Revenge

Kapitel 1: Der Alptraum beginnt

Erneut wachte ich mitten in der Nacht schweißgebadet auf. Wieder war ein neuer Alptraum daran Schuld. Mein Kopf schmerzte als würde mein Schädel quälend langsam auseinander gerissen und Tränen rannen über meine Wange. Es war wieder der selbe Traum wie in den letzten Nächten. Ein Traum der mir jedes einzelne mal das gleiche aussagen sollte. 'Du bist Schuld!', waren die Worte welche ich jede Nacht aufs neue im Ohr hatte. Langsam richtete ich mich auf und hielt mir die Stirn. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, eigentlich war alles so wie vorher, doch etwas war anders. Seine Aura erfüllte das Zimmer nicht mehr, nur noch die eisige Kälte die Nachts hier herrschte. Behutsam ließ ich meine Hand über die unberührte Bettseite wandern. Jedes mal aufs neue schmerzte es mich zu sehen das er nicht hier neben mir war. Ist unsere Beziehung wirklich vom Beginn an zum scheitern verurteilt gewesen? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, egal wie oft ich noch darüber nachdenke. Vielleicht hatten meine Träume ja auch recht und ich war tatsächlich an all dem Schuld, oder hätte dieses Disaster zumindest irgendwie verhindern können.

Wäre ich doch an diesem Tag nur mit ihm gegangen anstatt mich mit Harribel zu treffen. Zwar meinte Tesla das er nur schnell mit Nnoitra zum Training geht, aber ich hatte bereits zu diesem Zeitpunkt ein seltsames Gefühl. Ohne weiter auf dieses Gefühl zu achten verabschiedete ich mich von ihm und ging meiner Verabredung nach. Das Gespräch mit Harribel dauerte nicht so lang wie ich geplant hatte, also beschloss ich Tesla anschließend beim Training zu besuchen. Immerhin wusste ich genau wohin es die beiden wieder verschlagen haben musste. Desto Näher ich dem üblichen Trainingsplatz der beiden allerdings kam, desto Stärker wurde dieses mulmige Gefühl in meinem Magen. Immer wieder redete ich mir ein das es nichts zu bedeuten hätte, doch schließlich kam ich zu dem Punkt an dem ich es einfach nicht mehr leugnen konnte. Schon von weitem konnte ich sehen das eben nichts so in Ordnung war wie ich es mir einredete. Konstant wurden meine Schritte schneller bis ich schließlich rannte. Hinter der großen Staubwolke konnte ich schließlich eine Gestalt erkennen. Diese Person war mir vollkommen fremd. Von Nnoitra und Tesla war weit und breit keine Spur, bis sich der Staub schließlich komplett gelegt hatte. Augenblicklich blieb ich stehen. Mein Athem stockte bevor ich beinahe begann zu hyperventilieren.

Beide lagen reglos und blutverschmiert auf dem Boden und über ihnen stand dieser Mann. Er hatte ein grinsen im Gesicht welches sich sofort in mein Gehirn brannte. Ich war nicht einmal mehr fähig etwas zu sagen als ich neben Tesla auf die Knie sank und seinen Kopf auf meinen Oberschenkeln. Akribisch musterte mich dieser Fremde mit seinem zufriedenen Gesichtsausdruck und drehte sich schließlich von mir weg. Vorsichtig streichelte ich durch sein blutiges blondes Haar und richtete mich auf. "Warum!", schrie ich ihm mit blockierter Stimme nach, doch er ignorierte meine schreie einfach. Sicher hatte Nnoitra ihn angegriffen, das konnte ich mir noch vorstellen, aber warum hatte er sich auch gegen Tesla gestellt? "Hey!", startete ich einen neuen versuch und imitierte Stärke in meiner Stimme, doch noch immer nahm er mich nicht wahr. Was stimmte nur mit diesem Kerl nicht? Fest umfasste ich den Griff meines Schwertes und zog es minimal aus der Schwertscheide. Mit wackligen schritten folgte ich ihm. Verzweiflung, angst und Wut vermischten sich in meinem Kopf und erschufen einen gefährlichen Adrenalinschub in meinem Körper als ich auf den Mann zurannte der die Liebe meines Lebens auf dem Gewissen hatte. Mit eine schnellen Bewegung zückte ich mein Schwert und verfehlte als ich es in seine Schulter rammte. Unbeeindruckt zog er meine Klinge aus seiner Wunde und ließ sie zu Boden fallen. Mich packte er wortlos am Arm und warf mich gegen einen Fels, welcher an meinem Rücken splitterte. Dann drehte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort.

Ich war nicht mehr in der Lage auf zu stehen. Was war nur mit diesem Mistkerl los? Warum tötete er mich nicht auch gleich? Wie würde ihm das helfen wenn ich am Leben bleiben würde, jetzt wo ich keinen Grund mehr dazu habe? Mein Gesicht fiel zurück in den heißen Sand. Durch den Adrenalinrausch hatte ich alles um mich herum vergessen, doch nun kam alles auf einmal zurück. Die Welle von Emotionen welche auf einmal in mir aufschwappte war so gewaltig das ich beinahe darunter begraben wurde. Unaufhörlich begannen die Tränen über meine Wange in den Sand zu fließen. Unter den höllischen Schmerzen meines zertrümmerten Rückens zog ich mich zu Teslas leblosen Körper und legte meinem Kopf auf seine Brust. "Ich liebe dich...", stammelte ich schluchzend und zitternd. Unbewusst krallte sich meine Hand in den Stoff seines blutbefleckten Mantels. Das alles hier kam mir vor wie ein schrecklicher Alptraum, nur mit dem kleinen Unterschied das ich es einfach nicht schaffte aufzuwachen. Ich fühlte wie sich allmählich eine leere in mir ausbreitete die drohte mich zu verschlingen. Noch immer konnte ich nicht verstehen was es von diesem Mann sollte, aber eines war klar. Das Gesicht dieser Person hatte sich wie mit einem Brenneisen in mein Gehirn gebrannt. Der Schmerz welcher mich durchfuhr war kaum zu ertragen. Jetzt, erst jetzt realisierte ich was wirklich geschehen war. Wie von Sinnen begann ich mit meiner letzten Kraft zu schreien, mein Herz hämmerte regelrecht gegen meinen Brustkorb. Es fühlte sich an als wöllte es zerspringen. Die vollkommene Extase übermannte mich und ich begann mich taub zu fühlen. Schon kurze Zeit später begannen die letzten Geräusche um mich herum einfach zu verstummen und alles um mich herum färbte sich alles schwarz.

Erst Tage später wachte ich wieder in dem Zimmer auf welches mir vertraut war. Sofort schwappte die Hoffnung in mir auf das ich nur schlecht geträumt hatte, doch leider wurde ich augenblicklich eines besseren belehrt. Aber warum? Warum war ich hier? Wer hatter mich hierher gebracht und vor allem warum hatte er mich nicht bei meiner Liebe gelassen? Hier lebte ich doch sowieso nur vor mich hin, der Tod wäre ein wesentlich schöneres Unterfangen gewesen.

Was hatte ich davon am Leben zu sein wenn ich keinen Grund hatte um weiter zu machen? Alles was ich jetzt noch hatte waren meine Alpträume und dies waren keine willkommenen Gäste. Momentan hätte ich alles darum gegeben zu sterben. Missmutig raffte ich mich auf die Beine. Wieder würde ein Tag verstreichen, wieder würde mich die Atmosphäre dieses Raumes verschlingen. Ich musste einfach hier raus. Plötzlich erinnerte ich mich wieder an ein Gespräch was ich vor langer Zeit einmal mit Harribel geführt hatte. Damalsmeinte sie das ich immer zu ihr kommen kann wenn ich einmal Hilfe benötigen würde. Gerade jetzt brauchte ich wirklich dringend Hilfe, auch wenn ich es nur wiederwillig zugeben wollte. Immerhin konnte man mir schon ansehen wie schlecht es mir ging, da brauchte ich nicht mehr versuchen es zu leugnen.

Augenblicklich zog ich mich an und begab mich auf den Weg zu Harribel's Residenz. Es fühlte sich merkwürdig an wieder Wind auf meiner Haut zu spüren, immerhin hatte ich mein Zimmer bereits seit Tagen nicht mehr verlassen. Zaghaft klopfte ich an ihrer Eingangstür und brauchte auch nicht lang zu warten bis sie schließlich öffnete. Ich bemerkte wie sich in meinen Augen schon wieder Tränen stauten. Besorgt sah sie mich an.

"Ich... ich brauche deine Hilfe.", stammelte ich mit unterdrücktem schluchzen.
Sofort bot sie mir an zu sich herein zu kommen. Alles was ich noch konnte war stumm zu nicken und weiterhin zu versuchen stark zu bleiben.

"Was ist denn passiert?", fragte sie sofort.

Ich war ein wenig verwundert das sie es noch nicht zu wissen schien, andererseits allerdings hatte sie auch nie wirklich viel mit Nnoitra zu tun.

Sicher eine halbe Stunde versuchte ich meine Situation zu schildern, doch alles ging schließlich mehr oder weniger in meinem wimmern unter. Um so mehr wunderte es mich das sie mich doch verstanden hatte. Behutsam legte sie ihre Hand auf meine Schulter und versuchte mir die Sache wenigstens ein bisschen zu erleichtern.

"Hör zu Midori, ich kann verstehen wie du dich fühlst, aber du darfst nun auch nicht alles aufgeben und das Handtuch werfen. Ich bin mir sicher das er es so auch nicht gewollt hätte. Jetzt musst du erst einmal versuchen dich auf andere Gedanken zu bringen. Mach etwas das dir Spaß macht oder versuch einfach irgendwie zu lächeln. Wenn du möchtest kannst du auch für eine Weile hier bleiben, dann bist du erst einmal aus diesem Umfeld weg.", schlug sie mir gleich vor.

Ich jedoch lehnte gleich ab. Sicher hatte sie es nur gut gemeint, aber ich wollte einfach nicht aus dieser Wohnung raus. Augenblicklich sah ich ein das sie Recht hatte als sie meinte das mich dort alles an ihn erinnern würde, aber ich wollte ihn ja auch nicht vergessen. Davor hatte ich ja noch am meisten Angst.

'Höre einfach auf dein Herz.', war schließlich der alles entscheidende Satz der mir endlich die Augen öffnete. Ich bedankte mich mehrmals bei ihr und verließ schließlich ihre Residenz. Ich wusste das sie über meine Reaktion ziemlich verwirrt war, aber sie wusste nicht wie sehr sie mir mit diesem einen Satz geholfen hatte. Vorsichtig wischte ich mir die letzten Tränen von den Wangen und schwor mir keine einzige mehr zu vergießen bis ich seinen Tod auf meine Weise gerächt hatte.

In dem folgenden Tagen begann ich auf nichts anderes als mein Bauchgefühl zu hören um meine entgültige Entscheidung vielleicht doch noch einmal zu überdenken. Schließlich änderte sich jedoch nichts an meinem Entschluss. Das hieß nun für mich das ich wieder beginne zu Trainieren, das ich mich jeden Tag mehr als nur an meine Grenzen bringen würde und das ich, selbst wenn es eine Ewigkeit dauern würde, diese Person deren Namen ich nicht einmal kenne wieder finden und hinrichten werde. So wie er es mit meiner großen Liebe getan hatte. Erst dann werde ich ebenfalls Ruhe finden können. Nur betete ich das niemand vor mir die Ehre bekommen würde ihn niederzustrecken, denn wenn er starb, dann sollte dies durch meine Hand geschehen.


So, das hier ist das erste Kapitel, alle verwendeten Charaktere gehören rechtsmäßig zu Bleach und damit Tite Kubo außer Midori und die später auftauchende Chio, diese sind OC's von mir. Ich verdiene mit der Fanfiction kein Geld und mache das nur weil ich Spaß am schreiben habe ;)

Ich hoffe euch gefällt die kleine Story und ich würde mich auch über ein paar rewievs freuen! :)
Ach ja hiermit entschuldige ich mich noch einmal für alle Rechtschreibfehler welche ich noch nicht bemerkt habe.

Das nächste Kapitel werden im wochentakt erscheinen und wenn ihr Glück habt auch schon früher. :3