Captain Jack und die TARDIS
Diese Geschichte spielt nach „Der Doctor tanzt"
9. Doctor, Begleiter: Rose Tyler und Captain Jack Harkness
Pairings: Neun/Rose, Jack/Rose, Jack/Neun (allerdings alles ohne irgendwelche Action…)
eventuell Spoiler in Bezug auf Jacks Vergangenheit und Zukunft
Teil der Captain Jack-Serie . Die einzelnen Teile der Serie hängen aber nur locker zusammen, sowie alle meine TW oder Who-FFs
Teil 1
„Zu aller erst sollten wir ein paar Regeln festlegen", meinte der Doctor. Wie immer sein Name lautete, Spock war es nicht. Wie hatte er Rose das jemals glauben können? (Es könnte damit zu tun haben, dass sie so verdammt süß war. Und auf süße Personen fiel er immer rein).
Jack zuckte die Schultern. „Von mir aus", meinte er, „Ihr Schiff, Ihre Regeln. Oder sollte ich sagen, Ihre Telefonzelle?"
Der Doctor schien diese Aussage nicht witzig zu finden und ignorierte sie gleich komplett. Ich glaube, er ist nicht nur eifersüchtig wegen Rose, sondern er hasst mich wirklich. Das kann ja was werden….
„Also, Regel Nummer eins, die wichtigste Regel von allen: Solange Sie mit mir und der TARDIS unterwegs sind, gelten meine Regeln", begann der Doctor. Darauf wäre ich nie gekommen. Warum wohl führen wir dieses Gespräch?
Jack zwang sich Lächeln Nr. 5 („Ich höre dir aufmerksam zu, was du von dir gibst ist wichtig") aufzusetzen und demütig zu nicken.
„Gut, Regel Nummer zwei, die fast so wichtig ist wie Regel eins: Was Sie auch tun, beschützen Sie Rose", fuhr der Doctor fort.
Nun, damit konnte Jack leben. Das machte sogar Sinn, immerhin war Rose eine junge Frau aus dem 21. Jahrhundert und hatte keine Ahnung von den Gefahren, die der Weltraum und die Zeit so mit sich brachten. Und natürlich mochte Jack sie. Vielleicht sogar etwas mehr als gut für ihn war. „Beschütze Rose, ist notiert und kein Problem", meinte er ernst.
Der Doctor nickte. „Regel Nummer drei: Finger weg von Rose. Solange Sie sich hier befinden, möchte ich nicht, dass Sie auch nur daran denken Rose in irgendeiner unangemessenen Weise zu nahe zu treten. Und kein Tanzen mehr."
Jack hätte am liebsten eine Grimasse gezogen. Nicht, dass ihm diese Regel überraschte, er hatte sie kommen sehen. Nur einen Blinden konnte entgehen, dass der Doctor überaus eifersüchtig auf die Beziehung von Jack und Rose war. Nun, es war schade, aber er würde sich fügen müssen. Im Übrigen war er sich sowieso sicher, dass Rose ihrerseits auch nur den Doctor im Kopf hatte – auch wenn sie sich dessen nicht bewusst war. Er nickte also und zog eine ernste Miene.
„Gut. Regel Nummer vier: Fassen die die Instrumente der TARDIS nicht an. Denken Sie nicht einmal daran", fuhr der Doctor fort.
Das war jetzt unfair. Na ja, natürlich reizte die TARDIS Jack ungemein und er würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er sie nicht gerne etwas genauer in Augenschein nehmen würde. Immerhin war er einmal Zeitagent gewesen und die TARDIS war ein wahres Wunderwerk der Technik. Aber er war kein Anfänger, er kannte sich mit außerirdischer Technologie aus und würde sicherlich nichts kaputt machen (auch wenn der Doctor, das offenbar dachte). Aber da er keine Lust hatte irgendwo und irgendwann ohne Aussicht auf Rettung zurückgelassen zu werden (nun, er hatte ja noch sein eigenes tragbares Zeitreisegerät für den Notfall, aber er war nicht sehr scharf darauf es einsetzen zu müssen), nickte er wieder.
„Und die fünfte und letzte Regel: Finger weg von mir!", schloss der Doctor beherzt.
Toll, übersetzt heißt das wohl ich muss meine Hände ständig in den Hosentaschen behalten oder wie? Nicht, dass der Doctor sein Typ gewesen wäre. Oder auf seine Avancen angesprungen wäre. Allerdings hatte er schon etwas mysteriöses an sich und etwas exotisches und war dadurch sehr reizvoll. Aber jetzt war ihm das auch noch verboten worden.
„Ist das soweit klar?", unterbrach der Doctor seine Gedanken.
Jack nickte. „Sie sind der Boss, Rose muss beschützt werden und ich soll meine Hände bei mir behalten. Alles kapiert", bestätigte er. Was aber nicht heißt, dass ich es akzeptiere.
Der Doctor musterte ihn streng und Jack fragte sich, was er wohl sah.
„Nun, solange Sie sich an diese Regeln halten, werden wir auskommen. Aber wenn Sie mir auf die Nerven gehen, dann setze ich Sie schneller im 51. Jahrhundert ab als Sie „Jack Harkness" sagen können. Haben wir uns verstanden?"
„Klar." Das werden wir noch sehen. „Aber Sie müssen nicht gleich so feindselig sein. Es tut mir leid, wenn gewisse Missverständnisse zwischen uns aufgekommen sind. Aber ich wusste nichts von Ihnen als ich Rose kennen lernte. Ich dachte sie wäre zu haben. Das war ein Irrtum und es tut mir leid. Und ich will mich wirklich nicht zwischen Sie beide drängen", erklärte Jack. Vor allem deswegen weil es sowieso sinnlos wäre.
„Und darüber, dass Sie in ihrer Ignoranz fast die Erde vernichtet hätten, wollen wir gar nicht erst reden", ergänzte der Doctor sarkastisch, „Ich bin mir sicher, dass tut Ihnen auch leid."
„He, die Erde ist auch mein Heimatplanet", verteidigte sich Jack, „Sie haben es selbst gesagt: Ignoranz. Mir war nicht klar, was passieren würde. Bisher ist es nie schief gegangen."
Der Doctor schüttelte traurig den Kopf. „Ja, und genau da liegt das Problem", meinte er und wirkte auf einmal sehr müde, „Bisher. Sie haben Ihr bisheriges Leben hauptsächlich damit verbracht Zeitagenten an der Nase herumzuführen und dabei immer nur an sich selbst gedacht. Und das soll Sie vertrauenswürdig machen?"
Jetzt hatte Jack endgültig genug. Wer dachte dieser selbstgerechte Kerl eigentlich wer er war?
„Jetzt hören Sie mal zu, Doctor. Sie haben überhaupt keine Ahnung von meinem Leben! Diese Leute haben mir zwei Jahre meines Lebens gestohlen! Und nicht nur das! Sie kennen mich nicht! Also urteilen Sie gefälligst nicht über mich!"
Er kochte immer noch vor Wut. Der Doctor ließ sich davon nicht beeindrucken.
„Nun, Sie müssen zugegeben, dass Sie mir nicht gerade einen positiven Eindruck vermittelt haben. Und außerdem kenn ich Sie besser als Sie vielleicht denken. Ich finde es einfach schade, dass Sie ihr Leben derart verschwendet haben. Sie könnten so viel mehr daraus machen. Aber lassen wir das lieber." Der Mann unterbrach sich und schüttelte erneut den Kopf. „Können wir uns jetzt also einigen, oder soll ich Sie nach Hause bringen?"
Jack starrte ihn düster und immer noch wütend an. Dieser Kerl hielt wirklich einiges auf sich und diese oberlehrerhafte Art machte es auch nicht gerade leichter ihn zu ertragen.
„Ich habe seit Jahren kein zu Hause mehr", knurrte er, „Ich werde mich an ihre blöden Regeln halten. Und nebenbei müssen Sie sich keine Sorgen machen, Sie sind sowieso nicht mein Typ."
Statt zu antworten grinste der Doctor nur über die letzte Bemerkung, als wüsste er genau, dass sie nicht wahr war. Jack verlegte sich darauf ihn finster anzusehen.
DW
Rose war unangenehm fröhlich. Sie hatte sich umgezogen und den Union Jack durch ein unauffälligeres T-Shirt ausgetauscht. Sie grinste Jack an als würde sie wirklich froh sein ihn am Leben zu wissen, was vermutlich sogar der Wahrheit entsprach. Normalerweise würde Jack einer Frau in dieser Stimmung Komplimente machen und ein wenig flirten, aber irgendwie hatte er überhaupt keine Lust dazu.
„Was ist denn los, Jack?", fragte sie schließlich besorgt, „Ist das nicht das, was Sie wollten?"
Sie befanden sich auf Luunapera, saßen an einer Bar und hatten jeder einen Cocktail vor sich stehen. Eine perfekte Szene. Jack wusste, dass Rose den Doctor gebeten hatte sie hierher zu bringen und dass sie es getan hatte um Jack etwas Schönes zu zeigen, woran er seine Freude haben würde, weil sie fand, dass er sich auf ihrem Trip ins 17. Jahrhundert heldenhaft verhalten hatte. Jack brachte es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass er Luunapera schon kannte und nicht unbedingt angenehme Erinnerungen mit den Planeten verband.
„Ich glaube, ich werde Sie und den Doctor bald wieder verlassen müssen, Rose", gab Jack offen zu. Roses hübsches Gesicht erstarrte für einen Moment enttäuscht. „Aber warum das denn, Jack?", wollte sie wissen, „Ich meine, die Sache im 17. Jahrhundert war zwar etwas unangenehm, aber normalerweise geht es bei unseren Reisen ruhiger zu."
Jack seufzte. „Daran liegt es nicht, Rose." Er suchte nach Euphemismen, beschloss dann aber einfach die Wahrheit zu sagen. „Es ist der Doctor, ich glaube nicht, dass er mich sonderlich mag und ich mag ihn auch nicht. Außerdem vertraut er mir nicht und behandelt mich als wäre ich noch immer ein kleines Kind. Ich darf weder die Instrumente der TARDIS berühren noch meine Meinung sagen… Ich ertrage das nicht länger, denke ich."
Rose schien ein wenig bestürzt über seine Worte zu sein. Dann beeilte sie sich zu sagen: „Der Doctor ist nun einmal ein wenig eigen. Er ist immerhin schon 900 Jahre alt. Also fühlt er sich uns Menschen überlegen. Manchmal bezeichnet er uns sogar als dumme Primaten. Aber das heißt nicht, dass er uns nicht mag. Er drückt Zuneigung auf seltsame Weise aus", verteidigte sie ihren Begleiter, „Und die Sache mit den Vertrauen. Der letzte Kerl den wir mitgenommen haben … nun, der hätte fast die Zeitlinie vernichtet. So was nimmt er einen ziemlich übel. Und ich hab auch … das ist nicht so wichtig. Sie müssen ihn nur ein wenig Zeit geben."
Sie liebt ihn wirklich und weiß es nicht einmal. Aber ich ertrage das auch nicht. Er dachte über Roses Bemerkung zum Alter des Doctors nach. 900 Jahre. Das war eine lange Zeit. Jack wusste immer noch nicht zu welcher Spezies er gehörte. „Das mag alles sein, aber ich war jahrelang Zeitagent, ich weiß es besser als die Zeitlinie zu gefährden", entgegnete Jack, „Ich glaube er erträgt es einfach nicht, dass er nicht mehr der einzige ist, der eine Ahnung von Zeitreisen hat."
Rose zuckte hilflos die Schultern. „Ich kann mit ihm reden….", bot sie zögerlich an.
„Bloß nicht", verbat Jack schnell, „dann denkt er nur noch wir hätten was und wirft mich bei nächsten Trip durch's All raus." Er lächelte um Rose zu zeigen, dass er scherzte, aber irgendwie war er sich nicht so sicher, ob der Doctor das nicht wirklich tun würde.
„Ich möchte bitte auch so einen Drink", meinte der Doctor und deutete auf Jacks Cocktail während er zwischen Jack und Rose Platz nahm. Jack dachte darüber nach, ob er ihn nicht einfach seinen eigenen anbieten sollte – das würde Geld sparen.
„Und amüsiert ihr euch?", wollte der Doctor wissen und grinste sie abwechselnd an.
Toll. Er hat gute Laune. Wenn er in guter Stimmung war, war der merkwürdige Zeitreisende noch unausstehlicher. „Von welchen Planeten kommen Sie eigentlich, Doctor?", wollte Jack wissen.
Der Doctor schien darüber nachzudenken, ob er mit einer Antwort beehren sollte oder nicht. Offensichtlich vertraute er Jack nicht einmal so weit ihm darüber die Wahrheit zu sagen.
„Gallifrey", meinte er dann.
Jetzt war Jack überrascht. „Sie sind ein Timelord? Ich dachte, es gäbe keine mehr…." Oder hätte sie überhaupt nie gegeben um genau zu sein.
„Er ist der letzte", erklärte Rose.
Normalerweise hätte Jack das traurig gefunden und versucht den Betreffenden zu trösten – aber diesmal nicht. Er war nach wie vor zu überrascht.
„Nun", meinte er dann langsam, „das erklärt zumindest die TARDIS."
Der Doctor sah ihn an als würde er ihm nicht einmal genug Intelligenz zutrauen um einen Glühbirne auszuwechseln, ganz zu schweigen von der geistigen Kapazität die TARDIS zu verstehen. „Was wissen Sie denn von Timelords, Captain?"
Jack nahm die Herausforderung kühl an. „Ich weiß, dass sie zwei Herzen haben", erwiderte er nur und wandte sich dann Rose zu, „Wussten Sie, dass ich als ich das letzte Mal auf diesen Planeten hier war fast hingerichtet worden wäre? Ist eine lange Geschichte und hat mit einem kulturellen Missverständnis zu tun….."
Er spürte den Blick des Doctors im Nacken, ignorierte ihn aber.
DW
„Jack, Jack, aufwachen! Der Doctor ist weg!"
Jack hatte gerade von dem schrecklichen Tag geträumt an dem er Grays Hand losgelassen hatte und war deswegen eigentlich ganz froh aus seinen (Alp-)träumen gerissen zu werden. Andrerseits war er nicht ganz wach und etwas verwirrt. Er blinzelte und sah in Roses aufgeregtes Gesicht. „Was ist los?", murmelte er verwirrt.
„Der Doctor ist weg!", wiederholte Rose ungeduldig und rüttelte ihn erneut als wäre sie der Ansicht, dass er immer noch schlafen würde.
Okay, so weit hatte er es langsam mitbekamen. Der Doctor war weg. Aber die TARDIS war noch hier, denn immerhin befanden er und Rose sich gerade in der TARDIS. Das bedeutete also… Nun, irgendetwas bedeutete es sicherlich.
„Er ist also weg", meinte Jack und richtete sich mühsam auf. Er musste auf seiner Hand gelegen sein, da sie ihm etwas wehtat. Er versuchte den Schlaf endgültig zu vertreiben, und fuhr dann fort: „Das muss nichts zu bedeuten haben. Und abgesehen davon ist er ein 900 Jahre alter Timelord mit einem tragbaren Wundergerät in Form eines Schraubenziehers (was immer dieses Ding auch ist). Er kann auf sich selbst aufpassen."
Rose blickte ihn vorwurfsvoll an. „Und was, wenn ihm etwas passiert ist?", fragte sie und schien auf irgendeine spezielle Reaktion zu warten.
„Dann können wir ihm auch nicht helfen", erwiderte Jack nur. Rose schüttelte den Kopf und stapfte wütend in Richtung Ausgang der TARDIS. „Rose!", rief Jack ihr hinterher, aber sie ignorierte ihn einfach und verließ die Zeitmaschine. Offensichtlich hatte sie vor den Doctor alleine zu suchen.
Was soll's. Sie ist ein großes Mädchen. Ihr wird schon nichts passieren….
Das konnte er sich ungefähr zehn Minuten lang einreden bis ihm Regel Nummer eins wieder einfiel. Der Doctor wird mich beim nächsten Trip wirklich in den Weltraum katapultieren, wenn ihr was zustößt!
Er seufzte und machte sich dann daran Rose zu folgen.
DW
A/N: Ich sollte eigentlich lieber an meinen anderen Fanfictions arbeiten, aber da ich diese hier vor Ewigkeiten begonnen habe, dachte ich mir, ich veröffentliche endlich das, was ich bisher habe und hoffe darauf, dass ich Reviews bekomme, die mich zum weiterschreiben inspirieren.
Die Grundidee ist unübersehbar die Zeit zwischen dem Zweiteiler in dem Captain Jack eingeführt wurde und „Boom Town" zu überbrücken, wo der Doctor, Rose und Jack ja bereits ein offenbar eng befreundetes Trio sind, während sie sich hier in dieser FF gerade erst kennengelernt haben und erst lernen müssen ein Team zu werden bzw. Jack muss sich in den Augen des Doctors noch beweisen.
Mir ist übrigens in Bezug auf den Doctor nie klar, ob er jetzt mit den anderen Leuten per Sie oder per Du sein soll. Der Doctor schreit ja eigentlich nach der förmlichen Variante, aber wenn man bedenkt wie nahe sich der Doctor und Rose in der Serie stehen hat mich das „Sie" in der deutschen Variante eigentlich immer gestört. Auf jeden Fall ist Jack hier noch mit beiden per Sie, aber ich denke das wird sich noch ändern….
Über Reviews würde ich mich sehr freuen.
