Love just happens
By Michelle l. Gette
"I saw that you were perfect, and so I loved you. Then I saw that you were not perfect and I loved you even more."
— Angelita Lim
Drifting alone,
where am I to go,
the purpose in me,
sadly I don't know,
Ich stand an einer Klippe und blickte auf das weite Meer hinaus. Es beängstigte mich ein wenig, da man seine Grenze nicht einschätzen konnte. Wasser bis zum Horizont. Keinen Blick zurück würde ich je wagen. Ich musste nach vorn, immer weiter, nie still stehen. Wer rastet, wird gefasst. Doch nun klaffte vor mir ein riesiger Abgrund. Wie sollte ich das nur überstehen? Ich wusste nicht mal, warum ich hier war. Gab es dafür überhaupt einen Grund? Mit Sicherheit nicht… Das letzte, woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich in meiner Gefängniszelle war und meinen Ausbruch plante. Wie gelangte ich überhaupt hier her?
Who'll take my hand
I'm sailing in the sand
Nothing to enjoy
Feeling quite destroyed
Ich war allein und vollkommen auf mich gestellt. Hier drin half mir niemand und ich konnte auch keinem vertrauen, aber das war ebenso in der Außenwelt der Fall. Kate fehlte mir so schrecklich und ihr letzter Besuch hatte sich unangenehm in mein Hirn gebrannt. Wie konnte sie von einem Abschied reden, wenn ich doch nur noch ein halbes Jahr- zu diesem Zeitpunkt- absitzen musste? Da steckte noch mehr dahinter. Es musste einfach so sein! Ich konnte und wollte nicht glauben, dass die Liebe meines Lebens mich einfach so zurückließ. Das war nicht sie! Ich kannte sie doch, und das war sie definitiv nicht. Unmöglich! Niemals im Leben! Nicht in diesem und nicht in hundert weiteren.
But I know a magic dolphin
Swimming above the world
And in my dreams it promised me
That someday I'll find my girl
Je mehr ich an Kate und mir zweifelte, desto mehr bröckelte das Gestein zu meinen Füßen. Deshalb beschloss ich nicht mehr nach unten zu sehen und einfach weiter nach vorne zu gehen. Es erschien mir als das einzig Richtige in jenem Moment. Meine Augen fokussierten den Horizont. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Und meine Füße setzten vorsichtig und zitternd einen Schritt vor den anderen. Hinter dem Horizont würde mein Mädchen auf mich warten. Da war ich mir ganz sicher!
Als ich mich einigermaßen gesichert vorkam, begann ich immer schneller zu werden und zu rennen. Doch ich machte einen Fehler. Ich sah nach unten… und fiel in die Tiefen des schwarzen Gewässers. Es geschah so schnell, dass ich für einen Moment Wasser schluckte und das schwimmen vergaß. So sank ich schwer wie ein Stein weiter Richtung Meeresgrund… bis es mir auffiel.
Ich war übers Wasser gelaufen. Es musste ein Traum sein! Und in seinem eigenen Traum konnte man die Regeln doch selbst bestimmen. Als versuchte ich, bevor ich noch weiter sank, meine Gedanken genau auf einen Punkt umzulenken. Ich kann Unterwasser atmen. Ich kann Unterwasser atmen. Ich kann unter Wasser atmen! Je mehr ich daran dachte, desto stärker fühlte ich mich. Ich hatte die Macht über meinen Traum erlangt. Nun konnte ich tun und lassen, was ich wollte- zumindest für die nächsten paar Stunden.
Plötzlich eilte ein mir unbekanntes Objekt herbei und umkreiste mich wie wild. Ehe ich mich versehen konnte, hörte ich folgende Worte: „Du bist nicht allein. Sie wartet nur auf dich. Geh zu ihr." Es war ein Delphin, welcher in allen Farben schimmerte, die der Regenbogen zu bieten hatte. Alles wirkte so surreal und doch wirklich zugleich.
Lovers everywhere
Why should I even care
Will I ever change
that would sure be strange
Plötzlich überkam mich ein Gedanke. War es möglich, dass ich mit dem Delphin über Kate reden konnte? Schließlich ist der Delphin ja nicht mehr als die Verbildlichung meines Unterbewusstseins. Vielleicht wusste es mehr als mein bloßer Verstand. „Führst du mich zu ihr? Ich möchte sie sehen.", horchte ich nach, in der Hoffnung nicht allzu viel von meinem Traum abzuverlangen. Meine Befürchtungen, dass ich alles in Sekundenbruchteilen zerstören könnte und mit dieser Erkenntnis schließlich wieder in meine wunderschönen vier Quadratmetern erwachten würde, waren groß, aber ich musste es wagen.
Ohne Wort gab das mystische Wesen mir zu verstehen, dass ich ihm folgen sollte. Es kam mir komisch vor. Dieser Traum konnte auch sehr schnell zum Albtraum werden, wenn ich nicht aufpasste. Für einen Moment sollte ich jedoch meine antrainierte Skepsis gegenüber allem überwinden und der Anweisung Folge leisten. Zusammen schnellten wir durch das dunkle Gewässer.
She has the taste of summer
Cute shiny eyes of love
And until I find that girl of mine
I have a friend above
Yes, I have a friend above
Das Meer wurde zum Tunnel und am Ende leuchtete ein grelles Licht, welches mich blendete. Mit zusammengekniffenen Augen zwang ich mich zum Weitergehen. Gleich würde ich Kate wieder sehen, auch wenn es nur meine eigene Einbildung war. Hinter dem Tunnel erwartete mich ein Stand wie im Paradies. An den Bäumen hingen zahlreich exotische Früchte. Blumen, welche lieblichen Duft versprühten, blühten in allen Formen und Farben am Rande des Sandes. Wunderschöne, schimmernde Muscheln lagen überall verteilt. Keine Wolke zierte den cyanblauen kristallklaren Himmel. Ein Bild zu schön um wahr zu sein. Und kein Künstler, nicht mal der Allerbeste, konnte diese Schönheit in einem seiner Werke je festhalten. Mir wurde schnell klar, dass mir nicht als die Erinnerung an diesen Ort bleiben würde, doch ich beschloss, diese einmalige Gelegenheit zu genießen. Meine Augen weiteten sich als ich sie bemerkte… Im Gegensatz zu ihr wirkte die Umgebung wie eine überzogene hämische Darstellung eines nicht existenten Ortes. Sie jedoch empfand ich als so real, dass ich meine Hand nach ihr aussteckte, um sie zu berühren. Noch im selben Moment zog ich sie erschrocken zurück. Ich hatte Angst, dass, wenn ich sie zu fassen bekam, sie sich in Luft auflösen würde. Sie war wahrlich das Schönste, was ich je gesehen hatte. Goldene Lockenpracht, Augen, welche funkelten wie die schönsten Saphire, volle geschwungene Lippen, ein prachtvoller Körper, doch das mit Abstand faszinierendste an ihr war… ihr Lachen, das, was ihre Augen so zum Leuchten brachte. Es brachte einen unweigerlich dazu alle Sorgen zu vergessen und mit ihr zu lachen. Alles an ihr erwirkte den Eindruck, dass sie ein Engel sei oder zumindest irgendein anderes übernatürliches Wesen, da niemand menschliches, so schön sein konnte.
„Ich habe dich zu ihr gebracht und das muss vorerst reichen. Wenn du wieder aufwachst musst du sie allein finden.", ertönte die Stimme und mir wurde schmerzlich klar, dass ich gleich wieder erwachen würde. Gefangen an dem gleichen Ort seit ungefähr drei Jahren. Aber nun wusste ich, je schneller ich meinen Plan in die Tat umsetzte, umso besser. Trotz allem, was eben geschehen war- schließlich war das bloß meine eigene Fantasie- musste ich Kate suchen und finden. Ich wollte immer noch begreifen, warum sie sich plötzlich nicht mehr bei mir blicken ließ und warum sie beim letzten Besuch meinte, mich nie wieder sehen zu wollen.
In dieser Nacht tat ich kein Auge mehr zu. Dieser Traum beschäftigte mich weit mehr, als dass es mir lieb war.
Guten Abend,
und ich begrüße euch zu meinem neuen Projekt 'Love just happens'!
Love just happens wird es in vier Ausführungen geben, wobei diese hier mit Neal im Abstand am längsten wird. Alle anderen Geschichten, die von Peter, Diana und Jones, werden nicht länger als drei Kapitel und sind deshalb eher als kurze Geschichten einzustufen. Diese Geschichte braucht natürlich mehr Aufbauzeit, da ich den neuen Charakter ja erst einführen muss und gut Ding will Weile haben. Außerdem dauert es hier auch generell ein bisschen mehr. Wer es langsam angehen möchte in Sachen Romantik, ist hier genau richtig. Aber versprochen: Es wird nicht langweilig! Die anderen drei Teile kommen innerhalb der nächsten zwei Monate online. Je nachdem wie weit ich mit meiner Planung komme.
Dies soll nun mein Prolog sein, zwar relativ wenig erklärend, aber ausreichend zur eigentlichen Story hinführen, alles andere ergibt sich später. Die Puzzelteile werden sich dann langsam zusammenfügen. Mal schauen! :D Für den Prolog habe ich mich dazu entschieden, eine Art Songfic daraus zumachen. Das kursiv gedruckte sind Zeilen aus dem Song Dolphin, aus dem ich die Inspiration für diese Arbeit gewonnen habe. Das Lied ist von Alexaner Rybak und ihr solltet unbedingt mal reinhören, wenn ihr Zeit habt. Ich liebe diesen Song!
Ich freue mich auf eure Meinungen bezüglich meines Kapitels und ich hoffe, dass sie zumindest überhaupt jemand liest. White Collar ist ja leider nicht das größte Fandom hier. Aber wenigstens ist es da!
Alles Liebe,
Dahlia
