Merlin befindet sich mit Arthur auf dem Trainingsgelände. Jeder hat ein Schwert in seiner Hand und beobachtet den anderen. Während Merlin dabei sehr skeptisch aussieht, genießt Arthur die Situation mit einem entspannten Lächeln. "Jetzt komm schon Merlin, greif mich an." Merlin schüttelt den Kopf: "Ich halte das immer noch für eine dumme Idee. Ich habe nicht mal ein Kettenhemd wie Ihr an." Sein König grinst: "Ich greife ja auch nicht dich an. Ich verteidige mich nur. Versprochen. Ich werde dich schon nicht verletzen." Merlin ist immer noch alles andere als begeistert. Er sieht sich um. Die Sonne geht gerade auf. Eigentlich wollte er den Tag mit seinem König genießen, den Sonnenaufgang beobachten, während Arthur seine morgendlichen Übungen macht. Und nun das.

Arthur versucht Ihn jetzt zu provozieren: "Was ist? Hast du etwa Angst? Zeig was du kannst! Ich weiß doch, dass du besser geworden bist mit dem Schwert." Merlin schüttelt erneut den Kopf: "Ich bitte Euch, das ist nicht nötig. Ihr seid der beste Kämpfer hier, ich möchte nicht kämpfen." Arthur schwingt sein Schwert: "Das weiß ich. Ich möchte es aber trotzdem. Und denk daran, ohne deine Magie zu benutzen." Merlin seufzt, dann hebt er das Schwert an und macht einen unmotivierten Angriff in Richtung seines Königs. Der weicht mit einer einzigen geschickten Bewegung aus und hält Merlin sein Schwert an die Brust: "Jetzt streng dich wenigstens ein bisschen an, sonst überlege ich mir doch, ob ich mich nicht ernsthaft wehren soll." Er nimmt sein Schwert runter und dreht es in seiner Hand.

Merlin atmet tief durch und greift Arthur erneut an. Diesmal mit deutlich mehr Elan. Es kommt tatsächlich zu einem mehr oder weniger längerem Kampf. Die Schwerter klirren gegeneinander. Mehrmals weicht Arthur geschickt seinem Diener aus. "Das war schon nicht schlecht. Los nochmal." Aber Merlin versucht erneut ihn von Gegenteil zu überzeugen: "Bitte. Lasst uns damit aufhören." Aber Arthur grinst nur und schüttelt den Kopf. Also startet der Diener des Königs einen dritten Angriff. Diesmal mit sehr viel Konzentration und Entschlossenheit. Die Schwerter sirren durch die Luft. Sein König wehrt aber auch diesmal Merlins Schwertstöße mit Leichtigkeit ab. Dann plötzlich dreht sich Merlin um die eigene Achse und stößt von der anderen Seite zu. Der König pariert und macht augenblicklich und reflexartig eine Konterbewegung. Er reißt sein Schwert herum und zielt damit auf die linke Seite des Freundes. Merlin hebt das Schwert um den Konter abzuwehren, so langsam findet er Gefallen an dem Spiel. Er sieht das Schwert des Königs auf sich zu kommen, bereit es abzuwehren, als die Welt plötzlich still steht. Mitten in der Bewegung friert Arthur und alles um ihn herum ein. Merlin selbst kann sich auch nicht bewegen, er ist gefangen. Gefangen in einer Vision.

Ein Grabhügel. In dem Grabhügel steckt ein Schwert. Jetzt greift eine Hand das Schwert, das in dem Grabhügel steckt und zieht es hinaus. Das Schwert leuchtet im Sonnenlicht. Besonders auffällig ist die Kerbe. Es sieht so aus, als sei ein Stück aus dem Schwert herausgebrochen. Es ist Mordreds Schwert! Trotz dem fehlenden Stück hat es nichts von seiner Macht und Stärke eingebüßt. Jetzt ändert sich der Blickwinkel. Das Schwert wird zum Angriff geführt, zum Angriff gegen einen Ritter Camelots. Ganz deutlich ist der rote Umhang des Ritters zu erkennen. Aber wer ist es? Er ist groß und blond. Im nächsten Augenblick wird er von dem Schwert niedergestreckt, der Ritter geht zu Boden. Bereits am Boden liegend, wird das Schwert jetzt mit Schwung erneut in den Körper des blonden Ritters gesteckt. Sein Todesurteil. Er stirbt. Aber wer ist es? Noch immer ist das Gesicht nicht zu erkennen. Stattdessen erscheint jetzt das Gesicht des Mannes, der das Schwert geführt hat. Er ist dunkelhaarig, verdreckt und hat einen Vollbart. Er sieht das Schwert an und streckt es in die Höhe. Er dreht sich jetzt zu einer Gruppe von weiteren Männern um. Er ist der Anführer einer Räuberbande!

Dann ist alles vorbei. Die Welt dreht sich weiter, Arthur führt den Konterangriff weiter aus. Nur Merlin lässt sein Schwert sinken, zu verwirrend sind die Andrücke, die er eben gesehen hat. Immer noch völlig erschrocken und fassungslos steht er da und versucht zu begreifen, was er da eben gesehen hat. Arthur, der jetzt erkennt, dass sein Freund sich nicht gegen seinen Konter verteidigt, versucht seinen Gegenangriff abzubrechen. Aber es ist zu spät. Er kann seine Bewegung nicht mehr anhalten, er kann lediglich versuchen sie abzulenken. Trotzdem trifft er mit seinem Schwert Merlins Schulter und verursacht einen tiefen Schnitt. "Merlin verdammt, wo bist du denn mit deinen Gedanken." Er wirft sein Schwert zu Boden und läuft zu seinem Freund, der ihn in diesem Augenblick mit entsetzten Augen ansieht und ohnmächtig zusammensinkt. "Merlin! Merlin! Kannst du mich hören?" Aber Merlin hört nicht. Kurzentschlossen zieht er seinen Freund hoch und wirft ihn sich über die Schulter. Dann läuft er in Richtung des Schlosshofes zu Gaius dem Hofarzt.