A/N: Ich kenne mich bei Star Wars nicht ganz so gut aus, deswegen sind bestimmt Logik Fehler in der Geschichte. Zum Beispiel weiß ich nicht, ob der Jedi Tempel auf demselben Planten ist, wie der Wohnort von Amidala. Aber in meiner Geschichte ist das eben so. Außerdem gehören mir die meisten Charaktere nicht wirklich, sondern Lucas.
Der letzte Saphir
Unverhofft kommt oft
Das Rot der untergehenden Sonne fiel in den Gang, durch den Sidja ging. Warum ersuchte die Senatorin ausgerechnet um diese Uhrzeit ihre Hilfe? Sidja musste ihr Abendessen mit der Familie unterbrechen, um so schnell wie möglich zu ihr eilen zu können. Während des Weges fragte sie sich natürlich, was es so Dringendes geben könnte. Das letzte Mal, als Senatorin Padmé Amidala ihre Dienste außerhalb der regulären Zeiten in Anspruch genommen hatte, war ganz zu Beginn von Sidjas Dienstzeit, und, wenn sie sich richtig erinnerte, auch kurz nach Amidalas Amtsantritt. Seitdem war es aber nicht mehr vorgekommen, auch wenn Sidja sich sicher war, dass dies nur aus Rücksichtsnahme der Senatorin geschah. Denn diese lebte für ihre Arbeit.
Nun stand Sidja vor Amidalas Gemächern, klopfte an und ließ ein paar Sekunden verstreichen, bevor sie ihren Daumen auf die Identifizierungsmarke legte und sich die Türen automatisch öffneten. Normalerweise war es nicht üblich, dass Zofen zu jeder Tageszeit Zutritt erhielten, sondern nur, wenn es der Dienstplan vorschrieb. Kein Wunder also, dass Sidja etwas verwirrt eintrat. Hinter ihr schlossen sich die Türen.
Der Raum war imposant, und ebenso in Sonnenstrahlen gehüllt wie vorhin der Gang. Doch das bemerkte Sidja nur nebenbei, ihre Aufmerksamkeit wurde sofort von der auf der Couch sitzenden Senatorin in Beschlag genommen, die sich bei ihrer Ankunft erhob.
„Sidja." Amidalas Blick war streng wie immer, doch Sidja sah noch etwas anderes, ihr bisweilen bei der Senatorin unbekanntes.
Wie gewohnt verneigte sich Sidja und wartete dann stumm auf Anweisungen. Doch Amidala tat etwas merkwürdiges. Sie kam auf Sidja zu und packte sie an den Schultern.
„Lass doch diese Förmlichkeiten. Setz dich." Sidja tat wie ihr geheißen, neugierig darauf, was als nächstes kommen würde. Amidala ging unruhig hin und her.
„Sidja, wie lange kennen wir uns nun schon? Zwei Jahre? Drei Jahre?"
Oh nein, hoffentlich läuft das nicht auf eine Kündigung hinaus, dachte Sidja. Und als wären es der Ungewöhnlichkeiten nicht schon genug, setzte sich Amidala neben sie und sah sie direkt an.
„Und immer nur warst du auf mein Wohl bedacht. Ja, es war deine Pflicht, und doch... Du bist meine treueste Angestellte. Ich weiß diese Treue und dein Pflichtgefühl zu ehren. Hast du vielleicht einen Wunsch, den ich dir erfüllen kann?"
„Senatorin, bitte, wenn Ihr mich kündigen wollt, redet nicht um den heißen Brei herum." Sidja wagte es normalerweise nicht, so forsch zu sein. Und auch jetzt senkte sie ihren Blick. Noch stand sie in Amidalas Diensten.
Diese jedoch schien erschreckt zu sein. „Ich habe dich gerade gelobt, wieso denkst du, ich möchte dich entlassen?"
Als sie keine Antwort bekam, fuhr sie fort. „Es scheint, wir reden aneinander vorbei. Das möchte ich ändern. Sidja, ich denke, es ist Zeit, meine treueste Dienerin privat kennen zu lernen."
Sidja blickte überrascht auf.
„Sieh doch, ich möchte einfach nur ein engeres Verhältnis zu den Personen, mit denen ich täglich die meiste Zeit verbringe, und in deren Hände mein Wohlergehen liegt. Und glaubst du, ich habe keine Gefühle? Tag und Nacht bin ich für mein Volk da, doch ab und zu verlange ich einfach nur nach einer Freundin, mit der ich reden kann..."
Amidala stand auf und ging zum Fenster. Sidja kam sich überfallen vor. Mit so einem Geständnis hätte sie nie gerechnet. Aber sie wusste, wahrscheinlich genau wie die Senatorin, dass ein freundschaftliches Verhältnis zwischen einer ranghohen Senatorin und einer einfachen Zofe nahezu unmöglich war. Sidja fragte sich, was Amidala dazu getrieben hatte, sich so offen zu geben.
Vom Fenster her fragte Amidala: „Hast du denn nun einen Wunsch?"
Sidja stand auf. „Ich..."
Sie räusperte sich. „Nein, Senatorin, ich bin wunschlos glücklich, Euch zu dienen."
Amidala seufzte leise und drehte sich dann um. „Wahrscheinlich kommt mein Angebot zu überraschend. Ich bitte dich, in Ruhe darüber nachzudenken. Über alles, was ich sagte. Du kannst jetzt wieder zu deiner Familie zurückkehren. Du hast doch eine Familie, nehme ich an?"
„Ja, Senatorin, meine Eltern und mein Bruder Jihafu."
„Interessant. Und welchen Teil steuern sie zur Erhaltung der Republik bei?"
„Senatorin, meine Mutter ist Hausfrau, mein Vater arbeitet als Bibliothekar und mein Bruder befindet sich in der Ausbildung zum Jedi- Ritter."
„Na dann wünsch ihnen alles Gute von mir."
Mit diesen Worten drehte sie sich wieder zum Fenster und Sidja empfand diese Geste als ihre Entlassung. Sie ging zur Tür und öffnete sie auf dieselbe Art, wie sie hereingekommen war.
Szenenwechsel:
„Nun lass doch diese Haarspaltereien. Du weißt genau, mein sehr junger Padawan, ohne mich wärst du nicht so glimpflich davon gekommen!"
Obi- Wan Kenobi musste schmunzeln. Es war doch immer wieder dasselbe.
„Ja, aber ohne mich wäre Euch der Schurke mit Eurem Lichtschwert entkommen. Wir sind also quitt!" Anakin konnte sich ein stolzes Grinsen nicht verkneifen.
„Und dank meiner guten Arbeit als Lehrmeister bist du so gut im Nahkampf. Bilde dir bloß nicht zuviel darauf ein. Du weißt ja,..."
„...Stolz und Arroganz muss ein Jedi im Zaun halten können, ich weiß. Ihr habt es oft genug erwähnt."
Sie kamen gerade von ihrem mittlerweile täglichen Rundgang der unteren Ebenen zurück und erreichten jetzt die Abzweigungen, die zu ihren verschiedenen Wohnplätzen führten.
„Also dann, bis morgen, in alter Frische," verabschiedete Obi- Wan seinen Schüler.
„Bis morgen."
Obi- Wan ging in seine Privatgemächer, die ihm als Jedi- Meister zur Verfügung standen, während Anakin sich zu den Zimmern aufmachte, die für nicht ansässige junge Jedi- Schüler gedacht waren, Padawan Zimmer, kurz auch PZ genannt.
Auf dem Weg zu seinen Gemächern dachte Obi- Wan darüber nach, dass sie vielleicht bald auf ihre Rundgänge verzichten müssen. Die politische Situation spitzte sich zu, und Krieg konnte jederzeit ausbrechen. Es gab dann wichtigere Pflichten zu erfüllen. Im Grunde hatte sein Padawan auch alles, was es auf Kontrollgängen zu lernen gibt, gelernt.
Besagter Padawan hatte im Moment jedoch ganz andere Probleme. Er war zwar schon einige Wochen zuvor hier angekommen, aber er fand sich immer noch nicht zurecht. Gerade jetzt glaubte er, eine falsche Abbiegung genommen zu haben, denn die Flure kamen ihm ganz und gar unbekannt vor.
Ein anderer Padawan kam ihm entgegen und grüßte ihn. Anakin grüßte zurück, aber sobald der andere hinter seinem Rücken verschwunden war, drehte er sich um und folgte ihm. Eine einfache Art, dahin zu gelangen, wo er wollte.
Er musste sich ziemlich sputen, um Schritt zu halten. Es ging um tausende Ecken, bald hatte Anakin vollständig den Überblick verloren.
Endlich öffnete sein Mitschüler eine Tür und verschwand dahinter. Merkwürdig, es musste mehrere PZ geben, denn das, in dem Anakin sonst übernachtet hat, war es ganz bestimmt nicht. Trotzdem, es würde sicher niemandem auffallen. Entschlossen öffnete er die Tür – und fand sich in einem Wohnzimmer wieder. Der Padawan setzte sich gerade mit einer älteren Frau auseinander, als die beiden erstarrten und ihn anblickten.
„Oh, verzeiht, ich muss mich wohl in der Tür geirrt haben..."
Er wollte sich schon wieder verziehen, als der andere Padawan ihn ansprach.
„Hey, habe ich dich nicht gerade getroffen? Ich meine, als du mir entgegen kamst?"
„Ja. Und ich bin dir dann gefolgt, na ja, ich dachte, du gehst zu den PZ. Ich hatte nämlich gerade einen Anfall von geistiger Umnachtung... Tut mir leid."
Er machte wieder einen Versuch, die Tür zu schließen, doch diesmal hielt die Frau, wohl des Padawans Mutter, ihn auf, indem sie schnell wie der Blitz zur Tür kam und ihn sanft, aber bestimmt, in die Wohnung zerrte.
„Ach je, du bist neu, nicht wahr? Ich habe dich nämlich noch nie hier gesehen, und das will schon was heißen. Normalerweise lerne ich mit der Zeit jeden Padawan kennen, der sich hier aufhält. Aber bleib doch erst mal hier, und iss etwas, bevor dich Jihafu dann zu den PZ führt. Nicht wahr, Jihafu?"
Streng blickte sie ihren Sohn an und machte damit klar, dass er das nicht als Frage, sondern als Befehl zu verstehen hatte.
Auch Anakin gab sich geschlagen. Und er musste zugeben, dass er Hunger hatte.
Sie führte ihn in ein Esszimmer zu einem gedeckten Tisch. Ein Mann saß daran, und zwei benutzte Teller standen da, sowie ein unbenutzter, vor den sich Jihafu sofort setzte und sich auftat. Die Frau räumte einen benutzten Teller weg und stellte stattdessen einen sauberen auf den Tisch.
„Setz dich doch,... wie war gleich dein Name?"
„Anakin," sagte Anakin, setzte sich auf den Stuhl und fing an zu essen. Der Mann starrte ihn an und richtete dann das Wort an seine Frau.
„Was ist denn jetzt los? Ein aufmüpfiger Sohn reicht mir!"
„Juan, zügele dein Temperament, er ist unser Gast!"
„Ach, und Sidja ist schon vergessen, oder wie?"
„Du glaubst doch nicht, dass sie vor der nächsten halben Stunde zurückkommen wird. Du weißt doch, wenn die Senatorin einmal ruft..."
„Dennoch will sie sicher weiteressen..." nuschelte Juan noch trotzig in seinen Bart. „Und mein Junge, willst sicher einmal groß und stark werden, hm?"
„Bei allem Respekt, Mr. Juan, ich glaube zu wissen, kein Zwerg zu sein. Und ein Schwächling bin ich auch nicht gerade. Erst heute habe ich einen Angreifer aufs Kreuz gelegt."
„Für dich heiße ich immer noch Mr. Saphir, Kleiner. Und ich hätte nie gedacht, dass es Jedi erlaubt ist, zu prahlen. Aber ich bin ja schon einiges gewöhnt," fügte er mit Blick auf Jihafu zu.
Aus all diesen Bemerkungen schloss Anakin, dass Jihafu kein Musterschüler war. Sehr interessant. Er beschloss, ihn nachher, wenn sie alleine waren, darauf anzusprechen. Er aß noch schneller, denn er konnte es kaum erwarten. Außerdem war dieser Platz ja anscheinend nur vorübergehend frei.
Auch Jihafu beeilte sich mit dem Essen. Gerade hatte er eine spannende Entdeckung gemacht, und nun hatte dieser Anakin auch noch dafür gesorgt, dass er gleich noch einmal raus durfte. Was für ein Glück, dass er aufgetaucht ist! Und er scheint schon Erfahrung zu haben. Vielleicht konnte sich aus dieser Zufallsbegegnung noch etwas rausschlagen lassen...
Hätte Marga, seine Mutter, über seine Gedankengänge Bescheid gewusst, hätte sie Jihafu in seinem Zimmer eingesperrt. Sie wollte, dass er ein ordentlicher Jedi wird, und dazu gehörte auch, keinen Schabernack zu treiben. Immerhin hatte er seine Kindheit schon hinter sich, mit 18 konnte man das schließlich erwarten.
Szenenwechsel:
Obi- Wan kam bei seinen Zimmern an. Niemand erwartete ihn. Manchmal fand er es unerträglich, dass es Jedi untersagt war, zu lieben und eine Familie zu gründen. Als er noch klein war und davon träumte, Schriftsteller zu werden, stellte er sich auch immer vor, mindestens vier Kinder zu haben. Doch mit Beginn seiner Ausbildung war dieser Traum ausgeträumt.
Er machte sich ein spärliches Abendessen und begann, es runterzuwürgen, ließ es aber schon nach wenigen Bissen liegen. In den letzten Tagen hatte der Appetit ihn verlassen, auch wenn er nie sonderlich großen gehabt hatte. Und es schien ihm, als würde mit seinem Appetit auch seine Lebensfreude schwinden. Die düsteren Aussichten auf Krieg trugen nicht gerade zur Besserung seiner Laune bei.
Da er nichts mit sich anzufangen wusste, beschloss er, zu Mace Windu zu gehen. Sicherlich, er hatte Feierabend, aber niemand sagte, dass es ein offizieller Besuch war. Durfte ein Jedi denn nicht wenigstens Freunde haben?
Mace saß gerade mit Yoda an einem Tisch. Doch sie hielten keine Besprechung ab, denn vor ihnen lagen Karten. Als sie Obi- Wan hereinkommen sahen, blickten sie auf, und Mace sagte:
„Obi- Wan! Noch immer im Dienst? Mach doch eine Pause und gesell dich zu uns!"
Da ließ Obi- Wan sich nicht lange bitten, und schon bald waren die drei ganz im Spiel versunken.
Szenenwechsel:
Sidja ging denselben Gang entlang, den sie vorhin entlanggeschritten war. Die Sonnenstrahlen erreichten ihn nicht mehr, und das künstliche Licht war eingeschaltet worden.
Sie wunderte sich immer noch über das Gespräch mit der Senatorin, als sie an dem Apartment, in dem sie lebte, ankam. Gerade verschwand ihr kleiner Bruder um eine Ecke.
„Jihafu! Schleich dich nicht immer weg!", rief sie ihm hinterher, doch sie wusste, dass es nutzlos war. Also trat sie in die Wohnung. Obwohl es noch die gleiche war, daran bestand kein Zweifel, kam ihr etwas komisch vor. Der Geruch war, wenn auch nur geringfügig, anders. So etwas bemerkte Sidja immer. Im Esszimmer saßen ihre Eltern noch am Tisch, der abgeräumt war, nur auf ihrem Platz stand unter einer Glocke ihr zurückgelassener Teller.
„Schatz, du willst doch bestimmt weiter essen, nicht wahr?" begrüßte ihr Mutter sie, während sie Sidja einen Kuss auf die Stirn gab.
„Sicher," sagte Sidja und setzte sich. Der Platz war noch warm. War sie nur so kurz weggewesen? Hier war der fremde Geruch noch stärker, so dass Sidja ein Verdacht kam.
„Hattet ihr Besuch?"
„Du merkst aber auch alles. Ein Freund von Jihafu war hier, er bringt ihn gerade zurück."
„Ach, also hat der Kerl einen Grund gefunden, länger draußen zu bleiben?"
„Nein, es war wirklich nicht Jihafus Schuld, Mäuschen."
Jetzt mischte sich ihr Vater ein.
„Wobei du nicht wissen kannst, ob die beiden sich nicht abgesprochen haben, Marga."
„Glaub mir Juan, das hätte ich gemerkt. Die beiden kannten sich noch nicht."
„Ich hatte, es war Jihafus Freund?" ließ Sidja zwischen zwei Bissen verlauten.
„Nun, in einer Art schon. Er war ein Padawan, wie Jihafu, also war er auch sein Freund. Und jetzt ist Schluss mit der Debatte. Denk daran: Kein Stress beim Essen."
Damit hatte Marga ein Machtwort gesprochen und es wurde still im Raum, abgesehen von den Geräuschen, die aus der Küche hereindrangen, da Marga nun das Geschirr abwusch, und dem gelegentlichen Rascheln der Zeitung, wenn Juan umblätterte.
Als Sidja ihren Teller in die Küche brachte, sprach Marga sie an.
„Was wollte die Senatorin denn?"
„Was? Ach, gar nichts bestimmtes..."
„Und dafür lässt sie dich zur Abendbrotzeit rufen?"
„Mama, ich glaube, Senatorin zu sein, ist sehr anstrengend. Und oft auch einsam."
Ihre Mutter schaute sie nur fragend an.
„Na ja, sie wollte mich näher kennen lernen. Sie wollte mir sogar einen Wunsch erfüllen. Doch ich konnte ihr keinen sagen. Mama, was sollte eine Hofdame sich schon von ihrer Senatorin wünschen?"
„Einen verlängerten Vertrag? Ich weiß es auch nicht, aber etwas seltsam finde ich das ganze schon. Du solltest sie im Auge behalten, Schätzchen. Einsame Menschen tun oft merkwürdige Dinge, um der Einsamkeit zu entfliehen. Nicht, dass sie nachher in ihr Verderben rennt."
"Nein, das will niemand von uns, ich am allerwenigsten."
Sie umarmte ihr Mutter, so gut es ging, und half ihr dann beim Abwasch.
Szenenwechsel:
Jihafu dachte nach. Ja, er wurde oft unterschätzt, denn eigentlich war er sehr intelligent. Er hatte nur eine etwas eigentümliche Art, das auszudrücken. Für seine Streiche war er unter den Jedi- Schülern bekannt, zumindest unter denen, die er ins Vertrauen zog.
Anakin war keiner von denen, aber Jihafu hatte ihn auch erst wenige Wochen zuvor bemerkt und noch keine Zeit gehabt, sich ein Bild von ihm zu machen. Das war eine Sache, die er im Moment nachholte. Und dazu musste er eben nachdenken, während er ihn zu den PZ geleitete.
„Sag mal, wie alt bist du denn? Warum bist du nicht im Tempel aufgewachsen? Wer ist dein Meister?"
„Wow, du bist ja überhaupt nicht neugierig. Aber ich weiß genauso wenig über dich, also warum erzählst du mir nicht mehr?"
„Hey, ich habe zuerst gefragt!"
Anakin lachte. „Okay, ich gebe mich geschlagen. Ich bin zwanzig, und habe meine Jugend auf Tatooine verbracht, bis Meister Qui-Gon Jinn und Obi- Wan Kenobi mich entdeckten. Obi- Wan Kenobi ist auch heute noch mein Meister und ich würde ihn mit meinem Leben beschützen. Jetzt du!"
„Ich bin achtzehn, und eigentlich nicht freiwillig Padawan, aber wer ist das schon. Ich habe da so meine eigenen Methoden, mir die Zeit zu vertreiben, und ich glaube, dir kann ich vertrauen. Ich zeig dir gleich mal was. Ganz frisch auf dem Hause Saphir, sozusagen..." Er grinste schelmisch in sich hinein, in Gedanken bei seiner Entdeckung und dem dazugehörigen Plan.
„Na, ich glaube aber nicht, dass deine Eltern das billigen würden, so wie du grinst."
„Meine Eltern? Du glaubst doch nicht, ich würde die einweihen...hattest du keine?"
„Nur eine Mutter, sie ist noch auf Tatooine. Ich meinte, weil du aus dem Hause Saphir sagtest, und das sind ja deine Eltern."
„Na, na. Nicht meine Eltern. Meine Schwester könnte mir vielleicht helfen, sie ist ganz in Ordnung, meistens, wenn sie nicht gerade auf ihrem Senatorin- Trip ist, aber das meinte ich gar nicht... Das Haus Saphir steht stellvertretend für alle Saphirs, die Bescheid wissen, und das bin im Moment nur ich."
„Verstehe."
„Ja, also, was ist nun mit dir, schwörst du, niemandem zu verraten, was du siehst, und mich im Notfall nicht zu verpfeifen?"
„Ich habe zwar keine Ahnung, was du vorhast, aber mein Wort hast du."
Szenenwechsel:
Schon lange hatte Obi- Wan nicht mehr so gelacht. Er wusste gar nicht, dass Yoda so witzig sein konnte.
„Sehen die Karten ich nun möchte!", verlangte er bereits zum dritten mal hintereinander. Aber auch wenn er immer gewann, Mace und Obi- Wan ließen ihn. Schließlich war Yoda ihr Ältester.
Doch auch der schönste Kartenabend ging einmal zuende. Zusammen mit Mace ging Obi- Wan einige Korridore entlang.
„Hey, Obi- Wan, das sollten wir öfter machen. Und demnächst markieren wir die Karten und revanchieren uns bei Yoda..."
„Na, na, na, Mace, was muss ich da hören? Du wirst doch nicht etwa der dunklen Seite verfallen?", antwortete Obi- Wan scherzhaft.
„Kommt darauf an, wenn sie mir helfen kann, zu gewinnen, immer doch!" kicherte Mace. Nein, diese Seite kannte selbst Obi- Wan von ihm nicht. Mace selber wunderte sich, was er da für einen Quatsch verzapfte.
Sie erreichten Obi- Wans Apartment und verabschiedeten sich. Mace hatte noch ein paar Gänge vor sich. Im nächsten kamen ihm zwei junge Padawan entgegen. Einer der beiden war der Auserwählte, Obi- Wans Schüler.
„Was macht ihr beiden denn um diese Zeit noch hier draußen? Solltet ihr nicht längst in den PZ schnarchen?"
„Meister Windu, wir sind gerade auf dem Weg zu meinem Meister, ich habe eine ganz dringende Frage an ihn."
„Ich bin sicher, Meister Kenobi wünscht keine Störung mehr. Frag mich, wenn es denn nicht länger warten kann."
Anakin warf einen Blick auf Jihafu, der sichtlich angespannt war. Im Ausreden- erfinden brauchte er ganz eindeutig noch Übung.
„Nein, dann warte ich bis morgen. Ich weiß sowieso nicht, wie ich auf die Schnapsidee gekommen bin, ihn jetzt noch zu stören."
Er zog den anderen Padawan in den abbiegenden Gang und schon waren sie verschwunden. Mace überlegte, ob er sie, nur zur Sicherheit, zu den PZ begleiten sollte, aber ließ dann von dem Gedanken ab. Er wollte sich jetzt lieber aufs Ohr hauen, um morgen ausgeschlafen zu sein.
