Wir wussten von Nichts
Name: Aria Kassiopeia Lysandra Tonks
Alter: 22
Blutstatus: Halbblut
Haus: Slytherin
Familie: Andromeda Tonks, geb. Black, Reinblut; Ted Tonks, Muggelstämmiger; Nymphadora Tonks, Halbblut & Metamorphmagus
Charakter: intelligent, ordentlich, emotional
Aussehen: lange, mittelbraune Korkenzieherlocken, haselnussbraune Augen, 1,70 m groß
Es besteht eine gewisse Ähnlichkeit mit Tante Bellatrix, doch nur wenn man genauer hinsieht.
Einleitung
Alles was wir wussten war, dass wir uns liebten. Obwohl wir so unterschiedlich waren, ergänzten wir uns. Ich dachte er wäre meine Zukunft, er dachte ich wäre die seine. Es gabt nicht viele die davon wussten, doch ich war mir sehr sicher mein ehemaliger Schulleiter, der inzwischen schon gar nicht mehr lebte, alle Zeichen erkannte und es uns nie sagte. Er hätte uns erzählen sollen, dass das zwischen uns keinen Sinn hätte, dass niemals etwas daraus werden könnte. Doch er sah einfach weg und verlor kein Wort darüber. Er hätte mir meinen Schmerz erspart, meine traurige Seele. Auch wenn ich die Liebe meines Lebens vielleicht nie wieder sehen würde, eins war mir klar: Meine Gefühle für ihn werden sich niemals ändern, möge kommen was es wolle.
Kapitel 1: Jahr 2002
Es war ein warmer Spätsommertag, als ich gemeinsam mit meiner Mutter in ihrem Garten saß. Ted, mein 4jähriger Neffe, spielte neben uns mit der Katze. Meine Mutter kümmerte sich gewissenhaft um ihn, bei ihr hatte er es gut. Ich kam öfters hier her, es war schließlich mein Elternhaus und außerdem wollte ich sie bei seiner Erziehung unterstützen. Doch es war schon lange nicht mehr wie früher. ICH war schon lange nicht mehr wie früher. Seit dem Tag, der sich 2. Mai 1998 nannte, wurde meine Welt auseinandergerissen, ich fühlte mich leer. Während des letzten Krieges hatte ich zuerst meinen Vater, Ted Tonks, verloren und etwas später auch noch meine geliebte Schwester Nymphadora. Sie fiel Bellatrix Lestrange, unserer gestörten Tante, zum Opfer. Wenigstens musste auch sie gehen…
Teddy war damals noch ganz klein, er hatte nicht nur seine Mutter verloren, sondern auch seinen Vater. Ich war damals furchtbar traurig, naja jetzt bin ich es immer noch aber die Zeit heilt alle Wunden, nicht wahr? Diese Zeit ist bei mir aber noch nicht so richtig gekommen, denn ich leide immer noch.
Wie auch meine Mutter hatte ich meine große Liebe verloren, der Unterschied jedoch war groß: er lebte. Doch ich glaubte kaum dass ich ihn je wieder sehen würde. Es passte einfach nicht mehr.
Manchmal dachte ich, der Schmerz könnte mich noch umbringen. So sehr tat es weh. Als uns alles erzählt wurde, brach eine Welt für mich zusammen.
Rechtlich betrachtet war es nicht verboten, aber was denkt eine Mutter, wenn sie herausfindet, dass ihre Tochter in den Sohn ihrer Schwester verliebt ist? Das ist vollkommen absurd.
Mit jedem Tag vermisse ich ihn mehr und mehr. Wir hatten so viel durchgestanden, einen schlimmen Krieg überlebt, den finalen Kampf gemeistert.
Ich erinnere mich noch genau als seine Mutter zu mir sagte, während ich ihn zum letzten Mal küsste, nachdem alles vorbei war. Das war mein letzter glücklicher Moment.
„Aria? Bist du das? Du und-?" „Gibt es ein Problem, Mutter?" sagte er. „Hast du denn keine Ahnung, wen du da in deinen Armen hältst? Aria Kassiopeia Lysandra Tonks. Die Tochter meiner Schwester." „W-Was? Sie sollen meine Tante sein? Meine Mutter hat mir nie etwas von ihren Schwestern erzählt, aus dass sie Bellatrix, die eben meine Schwester umgebracht hat, und Narzissa heißen." Die Frau sah mich mit einem mitleidigen Blick an „Das ist wahr, Liebes. Ich bin Narzissa, Narzissa Malfoy. Du siehst genau so aus wie meine Schwestern. Die Augen von Andromeda, die Haare von Bellatrix, nur dass deine heller sind. Denk nicht, ich weiß nichts über dich. Du bist keine jämmerliche Hufflepuff wie deine Schwester und dein Vater." „Wagen Sie es ja nicht, sie jämmerlich zu nennen, Sie-" „Unterbrich mich bitte nicht. Du bist eine talentierte, schlaue Slytherin, das habe ich heute gesehen. Wie fast alle Blacks. Nur eines hast du nicht, reines Blut…"
Meine Mutter weckte mich aus meinen Erinnerungen an alte Zeiten.
„Aria? Träumst du mal wieder?"
„Ach nein, ich dachte nur gerade…"
„Ich habe es dir schon tausendmal gesagt, geh und besuche ihn! Er vermisst dich sicher! Übrigens habe ich mit meiner Schwester gesprochen, kurz nach dem Tag. Sie sagte es würde ihr nichts ausmachen. Man weiß ja nie wo die Liebe hinfällt. Aber das habe ich dir ja schon vor Jahren gesagt." Meinte meine Mutter sanft. „Es ist sowieso meine Schuld, ich hätte dir von Anfang an alles über unsere Verwandten erzählen sollen."
„Ich kann es nicht tun, Mum, verstehst du? Wir wurden so plötzlich auseinandergerissen, dass es noch wehtut. Lass mir meinen Frieden, bitte. Ich ertrage es nicht." „Na gut, aber es wäre so schade."
„Ich muss nach vorne blicken."
Ich ging in mein altes Zimmer, es war nicht sehr groß aber voll mit Bildern.
Eines zeigte mich mit Draco, wir standen vor Hogwarts. Das war am jährlichen Fototag, und Dumbledore bestand darauf ein Foto von uns beiden zu machen. Ich wollte es schon lange abhängen, doch ich hatte es damals mit einem Dauerklebefluch belegt, und jetzt hängt ein Tuch darüber. Auf den anderen Fotos waren fast nur meine Familie zu sehen, aber auch meine Freunde. Ich hatte den Kontakt zu fast allen abgebrochen, nur nicht zu meiner besten Freundin aus Ravenclaw, Padma Patil. Mit den Slytherin Girls konnte ich nicht viel anfangen, sie waren mir allesamt zu hochnäsig. Wir schrieben uns öfters Briefe und trafen uns gelegentlich in der Winkelgasse.
Plötzlich kam mir ein Geistesblitz zu. Schon lange versuchte ich einen Weg zu finden, um nochmals mit Albus Dumbeldore zu sprechen. Es lag eigentlich auf der Hand, ich musste nur zu seinem Porträt in Hogwarts! Das fiel mir vermutlich beim Betrachten der vielen Bilder ein…
Sofort kramte ich nach einem Blatt Pergament, schnappte mir eine Feder und fing an zu schreiben:
Sehr geehrte Professor McGonagall,
ich bin es, Aria Tonks. Ich weiß es klingt verrückt, aber ich suche schon lange nach einer Möglichkeit um mit Professor Dumbledore zu sprechen. Ich bitte Sie, es mir zu erlauben morgen nach Hogwarts zu reisen. Es ist wirklich dringend, es geht um meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich kann es nur mit ihm besprechen.
Aria Tonks
Ich suchte sofort unsere Eule, Luna. Sie hieß absichtlich so, weil ich mit Luna Lovegood gut befreundet war. Sie flog sogleich davon als ich ihr den Brief um ihr Bein band.
Danach ging ich wieder zu Teddy, vielleicht hat er Hunger, dachte ich.
Bereits 2 Stunden später kam Luna zurück.
Hastig öffnete ich den Brief, der an mich adressiert war.
Liebe Aria,
vielen Dank für Ihren Brief.
Ja, Sie können morgen nach Hogwarts kommen, ich habe Sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie waren eine ausgezeichnete Schülerin.
Zufälligerweise wurde ich von ihrem Schicksal informiert, es tut mir sehr leid, es muss Ihnen das Herz brechen – falls Sie jemanden zum Reden brauchen, ich bin morgen gerne für Sie da. Ich bin mir auch sicher dass das Porträt von ihrem ehemaligen Hauslehrer, Professor Snape, mit Ihnen reden möchte.
Herzlichst,
Professor Minerva McGonagall
Schulleiterin von Hogwarts
Super, das war die einzig gute Nachricht seit langem.
Als es dunkel wurde, ging ich ins Bett, denn ich wollte morgen früh genug aufstehen, um reichlich Zeit zu haben.
Um 8 stand ich auf, packte ein paar Sachen in meine Tasche, verabschiedete mich von Mum und Teddy. Ihnen sagte ich nicht wohin ich ging, sie glaubten ich treffe mich mit Padma in London.
Ein Stück weiter weg, apparierte ich nach Hogsmeade. Es hatte sich hier absolut nichts verändert, wie schön. Ich ging am Honigtopf vorbei und auch bei den 3 Besen. Dort saß ich immer gerne…
Ich war den Freudentränen nahe, als ich durch das Tor das zu Hogwarts führt ging. Es war schon immer mein 2. Zuhause gewesen, ich liebte es hier. Wie man so schön sagt, Hogwarts will always be there to welcome you home.
Ich atmete tief ein, bevor ich durch die große Tür ging. Natürlich konnte ich vorher nicht einfach so reinspazieren, der Hausmeister, Argus Filch persönlich, holte mich ab.
Er führte mich bis zum Wasserspeier vor Dumbledores Büro. Auch wenn es jetzt das von McGonagall ist, es würde immer das von Dumbledore für mich bleiben, dachte ich mir.
Ich mochte diesen Mann sehr, er hatte immer ein offenes Ohr für Schüler und ihre Probleme.
Filch sagte „Phönixträne" und der Wasserspeier gewährte mir Einlass.
Ich klopfte kurz an der Tür und Professor McGonagall sagte „Herein"
„Guten Morgen, Professor." Die meisten Porträts schliefen oder wollten den Eindruck erwecken. „Schön Sie zu sehen, Miss Tonks. Ich denke ich werde Sie nun einen Augenblick allein lasse." Sie stand auf und ging raus.
Ich suchte eine Weile nach Dumbledores Porträt, es war etwas versteckt.
„Professor? Professor Dumbledore, hören Sie mich?" „Herzlich Willkommen zurück in Hogwarts, Aria. Was kann ich für dich tun? Minerva meinte gestern schon, du willst mit mir etwas besprechen." „Jah, was kann so wichtig sein um den Schlaf der ehemaligen Schulleiter zu stören?" sagte Snape, der sich erstmals zu Wort wandte. „Auch Ihnen einen guten Morgen, Professor."
„Also, was willst du mir sagen?" „Nun, Sir, es geht um Du-weißt-schon-was. Über meine… äh…Verwandschaft." „Ah, das dachte ich mir irgendwie schon. Du willst sicher den Grund wissen, wieso ich dir nie etwas davon erzählt habe?" Ich nickte. „Ob Draco Malfoy dein Cousin ist oder nicht, macht nichts. Du liebst ihn, das war alles was zählte. Ich wollte nicht etwas so Wunderbares zerstören, du solltest dein Glück genießen." „Ja schon, aber wenn Sie mir es gesagt hätten, wäre mir mein Jahrelanges Leid erspart gewesen." „Allein du bist die Schmiedin deines Glückes, merke dir das. Niemand hätte es gekümmert, ob ihr Cousins seid. Ihr gehört zusammen, das habe ich sofort gemerkt, Aria. Hat dir jemals jemand diese Beziehung verboten?" „Nein, aber-" „Hattest du jemals das Gefühl er würde dich nicht mehr lieben, nur weil ihr verwandt seid? Im Grunde genommen ist jede Zaubererfamilie miteinander verwandt." „Das hatte ich auch nicht, aber-" „Welchen Grund gab es dann, ihn in die Wüste zu schicken?" „Es kam mir so verrückt vor! Ich meine, wer hat schon was mit seinem Cousin, das ist doch nicht normal." Ich war wieder den Tränen nahe. „Miss Tonks, reißen Sie sich doch zusammen!" ermahnte mich Snape.
„'tschuldigung." „Aria, hör mir jetzt gut zu. Du musst einen Versuch wagen, du musst wieder glücklich werden. Kehre zu ihm zurück und lebe dein Leben." „Ich weiß nicht, Professor. Ich kann nicht mehr. Ich habe ihn enttäuscht, wahrscheinlich liebt er mich nicht mehr. Ich konnte es damals nicht glauben, dass seine Tante, eigentlich auch meine, Nymphadora umgebracht hatte. Dad war auch vor kurzem gestorben und als ich Remus neben Dora liegen sah, brach ich in Tränen aus. Es war zu viel für mich, also ich meine die Erkenntnis dass die Liebe meines Lebens mein Cousin sein sollte, dass wir die gleichen Großeltern haben… Ich hatte Angst, es wäre verboten, ich hatte Angst, man würde diese Beziehung nicht akzeptieren, Angst vor allem…" „Ich verstehe dich, aber war es früher nicht auch so übel, seine eigenen Cousins zu heiraten? So dass das reine Blut bewahrt wurde?" „Ich habe kein reines Blut und werde es niemals haben, genauso wenig wie es meine Kinder haben werden, falls es so weit kommen wird." Ich schaute traurig aus dem Fenster, die Sonne stieg immer weiter zum Himmel. „Ich bin Ihnen wirklich dankbar für dieses Gespräch Sir, wollen Sie noch etwas sagen bevor ich gehe, Professor Snape? Immerhin waren Sie jahrelang mein Hauslehrer." „Tun Sie das was Albus Ihnen gesagt hat, es ist das einzig richtige. Sie sollten nicht zu lange warten, ehe Sie sich versehen könnte er tot sein. Sie vielleicht auch." „Ich kann Ihnen nichts versprechen, es war schön mal wieder mit Ihnen zu reden, auf Wiedersehen, Professor Dumbledore, Professor Snape. Vielleicht sieht man sich ja bald wieder." Ich verließ den Raum und ging dann noch etwas durch das Schloss. Mir kamen wieder so viele Erinnerungen an meine wunderbare Schulzeit hoch, es war so schön hier. Der Astronomieturm war immer einer meiner Lieblingsplätze, aber vorher wollte ich noch zu den Kerkern gehen, dort war mein ehemaliges „Zuhause", dort war ich es gewohnt. Ich ging die steinerne Wendeltreppe hinunter, es waren keine Schüler da, weil Unterricht war. Es hatte sich nichts verändert, rein gar nichts. Die Stimmung war düster wie eh und je, und ich lauschte kurz an der Tür des Klassenzimmers für Zaubertränke. Ich war ganz gut in diesem Fach gewesen, doch Snape mochte ich irgendwie mehr als Slughorn, schon komisch xD
Jemand redete über die Wirkung von Veritaserum, es klang langweilig also ging ich weiter. Ich kam an der Mauer vorbei, die zum Slytherin Gemeinschaftsraum führt. Vorher hatte ich McGonagall noch gefragt, was das Passwort sei, ich wollte unbedingt hinein. Ich murmelte „Vorurteil" und die Mauer schob sich ein Stück zurück, so dass ich eintreten konnte. Es sah genau so aus wie früher, der Raum war riesig und schimmerte leicht grün. Da ich ein sehr emotionaler Mensch war und sehr an der Vergangenheit festhielt, kamen mir die Tränen als ich mich genauer umschaute. An diesem Tisch machte ich immer meine Hausaufgaben…
Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Ausflug nach Hogwarts so…traurig sein würde, ich wollte auf der Stelle wieder zurück in mein richtiges, glückliches Leben hier.
Ich ging wieder raus aus dem Gemeinschaftsraum und sah mir noch etwas die Kerker an. Doch nun konnte ich die Erinnerung an diesen Ort nicht mehr zurückhalten, ich musste daran denken, jede Sekunden nochmals in meinen Gedanken durchleben. Ich lehnte mich an eine Wand und ließ mich langsam herunterfallen.
