Prince of Tennis
Challenge
1/20 Kapitel
Kapitel 1
Ein Tag in Seigaku
Ein neuer Tag brach in Seigaku an. Auf dem Schulhof klingelte die Schulglocke zum letzten mal und die Schüler beeilten sich in ihre Klassenräume zu kommen.
Der Schulhof war wie leergefegt. Nur am Eingangstor stand noch eine Person. Diese Person hätte man hier am wenigsten erwartet, ganz besonders nicht nach den letzten Ereignissen und doch stand sie dort.
Hätte jemand aus dem Fenster gesehen, hätte sich dieser jemand verwundert die Augen gerieben, denn diese Schuluniform, war eindeutig nicht die von Seigaku. Doch niemand sah aus dem Fenster und auch sonst niemand bemerkte diese Person.
Die Person selber wünschte sich gerade, dass sie überall anders war, nur nicht hier. Warum hatte sie sich auch auf diese aberwitzige idiotische Wette eingelassen. Warum hatten sie überhaupt verloren? Aargh, das führte doch zu nichts. Sie würde sich zusammenreißen und das durchziehen, wie sie es immer getan hatte.
Gähnend blickte Momoshiro aus dem Fenster. Warum auch musste die Schule nur so früh anfangen? Das grenzte ja schon an Quälerei. Gelangweilt sah er aus dem Fenster und wäre fast vom Stuhl gefallen. Verwundert rieb er sich die Augen. Hatte er zu wenig geschlafen, oder sah er Gespenster?
Was hatte diese Person hier zu suchen? Hatte er sich vielleicht geirrt? Momoshiro sah genauer hin und musste mit Bedauern feststellen, dass er sich tatsächlich nicht geirrt hatte, aber was machte diese Person hier? Momo sah so gespannt aus dem Fenster, dass er den Lehrer gar nicht bemerkte, der mit einem ziemlichen strengen Gesichtsausdruck neben ihm auftauchte.
„Momoshiro, was gibt es denn da so Spannendes zu sehen?", fragte er mit lauter autoritärer Stimme und Momo zuckte zusammen. Beinahe wäre er wieder vom Stuhl gefallen, doch er konnte sich zum Glück gerade noch festhalten. „Aalso, na ja." Momo konnte förmlich sehen, wie die berühmte Ader an der Schläfe seines Lehrers hervortrat und er wusste, dass er ihn diesen Morgen zu viel gereizt hatte. „Es reicht Momoshiro, ab auf den Flur, solche Störenfriede wie sie einer sind sollte man von der Schule werfen."
Mit einem leisen Protest der allerdings beim Anblick seines Lehrers rasch wieder erstickt wurde, stand Momo auf und verließ die Klasse. Was hatte dieser Alte Sack denn, er hatte doch nichts weiter getan, als sein verpasstes Frühstück nachgeholt, seinen Mitschüler nach den Hausaufgaben gefragt und wie immer im Unterricht nicht aufgepasst.
So langsam sollte sich der Alte daran gewöhnt haben, tat er es doch immer und immer wieder. Aber nein, dieses mal wurde er sogar vor die Tür gesetzt. Lehrer, eine seltene Rasse für sich, wie konnte er sich nur einbilden sie verstehen zu können.
Gähnend lehnte sich Momo an die Wand neben der Klassenzimmertür. Das würde eine lange Schulstunde werden, die er auf dem Flur verbringen musste. Er lenkte sich etwas ab, indem er die Lampen an der Decke zählte und danach, als er bei 20 angekommen war, was doch sehr schnell ging, ein Lied vor sich her summt.
Er war so vertieft darin den Text im Kopf mitzusingen, dass er die Schritte erst hörte, als die Person, die eben diese Laute erzeugte, schon fast neben ihm stand. Verwundert hob Momo den Kopf und sah direkt in die Augen der Person, die gerade noch unten auf dem Schulhof gestanden hatte.
Erschrocken wollte er einen Schritt zurück springen, doch die Wand hinter seinem Rücken hinderte ihn daran und so beließ Momo es dabei einen überraschten Laut von sich zu geben. Was machte der Typ hier im Schulgebäude?
„Was machst du denn hier?", rief er entrüstet. Er konnte es immer noch nicht fassen, das musste er den anderen erzählen. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht", sagte sein Gegenüber arrogant und wandte sich ab. Ohne ein weiteres Wort ließ er Momo stehen.
Momo war immer noch ziemlich perplex und verwirrt. Nie, nicht einmal im Traum hätte er gedacht Keigo Atobe in Seishun Gakuen anzutreffen und ganz besonders nicht nach der Niederlage Hyoteis gegen Seigaku und doch da lief er. Träumte Momo vielleicht immer noch?
Eiji reckte sich genüsslich, als das Klingeln, das Ende der Stunde ankündigte. Endlich Pause, er hatte schon wieder furchtbaren Hunger. Innerlich damit beschäftigt sich zu überlegen, was es heute wohl in der Mensa gab, bemerkte er den aufgeregten Momoshiro nicht, der auf ihn zugelaufen kam.
„Eiji-senpai, Eiji-senpai", rief dieser aufgeregt und kam keuchend neben dem Rothaarigen zum Halt. „Guten Morgen Momo, was ist los?", fragte Eiji verwirrt. „Hast du ihn schon gesehen?", fragte Momo keuchend. „Wen denn?" „Na IHN", rief Momo und fuchtelte mit den Armen, dann schien er etwas hinter Eiji zu sehen und deutete darauf. „Den da, den meine ich."
Prüfend sah Eiji Momo an und wandte sich dann um. Suchend blickte er umher, doch er sah nichts. „Ich weiß nicht, wen du meinst Momo." Momo schien am Rande eines Nervenzusammenbruchs zu sein, denn er rief „ER war gerade eben noch da. Ich hab ihn gesehen wirklich Eiji-senpai."
Er Packte Eiji am Kragen und redete die ganze Zeit auf ihn ein, ohne dass Eiji auch nur im mindesten verstand wovon Momo gerade redete. Glücklicherweise wurde er von Oishi gerettet, der zu den beiden trat. „Hallo ihr beiden." Momo, der eine Möglichkeit sah jemand anderem von seiner Entdeckung zu erzählen, schnappte sich nun Oishi. Eiji, der darin die Möglichkeit sah Momo zu entfliehen sagte „Hallo Oishi, ich lass dich mal mit Momo alleine, viel Spaß noch ihr beiden."
Er drehte sich um und wollte gerade verschwinden, als er in der Menge der Schüler glaubte eine bekannte Gestalt zu sehen, die eigentlich gar nicht hier sein dürfte. Er rieb sich die Augen und sah noch einmal hin. Doch die Gestalt war verschwunden. Eiji zuckte mit den Schultern und machte sich aus dem Staub. Er musste es sich nur eingebildet haben. Warum sollte Keigo Atobe Kapitän des Hyotei Tennisclubs hier an ihrer Schule rumlaufen.
Kopfschüttelnd ging Eiji in Richtung der Essensausgabe, vielleicht hatte er einfach zu wenig geschlafen. Komischerweise lief ihm diese Erscheinung an diesem Tag mehrere Male über den weg und so langsam machte sich Eiji Gedanken über seinen Geisteszustand.
Tezuka war gerade dabei in der Bibliothek ein Buch zu suchen, als er das nächste Opfer von Momo wurde. Dieser kam in einem Affenzahn in die Bibliothek gerannt und kam schlitternd vor seinem Käpten (Anm. d. A. is mein Kürzel für Kaptän, klang mir sonst zu prüde) stehen.
„Tezuka", keuchte er außer Atmen und rang nach Luft. „Tezuka, hast du ihn schon gesehen?", fragte er und sah Tezuka fanatisch an. „Wen meinst du Momoshiro?", fragte Tezuka nicht wirklich interessiert. „Ich meine Atobe Keigo. Er läuft hier irgendwo im Schulgebäude rum."
Kurz hielt Tezuka in seiner Tätigkeit, nämlich ein Buch wieder ins Regal zurück zu stellen inne, doch dann sammelte er sich wieder. „Nein habe ich nicht", sagte Tezuka und damit war für ihn das Gespräch beendet.
Momoshiro, der sich auf einmal nicht mehr wohl fühlte in der Nähe seines Käptens, verschwand wieder. Kaum war er weg und Tezuka alleine und unbeobachtet in der Bibliothek zeigte sich ein kleines Hinterhältiges Grinsen auf seinen Lippen.
Er stellte das letzte Buch in das Regal und verließ dann ebenfalls die Bibliothek. Er wandte sich nach rechts und schritt mit schnellen Schritten den Flur runter. Er glaubte zu wissen wohin sich Atobe verzogen hatte, denn dass was der gegnerische Käpten unbedingt brauchte, fast so dringend, wie die Luft zum atmen, war Aufmerksamkeit.
Er ging geradewegs in Richtung Pausenhof. Während er lief wunderte er sich darüber, dass Atobe sich wirklich an ihre kleine Wette gehalten hatte. Diesen Tag würde er immer in seinem Gedächtnis behalten. Keigo Atobe begab sich unter seine Schirmherrschaft und würde tun müssen, was auch immer er ihm sagte.
Diesmal lächelte Tezuka allerdings nicht, zu viele Leute liefen um ihn herum und könnten ihn sehen, wie er dies tat. Er betrat den Pausenhof und fast sofort schlug ihm ein Ohrenbetäubendes Kreischen und Gackern entgegen. Erst im zweiten Moment fiel ihm auf, dass die übliche Menge kreischender Mädchen fehlte, die ihn sonst immer belagerte, sobald er den Pausenhof betrat.
Dies war wohl einer der Gründe, warum er den Pausenhof so gut wie möglich mied. Doch heute war es komplett anders, warum auch nicht, ein Keigo Atobe kam immerhin nicht jeden Tag nach Seishun Gakuen. Tezuka ging zu der Gruppe Mädchen, oder eher gesagt dem riesigen Haufen von kreischenden Schnattertanten, hinüber und kämpfte sich regelrecht zu Atobe durch.
Mit seinem ernsten Mörderblick auf dem Gesicht, stellte er sich vor Atobe hin und teilte ihm mit, dass er um punkt 14 Uhr auf dem Tennisplatz zu stehen habe, keine Minute eher, keine Minute später. Atobe setzte sein übliches Gesicht auf und sagte „Tezuka mein Lieber, geht es denn nicht ein kleines bisschen Freundlicher?" „Du vergisst Atobe, dass DU unsere kleine Wette verloren hast. Die DU außerdem auch noch gestellt hast."
„Nun gut, ich werde da sein", sagte Atobe und wandte sich dann wieder seinen Fans zu. Tezuka kämpfte sich zurück und verschwand wieder im Schulgebäude um seine restlichen Erledigungen zu tätigen.
Während Tezuka Kunimitsu auf den Weg zur Bibliothek war, begegnete er Syusuke Fuji. „Ohayou Tezuka, wie geht's dir?", fragte Fuji mit seinem üblichen freundlichen Alltagslächeln. „Ohayou Fuji", sagte Tezuka und ging einfach weiter. Fuji schüttelte leicht grinsend den Kopf, so war Tezuka nun einmal, er sprach nicht viel und redete sonst auch nicht gerne über sich.
Fuji selbst ging wie jede Pause auf den Hof, um etwas an die frische Luft zu kommen denn er hielt es nie besonders lange in einem Gebäude aus. Er liebte die frische Luft und die freie Natur. Die fand man hier allerdings nur selten.
Kaum hatte Fuji den Pausenhof betreten, schlug ihm derselbe Lärm entgegen, der auch Tezuka empfangen hatte. Verwirrt, was man ihm allerdings aufgrund seines Lächelns nicht ansah, blickte Fuji zu der riesigen Gruppe von kreischenden Weibern herüber.
Wer auch immer in diesem kreischenden Haufen feststeckte, er tat ihm Leid. Fuji wandte den Blick ab und sah dann suchend über den Pausenhof. Wo war er nur? Sonst war er doch jede Pause hier draußen, genau wie er. Ah, da vorne saß er auf einer Bank.
Immer noch lächelnd ging Fuji zu Kawamura hinüber, der ganz alleine auf einer Bank unter einem Baum saß und verträumt in die Gegend starrte. „Hallo Taka-san", sagte er und setzte sich neben ihn. Kawamura sah ihn erst erstaunt, dann peinlich berührt an und nuschelte: „Ohayou."
Allerdings wurde er von dem lauten Gekreische übertönt, welches nun lautstark über den Schulhof tönte und einem jeden einzelnen Nerv im Leib raubte. Fuji ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, hieße er denn sonst Fuji? Ja und Kawamura, oder Taka-san, wie Fuji ihn auch gerne nannte, der war in seinem jetzigen Zustand, so ganz ohne Tennisschläger viel zu schüchtern und freundlich, um auch nur einen Mucks wegen des Lärms von sich zu geben.
„Was ist da eigentlich los?", fragte Fuji, der nun doch neugierig geworden war. Kawamura sah ihn im ersten Moment verwirrt an, doch als Fuji dann auf den kreischenden Haufen Mädchen deutete, schien ihm ein Licht aufzugehen. „Ah, ach das. Ich weiß nicht genau, aber ich glaube Keigo Atobe steckt da drin."
„Deswegen hat Tezuka heute so gute Laune", sagte Fuji und blickte gen Himmel. Kawamura wunderte sich, woher Fuji dies wusste, aber er fragte nicht nach, dazu war er viel zu schüchtern. Fuji wurde nun allerdings einiges klar, deswegen hatten sich Atobe und Tezuka vor dem Spiel so lange unterhalten.
Obwohl es so überhaupt nicht zu Tezuka passte, schienen die beiden doch gewettet zu haben. Vermutlich war Atobe auf die Idee gekommen und hatte Tezuka solange gereizt, bis er darauf eingegangen war. Obwohl Fuji den Käpten von Hyotei nicht mochte, so musste er ihm doch eine gewisse Anerkennung entgegenbringen, dass er Tezuka so weit gebracht hatte.
Kaidoh Kaoru trat gerade einen Schritt aus seinem Klassenraum hinaus, als er auch schon von einer Horde Mädchen niedergetrampelt wurde. Exakt 35 paar Schuhe trampelten über ihn rüber, allein davon hatten zwei sicher Schuhgröße 43. Kaidoh dachte er wäre im falschen Film. Welcher lebensmüde Narr würde es wagen über ihn Kaidoh Kaoru zu trampeln.
Unglücklicherweise passierte ihm dies innerhalb der nächsten Stunden noch zwei mal. Wer auch immer diese verdammten Weibsbilder so aufgehetzt hatte, der würde ihn kennen lernen. Warum musste auch immer er derjenige sein, der alles abbekam? Warum konnte nicht mal ein anderer so viel Pech haben, wie er?
Wenigstens würde er beim Tennistraining seine Ruhe haben. Aber halt, da war doch noch was, da gab es ja noch diesen blöden Affen aus der Parallelklasse, der ebenfalls im Tennisclub ist. Genervt stieß Kaidoh zischend die Luft aus und ging zurück in seine Klasse.
Nach der letzten Stunde packte er wie immer seine Sachen zusammen und ging runter zum Tennisclub. Leider war er nicht der Erste, der ankam.Dieser blöde Affe, war bereits da. Zum Glück bemerkte er ihn nicht und so konnte Kaidoh sich in Ruhe umziehen. Er hatte keine Lust sich wiedersein dummes „Baka Mamushi" anzuhören. Er hasste es als Schlange bezeichnet zu werden.
Was konnte er schon dafür, dass er so komisch atmete? Nichts. Auch der Name für seinen Buggy Whip Shot war nur zufällig entstanden. Dieser Blödmann ging ihm nur auf die Nerven. Entnervt verließ Kaidoh den Umkleideraum und trat hinaus.
Wieder drang dieses furchtbare Kreischen an sein Ohr. Abrupt drehte er den Kopf in die Richtung, aus der das Schreien kam und stöhnte auf. Das konnte doch nicht wahr sein, da standen doch tatsächlich etliche Mädchen am Gitter zum Tennisplatz und schrieen wie verrückt.
Er kam sich vor, als wäre er im falschen Film gelandet. Mit einem abwertenden Blick auf den kreischenden Haufen, betrat er den Tenniscourt und erstarrte. Was zum Teufel hatte dieser Kerl hier zu suchen?
Wie hypnotisiert starrte Kaidoh zu Atobe hinüber, der gerade mit Ryuzaki-sensei sprach. Er konnte absolut nicht glauben, was er da sah. Dies konnte nur eine optische Täuschung sein. Warum sonst taten die anderen so, als sei nichts geschehen. Sie benahmen sich wie immer und schienen Atobe gar nicht zu registrieren.
Zu allem Überfluss begann nun auch das Training unter Anleitung von Inui. Wie auch die letzten Male sollten sie Runden laufen und wie auch die letzten Male, wurde dieses Mal die Schwierigkeitsstufe erhöht. Sie sollten in alleine nur 50 Sekunden einmal um den Tenniscourt laufen.
Wohlwollend betrachtete Inui die neueste Ausgabe seines Inui Juice. Er hatte ihn wieder einmal verbessert. Inui war ziemlich stolz auf sich, dass er es mal wieder hinbekommen hatte. Da er nun jedoch wieder ein Stammspieler war, musste er ebenfalls die Runden mitlaufen.
Das Zeitnehmen überließ er Ryuzaki-sensei. Er war schon gespannt, wie sich der Käpten von Hyotei so hielt. Gerne wollte er seinen neuesten Juice an ihm ausprobieren, da bestand nämlich keine Gefahr für das Seigaku Team. Die ersten Runden waren wie immer, jeder strengte sich noch nicht allzu sehr an, doch ab der fünften wurde es interessant.
Wie nicht anders zu erwarten, fielen die ersten Neuzugängler zurück und ab der 10. selbst die anderen Spieler. Im Kopf rechnete Inui die Chance aus, dass Atobe es bis zur letzten Trude schaffte mitzuhalten. Die Chancen betrugen genau 50 zu 50. Das gefiel Inui nicht. Er mochte es nicht, wenn ein Gegner nicht berechenbar war.
Tatsächlich hielt der Hyotei Käptn bis zur letzten Runde mit. Das würde er sich nachher notieren müssen. Allerdings hatten sie Seigakus einen Vorteil, sie wussten, was auf den warten würde, der als letzter am Ziel ankommen würde. Sofort ging auch das Gedrängel los. Schien als wollte keiner sein neuestes Gebräu testen zu wollen. Banausen.
Inui selbst lief normal weiter, noch, denn immer noch lief hinter ihm Atobe, der nicht wirklich verstand, warum die anderen sich plötzlich so beeilten. Von vorne hörte man plötzlich lautes Geschrei, welches Inui als das von Taka-san identifizierte. Irgendein Idiot hatte ihm wohl wieder einen Tennisschläger in die Hand gedrückt.
Echizen konnte es nicht gewesen sein, denn der fehlte heute, warum auch immer. Noch immer lief Atobe hinter Inui und dort würde er sicherlich auch bleiben. Prüfend sah Inui auf seine Uhr. Sie lagen gut in der Zeit, sie würden es rechtzeitig schaffen. Er musste nur darauf achten nicht von Atobe überholt zu werden.
Die letzten paar Meter legte Inui einen Sprint hin und trat tatsächlich als zweitletzter übers Ziel. Erschreckt stolperten ein paar Neue vor ihm weg, als er mit einem breiten, Inui Grinsen auf den Stand mit dem Inui-Juice zu. Das würde ein Spaß werden.
Er konnte regelrecht die Schadenfreude spüren, die in der Luft lag, als Atobe über die Ziellinie sprintete. Dieser verstand natürlich die Welt nicht mehr, als Inui ihm den Becher gab. „Was?", fragte er und nahm den Becher entgegen. „Du bist als Letzter angekommen, also musst du nun meinen Inui Golden Power Remix Juice trinken. Keine Sorge, er ist gut für den Körper."
Atobe bemerkte wohl die schadenfrohen und auch neugierigen Blicke, die auf ihm ruhten, denn er zögerte einen kurzen Moment. Doch dann leerte er den Becher in einem Zug. Wahrscheinlich tat er dies, um vor seinen weiblichen Fans, die immer noch kreischend am Zaun standen nicht als Feigling dazustehen.
Inui beobachtete ihn genau, hatte auch schon sein Notizbuch gezückt und notierte wie verrückt irgendetwas hinein. Schon wollte Atobe erleichtert aufatmen, als er plötzlich grün anlief. Im nächsten Moment wurde er rot, dann lief ihm der Schweiß in strömen übers Gesicht. Inui notierte all dies genau und zählte etwa 20 Sekunden, bis Atobe umkippte.
Er fiel einfach hintenrüber und blieb liegen. Keine Regung, NICHTS kam mehr von ihm. „Interessant", murmelte Inui und kritzelte weiter. Während er weiter vor sich hin murmelte, hatten sich die anderen mittlerweile näher an Atobe herangewagt. „Hey, was ist los mit dir?", fragte Momo und stupste ihn an. „Ich glaube Inui hat ihn umgebracht", sagte Eiji, er klang jedoch nicht halb so ernst, wie er hätte klingen sollen. Viel mehr konnte ein Außenstehender den Eindruck gewinnen, er würde sich darüber freuen.
„Hey, Atobe", rief Oishi „Er bewegt sich nicht, Inui, du hast ihn umgebracht", rief Eiji nun. Ob es fröhlich, oder vorwurfsvoll klang, konnte man in diesem Augenblick nicht feststellen. Inui kritzelte noch einen Moment weiter, dann klappte er sein Notizbuch zu und sagte wieder „Interessant. Er scheint einen sehr feinen Magen zu haben. In diesem Fall.." Inui ging zu dem Tisch mit den Getränken rüber und kam mit einem weiteren Becher wieder. Er ging zu Atobe rüber, kniete sich neben ihm hin und kippte ihm einen weiteren Becher Inui Juice in den Mund. „.. wird das vielleicht helfen."
Sie warteten nur einen kurzen Augenblick, dann jedoch, so schnell, dass es kaum einer mitbekam, sprang Atobe auf und rannte davon. Man hörte nur noch, wie er das Wort ´Wasser´ und ´sofort´ von sich gab, dann war er weg. Inui ging zurück zu seinem Notizbuch. „Interessant", murmelte er wieder und schrieb wieder irgendwelche Sachen auf.
„Hey Inui, was wäre passiert, wenn es nicht geklappt hätte", fragte Momo nun. Doch beim Anblick von Inuis typischen Inui Grinsen, wollte er es wohl lieber doch nicht wissen.
Ryoma Echizen war gerade dabei im Bett zu liegen und ein Buch zu lesen, als das Telefon klingelte. Er ignorierte es und las einfach weiter. Er war krank, sollte sich doch jemand anderes um dieses blöde Telefon kümmern. Allerdings ging niemand dran. Ryoma hatte wohl vergessen, dass er alleine zu Hause war.
Irgendwann hörte das Telefon auf zu klingeln und Ryoma lehnte sich entspannt zurück. Er ahnte nicht, dass er die beste aller Trainingsstunden verpasst hatte.
