Disclaimer: Keiner der Figuren gehört in irgendeiner Weise mir (schade eigentlich .") und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte (obwohl ich das Geld wohl gebrauchen könnte xD)

Prolog

Die Kerker waren feucht und stickig, sodass einem das Atmen schwer fiel. Das schmale, hochgelegene Fenster, lies kaum Licht in den dunklen Raum hinein und bot somit auch keine Fluchtmöglichkeit. Nicht das jemand der in diesen Kerkern eingeschlossen war, überhaupt noch die Kräfte für eine Flucht besaßen. Das ganze war nur eine Demonstration der Macht desjenigen der diese Kerker besaß.

Der feuchte Steinboden war glitschig. Vereinzelt fand man Strohhaufen, die wohl als Bett dienen sollten, doch hätte man eigentlich gleich auf dem Boden schlafen können, denn es lagen nicht mehr als ein paar Halme da, die vielleicht etwas Boden verdecken mochten, für ein halbwegs gemütliches Bett reichten sie allerdings noch lange nicht. Wenn man sie zu einem kleinen Haufen zusammenkehrte, hatte man vielleicht ein Kissen, mehr aber auch nicht. Decken fehlten ganz. Nun ja, wer gönnte seinen Gefangenen auch schon Decken?

Gegenüber der hölzernen Tür auf dem Strohbett lag eine bewusstlose junge Frau. Ihr Gesicht war blass und ihr lockiges Haar verfilzt, als hätte sie sich schon länger nicht mehr um ihr aussehen gekümmert. Unter ihren Augen hoben sich tiefe, dunkle Ringe von ihrer hellen Haut ab. Ihr Körper und ihre Kleidung waren Dreckverkrustet, wenn man überhaupt noch von Kleidung sprechen konnte. Einzelne Stofffetzen hingen über ihrem leblosen Körper, die gerade das nötigste verdecken konnten, allerdings nicht mehr die Kälte, die mit dem Wind der durch manchmal durch die schmalen Fenster gelange, abhalten konnten.

Die Brust der Frau hob und senkte sich kaum merklich, denn sie atmete kaum mehr. Doch sie lebte und das war viel wert. Und doch konnte es von Nachteil sein, denn wer wusste schon so genau was noch auf sie zukommen mochte? Vielleicht wäre sie doch lieber gestorben.

Ein leises Stöhnen entwich der Frau und sie schein tief Luft zu holen. Ihre Hand zuckte leicht. Es sollte nicht mehr lange dauern bis sie endlich erwachte. Ein weiteres Stöhnen entwich ihr, als sie sich langsam und vorsichtig auf die Seite rollte. Sie schien Schmerzen haben. Kaum merklich öffnete sie ihre Augen und schloss sie sogleich wieder. Ein Husten entrann ihrer Kehle, was auf das staubige Stroh zurückzuführen war. Geschwächt lag sie da, öffnete wieder ihre Augen. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, wo sie sich befand, doch der beißende Geruch von Urin, der in ihre empfindliche Nase drang, ließ sie sich daran erinnern.

Zitternd und benommen richtete sie sich auf. Das verschwommene Bild wurde zunehmend klarer. Langsam ließ sie ihren Blick die Umgebung erkunden. Kalte Wände, an denen Ketten angebracht waren, die sicherlich dazu dienten um sich an dem Leid anderer zu erfreuen. Behutsam tastete sich die junge Frau über den Boden, denn zum laufen war sie zu schwach. Ein entsetzter Schrei blieb ihr im Halse stecken, als sie über eine zu verwesen beginnende Leiche kroch. Ängstlich, doch ohne auch nur einen Laut von sich zu geben, tastete sie sich weiter über den glitschig, matschigen Boden zu der großen Holztür, die ihr den Weg in die geraubte Freiheit versperrte.

Erschöpft lehnte sie sich an das modernde Holz der Tür, wollte sie doch nur hier weg, raus aus diesem stickig, feuchtem Loch. Wie wollte nach Hause, dort wo sie hingehörte, zu ihren Freunden, ihrer Familie, selbst wenn dies bedeutete, zurück in den Krieg zu müssen. Selbst wenn es bedeutete, dass sie sterben würde, denn sterben würde sie in beiden Fällen. Hier oder Zuhause. Aber lieber wollte an der Seite ihrer Freunde sterben.

Wie von selbst glitt ihre Hand an ihren schmalen Hals, doch vergeblich tastete sie nach der Kette, die ihr die Heimkehr hätte ermöglichen können. Mit Entsetzen erinnerte sie sich daran, wie man ihr sie zusammen mit allen anderen Wertsachen abgenommen hatte. In dem Kopf der jungen Frau begann es zu arbeiten. Irgendwie musste sie die Kette zurückbekommen, denn wenn nicht, wäre sie für immer hier gefangen. Der Gedanke schmerzte sie und nicht zum ersten Mal verfluchte sie den Goldjungen der Zaubererwelt, ihren besten Freund, Harry James Potter. Wäre er nicht gewesen, hätte er nicht diesen Gedanken gehabt, sie beschützen zu müssen, stünde sie jetzt an seiner Seite und an der Seite Ronald Weasleys. Gemeinsam würden sie versuchen den dunklen Lord zu stürzen.

Stumme Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr mit Schmutz verdrecktes Gesicht. Sie beschimpfte sich als feige, denn wenn sie eine echte Gryffindor gewesen wäre, wenn sie mutig gewesen wäre, hätte sie die Idee sicher als idiotisch abgetan und wäre nun dort wo sie eigentlich hingehörte. Auch wenn in ihrer Welt Krieg herrschen mochte, hier war es nicht weniger gefährlich und drüben, wie sie es inzwischen nannte, wäre sie in Ehren gestorben.

Schritte waren zu hören. Schritte die die steinerne Treppe, jenseits der Tür, hinabstiegen. Nervös kroch die Frau zurück zu der Stelle an der sie erwacht war. Mit ängstlichen Augen starrte sie auf die Tür, denn wer wusste schon, wer sich geruhte sie zu besuchen? Sie war sich sicher, es konnte nichts gutes verheißen.

Sie hörte wie der Riegel zurückgeschoben wurde. Langsam drückte jemand die schwere Tür auf und ein junger Mann wurde hinein geschubst.

Die wenigen Sonnenstrahlen reflektierten sich in seinem Platinblondem Haar. Sturmgraue Augen erfassten sie, starrten sie an. Spöttisch und zugleich war noch etwas anderes in ihnen zu lesen. Erleichterung?

Ein höhnisches Grinsen erschien auf dem noch jungenhaften Gesicht des Mannes.

"Lange nicht gesehen, Hermione...!" Er sprach ihren Namen flüsternd aus, doch klang es auf diese Weise nur noch gefährlicher, noch giftiger.

Draco Lucius Malfoy stand vor ihr, die Hände im Gegensatz zu ihr hinter dem Rücken zusammengebunden, ein höhnisches Lächeln auf den Lippen. Wenn Hermione bisher dachte, es könne nicht mehr schlimmer kommen, so wurde ihr soeben das Gegenteil bewiesen.