Chapter 1

Als ich damals mit meinen Freundinnen in das Flugzeug gestiegen bin habe ich nicht daran gedacht, dass ich vielleicht nicht mehr mit zurück fliege.

Ich war immer die verrückte unter uns, die die niemals bei Jungs gelandet ist und wenn doch, war es immer nur eine Freundschaft. Dieser Urlaub in Los Angeles veränderte alles, mich, meine Freundinnen, unsere Freundschaft und die Zukunft.

Unter meinen Freundinnen gibt es so viele verschiedene Charakter, ich frage mich manchmal echt wie wir überhaupt zueinander gefunden haben. Da haben wir Tomke, oder besser gesagt Rapunzel, sie hat die längsten Haare von uns und auch den längsten Mantel. Sie ist ein Gothik, sagt sie, aber ich glaube ihr das nicht wirklich, ihr Style ist zwar der eines Gothiks, aber ihre Einstellung ist anders, als man es erwarten würde. Dann ist da noch Sandy, ich beneide sie sehr, ihre Stimme ist grandios. Das war auch noch so ein Grund, dass wir uns für diesen Trip entschieden haben. Sandy ist eine so süße, liebenswerte Person, jeder der auch nur kurz mit ihr redet hat sie sofort ins Herz geschlossen. Meiner Meinung nach verdient sie es endlich vor einem riesigen Publikum zustehen. Ihr müsst wissen, Sandy hat von uns allen das beste Gesangstalent, wahrscheinlich auch das Einzige. Sie hatte auch ziemlich viele Jungs in ihrer Umgebung, die sie mochte, aber keiner von ihnen fühlte das gleiche für sie. Das war unsere Gemeinsamkeit. Wir beide wollten unbedingt einen Freund, sie mehr als ich, ich wollte nur einen besten Freund, einem mit dem man lachen und weinen kann, einen der meine Witze und meinen Sarkasmus nicht zu ernst nimmt. Für Sandy aber war das anders. Sie wollte einen Prinzen und nach ihm hat sie die ganze Zeit, mit Scheuklappen auf, gesucht. Wir beide waren nicht die einzigen mit dem Problemthema Jungs. Nastia. Die Stillste von uns, ich würde sie als Glied in der Mitte bezeichnen. Ich habe sie fröhlich erlebt, aber auch genervt und wütend, wobei das letztere meist deutlich besser ist. Denn wenn Nastia wütend ist, spielt sie umso besser Klavier, eben mit all ihren Gefühlen. Ich weiß nicht ob das so ein Künstlerding ist oder so, aber das ist mir immer aufgefallen, wenn Nastia oder Sandy sauer war, haben sie umso besser gespielt oder gesungen. Ist das bei jedem Künstler so? Ich weiß es nicht, Ann-Cathrin wüsste die Antwort. Sie ist die Schlaue unter uns. Na ja eigentlich ist sie nicht schlau, sie ist genau wie ich einmal sitzen geblieben, aber egal was sie sagt, bei ihr klingt es immer schlau. Dank ihr finde ich immer die beste Musik. Sie zeigt sie mir immer und danach hör ich die Songs und Bands rauf und runter. Ich war immer ein bisschen besessen von allem. Nicht so schlimm wie Vicky. Ich dachte immer wir wären beste Freunde. Aber als sie anfing Mangas, Animes und allgemein Japan cool zu finden, haben wir uns auseinander gelebt. Ich dachte dieses letzte große Ding würde uns für immer zusammen schweißen. Ein Urlaub mit meinen Mädels in Los Angeles. Sandys Gesangskarriere ankurbeln und einfach nur Spaß haben. Dass sich so viel daraus entwickeln würde hätte ich niemals gedacht, aber bereuen tue ich nichts.