Nach langer Zeit habe ich beschlossen, wieder eine richtige Geschichte zu schreiben und womit bin ich am liebsten beschäftigt, als mit FF7 xD Allerdings wird sich das Ganze langsam entwickleln, weswegen Sephy & Co erst sehr viel später zu uns stoßen werden (sorry schon mal im voraus).

Zumindest poste ich jetzt einmal die Hälfte von dem was ich bereits geschrieben habe und ich hoffe, ich vergraule euch damit nicht gleich. Immerhin habe ich einen OC eingefügt und ich weiß, dass das nicht so beliebt ist. Ich versuche natürlich das ganze so gut wie möglich zu schreiben und hoffentlich werde ich unsere geliebten Hauptprotagonisten nicht allzu sehr OOC schreiben. Ich geb mir Mühe .

Beta-Leser hab ich keinen, Rechtschreibfehler könnt ihr behalten wenn ihr welche findet xD Bemüh mich so wenig wie möglich einzubauen ;)

Updates sind bei mir unregelmäßig, aber ich schätze, ich werde mindestens einmal die Woche etwas hochladen.

Nun, dann wünsche ich viel Spaß mit dem 1. Teil und lasst mich wissen, wie ihr ihn findet :)

Euer Alptraumkind

Bis zum Schluss

Teil 1

Grundsätzlich schien alles in meinem Leben nicht wirklich leicht zu sein, aber im Moment genoß ich die Ruhe, während ich mit angezogenen Knien am Flussufer der Promenade saß. Meine gräulich-violetten Haare fielen dabei in mein Gesicht, als ich den Kopf an meine Knie lehnte. Das Wetter war passend zu meiner Stimmung und die dunklen Wolken versprachen bald eine Dusche der Extraklasse.

Vor ungefähr einer Stunde war ich aus der Wohnung geflüchtet, weil ich es einfach nicht mehr mit meinem Freund ausgehalten hatte. Nach den 6 Jahren war es einfach zu viel geworden, die Streitereien. Wir waren genaue Gegensätze und somit war mehr als genug Zündstoff gegeben.

Natürlich gab's auch ruhige Tage, aber vor allem in letzter Zeit wurden diese immer weniger. Vor allem wollte ich mich nicht immer zurücknehmen und so sein, wie er es wollte. So konnte eine Beziehung einfach nicht funktionieren und ich wusste, im schlimmsten Fall brachten wir uns noch gegenseitig um.

Seufzend blickte ich auf das schäumende Wasser, das am Ufer auftraf. Für eine Stadt war der Fluss wirklich sauber und nicht mit Unrat vermüllt.

Langsam stand ich auf und der Wind zerzauste mit aller Gewalt meine ach so sorgsam frisierten Haare. Nein, im Ernst, die waren schon vorher im Allerwertesten gewesen, einfach weil ich geheult wie ein Schlosshund hatte. Aber mein Aussehen war mir im Prinzip egal, die ganzen Sorgenfalten gehörten nun mal zu mir, so irgendwie.

Alles was ich bei mir hatte, war in meiner Jackentasche und das inkludierte Handy, Schlüssel und Geld, da die Sachen sowieso meistens da drin waren und ich beim Rausrennen eben nur die dunkelblaue Jacke mitgenommen hatte.

Warm war mir aber nicht, weil das Teil eher mehr für Frühlingswetter geschaffen war. Seufzend verschränkte ich die Arme ineinander um das letzte bisschen Illusion von Wärme aufrechtzuerhalten, gelingen tat es mir aber nicht.

Fröstelnd folgte ich in langsamen Schritten den Weg am Flussufer, der zu dieser Uhrzeit nicht sonderlich bevölkert war, weil bereits die Abenddämmerung hereinbrach und den Himmel in orangerotes Licht tauchte.

Morgen war Feiertag bei uns und und bald war Weihnachten und ich fragte mich, ob ich es diesmal bei ihm oder bei meinen Eltern verbringen würde. Manchmal wünschte ich mir, es wäre nicht so schwer Gewohntes loszulassen.

Mein Blick fiel auf die Graffitis unter der Brücke, die nun direkt vor mir war. Ich hatte noch nie wirklich Zeit gehabt, das von Nahem zu betrachten und so sah ich einige Zeit auf die vielen Symbole, die kreisförmig angeordnet waren. Natürlich gab es auch hier Schriftzüge und Malereien in schreiend bunten Design, allerdings dieser Symbolkreis erwies sich als am interessantesten.

Größemäßig war er in etwa so hoch wie ich groß war und in der Mitte wirkte die Farbe wie ein echter in Felsen gehauener Durchgang. Das machte mich irgendwie stutzig und ich trat heran und griff in die Mitte des Kreises.

Ich hatte es nicht erwartet. Meine Hand bekam nämlich genau nichts zu fassen – das war tatsächlich ein Loch oder Durchgang. Ich tippte eher auf Loch, aber meine Neugier war geweckt worden. Zumindest musste ich keine Angst haben stecken zu bleiben, denn genug Durchmesser, ungefähr einen halben Meter, hatte das Loch.

Ich sah mich kurz um und nachdem ich keinen entdeckte, der mir Beachtung schenkte, kletterte ich in das Loch.

Der Boden war seltsam glatt gerieben, wohingegen die Decke sehr uneben war. Dadurch fügte ich mir in einem unachtsamen Moment eine kleine blutende Wunde an der Stirn zu. Leise fluchte ich und robbte mich vorwärts und es war stockdunkel.

Kaum war ich vollkommen mit meinem Körper in dem (wohl doch) Durchgang, waren alle Geräusche wie abgeschalten. Alles was ich hörte, war mein eigener erhöhter Herzschlag und Atmung.

Eine furchtbare Ahnung kam in mir auf und ich robbte ein Stückchen nach hinten und mein Fuß traf auf massiven Felsen. Ich blinzelte und trat noch einmal dagegen und zischte auf, als Schmerz mein Bein durchzuckte, weil Mensch gegen Felsen nicht ankam.

Demnach musste ich also vorwärts. Dass ich keine Wahl gehabt hätte, konnte ich nicht einmal sagen, weil ich hatte sie ja gehabt und gewählt hatte ich dieses verfluchte Loch. Wie lange ich insgesamt durch diesen halben Meter Durchmesser habenden Gang kroch, wusste ich nicht, aber ich hatte mir wohl ein Dutzend mal den Schädel am oberen Teil angeschlagen, weswegen mein Kopf auch noch brummte und ehe ich mich versah, purzelte ich am Ende angekommen hinunter auf ein steiniges Kissen - mit einem leisen Aufschrei.

So hoch war es zumindest nicht gewesen, denn mein Genick hatte ich mir nicht gebrochen, aber wahrscheinlich meine linke Hand schwer geprellt, weil sobald ich sie bewegte höllischer Schmerz mich plagte.

Verdammt!

Zumindest konnte ich mich jetzt wieder vollkommen aufrichten und es herrschte ein dämmriges Zwielicht hier. Meine nun an die Dunkelheit ein wenig gewöhnten Augen konnten zumindest zwei Abzweigungen entdecken, wovon eine der beiden mit Geröll großteils verschüttet war.

Ich selber war aber im Moment einfach auch nur furchtbar lädiert und neben der verletzten Hand gab es noch ein aufgeschlagenes, blutiges Knie und kleiner Blessuren plus jetzt noch nicht sichtbare blaue Flecken. Ein Glück, dass ich keinen Spiegel in der Nähe hatte, denn meine Eitelkeit würde sofort tot umfallen.

Langsam ging ich weiter und irgendwas an mir selber kam mir komisch vor, vor allem mein Gang schien etwas zu schwanken…? Ich fühlte mich komplett seltsam und fremd, aber im Moment strich ich das Gefühl beiseite und konzentrierte mich darauf, den felsigen Gang hinter mich zu bringen. Nach einiger Zeit konnte ich sogar Tageslicht in weiter Ferne ausmachen, was hieß, dass ich es wohl bald geschafft hatte.

So schnell ich konnte, hielt ich auf das Licht zu und warme Luft empfing mich, als ich nach draußen stolperte. Sand, stellte ich erstaunt fest. Das wenn auch im Moment schon untergehende Sonnenlicht blendete meine Augen und frustriert, aber auch erleichtert, stöhnte ich auf und hielt meine Hand vor die Augen. Nachdem sich meine Augen ein wenig erholt hatten, sah ich mich um und stellte fest, dass dies ein kleiner Strand mit feinem weißen Sand war. Dahinter ragten ein paar Felsen auf, Büsche und Palmen und ein Stückchen entfernt… eine Stadt? Ich traute meinen Augen kaum? So weit konnte ich auch nicht mit dem Gang gekommen sein, weil ursprünglich kam ich ja aus einer Stadt, wo weit und breit eben kein Sandstrand, kein Meer und Palmen waren. Außerdem soweit ich es sehen konnte, waren die Häuser dieser Kleinstadt in ganz anderem Stil, als ich in meinem Umfeld gewohnt war.

Entweder hatte das Loch mich wahnsinnig gemacht und ich sponn mir das gerade zusammen oder jegliche Logik war flöten gegangen und ich befand mich tatsächlich an einem ganz anderen Ort.

Da ich mich ungern als geisteskrank bezeichnen wollte, gab ich mich mit der verlorenen gegangenen Logik zufrieden und zog erst einmal meine lädierte Jacke aus. Darunter hatte ich nur ein dünnes weißes Baumwollshirt mit Reißverschluss an, dass keine Ärmel, aber dafür eine Kapuze hatte.

An meinen Armen befanden sich trotz der Jacke einige Kratzer und ich hoffte, dass die keine Narben zurücklassen würden. Aber wenn doch, war es eh egal, waren nur ein paar mehr zu den bereits bestehenden.

Plötzlich wusste ich, warum ich mich nach meinem Sturz so seltsam gefühlt hatte und mein Blick jetzt auf meine Brust gefallen war: Da war nichts mehr, dass das Weibliche an mir ausgemacht hatte. Baff starrte ich nach unten und verkreuzte meine Beine und voila, da war auch was, was normalerweise nicht war.

Irgendwie konnte ich das gar nicht wirklich fassen. Wie zur Hölle war das vonstatten gegangen? Ich meine, es ist ja nicht normal, dass aus einer jungen Frau plötzlich ohne Operation oder Ähnliches ein junger Mann wurde?! Eventuell war ich auch ein wenig größer… Oh-mein-Gott! Ich rieb mir die Augen und nachdem die bunten Flecken von meinen Augen weg waren, sah ich noch mal runter und ich war immer noch gleich wie vorher.

Sprachlos, das beschrieb mich wohl am besten in diesem Moment und ich hielt es für am besten, dieses Rätsels Lösung auf später zu schieben, weil so langsam wurde es Nacht und nachts in unbekanntem Gebiet war nicht immer so toll.

Ich klemmte meine Jacke unter meinem rechten Arm und spazierte los. Wenigstens war der Weg vom Strand zur unbekannten Stadt gepflastert und betoniert. Dschungelwanderungen wären ein wenig zuviel des Guten gewesen. Ein, zwei Pärchen begegneten mir auf dem kurzen Weg, die mich wie ein Gespenst ansahen, zumindest beide Frauen.

Na ja, nur weil ich ein wenig zerzaust und schmutzig war? Egal, dachte ich mir und betrat bald die schon ziemlich belebten Straßen in der Stadt. Das Ganze erinnerte mich an Spanien, wo auch am Abend am meisten los war, an jeder Ecke Souvenir- und sonstige Händler waren und Bars an allen Ecken und Enden.

Feierwütige Leute inbegriffen und ich war noch nie in meinem Leben so dermaßen aufgefallen. Zwar hatten zuhause die Leute immer komisch geguckt, wegen der unnatürlichen Haarfarbe, aber hier starrten die einen an, als wäre mir ein dritter Kopf gewachsen. So fremd der menschlichen Rasse sah ich doch auch nicht aus?

Unter der fast tageshellen Neonbeleuchtung der Straßen entdeckte ich ein paar superstylische neue Löcher in meiner hellgrauen Lieblingsjeans. Daran lag es wohl nicht, oder?

Zumindest gab es bei einem bereits geschlossenen Juwelier so was wie einen Spiegel im Schaufenster, wo mir im Endeffekt ein ziemlich schmutziges Gesicht mit etwas Blut an der Stirn entgegenschrie, es wolle gewaschen werden. Ich verzog meinen Mund unzufrieden.

Nun war wohl zumindest die nächste Mission eine öffentliche Toilette zu finden und mit den Fingern kämmte ich meine überlangen vorderen Strähnen, die bis zum Kinn gingen, in mein Gesicht und nachdem ich ein kleines WC-Schild entdeckte, ging ich mit gesenkten Kopf los. Ging ja nicht, dass ich wie ein Sandler durch die Gegend lief, das verbot mir allein schon meine ehemalige Weiblichkeit, die in einem dunklen Tunnel auf Nimmerwiedersehen ging. Durch den Sarkasmus meiner Gedanken grinste ich und erreichte das einzige öffentliche Klo in Reichweite, dass zu meinem Glück gerade nicht gut besucht war und wäre fast in die Damentoilette gegangen, bevor ich mich erinnerte, dass mein Geschlecht sich auf wundersame Weise gewandelt hatte. Ja, ja… Salz in die Wunde gestreut.

Ich trat an das Waschbecken und begann mir den Schmutz aus dem Gesicht zu waschen und keine fünf Minuten später sah ich wieder so ‚hübsch' wie eh und je aus. Zumindest alles andere von meinen blauen Augen, dem Schmollmund, Gesichtsform und selbst die schmalen Schultern und so weiter und so fort, waren mir erhalten geblieben. Und wie vermutet schien ich zumindest ein paar Zentimeter größer, was bei meinen ehemals 163 Zentimetern Größe schon was hieß. Trotzdem schätze ich mich nicht mehr als auf 1,70. Was klein war, blieb meistens klein. Ich grummelte. Irgendwer hatte mir wohl eine verdammt gute Droge gegeben, weil alles in diesem krassen Traum wirkte so echt.

Meine Jacke hatte im übrigen auch ein paar schöne Löcher und ich wusste, dass ich sie wegschmeißen konnte, als ich den großen Riss unter dem linken Ärmel sah. Apropos links, meine Hand tat noch immer scheiß weh und pochte wie verrückt.

Das musste aber vorerst ignoriert werden, ich kannte doch keinen Schmerz, oder doch?

Seufzend räumte ich mit meiner gesunden Hand die Jacke aus, steckte mein Handy in die vordere Hosentasche, die Schlüssel mit der Schlüsselkette um den Hals und ja, da war ja noch Geld und das hatte sich auch gewandelt in die Währung, die hier wohl vorherrschte.

Na halleluja. Zumindest half mir das bis morgen sicher über die Runden. Insgesamt hatte ich ja um die hundertdrei Sonstwas. Die Währung war mir nicht bekannt und zumindest schien sie sich 1:1 mit der meinigen zu überschneiden.

Nachdem ich meine kaputte Jacke in den nächstbesten Mülleimer befördert hatte, konnte ich mich wieder unter Menschen zeigen und verließ somit die Toilette.

Die Orientierung in diesen menschenüberfüllten Straßen fiel mir gar nicht leicht, aber zumindest wollte ich erst einmal ein Hotel oder eine Pension auftreiben, wo ich über die Nacht bleiben konnte, dann am nächsten Tag herausfinden, wo ich mich befand und falls ich konnte, jemanden kontaktieren, der mich zurückholte oder mir einen Job suchen und dann weitersehen, was weiterhin passieren sollte und so weiter. Kleine Schritte, mahnte ich mich. Demnach also am besten günstige Pension.

Es fiel mir erstaunlich leicht in dem Wirrwarr einer Touristenstadt ein kleines Zimmer anzumieten. Die Währung nannte sich Gil und 10 Gil pro Nacht war ziemlich billig. Zumindest hatte ich mich jetzt mal für eine Woche dort einquartiert ohne mein gesamtes Geld verprasst zu haben.

Da ich eh körperlich relativ fertig war, begab ich mich gleich auf das Zimmer, dass zwar sauber war, aber mit seinen paar Quadratmetern etwas einengend. Wenigsten gab es ein eigenes Badezimmer und eine Toilette, die ich nicht teilen musste.

Ich legte mich hin, regte mich gedanklich über die zu weiche Matratze auf und kuschelte mich, nachdem ich mich von meinen Klamotten befreit hatte, in das Laken. Leise konnte ich den Lärm auf der Straße vernehmen, aber schon bald war ich ins Land der Träume abgedriftet.

Erster Teil - Ende