Titel: Change me….

Teil: 01/02

Autor: Kuschel_Gruftie

E-Mail: Kuschel_Gruftie@yahoo.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Pairing: Seto x Mokuba (Yami x Yugi aber nur gaaaaaaaaaanz sachte angedeutet)

Rating: PG

Warnungen: -

Inhalt: Seto hat sich wegen seiner Niederlage sehr geändert. Mokuba hingegen kann mit der Veränderung nicht klarkommen und versucht mit allen Mitteln Seto wieder zu dem zu machen, was er einmal war.

Kommentar: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ^^

Disclaimer: Die Figuren von Yu-Gi-Oh gehören leider nicht mir, und ich schreibe nur aus Spaß an der Freude, mache somit also keinerlei Gewinn ^^

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Regen. Unaufhörlich schlug er mit aller Gewalt gegen die Fenster. Die Lichter verschwammen durch das kalte Nass und ließ Domino City mysteriös und unglaublich schön erscheinen. Was tust du nur, Bruder? Warum ist es bloß so wichtig für dich, der beste Duellant der Welt zu sein.

Sachte stützte er sich mit der Hand am kalten, unfreundlichen Glas ab. Sein Blick fing sich im Spiegelbild seiner Augen. War es Seto nicht aufgefallen, dass Mokuba nicht mehr länger ein kleiner Junge war, sondern langsam ein Mann wurde?

Seitdem er abermals von Yugi geschlagen worden war, hatte Seto sich sowieso verändert. Verbissen hatte er sich in Arbeit gestürzt, hatte kaum noch auf die Bitten und Wünsche seines kleinen Bruders gehört und sich fast völlig abgeschirmt.

Der jüngere Kaiba sehnte sich nach den alten Zeiten, wo Seto noch nichts von den Götterkarten wusste und sein weißer Drache alles für ihn bedeutete. Der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Die Karte, die ihre Beziehung zu einander widerspiegelte.

Seine Erinnerungen schweiften zu dem Tag, wo er Seto diese Karte eigenhändig gemalt hatte, um ihm eine Freude zumachen, da er sie nicht haben konnte. Wieso gehst du mir jetzt aus dem Weg, Seto?

Sein älterer Bruder war regelrecht verbittert geworden. Mokuba legte die Arme um sich und seufzte. Wie sehr er doch die Nähe zu seinem Bruder vermisste. Unruhig begann er durch sein Zimmer zu wandeln und blieb vor dem großen Spiegel stehen.

Wie er sich doch im Laufe der Zeit verändert hatte. Er war endlich gewachsen, natürlich war er immer noch nicht so groß wie Seto und würde es wahrscheinlich auch nie werden, aber er hatte seine Kleinkindergröße abgelegt.

Sein Gesicht hatte etwas an Reife dazubekommen und an sich, hatte sich der Knabenhafte Körper langsam aber sicher in den eines Mannes verwandelt. Außerdem hatte Mokubas Art sich zu kleiden verändert. Das schulterfreie Hemd, die eng anliegende schwarze Hohe und die Stiefel ließen ihn nicht mehr ganz so unschuldig wirken.

Kaum hatte sich sein Aussehen verändert, wurde er auch wesentlich ernster genommen. Das klingeln seines Telefons holte ihn aus den Gedanken über seine körperliche Veränderung zurück. Er ließ sich aufs Bett sinken und nahm den Hörer ab.

„Kaiba?" Fragte er aufgesetzt freundlich in den Hörer, Yugis Stimme ertönte von der anderen Seite: „Hey Mokuba, ich weiß, es ist schon ziemlich spät, aber wir sind in der Spielhalle und vielleicht hast du Lust auch vorbei zukommen?"

Mokuba hatte sich an Yugi und seine Freunde gewannt, nachdem die Einsamkeit drohte ihn total aufzufressen. Der wog die Möglichkeiten ab, wann Seto wohl heute nach Hause kommen würde und sah auf die Uhr. „Gleich 21 Uhr." Yugi gab einen bestätigenden Laut von sich. „Okay, ich denke schon, dass das gehen müsste. Ich bin in Zehn Minuten da!" Yugi verabschiedete sich und legte auf.

Vielleicht war es am besten, wenn er mal wieder etwas anderes tat, als zu hause zu sitzen und seinen nicht gerade schönen Gedanken nachzuhängen. Er schnappte sich seine Jacke, Geldbeutel und Handy und ließ sich von einem der Chauffeure in die Spielhalle in der Innenstadt kutschieren.

Um diese Uhrzeit war einiges in der beliebten Spielhölle los. Jede Menge Jugendlicher tummelten sich um die verschiedensten Spielautomaten. Nach einigem suchen fand er schließlich seine Freunde an einem Tisch sitzend und sich unterhaltend vor.

„Hallo Leute!", begrüßte Mokuba sie und setzte seine Mir-geht-es-ja-so-gut-Maske auf. Er bekam auch eine lautstarke Begrüßung zurück. Lächelnd setzte sich der junge Kaiba zu Yugi und bestellte sich erstmal eine Cola. „Wie kommt's denn, dass du mal Freigang bekommst? Und vor allem mit uns?"

Joey grinste den kleinsten der Runde breit an. Mokuba zog eine Augenbraue hoch. „Ich lebe bei meinem Bruder, Joey, nicht im Gefängnis, ich brauche keinen Freigang." Yugi klopfte Mokuba aufmunternd auf die Schulter. „Manchmal kann man aber das Gefühl haben, dass er dich einsperrt!"

Eingehend schüttelte Mokuba den Kopf. Es fällt ihm wahrscheinlich nicht mal auf, dass ich weg bin, wenn er nach Hause kommt. Schließlich wird er dann nur was Essen und sich dann mit den Worten ‚War ein harter Tag' auf sein Zimmer verziehen.

„Das kommt euch nur so vor. Er ist mit der Sache mit den Götterkarten immer noch ziemlich sauer!" [1] Yugi seufzte tief. „Er kann einfach nicht verlieren.." Mokuba winkte ab und lächelte dann. „Lass uns über was anderes reden, wie läuft es bei euch im Spielzeugladen?"

Der Weltbeste Duellant lächelte und nickte. „Gut, man kann nicht klagen." Joey klopfte seinem kleinem Freund auf die Schultern. „Es stehen ständig irgendwelche hübschen Mädels vor dem Laden rum, nur um einen Blick auf unser hübsches Yugilein zu werfen!"

Etwas verlegen begann der Gelobte daraufhin an seinem Millenniumspuzzle herum zu spielen.

Den restlichen Abend kamen sie nicht mehr auf Seto zusprechen und Mokuba spürte, wie sich seine Laune von Minute zu Minute besserte.

Er vergaß vollkommen die Zeit, bis plötzlich ein Raunen und Mädchengetuschel durch die Spielhalle ging. Seto Kaiba kam übelst gelaunt in die Spielhalle gestampft und ignorierte die Mädchen, die daraufhin zu kichern begannen, geflissen.

Als dieser dann seinen Bruder erblickte, kam er mit eiskaltem blick zu dem Tisch hinüber. Yugi und seine freunde ignorierend, packte er Mokuba wortlos am Arm und schleifte ihn Richtung Tür. „Seto, du tust mir weh, lass mich gefälligst los."

Vor der Spielhalle kamen sie zum stehen. Der Regen hatte zugenommen und benetzte die beiden Brüder. Seto drehte sich mit wütend funkelnden Augen zu seinem jüngeren Bruder um. „Hast du vielleicht bemerkt wie spät es ist?!"

Mokuba zog ein trotziges Gesicht und zuckte mit den Schultern. „Es ist gleich halb Zwei!" Mokubas Augen weiteten sich erstaunt. Halb Zwei? Aber das kann eigentlich gar nicht sein..

„Das gibt dir noch lange keinen Grund einfach aufzutauchen und mich von meinen Freunden wegzuholen!"

„Mokuba, verdammt, du bist erst Sechzehn und ich habe immer noch die volle Verantwortung für dich, wenn dir was passiert bin ich Schuld und.." Mokuba schüttelte die Hand von seinem Arm und ging Richtung Limousine.

„… und die willst doch nicht, dass ich noch mehr Arbeit am Hals habe, als ich jetzt schon habe." Seto legte ihn eine Hand auf die Schulter. „Willst du unbedingt, dass ich dir einen Babysitter suche?" Mokuba sah ihn nur kalt an. „Wieso steckst du mich nicht gleich in eine Pflegefamilie, wenn ich dir eh nur Arbeit mache!"

Damit stieg der jüngere Kaiba in die Limousine. Seto stand einen Moment sprachlos im regen. Sein Mantel war schon komplett durchgeweicht. Er wollte gerade einsteigen, als jemand ihn am Ärmel festhielt.

„Mokubas Jacke." Meinte Yugi nur und hielt sie Kaiba hin, der sie wortlos nahm. Einige zeit sahen sich die beiden schweigend an, bevor Seto in seine Limousine stieg und diese wegfuhr. Yugi fröstelte, als plötzlich jemand einen Regenschirm über ihn hielt. Mai lächelte den Kleineren freundlich an. „Ich glaube nicht, dass du ihnen dabei helfen kannst."

Yugi nickte leicht. „Ja, ich weiß, aber der Wunsch ist trotzdem da." Die schöne Frau nickte. „Lass uns zu den anderen gehen, ja?" Noch einmal glitt sein Blick in die Richtung, in die die Limousine weggefahren war. „Ja, gehen wir!"

*~*~*

Stille herrschte auf der fahrt. Mokuba war damit beschäftigt sein Spiegelbild in der Fensterscheibe tot zustarren und Seto sah schweigend auf die verregnete Straße. Wieso machte Mokuba ihm solchen Ärger? Schließlich meinte er es doch nur gut!

Kurze Zeit später kam die Limousine zum Halten und die beiden stiegen schweigend aus. Ohne ein Wort übergab Seto seinem Bruder die Jacke und zog sich dann auf sein Zimmer zurück. Oh, schön, dass wir noch mal über die Sache reden, Bruder!

Der Junge seufzte betrübt und zog sich in sein Zimmer zurück. Die viele Cola machte es ihn unmöglich zu schlafen, also entschied er sich für ein Bad. Um sich selbst zu beruhigen zündete er im ganzen Bad Kerzen an und ließ schönes heißes Wasser einlaufen. Mit einer großen menge Schaumbad versah er dann das Wasser.

Langsam schälte er sich schließlich aus seinen Kleidern und hing sie dann über einen Stuhl. Nur seinen Morgenmantel nahm er mit ins Bad. Genüsslich seufzend ließ er sich schließlich in das wohltuende Nass sinken.

Seto konnte einfach nicht schlafen. Mokubas Gesagtes machte es ihm einfach unmöglich. Er hatte immer mehr das Gefühl gehabt, dass sie sich von einander entfernten. Aber seitdem er gegen Yugi verloren hatte, kam er sich unbegabt vor.

Unbegabt in allem: Im duellieren, im managen und im Bruder sein. Er erhob sich schließlich aus seinem bett und ging zu Mokubas Zimmer. Leise klopfte er. Keine Antwort. Langsam schob er die Tür auf, aber das Zimmer war leer, allerdings flackerte Licht unter der Tür zu Mokubas Bad.

Die Kleidungsstücke seines Bruders fand er auf einem Stuhl zusammengelegt. Er war sich nicht sicher, ob er jetzt zu ihm gehen sollte, oder einfach warten sollte. Er entschied sich für Letzteres und setzte sich auf Mokubas Bett.

Plötzlich fiel ihm etwas ins Auge, neben dem Nachtischen unter dem Bett lugte etwas hervor, ein kleines schwarzes Buch. Neugierig nahm der ältere Kaiba es hoch und öffnete es. Sein Tagebuch…

Neugierig begann er in den Seiten zu blättern, als ihm ein Foto auffiel.

Wann wurde das gemacht? Er stand mit seinem Bruder an einer Schaukel, sie waren beide noch sehr jung. Ob das die Schaukel vom Waisenhaus ist? Er steckte das Bild wieder an seinen Platz und blätterte weiter, bis zu dem neusten Eintrag.

~ Seit Tagen ist es das Selbe, er kommt Heim, seht mich nicht mal richtig an und verschwindet in sei Zimmer. Morgens ist er so früh weg, dass ich ihn auch nicht zu Gesicht bekomme. Ob er mir Absichtlich aus dem Weg geht? Vielleicht mag er meine Anwesenheit nicht mehr. Immer wenn ich in die Firma komme, werde ich kalt abserviert und bekomme ihn nicht mal zu Gesicht dabei. Ich vermisse dich so, Seto! Ich habe das Gefühl, dass du immer mehr ein Fremder, statt ein vertrauter für mich bist. Dabei dachte ich immer, ich wäre deine Welt, dein Ein und Alles! Du hast dich so in dein Selbstmitleid verfangen, dass du Yugi nicht besiegen konntest, dass du jedes band, dass uns mal verbunden hast gekappt hast, so dass ich mir nicht mal sicher bin, ob noch eines übrig geblieben ist!~

„Man sollte nicht in den Sachen seines jüngeren Bruders herumschnüffeln!"

Seto sah erschrocken auf und sah seinen Bruder an, der mit einem offenen Morgenmantel bekleidet war. Sein Bruder hatte so perfekte Sicht auf den nackten Körper seines Bruders. Wie schön Mokuba doch ist.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass es dich stört, wenn ich arbeite." Mokuba band den Mantel zu und holte seinen Pyjama aus dem Schrank. „Wie denn, wenn du dich total abkapselst?" Seto wusste, dass sein kleiner Bruder immer noch sauer war. Er versuchte sich selbst mit einem Seufzen zu beruhigen.

„Kann ich das wieder gut machen?" Fragte Seto schließlich und blickte seinen Bruder fragend an. Der Andere schlüpfte gerade in den Pyjama und kam mit einem süffisantem lächeln auf seinen Bruder zu. Was macht er denn jetzt? Seto trat der Schweiß auf die Stirn, als sein Bruder ihn zurück drückte und sein knie zwischen Setos Beine schob.

„ Halbe Arbeitszeit und wieder ne menge Freizeit mit mir, ich kann dich wann immer ich will in der Firma besuchen und du schmeißt die olle Schrulle, die sich deine Sekretärin schimpft, raus!" Seto sah seinen kleinen Bruder überrascht an. „Ach und weiter nichts?" fragte er nun leicht gereizt. Das stellt er sich so einfach vor.

„Wenn dir etwas an mir liegt, dann bekommst du das auch hin!" Mokuba sah seinem Bruder warnend in die Augen. „Das hat vorher auch mal ganz gut geklappt!" Seto stieß den Jüngeren von sich. „Ja früher, jetzt ist aber nicht früher, Mokuba!"

„Ja, da hast du Recht, den Seto, den ich mal liebte [2], der scheint auch früher mal gewesen zu sein und jetzt RAUS!" Mokuba zeigte säuerlich auf die Tür. Er schmeißt mich doch ernsthaft aus seinem Zimmer!

Seto hatte sowieso die Schnauze voll und verließ mit einem lauten Türengeknalle das Zimmer. Mokuba schluchzte. Tränen stiegen ihm in die Augen und sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Wieso musste sich alles immer zum negativen Entwickeln?!

Erschöpft sank er schließlich auf seinem Bett zusammen. Ein blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits Vier durch war. Er schüttelte den Kopf. Er hatte sich geschworen nie wieder wegen seinem Bruder zu weinen. Nie mehr!

Schließlich wickelte er sich in seine Decke und versuchte zu schlafen.

*~*~*

Die Sonne kitzelte den kleinen Kaiba aus dem Schlaf. Der regen war vorbei und die Sonne schien fröhlich und vor allem aus voller Kraft. Endlich sah man dem Frühling auch an, dass es Frühling war. Gähnend sah Mokuba auf die Uhr. Gleich elf.

Er rieb sich die verschlafenen Augen und stand schließlich auf. Nach einer Katzenwäsche stand er schließlich angezogen in der Küche. Zu seiner Überraschung saß Seto am Tisch und tippte auf seinem Laptop herum, dabei trank er eine Tasse Kaffee.

„Guten Morgen," presste Mokuba schließlich hervor und schnappte sich eine Stulle, die fertig geschmiert auf dem Küchentisch standen. Seto sah von seinem Laptop auf und musterte seinen Bruder eingehend. „Morgen." Kam die knappe Antwort seinerseits.

„Was machst du noch hier?" fragte der Schwarzhaarige und setzte sich mit einer Tasse Tee an den Tisch. „Falls du dich dran erinnerst, ich wohne hier und nebenbei arbeite ich. Es ist Sonntag, daher habe ich es vor gezogen zu hause zu arbeiten, wenn es dich stört, kannst du auch gerne wo anders essen!"

Mokuba stand entnervt auf und ging schnaubend zur Tür. „Ja, es stört mich, weil du in letzter zeit unausstehlich bist!" Seto sah kalt auf. „Wenn es dich stört, dann zieh doch zu einem deiner ‚Freude'."

Mokuba sah Seto ausdruckslos an und nickte dann langsam.

„Diese Idee ist wirklich nicht schlecht. Schließlich vermissen würdest DU mich ja eh nicht, sonst würde es dir etwas daran liegen, dass es zwischen uns wieder besser läuft!" Er redet, als wären wir ein Liebespaar! „Ich bin mit dir nicht verheiratet, Mokuba!" Schnaubte Seto nun wirklich sauer.

Als Antwort bekam er nun ein Türenknallen. Seto legte genervt die Hand an die Stirn. Teenager! Allerdings rechnete er nicht damit, was er nun in Gang gesetzt hatte.

Zwei Stunden später stand Mokuba mit einem gepacktem Koffer, einer Umhängetasche und seinem Rucksack vor Yugis Spielzeugladen. Dieser kam verblüfft zu dem Jungen. „Mokuba, willst du verreisen?"

Mokuba lächelte hilflos. „Nein, ich bin von zu hause ausgezogen und wollte fragen, ob ich nicht vielleicht bei euch unterkommen könnte." Yugi warf einen blick über die Schulter, zu Yami, der gerade damit beschäftigt war, zwei Rotangelaufenen Mädchen ein Spiel zu erklären.

„Ich denke, dass geht vorübergehend klar!" Mokuba knuddelte seinen Freund glücklich. „Danke, danke, danke!"

*~*~*

Seto hatte schließlich seine Arbeiten erledigt und klopfte an Mokubas Zimmer an. Der Jüngere hatte Recht, er benahm sich in letzter Zeit ihm gegenüber furchtbar. Dabei liebte er seinen Bruder doch. Überrascht stand er schließlich in einem ziemlich Leergeräumten Zimmer. Mokuba, bitte nicht!

Ohne zu zögern rief er bei einem gewissen Muto an. „Fachgeschäft für Spiele, Yami am Apparat?" Seto atmete tief durch. „Ist Mokuba bei euch?" Der Andere schwieg einen Moment. „Selbst wenn, ich glaube nicht, dass er gerade mit dir reden will, Seto!"

„Ich will mit ihm reden und zwar sofort!" Seto ließ seine dominanteste Stimme verlauten. Yami zog am anderen ende die Augenbraue hoch. „Ich bin weder dein Angestellter noch dein Sklave, Seto, also vergiss es!" Damit legte der ehemalige Pharao auf.

Seto, nun wirklich wütend stand auf und ließ sich von seinem Chauffeur zu dem besagten Spielladen fahren. Yugi stand in der Tür, als Seto den laden betreten wollte. „Wo ist er?" Knurrte Seto , versuchte sich dann aber zusammen zu reißen.

„Oben." Meinte Yugi knapp, machte aber keine Anstalten aus dem Weg zu gehen. „Ich will mit ihm reden." Sagte der größere mit Nachdruck. „ Er aber nicht mit dir." Bekam er mit genauso viel Nachdruck entgegen geworfen.

Seto schob Yugi schließlich grob zur Seite und bahnte sich so seinen Weg, an Yami vorbei die Treppe hoch. Mokuba stand im Flur und sah seinen Bruder groß an. „Was willst du hier?"

Der Ältere griff nach seinem Arm und drückte den Jüngeren gegen die Wand. „Wie kommst du darauf einfach deine Sachen zupacken und zu gehen?"

„Du sagtest doch, dass ich gehen soll, wenn es mir nicht mehr passt!"

„Ich bin immer noch dein Vormund, junger Mann!"

Mokuba zog einen Schmollmund. „Du bist nicht mein Vater, sondern mein Bruder!"

„Das ändert nichts an der Situation!" Schnauzte Seto wütend.

„Doch, ich dachte immer, dass ich meinem Bruder etwas bedeuten würde, aber du bist schon genauso wie er!"

„Wie kannst du so etwas nur sagen." Mokuba begann sich gegen den griff zu wehren. „Guck dich doch mal an, ich dachte immer, dass ich die höchste Priorität in deinem Leben wäre und jetzt?! Nur weil du verloren hast, vernachlässigst du mich!"

Seto ließ seinen Bruder los. „Du bist in zwei stunden zu hause, Mokuba, oder du kannst dein blaues Wunder erleben!"

Damit verließ Seto den Spielladen, ohne einen Blick zurück zuwerfen.

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[1] Ich geh jetzt einfach mal frech von aus, dass Yugi die Welt gerettet hat und Seto dabei eine auf die Mütze bekommen hat *g*

[2] Seto 'nen Schlag mit dem Zaunpfahl verpass