Titel: Illusion

Pairing: Thor / Loki

Summary: Loki bringt seine Illusionen auf ein ganz neues Level.

Disclaimer: Keiner der erwähnten Charaktere gehört mir sondern Marvel (und wem auch immer noch) und ich verdiene nichts an der Story außer persönlichem Spaß.

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Erlesenste Speisen schimmerten im flackernden Licht der unzähligen Kerzen, welche Asgards Festhalle erleuchteten und füllten die Luft mit ihren schweren Gerüchen. Glänzend rann das Fett über die prallen Keulen in der Mitte der Halle und verdampfte zischend im offenen Feuer, bereicherte das Gelage mit verführerischen Duft, der sich mit den Genüssen auf den Tafeln vermengte. Dunkler, süßer Wein stand in hohen Amphoren bereit zwischen Krügen und Fässern goldenen Mets, das die Kehlen der Götter befeuchtete und den Geräuschpegel mit jedem Horn steigen ließ. Leise Musik erklang aus den verschiedensten Ecken, Flöten und Lautenspiel, das unterging im Geschrei und Gelächter der Menge.

„Unersättlich! Ich sage dir, sie war unersättlich!", dröhnte Volstaggs donnernde Stimme durch die Halle, begleitet von dem unterstreichenden Krachen seines Methorns auf die schwere Tafel und sorgte für schallendes Gelächter.

„Nun, von Unersättlichkeit versteht er etwas!", kommentierte Fandral lachend. „Hingegen von den Frauen..." Zwinkernd führte er sein Horn an die Lippen, während Volstaggs erboste Antwort in erneutem Gelächter unterging. Ein breites, bierseliges Grinsen legte sich über Thors Züge und er klopfte seinem Kumpanen mitfühlend, zumindest in der Geste, auf die breite Schulter. Belustigt glitt sein Blick durch die Halle und streifte seinen Bruder am anderen Ende der Halle, etwas abseits vom größten Trubel der Feierlichkeiten, offenbar in ein Gespräch vertieft.

„Das ist erbärmlich", schnaubte Sif nur halb verächtlich und lenkte damit Thors Aufmerksamkeit wieder auf ihre Runde und sein Trinkhorn.

„So sind wir ihr zu guter Letzt doch zu männlich", seufzte Fandral überzogen theatralisch, mit einem Funkeln in den Augen, das eine völlig andere Sprache sprach und ließ mit Hogun die Hörner klirren auf seinen Witz, der seine Würze hauptsächlich durch den Alkohol erhielt.

„Wohl kaum. Wohl kaum", schmunzelte Sif halb spöttisch, halb amüsiert und erhob sich geschmeidig von ihrem Platz. „So gehabt euch wohl, geballte Männlichkeit. Mir verlangt nach... anderer Gesellschaft", verbeugte sie sich mit einer ausladenden Bewegung, schwang ihre langen Haare über die Schulter und verschwand mit einem Zwinkern in der Menge.

„Und mir verlangt nach mehr Bier!", knallte Volstagg sein Horn auf den knarzenden Tisch und versetzte die bereit stehenden Diener in helle Aufruhr, den Wünschen zu entsprechen, bevor sie deutlicher – und weit weniger verbal – ausgedrückt wurden.

„Die liebe Unersättlichkeit", griff Fandral ihr vorheriges Thema wieder auf und erntete damit ein paar Lacher derer, die noch nüchtern genug waren sich der letzten Sätze zu erinnern.

„Unersättlichkeit in diesen Dingen ist eine Tugend, mein Freund", grinste Thor ihn an und nahm einen großen Schluck aus seinem Horn, bevor er es den Dienern zum Füllen reichte und die Zustimmung um sich herum genoss.

„Er weiß, wovon er spricht", prostete Hogun ihm zu und er hob sein Horn, sein Grinsen breiter durch die Erinnerungen, die der Kommentar lieferte. Nicht alle davon waren klar doch keine davon war schlecht und alle sandten ein leichtes Prickeln durch seinen Körper, das sich in seinen Lenden sammelte.

„'türlich, der Prinz bekommt jede in sein Bett", kommentierte Volstagg ohne Bosheit und griff nach einem Hühnerschlegel, das Trinkhorn in der anderen Hand.

„Wohl kaum nur in sein Bett", kommentierte Hogun trocken, sein spitzbübisches Grinsen im Gesicht, das er ohne ernstliche Mühe hinter seinem Weinkelch zu verbergen suchte. Thor schwieg, aber sein Blick sprach Bände. Nicht nötig zu erwähnen, dass es schwerlich nur am Prinzentitel lag – die Blicke, die ihm auch jetzt zugeworfen wurden, dienten ausreichend als Argument.

„Nun, jede mag zu hoch gegriffen sein", gab Fandral zu bedenken und zog damit einen Moment alle Blicke auf sich, bevor die Gruppe in schallendes Gelächter ausbrach über seinen nicht als solchen beabsichtigten Scherz.