Kapitel 1
Verschlafen tappte das junge Mädchen durch die Gänge der Festung, die bis vor sechs Jahren noch dem Ocker-Ring gehört hatte. Nun gehörte sie dem Schwarzfalken-Ring. Dieser wurde ebenfalls von Thor geführt, der nun den Beinamen Schwarzer Falke führte und somit dem Ring seinen neuen Namen gegeben hatte. Wenn man genau sein wollte, sollte gesagt werden, dass die Menschen des Rings beschlossen hatten sich nach ihrem Top zu benennen.
In einen dicken Mantel gehüllt lief Tiz die Balustrade entlang und blinzelte in die dunkle Welt hinaus, die sich vor ihr ausbreitete. Sie unterdrückte ein Gähnen. Der Wind blies ihr seinen kalten Atem ins Gesicht, für ihr mit eisigen Fingern durchs Haar und trug Reste des noch fallenden Schnees heran.
Die Augen gegen den Wind zusammengekniffen blickte sie einige Zeit angestrengt uns Dunkel. Dann sah sie das, was sie jedes Mal suchte, wenn sie während der langen Nacht hier stand um den Horizont zu betrachten. Dort, an den Stellen, an denen die Wolken berits begannen aufzureißen, zeichnete sich nun eine leichte Blässe ab. Der falsche Sonnenaufgang hatte begonnen.
Mit einem freudigen Aufschrei lief Tiz so schnell ihre Beine sie trugen ins wärmere Innere der Festung zurück durch die spärrlich beleuchteten Gänge hin zum Zimmer ihres Vaters. Enthusiastisch schwang sie die Tür mit solcher Wucht auf, dass sie mit einem ratternden Knall gegen die Wand schlug.
"Papa!"
Ihr Vater saß bereits angezogen auf dem Bett und blickte Tiz nun lächelnd entgegen, als sie in sein Zimmer platzte.
"Tiz."
Die Stimme ihres Vaters war ein rauer, jedoch angenehmer Bariton, die die Eigenschaft hatte selbst leise einen ganzen Raum zu durchdringen. Tiz hatte bis her noch nie erlebt, dass er die Stimme hätte heben müssen um sich Gehör zu verschaffen.
Mit einem lauten Lachen lief das Mädchen zu ihrem Vater, der sie hoch hob und auf seinen Schoß setzte. Tiz blickte zu dem jungen Mann auf, der sie adoptiert hatte. Die Aufregung blubberte wie das Wasser der Musen in ihrem Bauch als sie ihm von ihrer Entdeckung berichtete. Einige helle Glockenschläge hallten durch den spärrlich möblierten Raum. Es war Zeit für das Frühstück. Höchste Zeit, wie sich Tiz dachte. Sie hatte einen Bärenhunger.
Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen strich sich ihr Vater das lange dunkle Haar aus dem Gesicht und stand auf während sie immer noch über den anbrechenden Tag redete. Sie ruhte nun an seine Hüfte, gehalten von einem muskolösen Arm. "Du wirst langsam zu schwer um dich zu tragen Tiz." Das Mädchen konnte hören, dass er amüsiert war.
Tiz verstummte und starrte ihn böse an und zog dabei von ihr unbemerkt eine Schnute. Ihr Vater lachte leise, was auch sie wiederum zum Grinsen brachte, und ging aus dem Zimmer in Richtung großer Halle wo jede Mahlzeit eingenommen wurde. Zumindest von jenen, die sich gerade in der Festung befanden.
Die gesamte Festung begann langsam sich mit dem Geräuschen erwachender und bereits wacher Menschen zu füllen. Je näher sie der großen Halle kamen, desto mehr Menschen begegneten ihnen. Vielen war eine freudige Erwartung anzusehen. In einem weiteren Schlafzyklus würde die Sonne ganz aufgegangen sein und somit den nächsten langan Tag einläuten. Die eisige Kälte würde ein Ende haben. Als ihr Vater an den Bewohnern der Festung vorbeiging machten sie ihm respektvoll Platz. Viele grüßten ihn und neigten den Kopf in einer Art Verbeugung. Tiz wusste warum sie das taten. Ihr Vater war Thor Schwarzer Falke, der Top dieses Ringes und der Bestienkönig, Herr über alle Ringe. Er genoss den Respekt, die Treue und manchmal auch die Liebe der Menschen. Tiz war stolz darauf, dass er ausgerechnet sie adoptiert hatte aud der Klippe vor der letzten langen Nacht. Ihr Vater erwiederte jeden einzelnen Gruß.
Ihr Vater betrat die Halle, in der, wie man ihr erzählte hatte, der Trial ausgesprochen worden war, der ihn zum Top des Ocker-Rings gemacht hatte. Die Halle war weitläufig und hell erläuchtet. Ein vielschichtiges Summen von Stimmen hallte bereits von den Wänden wieder. Die Luft war wärmer als irgenwo sonst, ausgenommen der Küche veilleicht. In ihr lag die selbe freudige Erwartung wie mittlerwile überall in der Festung. Nach 181 Schlafzyklen der langen Nacht würde morgen endlich der lange Tag anbrechen.
Der junge Top ließ seine Tochter herunter, die, kaum dass ihre Füße den Boden berührten, zu Mena und Eron herüberflitzte, die heute das Essen austeilten. Mena hatte das junge Mädchen kommen sehen und wartete bereits mit einem vollen Teller auf sie als sie bei den beiden ankam. Ihr Vater folgte ihr in einem gemächlicheren Tempo.
"Guten Morgen Top", wurde der eben Angekommene gegrüßt als er ebenfalls einen Teller gereicht bekam. Darauf waren ein warmer, dicker Brei aus nahrhaften Wurzeln und getrocknetes Obst zu finden.
"Guten Morgen Eron und dir auch Mena. Vielen Dank für das Essen." Die beiden Köche neigten dankbar den Kopf. "Es gibt nicht zu danken."
Tiz, die langsam ungeduldig wurde zupfte ihren Vater am Ärmel. Als sie seine Aufmerksamkeit hatte sagte sie: "Lass uns essen Papa. Es wird noch ganz kalt und ich hab hunger." Flehend sah sie zu ihm auf. Thor fur ihe mit der freien Hand durchs zerzauste Haar. "Da kann ich wohl nicht nein sagen." Er wandte sich noch einmal den beiden Köchen zu. "Ich wünsche euch noch einen schönen Tag." Dann wurde er von Tiz an der Hand genommen und davongezogen bevor die beiden etwas erwiedern konnten.
Sie setzten sich an einen freien Tisch.
Das Mädchen hatte gerade angefangen zu essen - Mela hatte ihrem Brei ein paar Süßwurzeln untergemischt - als sich an der ihr gegenüberliegenden Tischseite zwei Frauen niederließen. Beide hatten ockerfarbene Haut und dunkles Haar. Die eine war groß mit schwarzen Augen und kleinen Brüsten. Die andere war kleiner mit einem kräftigerem Körperbeu und strahlend blauen Augen.
Es waren Zist und Sinde. Die beiden Frauen mit denen ihr Vater bis jetzt den Monat der Verinigung begangen hatte. Beide hatten ihm jeweils ein Keing geschenkt. Das ältere war ein Mädchen namens Even und das jüngere ein Junge dem ihr Vater den Namen Sai gegeben hatte. Beide hatten die Farbgebung ihres Vaters geerbt. Die Haut in der Farbe von Kirschholz mit schwarzem Haar und silbergrauen Augen. Sai war noch keinen ganzen langen Tageszyklus alt. Even dagegen war drei, fast vier. Sie saß nun auf Thors Schoß und erzählte ihm mit ihrer kindlich hohen Stimme von den Abenteuern, die sie an diesem Morgen bereits erlebt hatte. Thor, der seine jüngere Tochter mit einer Hand stützte und mit der anderen aß, hörte ihr aufmerksam zu während er den beiden Frauen grüßend zunickte. Sie erwiederten die Geste.
Tiz beobachtete ihren Vater und Even. Thor hatte sie aufgenommen, ihr einen Namen gegeben und doch hatte sie einige Zeit gebraucht bis sie sich dieser Familie zugehörig gefühlt hatte. Jetzt war sie ein Teil dieser Familie mit einem Vater, Geschwistern und zwei Pseudo-Müttern. Thor hatte ihr erklährt, dass er mit den beiden Frauen nicht verheiratet war. Sie seien nur während des Monats der Vereinigung zusammen gewesen. Das sei der Grund warum sie nicht alle zusammen lebten. Tiz verstand das alles noch nicht wirklich.
Von der Unterhaltung der Erwachsenen, die irgendwann während der Mahlzeit begonnen hatte, bekam das Mädchen nicht viel mit; zu sehr war sie mit ihrem eigenen Essen beschäftigt. Sie war gerade fertig geworden und wollte schon aufstehen - Erwachsenengespräche langweilten sie - als sich eine Hand auf ihre kleinere legte. Es war Sinde. "Tiz, würdest du Even bitte mit dir zu Ala nehmen?"
Ala war eine der Frauen, die auf die älteren Kinder aufpassten und sie unterrichteten. Even war nun langsam alt genug um selbst unterrichtet zu werden. Die Angesprochene nickte stumm und sammelte auch Evens Teller ein, um den herum mehr Essen lag als wahrscheinlich in ihrem Baucg gelandet war, aber was solls. Dann nahm sie das jüngere Mädchen an der Hand und ging zu Mena und Eron hinüber um die Teller abzugeben, ehe sie sich mit ihrem plappernden Anhängsel durch die labyrinthartigen Gänge auf den Weg zu Ala machte.
Hallo meine Lieben.
Eine neue Geschichte (die anderen sind nicht vergessen). Die nächsten anderthalb Kapitel sind bereits handschriftlich verfasst.
Dann zunächst mal das Wichtigste: Mir gehören weder Jyu Oh Sei noch Stargate SG1, noch verdiene ich Geld mit dieser Geschichte.
Ich sah vor kurzem den Anime und fragte mich was wohl passieren würde wenn Thor und seine Leute auf das Team von SG1 treffen würden. Es dürfte eigentlich mit diesem Kapital schon klar sein, aber ich sage es hier lieber mal. Es werden einige OCs auftauchen. Die Geschichte würde ohne sie nicht funktionieren. Ich werde versuchen sie so authentisch wie möglich zu machen. Diese Geschichte fängt c.a. ein Jahr nach der letzten Szene in Jyu Oh Sei an.
Es ist zwar noch nicht viel passiert, aber ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen und euer Interesse geweckt.
Bis demnächst :-)
