgendwo hin. Da du nicht nach St. Mungos willst und wahrscheinlich auch nicht in ein Muggel-Krankenhaus, wirst du hier bleiben, bis es dir besser geht.", entschied Draco. Zu schwach zum Diskutieren stimmte Harry nickend zu: „Was sind die Bedingungen?" Etwas erstaunt antwortete er: „Du wirst dich von mir untersuchen und wenn nötig behandeln lassen." Auf Harrys verwundertes Gesicht fügte er hinzu: „Zu deiner Erklärung: Ich bin Arzt. Du wirst also mit Muggel-Heilmethoden zufrieden sein müssen, da ich mich mit Heilzaubern nur wenig auskenne." „Okay!" sagte Harry nur. „Gut. Dann beantworte mir als erstes ein paar Fragen! Okay?"

„Geht klar!"

„Was du Schmerzen?"

„Ja"

„Wo?"

„Wo nicht?"

„Antworte einfach!" Draco bemühte sich nicht die Geduld zu verlieren.

„Kopf, Brustkorb, Bauch, … eigentlich überall."

„Hier nimm die!" er hielt Harry zwei Tabletten und ein Glas Wasser hin. „Das sind Schmerztabletten." Da Harry seine Hand kaum heben konnte, behielt Draco das Glas, hielt es ihm an die Lippen und lies ihn ein paar Schlucke trinken.

„In zwanzig Minuten müssten sie anfangen zu wirken. Ich werde dich jetzt untersuchen. Sag mir, wenn ich dir Schmerzen verursache." Auf Harrys zustimmendes Nicken, zog er ihn langsam aus. Als Gryffindors Goldjunge nur ihn Boxershorts vor ihm lag, war Draco geschockt: Harrys gesamter Oberkörper war mit Hämatomen überseht, seine Hand- und Fußgelenke waren aufgerieben und auf seinen Oberarmen zeichneten sich blaue Male ab. Zudem war Harry stark unterernährt. Der junge Mann war seit längerer Zeit misshandelt worden.

Nachdem Draco seine Untersuchung beendet hatte, trug er Harry ins Schlafzimmer, legte ihn aufs Bett, zog ihm einen Schlafanzug an und deckte ihn zu. „Kann ich dich für eine Weile allein lassen? Ich will sehen, ob ich dir ein paar Tränke besorgen kann." „'kay" murmelte Harry müde. „Ich werde mich beeilen. Versuch etwas zu schlafen. Damit ließ Draco Harry allein im Schlafzimmer und apparierte in den Tropfenden Kessel um in die Winkelgasse zu gelangen.

„Ach sieh da! Das Frettchen!" ertönte eine Stimme hinter dem Blonden. Er drehte sich um und sah sich Ron Weasley und Hermine Granger gegenüber. „Und wo hast du die letzten Jahre gesteckt? Warte! Lass mich raten: Hast du deinem geliebten Dunklen Lord nachgetrauert?" griff Ron auch schon an. Draco ließ sich davon nicht beeindrucken: „Weasley, Granger! Wo habt ihr denn euer letztes Drittel gelassen? Hatte Gryffindors Goldjunge letzten Endes doch genug von seinen ‚besten' Freunden. Hat er …" er konnte seinen Satz nicht beenden, als er unterbrochen wurde: „Lass Harry da raus!" forderte Hermine

„Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen." Sagte Draco mehr zu sich selbst aber Hermine hörte es trotzdem.

„Du hast doch keine Ahnung, wie es ist von heute auf morgen zu erfahren, dass der beste Freund ohne jede Spur verschwunden ist." Schrie sie ihn nun unter Tränen an.

„Nein, denn die meisten meiner Freunde wurden im Krieg getötet! Also wage es ja nicht zu behaupten ihr wäret die einzigen, die nahe stehende Personen verloren haben." Erst ein starker Schmerz in seiner Nase ließ Draco realisieren, dass Ron ihn geschlagen hatte. Nachdem er sein kurzes Schwindelgefühl überwunden hatte, wandte er sich zum Gehen. Nur am Rande bekam er mit, wie sich Weasley und Granger stritten. „Malfoy!" hörte er Hermines verzweifelte Stimme, „Wie geht es Harry?"

„Was meinst du?" fragte Draco immer noch verärgert.

„Ich weis, dass du ihn gesehen hast. Kannst du ihm bitte sagen, dass wir uns Sorgen machen und dass er immer zu uns kommen kann?" fragte sie schluchzend.

„Ich werde es ihm sagen, sobald es ihm wieder besser geht."

„Was ist mit ihm?" fragte Hermine besorgt.

„Das ist nicht an mir zu erzählen. Das ist allein seine Angelegenheit."

„Geh und sieh ob du ihm helfen kannst." Flehte sie ihn an bevor sie sich wieder zu Ron umdrehte.

Draco beeilte sich wieder nach Hause zu kommen. Er ging in den Tropfenden Kessel und apparierte nach Hause. Dort nahm er sich zuerst ein Tuch um sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Dann nahm er die kürzlich gekauften Tränke für Harry und verschwand damit im Schlafzimmer. „Hey! Wie geht es dir?" fragte er auch schon, als er sah, dass Harry wach war. „Schon etwas besser. Danke." Er klang noch immer schwach. „Hier trink das! Die Tränke sind gegen das Fieber und die blauen Flecke." Er reichte ihm die Phiolen: „Ich geh uns erst einmal etwas zum Frühstück machen." Damit ging er in die Küche. Er machte Tee und ein paar Sandwichs, stellte alles auf ein Tablett und ging zurück ins Schlafzimmer. Draco stellte das Tablett auf Nachttisch und setzte sich auch einen Stuhl neben das Bett. „Du solltest viel trinken!" sagte Draco während er Harry eine Tasse Tee in die Hand drückte. „Warum tust du das alles für mich?" fragte Harry nach einer Weile. Draco antwortete nicht sofort. Schließlich sagte er: „Ich wollte längere Zeit Harry kennen lernen. Ich kannte Gryffindors Goldjungen aber nie Harry, den Jungen dahinter. Ich habe mich in den letzten Jahren selbst sehr verändert. Den Eisprinz Slytherins gibt es nicht mehr, damit realisierte ich, dass ich nicht der einzige war, der in eine Rolle gepresst wurde und sie spielen musste. Da begann ich zu erkennen, dass ich dich nie richtig kannte. Ich würde es gern noch einmal versuchen." Er hielt Harry seine Hand hin. „Hallo ich bin Draconis Lucius Malfoy. Du kannst mich Draco nennen. Schön dich kennen zu lernen." Sagte er mit einem breiten Lächeln. Harry nahm sie und sendete ein strahlendes Lächeln zurück: „Harry James Potter. Nenn mich doch Harry!" Nun mussten beide laut lachen. Plötzlich wurde Harry ernst: „Was ist mit deiner Nase passiert?"

„Nicht so wichtig!"

Harry bekam einen traurigen Gesichtsausdruck. „Ich dachte das hätten wir hinter uns." Sagte er verletzt.

„Harry! Es tut mir Leid. Ich will nur nicht, dass du dir selbst Vorwürfe machst."

„Wieso sollte ich das tun?"

„…"

„Sag schon!" forderte Harry.

„Weasley hat mich geschlagen."

„Wieso sollte er das tun?"

„Er vermisst dich wirklich, er und Granger machen sich Sorgen um dich. Sie meint, dass du immer zu ihnen kommen kannst." Harry schwieg.

„Was ist zwischen euch passiert?"

„Nichts." Auf Dracos fragenden Blick fügte er hinzu: „Ich möchte nicht darüber." Draco drängte ihn nicht. Schweigend beendeten sie ihr Frühstück. „Wir hatten Streit." Begann Harry plötzlich, „Ich mache ihm keinen Vorwurf. Ich hätte wahrscheinlich auch so reagiert." Draco unterbrach ihn nicht sondern lies ihn einfach reden. „Schließlich ist Ginny seine Schwester. Aber für mich war sie auch immer nur eine kleine Schwester, so sehr ich das auch anfangs verleugnet habe."

„Du hast das Weasley auch so gesagt oder?"

„Ja, naja, vielleicht nicht genau so. Ich glaube ich habe gesagt, dass ich sie nicht mehr liebe." Die letzten Worte waren nur geflüstert. „Kein Wunder, dass ihr Streit hattet. Ihr solltet wirklich miteinander reden." Schlug Draco. „Du kannst solange bei mir wohnen. Sag einfach bescheid, wenn du bereit bist dich ihnen zu stellen."

„Danke!" sagte Harry und schien in Gedanken versunken.

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Den Tag verbrachten die beiden mit Schachspielen. Geredet wurde wenig. Am Abend sagte Draco: „Harry, morgen wirst du den Tag allein verbringen müssen. Ich muss arbeiten. Fühl dich hier wie zu Hause."

„Das geht in Ordnung. Wann kann ich denn mit dir rechnen?"

„Ich komme gegen 15.00 Uhr nach Hause."

„Okay."

Damit gingen die beiden ins Bett.