Hallo an alle, diese Geschichte ist die Übersetzung einer FF von Dragonwing4 : Une Seconde Chance : 1ère Partie : Changer le Passé.
Disclaimer : Die Figuren, die bekannt sind, gehören zu J.K Rowling, die anderen Figuren und die Geschichte sind von Dragonwing4, und die Übersetzung ist von mir.
Spoiler : Harry Potter Band 1 bis 5.
Und jetzt, genießt und reviewt.
Die Vergangenheit verändern:
Prolog
Der Raum hatte sich in sechs Jahren nicht verändert: Immer dasselbe tanzende und funkelnde Licht, das den Uhren aller Größen und Formen, die überall ausgestellt waren wo es möglich war, diesen irrealen Glanz gab. Dieses Licht, das jenes riesige Kristallgefäß beleuchtete, in dem der Vogel immer einen neuen Lebenszyklus begann, starb und wieder einen neuen Lebenszyklus begann, ohne je zu stoppen, immer dasselbe Klimpern, das die Ohren schrecklich schmerzte.
Der Raum der Zeit.
Im Herzen der Mysteriumsabteilung verborgen, die ebenfalls tief im Herzen des Zaubereiministeriums versteckt war, war er nie durch einen einzigen Angriff der Todesser gegen das Ministerium getroffen worden. Immer waren sie abgewehrt worden und das manchmal – viel zu oft – zum Preis schwerer Verluste.
„Sind Sie wirklich sicher, dass Sie das tun wollen?"
Harry Potter riss seinen Blick von einer riesigen uralten Standuhr los und richtete ihn auf den Unsäglichen, der ihn gerade angesprochen hatte.
"Ich glaubte, dass es schon seit dem ersten Mal deutlich war", antwortete er, "Ja Morrens, ich bin mir sicher."
Tom Morrens seufzte und argumentierte, mit einer letzten Hoffnung, dass er seine Meinung ändern könnte:
"Es gibt Risiken, dass Sie nie mehr zurückkehren können, egal wo Sie landen werden..."
"Sie haben mir schon alles darüber gesagt, richtig?", erwiderte der andere.
Morrens betrachtete ihn mit einem traurigen Blick. Warum zum Teufel sollte es unter allen jener sein?
Als Forscher diese seltsam geprägte Tafel in den Trümmern eines vor Jahrhunderten verlassenen Herrenhauses einen Monat zuvor gefunden hatten, hatten sie nicht lange überlegt, bevor sie den Gegenstand zu ihrer Abteilung sandten. Die Tafel selbst war etwas mehr als einen Meter hoch und ungefähr halb so breit. Sie war aus einem sehr dunklen Stein gefertigt, den niemand hatte erkennen können und von Runen und uralten Symbolen geprägt.
Im Zentrum war ein ovaler, dunkler und etwas durchscheinender Stein, in dessen Herzen undeutliche Schatten und zuckende Blitze sich zu kreuzen schienen, ohne dass sie das Auge ganz sehen konnte, bevor sie zu anderen Formen verschwammen.
Nach der üblichen Behandlungsweise hatten sich einige Unsägliche an die Studie des Gegenstands und ans Entziffern der Inschriften die er trug gemacht. Nach einigen Tagen hatten sie das Meiste davon verstanden und vor allem die wenigen Sätze, die den Stein direkt umwanden. Die beste Übersetzung, die sie davon machen konnten, wurde zu einer Akte beigefügt, die sie an die höheren Bereiche gesandt hatten. Sie war dann von einem Büro zum anderen weitergegeben worden, ehe sie auf dem Arbeitstisch des heutigen Ministers landete, der darin – zwischen den Spekulationen der Fachleute – lesen konnte:
‚Eine zweite Chance für die Welt soll geschenkt werden. Eine zweite Chance für jene, die gelitten haben. In den Gängen der Zeit wird jener, der bereit ist, die Welt auf seinen Schultern zu tragen, sich auf den Weg zu einer anderen Zukunft machen.'
Die aktuelle Lage der Zaubererwelt, vor allem in Großbritannien, war kritisch. Der Krieg gegen Voldemort und seine Anhänger, menschlich oder nicht, hatte Furcht und Zerstörung verbreitet. Seit ihrem Sieg über den Dunklen Lord waren die Zauberer in eine Art Apathie gefallen: Viele unter ihnen fürchteten, dass Voldemort zum zweiten Mal nur momentan verschwunden sei, um eine weitere Welle von Brutalität, noch zerstörender als die ersten beiden, vorzubereiten. Die Stimmung war niedergeschlagen. Ebenso war die Wirtschaft und da die Muggel- und Zaubererwelten viel mehr verbunden waren als viele dachten, litten alle Bewohner Großbritanniens darunter. Die Regierung versuchte so gut wie möglich die Schäden zu begrenzen, aber diese Aufgabe war hart und die Zukunft des Landes war sehr unsicher. Die Zauberergemeinschaften der ganzen Welt waren selbstverständlich auch getroffen worden, aber keine so schlimm wie England.
Kurz und gut hatte man nichts mehr zu verlieren an dem Tag an dem diese Akte, so gleich wie hunderte von Akten, im Büro des Ministers landete. Der Minister bat um genauere Erklärungen und erfuhr, dass die Inschriften von einer Reise erzählten und dass diese Reise nur von einem einzigen Menschen unternommen werden konnte. Leider hatte man aus den Runen nichts Weiteres erfahren können.
Der Minister hatte lange überlegt und schließlich entschlossen, dass es keine größeren Schaden anrichten konnte diesen Gegenstand zu benutzen. Vielleicht war er ja seit Jahren außer Betrieb und somit würde sich auch nichts ändern.
Harry Potter war derjenige, der sich bereit erklärte.
Aus Furcht, diesen Mann zu verlieren, der für die Massen so viel bedeutete, versuchte der Minister einen anderen Freiwilligen zu finden. Doch niemand sonst erklärte sich bereit. Ganz einfach, weil jeder eine Familie oder Freunde hatte und zögerte, eine Reise anzutreten, die sich als eine ohne Rückkehr erweisen konnte und alle dabei hinter sich zurückzulassen. Und so hatte der Minister widerwillig zugestimmt, dass Harry Potter die Tafel der Zweiten Chance benutzen würde.
Morrens seufzte erneut.
"Haben Sie wirklich nichts zu verlieren?", murmelte er zu sich selbst.
Zu seiner großen Überraschung antwortete ihm der Auror:
"Nein, ich fürchte, gar nichts"
Morrens blickte ins Gesicht des Jungen, der lebt und in diesem Augenblick sah er in den grünen Augen ein unendliches Leid. Dann wendete er seinen Blick ab und der Bann war gebrochen.
"Gehen wir jetzt?"
"Wie bitte? Oh... Ja... Hier entlang."
Harry folgte der gedrungenen Silhouette des Unsäglichen in eine weitere Ecke des Raums und zwang sich dabei, seine Gedanken auf die heutige Zeit zu konzentrieren. Warum hatte der andere diese dumme Frage stellen müssen? Und was war denn mit ihm los gewesen, darauf zu antworten? Die Gewissheit, dass in einem der anliegenden Räume, im so genannten Raum des Todes, sein Pate ihm entrissen worden war, half ihm aber nicht dies zu verschmerzen. Nicht hier, nicht in der Nähe des Ortes, an dem er ihn für immer verloren hatte.
Er widerstand der Versuchung, den Kopf zu schütteln, um seine trübsinnigen Gedanken zu verscheuchen und fing an, den Inhalt der Umhängetasche, die er an seiner Seite trug, mental zu überprüfen, um seinen Geist zu beschäftigen. Der Ort, wo er landen würde, war ihnen völlig unbekannt, aber er hatte es nicht für nötig gehalten sich mit einem vollen Überseekoffer zu belasten.
Fest dazu entschlossen, sich bis zum Ende aufs Glück zu verlassen, hatte er bei sich nur einen Geldbeutel, der eine sehr beachtliche Summe aus seinem Verlies in Gringotts enthielt, sowie die Dinge die ihm am wichtigsten waren, wie sein Tarnumhang oder die Karte des Rumtreibers, obwohl es wenig Chancen gab, dass ihm letztere nützlich sein würde. Eben so klein war die Chance, dass ihn die Tafel nach Hogwarts schicken würde.
Er unterbrach erneut seine Gedanken, als sie vor dem Gegenstand selbst standen. Die Fotos, die er zugeschickt bekommen hatte, waren sehr deutlich, doch war es etwas anderes, ihn in der Wirklichkeit zu betrachten. Kein Foto, auch kein verzaubertes, konnte den Bewegungen, die im Herz des ovalen Steins ausgeführt wurden, richtig gerecht werden.
Harry blieb einen Augenblick lang still, während er die wie Glas polierte Fläche und was darunter geschah, betrachtete. Immer noch schweigend hob er die Hand und schob sie näher an den Gegenstand heran.
"Mr Potter?"
Harry wendete den Kopf zu Morrens, der an seiner Seite stand.
"Ich... Also, ich wollte Ihnen nur sagen... Viel Glück."
Harrys Lippen verzogen sich zu einem dankbaren Lächeln. Dann senkte er den Kopf um zu grüßen, wandte seine Aufmerksamkeit der Tafel zu und legte seine Hand, ohne zu zögern, auf die durchscheinende Fläche.
Für alle dort versammelten Unsäglichen fing seine Silhouette plötzlich an zu leuchten. Gezwungen, sich die Augen zu schützen, blickten sie nur einige Augenblicke später wieder hinauf.
Harry Potter war verschwunden.
Plötzlich begann die Tafel zu knirschen und knacken und winzige Bruchstellen bildeten sich. Die Risse wurden immer größer, das Knirschen lauter und unter ihrem verblüfften Blick zerfiel der Stein einige Momente später zu Staub. Kaum eine Minute später war auch dieser Staub völlig verschwunden.
Mehrere Monate vergingen. Das Verschwinden des Jungen, der lebt war bis zur Zauberbevölkerung durchgesickert und das Chaos verbreitete sich in allen Gedanken. Voldemorts Bezwinger hatte sich in Luft aufgelöst? Viele gaben dem Ministerium, den Auroren oder gar den Unsäglichen die Schuld. Sie wurden sich aber allmählich dessen bewusst, dass dies ihn auch nicht zurückkehren lassen würde.
Und so beruhigte sich die Lage. Die Zauberer trafen die Entscheidung, dass sie reagieren mussten, da sie keinen Held mehr hatten. Selbstverständlich vergaß niemand Voldemort und die dunklen Jahre, zu denen er geführt hatte und es würde noch viel Zeit vergehen, bevor dies möglich sein würde. Aber man fing an zu spüren, dass es an der Zeit war, sich auf andere Dinge zu konzentrieren; dass die Furcht vor den vergangenen Leiden jemanden nicht daran hindern durfte, zur Zukunft überzugehen.
Die Zaubererwelt richtete sich wieder auf.
Harry Potter aber wusste nichts davon. Weil er zur Suche nach einer zweiten Chance für die Welt und für alle die gelitten hatten gegangen war.
oOoOoOo
Kaum hatte sein Handteller die glatte und erstaunlich kalte Fläche des polierten Steines berührt, als Harry eine unglaubliche Kraftwelle fühlte, die in ihn strömte, seinen Körper und seinen Geist überflutete und jede Faser seines Wesens zu sich zog.
Seine Gedanken verschwammen, richteten sich förmlich angelockt ganz nach der unbekannten Empfindung, die im Herzen seiner eigenen Magie geboren war und die bald begann in allem zu strahlen, was er als ‚sich' betrachtete. Instinktiv verstand er, dass die unbekannte Energiequelle, wenn sie ein sehr präzises Ziel hatte, versuchte zu verstehen, worauf sie dieses Ziel anwenden sollte. Mit seinem letzten Willen, der ihm blieb, gelang es ihm, sich selbst davon zu überzeugen, dass alles, was seine Haut direkt berührte, ein Teil von ihm war. Dann ließ er die Kraft ihn überwältigen.
Ein letzter Teil von sich selbst spürte, dass etwas in seinem Gedächtnis kramte und dass es seine Erinnerungen zu einem furchtbaren Durcheinander vermischte. Verzweifelt klammerte er sich an einen der letzten Gedanken, der ihm etwas anderes gab als Schmerz: der an seine Eltern, voll von einem sorglosen Glück, als sie noch nicht wussten, was ihr Schicksal sein würde. Liebe verbreitete sich in ihm, bevor er von Bedauern ergriffen wurde. Er hatte die Zeit zu erkennen, dass sich das fremde Vorhandensein dieser Erinnerung zuwandte, von ihr angezogen wurde wie Motten vom Licht, bevor er das Bewusstsein verlor.
Danke an AnnaMoonlight, BaltaineShadow und LadyAdamas, meine Betaleserinnen (ja, drei für einen einzigen Kapitel!), und an Dragonwing4, die mir erlaubte, ihre FF zu übersetzen
