Achtung jetzt ist es soweit. Hier kommt die Fortetzung von "My Sacrifice". Und wieder dürft ihr eine wunderbare FF von Amynolle lesen. Fast ein Muss für alle H/Hr Fans.

Viel Spaß beim lesen. Ich hoffe mir sind nicht allzu viele Fehler unterlaufen.

Wer Amynoelles Trilogie noch nicht kennt, sollte vielleicht die zuerst die anderen beiden Stories lesen.

"Again" Teil I

"My Sacrifice" Teil II

Autor: Amynoelle

Übersetzer: Steffi A. auch Miss Shirley-Blythe genannt (zwinker)

No Place That Far

Kapitel 1

Zu sagen, dass Simon Maxwell Angst hatte, war eine große Untertreibung. Er befürchtete immerzu, dass etwas geschehen könnte, dass bewirken würde, dass sie sich erinnerte.

Schon vier Jahre waren vergangen. Vier Jahre in denen sie sich an nichts hatte erinnern können. Vier Jahre in denen sie mit falschen Erinnerungen gefüttert worden war und erzählt bekam, dass es ihre Erinnerungen wären.

Sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr wirklicher Name Hermine Elizabeth Granger war. So weit sie wusste, kannte sie niemanden mit dem Namen Harry Potter oder Ron Weasley. Sie hatte nicht die Hogwarts die Schule für Zauberei und Hexerei besucht, geschweige denn, dass sie wusste, dass so ein Ort existierte. Für sie waren Hexen und Zauberer nur Charaktere in Geschichten oder Filmen. Sie wusste überhaupt nicht das es quer über den Ozean hinweg Leute gab die ihren „Tod" betrauerten. Sie wusste nicht, wer sie wirklich war.

Doch Simon erinnerte sich. Simon wusste alles. Er wusste, wie er auf Voldemorts Befehl hin die Aufgabe bekam Hermine Granger von Harry Potter fort zu holen. Simon hatte gefragt, warum er nicht einfach den „Avada Kedavra" Fluch benutzte, wenn es das Ziel war, Harry Potter zu verletzen. Voldemort sagte, dass er für den Fall seines Todes sicher stellen wolle, dass Harry Potter leidet. Er wollte jede Art von Sieg über Harry Potter, so dass er völlig ausgehöhlt sei. Voldemort sagte zu dem Zeitpunkt von Harrys größtem Triumph solle er auch die Erfahrung seines größten Herzschmerzes erleiden. Es war alles ein Teil von Voldemorts großem Plan, seine ultimative Rache.

Natürlich folgte Simon seinen Anweisungen. Schließlich hatte er einen Eid geschworen. Seine Loyalität galt Voldemort. Er selbst hatte den Gedächtnisveränderungszauber an ihr durchgeführt. Wahllos hatte er sich ein Mädchen von der Straße geschnappt, welches die Ehre hatte, Hermine Granger zu erscheinen. Dann brachte er die wahre Hermine heimlich rasch nach Amerika.

So hatte Hermine Granger den Namen Julie Maxwell bekommen. Sie war in einem Ashviller Krankenhauszimmer in Nord Carolina erwachte und dachte, dass sie das Opfer eines Autounfalls sei. Simon erzählte ihr und dem Krankenhauspersonal, dass er und seine „Tochter" nachdem Tod seiner Frau – und Julies Mutter – von London hergezogen waren. Sie wollten ihr Leben neu beginnen, doch wie Simon den Schwestern erzählte, hatte Julie den Umzug ziemlich schwer genommen. Sie beschloss ohne sein Wissen sein Auto zu nehmen und die Sanitäter hatten sie über das Lenkrad gebeugt vorgefunden, nachdem sie gegen einen Baum gefahren war. Sie wusste nicht, dass Simon das Vehikel so verwandelt hatte, dass es aussah, als sei es in einen Unfall verwickelt gewesen.

Er begann pflichtgemäß während der Woche ihres Krankenhausaufenthalts den besorgten Vater zu spielen. Sie erwachte ohne eine Ahnung wer sie war, oder wie sie hergekommen war. Es war Simons Job, die Lücken zu füllen. Sie glaubte seinen Worten und begann ihn als ihren Vater zu lieben, doch sie hatte keinerlei eigene Erinnerungen die das belegten.

Simon fertigte falsche Dokumente und Fotos an um ihr zu beweisen, dass sie war, was er sagte. Das hatte geholfen sie zu überzeugen, dass Simon ihr die Wahrheit erzählte.

Also begann sie ihr neues Leben als Julie Maxwell. Sie beendete die High School in Asheville. Bald danach wurde sie an der Universität von Nord Carolina in Chapel Hill angenommen, wo sie studierte um Grundschullehrerin zu werden. Sie kellnerte in einer örtlichen Bar. Im Grunde lebte sie ein glückliches Leben. Sie hatte keine Ahnung, dass ihr „Tod" bei denen sie verlassen hatte solchen Schmerz und Kummer verursachte.

Als sie ihre College Pläne verkündete, ließ er sie nur irgendwie wiederstrebend gehen. Er wusste nicht, wie er sie kontrollieren sollten, wenn sie zweihundert Meilen weit weg war, doch er gab nach, als er sah wie aufgeregt sie über ihren Aufnahme Brief war. Er wusste es war gefährlich sie so weit weg zu haben, doch er glaubte dass genug Zeit vergangen war. Wenn sie ihre Erinnerungen wiedererlangen würde, hätte sie es bis jetzt getan. So weit, so gut.

Doch trotz Voldemorts Plänen, hatte er nicht mit dem menschlichen Gefühlsfaktor gerechnet. Simon hatte begonnen sich wie bei einer Tochter um „Julie" zu sorgen. Er hasste was er getan hatte.
Am Anfang hatte er sich Sorgen darüber gemacht, dass sie es herausfinden könnte und sein wohl durchdachter, gut ausgearbeiteter Plan könnte fehlschlagen. Jetzt war seine größte Sorge, dass sie es herausfinden könnte und ihn hassen würde. Er glaubte nicht, dass er das ertragen könnte. Also schwieg er und lebte wie gewöhnlich. Doch die Schuld nagte an ihm. Es gab Zeiten da war er kurz davor es ihr zu erzählen, doch ein Blick in ihre braunen Augen die mit Vertrauen und Glauben gefüllt waren und er verlor seinen Mut.

Trotz allem war sie im Grunde seine Tochter und er liebte sie als solche. Er würde lieber sterben, als zu erleben, wie sie ihn hasste. Er wusste, wenn Lord Voldemort heute noch am leben wäre, wäre er sehr enttäuscht von der Person die er als einen seiner loyalsten Anhänger betrachtet hatte.

London, England

Die vergangenen vier Jahre waren nicht gut zu Harry Potter gewesen. Natürlich, hatte er zehnfach selbst dazu beigetragen. Er war nicht stolz auf das, an was er sich in den vergangen vier Jahren erinnern konnte. Es war die bekannte Geschichte einer Person, die getrieben von Schuld und Trauer, Trost an der Flasche und bei Frauen suchte, die ihm nur wenig mehr als ein warmer Körper in einer kalten Nacht bedeuteten.

Jeder hatte versucht ihm zu helfen. Ron, die Weasleys, Dumbledore, Sirius, Lupin und Hagrid alle hatten versucht, dass er damit aufhörte. Er hatte sich geweigert zuzuhören. Letztendlich, lag die Entscheidung bei ihm. Er hatte damit aufhören wollen und selbst den Mut dafür aufzubringen.

Der Augenblick der Wahrheit kam sechs Monate zuvor...

Rückblick

Harrys Apartment

Harry erwachte durch den Klang eines lauten Klopfens. Er fühlte sich als hämmerte jemand in seinem Kopf. Er öffnete die Augen, aber er schloss sie sofort wieder, als das Licht in seinen Augen brannte. Er trug noch seine Kleidung vom Vorabend. Er war einfach auf sein Bett gefallen, als er aus dem Pub zurückkam.

Das Klopfen ging weiter und irgendwie schafft er es aus dem Bett und langsam in Richtung Tür zu gehen. Er stieß sich den Zeh am Kaffeetisch im Wohnzimmer und fluchte laut.

„Guten Morgen Sonnenschein!", sagte Ron, als Harry es schließlich schaffte die Tür zu öffnen.

„Gut, es ist Morgen, doch ich denke die Jury ist sich nicht einig ob es ein guter oder kein guter Morgen ist", sagte Harry verdrießlich. „Wie geht es dir?" er nahm auf dem Sofa platz.

„Ich würde sagen verdammt besser als dir, wenn ich dich heute Morgen so ansehe. Hast du wieder eine großartige Nacht gehabt?", fragte Ron. „Ich hab von Seamus gehört, dass er dich im Pub unten gesehen hat, wie du einige Drinks zu dir genommen hast. Ich nehme an, dass es mehr als einige waren."

Harry sagte kein Wort, er war auf die Couch gefallen. Seine Haut war bleich.

„Ich glaub mir wird schlecht", sagte Harry heißer. „Aber ich denke nicht, dass ich die Energie habe aufzustehen und zum Klo zu laufen."

Ron lief rasch in die Küche, griff sich eine Schüssel und brachte sie zu Harry rüber, der sich sofort erbrach.

„So, so", sagte Ron sarkastisch. „Lass es alles raus, Harry."

„Gibt es einen Grund, weshalb du hier bist?", fragte ihn Harry wütend, als er endlich von der Schüssel aufblickte.

„Nun ich war zu Hause und hatte nichts zu tun, als dachte ich mir komm vorbei und schau zu, wie du kotzt. Es ist eine Art Hobby von mir geworden. Ich denke ich sollte Eintritt verlangen, damit die anderen es ebenso genießen können wie ich."

„Du kannst jetzt gehen, falls du gekommen bist um mir wieder einen Vortrag zu halten. Lass mich raten. Du warst diesmal dran mir etwas Verstand einzubleuen. Hast du diesmal den kürzeren Strohhalm gezogen?"

„Weshalb die Mühe?", fragte Ron ihn. „Du hast entschieden dich zu Tode zu saufen, wer bin ich, dass ich dich aufhalte?"

„Danke", sagte Harry und lehnte sich in der Couch zurück.

„Weißt du was ich mich neulich gefragt habe?", fragte Ron.

„Nein, was?", fragte Harry. „Ich kanns kaum erwarten."

„Ich fragte mich, was Hermine über all das denken würde", fragte Ron ihn. „Weißt du, wenn sie dich jetzt sehen könnte. Ich wette sie würde sich fragen, was sie je in dir gesehen hat."

Ron hatte offensichtlich einen wunden Punkt getroffen. Bei der Erwähnung von Hermines Namen milderten sich Harrys Gesichtszüge etwas.

„Sieh dich an, Harry!", sagte Ron. „Du hast es kaum durch unser letztes Jahr in Hogwarts geschafft. Du hattest jede Möglichkeit auf der Welt, aber du hast alles verschleudert. Es war nicht deine Schuld, was passiert ist, weißt du? Du hast Hermine nicht umgebracht."

„Ich habe vielleicht nicht den Fluch gesprochen, aber wegen mir war sie dort, ist es nicht so?", sagte Harry und lehnte sich auf der Couch zurück.

„Oh, jetzt sind wir wieder da", sagte Ron. „Lass uns alle zu Harrys Schuld Party kommen."

„Halt die Klappe, Ron", sagte Harry wütend.

„Nein, das tu ich nicht", sagte Ron. „Ich habe zu lange zu gesehen, was du dir selbst antust. Diese Scheiße muss aufhören, Harry. Du verschwendest dein Leben und es kümmert dich nicht. Es ist gut, dass Hermine nicht hier ist und es sieht, sie würde nicht sehen wollen was für ein Klischee du geworden bist."

„Woher zu Hölle weißt du, was sie wollte?", schrie Harry zurück. „Sie ist nicht hier!"

"Das ist richtig, Harry", sagte Ron. „Ist sie nicht. Sie ist nicht hier. Du musst das akzeptieren und weiterleben."

"Ich kann nicht!", sagte Harry. „Siehst du das nicht? Sie war mein Leben, Ron. Und wegen mir ist sie tot. Du kannst das nicht verstehen, weil nicht du es warst der ihr das angetan hat. Okay? Hast du ihren Dad bei der Beerdigung gehört? Er hat gesagt ich soll gehen. Er sagte er könne es nicht ertragen die Person anzusehen die für ihren Tod verantwortlich ist."

„Er hat gerade seine Tochter verloren, Harry", sagte Ron. „Was hast du erwartet, dass er sagt? Er hat es nicht so gemeint. Er war wütend und verletzt und traurig über das was geschehen ist. Zur Hölle wir alle waren das."

„Er hatte recht, Ron", sagte Harry ernst.

"Ich bin das so leid", sagte Ron. „Ich werde nicht weiter rumsitzen und zu sehen, wie du dein Leben zerstörst. Ich werde nicht weiter rumsitzen und zusehen wie du alles damit entschuldigst, dass du sagst dass du dich schlecht fühlst und dass es deine Schuld ist, wenn jeder mit einem bisschen Hirn weiß, dass es das nicht ist."

"Hau ab", sagte Harry stand von der Couch auf und ging in Richtung Tür. „Du willst nicht hier sein? Schön, dann hau ab." Er öffnete die Tür und stand im Türrahmen.

"Du bist ein Witz, Harry", sagte Ron und lief auf ihn zu. „Der Jung der lebt hat sich in einen besoffenen, armseligen Idioten verwandelt. Ich bin sicher wo immer Hermine ist, sie ist so stolz auf dich, wie sie nur sein kann. Da bin ich mir zur Hölle sicher."

Ron lief rasch durch die Tür an ihm vorbei. Harry warf die Tür so fest hinter ihm zu, wie er nur konnte.

„Bastard", brummelte Harry.

Er lief in die Küche und nahm einen Becher aus der Spüle. Er sah in einen seiner Schränke bis er die Flasche mit dem Kater-Zaubertrank, den er in der Winkelgasse gekauft hatte, gefunden hatte. Er schenkte sich ein Glas ein und nahm einen großen Schluck. Es schmeckte widerlich, aber es wirkte. Innerhalb weniger Minuten waren seine Übelkeit und die Kopfschmerzen weg.

Er setzte sich an den Küchentisch und fuhr sich mit den Fingern abwesend durchs Haar.
Natürlich hatte Ron recht. Er hatte es kaum durch sein letztes Schuljahr geschafft. Er hätte nicht trinken sollen. Er hörte auf zu lernen. Er passte kaum im Unterricht auf und erschien nur dort. Zum erstenmal, seit er in Hogwarts war, wollte er nicht hier sein. Ihre Erinnerung war überall. Hinter jeder Ecke war eine Erinnerung an sie, in jedem Raum, in jeder Unterrichtsstunde. Wenn ihm Ron, Ginny und Neville nicht geholfen hätten, hätte er niemals bestanden.

Nachdem Schulabschluß hatte er jeden nur vorstellbaren Job angeboten bekommen – Auror, Qudditchspieler, im Zaubereiministerium. Sogar einen Job bei Fred und Geroge in ihrem erfolgreichen Scherzladen. Er lehnte alle ab. Er lebte von dem was seine Eltern ihm hinterlassen hatten und kaufte sich eine Wohnung in der Nähe der Winkelgasse.

Wie so oft, dachte er an die Nacht zurück, in der sie gestorben war.

Er erinnerte sich, wie er ihren erschlafften Körper in seinen Armen hielt. Ron und Sirius standen einige Meter entfernt und sahen so geschockt aus, wie Harry. Harry war zu besorgt wegen Hermine, als das er bemerkt hätte wie offizielle Angestellte des Ministeriums das Haus betraten, aber er hörte wie einer von ihnen Sirius ziemlich taktlos fragte: „Wie lang will er sie noch halten? Wir müssen den Körper sofort begutachten."

Es waren diese Worte, die Harry die Fassung verlieren ließen. Er ließ Hermine los und lief wütend zu dem Mann hinüber.

„Sie hat einen Namen", sagte er zornig. „Sie ist nicht nur ein Körper, okay? Sie hat einen Namen."

Der Ministeriumszauberer blickte Harry schüchtern an. „Es tut mir leid, Sir. Natürlich hat sie das. Ich entschuldige mich."

Sirius trat vor und legte eine Hand auf Harrys Schulter. „Komm schon, Harry. Wir sollten diese Gentelmen ihren Job machen lassen. Mehr können wir nicht tun."

Er meinte tröstend zu klingen, aber Harry nahm es so nicht auf. Jegliche Freude darüber, dass Sirius am Leben war, war rasch bei seiner Trauer um Hermine verschwunden.

„Ich verlasse sie nicht", sagte Harry ernst. Er setzte sich wieder auf den Boden und nahm sie in die Arme. „Ich verlass sie nicht."

Jetzt, fast vier Jahre später, war der Schmerz immer noch so frisch. Die Wunden waren nicht verheilt. Er wusste es war Selbstmitleid, aber er fragte sich, warum ihm alles das er liebte immer irgendwie weggenommen wurde. Seine Eltern, Sirius und jetzt die Person die er mehr als sein eigenes Leben liebte, Hermine...sie alle waren ihm weggenommen worden.

In seinem Leben hatte er nicht oft dauerhaftes Glück gekannt, doch mit ihre hatte er geglaubt, dass es möglich war. Er hatte es erlebt. Es war nur eine kurze Zeit gewesen, aber er hatte sie gehabt. Es war dagewesen, die Mögichkeit ein glückliches normales Leben mit dem Mädchen zu führen, dass er liebte. Doch auch sie war ihm weggenommen worden.

Er brauchte sie jetzt um ihm zu sagen wie dumm er war. Um ihm zusagen, dass er sein Leben wegwarf. Er brauchte sie in dieser Zeit. Er wollte ihr Lächeln sehen. Er wollte sehen, wie sie mit den Augen rollte wenn er ihr erzählte wie er eine Arbeit abgelehnt hatte. Er wollte sie lachen sehen, wenn er sie kitzelte. Er wollte wieder mit ihr aufwachen und ihren Atem auf seiner Haut spüren.

Er wußte, dass jeder wollte das er redete --- ihnen sagte wie er empfand. Doch sie würden es nicht verstehen. Es gab nur eine Person die es verstehen würde. Nur eine Person der er es erzählen wollte.

An diesem Tag ging er zu ihrer Grabstätte. Ihre Eltern hatten sie in einem Familiengrab der Grangers auf einem Londoner Friedhof beerdigen lassen. Er apparierte dort und als er auf den Grabstein sah, spürte er wie die Tränen in seine Augen traten.

Hermine Elizabeth Granger

September 19, 1980—August 14, 1996
Geliebte Tochter & Freundin

Er kniete auf den Boden und legte eine einzelne rote Rose auf den Grabstein.

„Ich weiß ich bin nicht so oft hierher gekommen, wie ich hätte sollen. Ich wollte nur nicht, dass du mich so siehst. Ich hab mein Leben ziemlich verhauen", sagte er leise. „ Aber wahrscheinlich weißt du das. Wahrscheinlich sitze du oben im Himmel zusammen mit meiner Mum und meinem Dad und schüttelst den Kopf über mich."

Tränen rollten seine Wangen hinunter, als er weiter sprach.

„Jeder sagt mir, dass es nicht meine schuld war, aber wie kann ich das glauben? Wenn ich nicht gewesen wäre, wärst du nicht in diesem Haus gewesen. Ich stand einfach da und sah zu wie er es getan hat, weißt du. Ich stand einfach da. Als du mich am meisten brauchtest, stand ich einfach nur da, Hermine."

„Ich hab dich allein gelassen", sagte er. „Es war nicht nur in dieser Nacht, sondern all die Dinge die ich seither getan habe. Ich fühle mich nicht mehr wie mich selbst. In dieser Nacht ist ein Teil von mir mit dir gestorben. Ich weiß nicht wie ich das wiedergutmachen kann, aber ich glaube ich hab einen Weg. Ich werde mein Leben ändern. Ich will die Art Mensch sein, auf die du stolz sein kannst. Ich will der Kerl sein in den du dich wieder verlieben würdest. Es wird schwer, weil du nicht da bist um mich in den Arsch zu treten, aber ich werde es versuchen. Ich schulde dir das. Ich werde dich nicht wieder verlassen."

(Ende Rückblick)

Er schaffte es. Er änderte sein Leben. Es war nicht leicht, aber er tat es. Nachdem er einige intensive Test durchgemacht hatte, sowohl physisch als auch psychische Test, würde er zugelassen am Aurorentraining teilzunehmen. In einer Woche würde er nach Schottland reisen, wo sein Training beginnen würde.

Er hatte auch jemanden kennen gelernt. Ihr Name war Maggie McCall. Sie hatte Hogwarts zusammen mit Harry, Ron und Hermine besucht, doch sie war in Hufflepuff gewesen. Sie arbeitete im Zaubereiministerium in der gleichen Abteilung wie Mr. Weasley. Harry hat sie auf einer der Weasley Feiern im Fuchsbau kennen gelernt. Sie war sehr nett und obwohl es Harry widerstrebte hatte er angefangen sie zu mögen. Sie hatten erst vor einigen Monaten angefangen sich zu treffen, doch die Dinge schienen gut zu laufen.

Sie hatte vorgehabt ihn heute Abend zu einem Abendessen in Rons Wohnung zu begleiten, doch wegen eines Notfalls im Ministerium musste sie nach Australien reisen. Also ging Ron alleine zu Ron und Kits Wohnung. Ron und Kit waren seit fast einem Jahr verheiratet. Im Sog von Hermines Tod waren sie sich näher gekommen. Kit war zusammen mit Hermines Eltern zur Beerdigung nach London gekommen. Sie und Ron hatten eine Freundschaft begonnen, aus der sich langsam über die Jahre Liebe entwickelte. Als Kit 18 wurde, zog sie für immer nach London wo sie an einer der Universitäten aufgenommen wurde.

Jetzt erwarteten Kit und Ron die Geburt ihres ersten Kindes. Kit war erst im zweiten Monat, doch sie waren beide so aufgeregt, dass sie die Neuigkeit mit Harry teilten.
Ja, die Dinge sahen für alle endlich besser aus.

Harry apparierte direkt vor Kit und Rons Apartment. Er klopfte an die Tür. Innerhalb von Sekunden öffnete Ron die Tür und war erleichtert seinen besten Freund zu sehen.

„Danke Merlin, du bist hier", sagte er und führte seinen Freund hinein.

„Warum?", fragte Harry.

"Wir übertreffen sie jetzt", flüsterte Ron verschwörerisch.

"Wovon redest du?"

"Kit", sagte Ron. "Ich weiß, sie ist erst im zweiten Monat, aber kannst du dir vorstellen wie schlimm das wird? Ich habe sieben solcher Monate vor mit. Ich weiß nicht, ob ich das überlebe."

„Was hast du gemacht?", fragte Harry amüsiert.

„Ich habe keine verdammte Ahnung", sagte Ron. "Ich hab ihr angeboten beim kochen des Abendessens zu helfen und sie hat mich angeschnauzt! Also hab ich angeboten den Tisch zu decken und sie sagte ich mache es falsch! Also bin ich hier reingegangen hab mich hingesetzt und die Zeitung gelesen. Sie kommt rein und sagt mir ich soll meinen faulen Hintern hochheben und ihr helfen!"

Harry lachte.

„Das ist nicht lustig", sagte Ron. „Sie macht mir Angst, Harry."

Harry versuchte aufzuhören zu lachen, doch es misslang kläglich.

Ron wollte etwas sagen, als Kit ins Wohnzimmer kam und Harry breit anlächelte.

„Hi, Harry", sagte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen um seine Wange zu küssen. „Wie geht es dir?"

„Gut", sagte Harry. "Wie geht es dir?"

"Okay", sagte sie und lächelte ihn an. „Ich hoffe du magst Spaghetti. Ich glaub ich hab genug für eine kleine Armee gemacht."

„Klingt großartig", sagte er und grinste sie an.

„Schade, dass Maggie nicht dabei sein kann", sagte Kit.

„Es tut ihr auch leid", sagte Harry. „Sie schickt euch Grüße."

„Wann kommt sie zurück?", fragte Kit und beobachtet misstrauisch wie ihr Ehemann aus dem Wohnzimmer in die Küche lief.

„Sie wird vermutlich irgendwann Morgen zurückkommen", sagte Harry, er beobachtete Kits Gesichtsausdruck und versuchte nicht zu lachen. Ihre Augen waren auf den Eingang der Küche gerichtet.

Ron kam wenige Augenblicke später aus der Küche und kaute etwas. Als er sah, dass Kit ihn ansah, hörte er sofort zu kauen auf. Er sah genauso aus, wie eine Katze die einen Kanarienvogel gefressen hatte.

„Ronald Weasley", sagte sie und drehte sich zu ihm um. „Was hast du im Mund?"

Ron murmelte etwas, dass wie „nichts" klang, sein Mund war offensichtlich voll.

„Hast du ein Stück von meinem Knoblauchbrot geklaut?"

„Nur ein Stück", sagte er schüchtern.

"Du kannst froh sein, dass ich ein Muggel bin", sagte sie. „Wenn ich zaubern könnte, würde ich dich in irgendwas verwandeln."

"Es ist ein Stück Brot, Kit", protestierte Ron. Er blickte hilfesuchend zu Harry, doch der schüttelte den Kopf.

„Da musst du alleine durch", sagte Harry.

Kit warf Ron einen letzten empörten Blick zu, bevor sie wieder die Küche betrat, die ganze Zeit murmelte sie dabei unzusammenhängend vor sich hin.

Ron zuckte hilflos mit den Armen. „Siehst du? Siehst du gegen was ich angehe? Sie lässt meine Mum wie ein Schwächling aussehen."

„Viel Glück, Ron", sagte Harry lachend. „Du brauchst es offensichtlich."

Wenige Minuten später saßen die drei am Küchentisch und waren damit beschäftigt Spaghetti, Salat und Knoblauchbrot auf ihre Teller zu häufen. Lange Zeit aßen sie schweigend.

„Wie laufen die Dinge zwischen dir und Maggie?", fragte Ron. „Wird es ernst?"

„Sozusagen, Mom", sagte Harry scherzend. „Die Dinge sind okay."

„Nur okay?", fragte Ron. „Du redest nicht viel über sie. Du bringst sie nur ab und an mit. Du schämst dich doch nicht für uns, oder?"

„Nein, das ist es nicht", sagte Harry. "Ich verbring nicht jede wache Minute mit ihr oder?"

„Nein", antwortete Ron. „Aber ich meine, sie scheint ziemlich scharf auf dich zu sein. Wenn ich auch nicht weiß warum."

„Danke", sagte Harry sarkastisch. „Was soll das ganze Gerede über Maggie? Hast du vielleicht schon unsere Hochzeit geplant, Ron? Wir haben erst vor einigen Monaten angefangen miteinander auszugehen."

„Ich denke nur, dass es großartig ist, dass du endlich jemanden kennen gelernt hast", sagte Ron.

„Ron können wir jetzt aufhören?", fragte Harry.

„Ja, Süßer, hör auf damit", sagte Kit.

„Ich sag nur, Harry sollte...", begann Ron zu antworten, doch Harry unterbrach ihn. Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf.

„Kit, ich will dir für das tolle Essen danken, aber ich sollte jetzt gehen. Ich muss morgen früh aufstehen."

„Harry", sagte Kit und sah wie er seine Serviette auf den Tisch legte. „Du musst nicht gehen."

„Ich wollte dich nicht aufregen, Harry", unterbrach Ron. „Ich will nur nicht, dass du das vermasselst."

„Ich verstehe was du versuchst, Ron", sagte Harry. „Das tue ich, aber du weißt, dass nicht jeder das haben kann was du und Kit hast."

„Das kannst du", sagte Ron. „Wenn du Hermine los lässt."

Harry sah aus, als wenn ihn jemand geschlagen hätte. Kit keuchte.

„Ron!", rief Kit erschrocken.

Harry erhielt seine Fassung wieder. „Gute Nacht", sagte er ruhig und lief aus der Küche. Wenige Sekunden später hörten sie wie sich die Tür hinter ihm schloss.

„Du hättest das nicht sagen sollen, Ron", sagte Kit. „Du bist zu weit gegangen."

„Es ist verdammt noch mal Zeit es zu sagen, Kit."

Kit schüttelte nur den Kopf.

„Du weißt es ist nur eine Frage der Zeit bis er mit Maggie Schluss macht, weil die Dinge nicht laufen, was wie wir alle wissen Unsinn ist", sagte Ron.

„Ron er hat bis jetzt noch nicht mit ihr Schluss gemacht", sagte Kit. „Sie gehen noch miteinander aus."

„Ja, aber für wie lange?", fragte Ron. „Ich kenne ihn Kit. Ich kenne ihn so gut wie mich selbst. Er wird ihr das Herz brechen, nur weil das arme Mädchen einen Fehler hat, einen Fehler gegen den sie nichts machen kann."

„Was?", fragte Kit.

„Sie ist nicht Hermine Granger", sagte Ron einfach.