Zum Rechtlichen: Eragon und alle dazu gehörenden Marken, Ideen und Namen gehören nicht mehr und erhebe keine Ansprüche darauf. Ich schreiben die Geschichte nur zu meinem Vergnügen und verdiene kein Geld damit.

Die Geschichte setzt zeitlich nach dem 2. Band an, richtete sich aber nicht nach den Ereignissen (durchaus aber nach den Erkenntnissen) des 3. Bandes.


Ein falsches Wort...

Mit einem lauten Krachen prallte Saphira gegen die Felswand. Die Erschütterung war so heftig, dass Eragon kurze Zeit die Übelkeit packte und er sich am Hals seines Drachen festhalten musste. Nur mit Mühe konnte er das Schwert in der Hand behalten, während die blaue Drachendame die Krallen in die Felswand schlug, um den Absturz ein wenig zu verlangsamen. Hektisch schlug sie mit den Flügeln und versuchte sich wieder in die Luft zu erheben. Mehrere Pfeile schossen nur knapp an ihrer Flanke vorbei – einer streifte ihren Flügel und hinterließ eine schmerzhafte Verbrennung. Doch Saphira war es inzwischen gewohnt, Schmerzen in solchen Moment zu unterdrücken. Unter den beiden drängten immer mehr Krieger in das enge Tal und zwei Fronten prallten wie Wellen von einander entgegen tosendem Wasser aufeinander. Im Grunde war es eine gute Idee gewesen. Sie hatten ihre Gegner mit einem geschickten Täuschungsmanöver in diese Schlucht gelockt und sowohl auf den Boden als auch an den Hängen gelauert, ihre Bogenschützen platziert und schließlich aus dem Hinterhalt angegriffen. Allerdings hatte sich dieser Plan als völliger Fehlschlag erwiesen. Die feindlichen Truppen waren zahlreicher, als die Erwartungen und die Berichte der Späher hätten vermuten lassen. Sie passten sich schnell der Taktik der Angreifer an, verteilten sich ebenfalls über die Bergwände und kämpften, als hätten sie nie im Leben etwas anderes gemacht. Selbst mit Pfeilen gespickt gaben sie kein Zeichen von Schmerz und Erschöpfung von sich. Es war frustrierend. Zum allem Überfluss war das feindliche Heer mit Magiern regelrecht durchsetzt, ganz zu schweigen von den vielen äußerst talentierten Bogenschützen, die Saphira das Leben schwer machten.
Wenn das so weiter geht, halten wir das keine halbe Stunde mehr durch, beschwerte sich Saphira.
Sie stieß sich von der Felswand ab, vollführte in der Luft eine Drehung und stürzte dann im Steilflug nach unten auf die Soldaten zu, um sie in einer Feuerwand einzuhüllen. Keiner der Männer rührte auch nur einen Muskel, während sie verbrannten.
Ich habe da eine Idee..., setzt Eragon an und wehrte mit einem Schutzzauber einen weiteren Pfeilhagel ab.
Ich mag es nicht, wenn du das so sagst, entgegnete Saphira unbehaglich, legte eine scharfe Wendung hin und setzte weitere Soldaten in Brand.
Dann stieg sie im Steilflug so weit nach oben, dass die Geschosse der Feinde sie nicht mehr erreichen konnten, und begann über dem Schlachtfeld zu kreisen.
Es ist auch keine besonders gute Idee, befürchte ich. Es ist riskant, wird mich viel Kraft kosten und meine größte Sorge ist, dass ich nicht weiß, ob ich es richtig machen werde.
Saphira gab ein unsicheres Knurren von sich.
Wir haben gar keine Wahl, stellte sie nervös fest.
Eragon konnte spüren, dass sich alles in ihr dagegen sträubte. Genauso wie er kam sie zu der Ansicht, dass es riskant und der Ausgang ungewiss war. Trotzdem wusste auch sie, dass sie im Grunde keine andere Alternative hatten, wenn sie an diesem Tag nicht alle sterben wollten.
Wie es auch ausgeht, damit schreiben wir Magiegeschichte, fügte sie hinzu, konnte sich aber mit dieser Erkenntnis nicht wirklich abfinden.
Das bringt uns viel, wenn wir tot sind, entgegnete Eragon verbissen.
Saphira gab noch ein Knurren von sich peitschte nervös mit dem Schwanz durch die Luft. Eragon seufzte leise, holte noch mal tief Luft und schloss die Augen, um sich konzentrieren zu können. Er ließ sich mehrere Minuten Zeit, um den Zauber gut durchdenken zu können. Dann öffnete er die Augen wieder, klammerte sich an Saphira und sprach die Worte aus. Er spürte, wie die Energie in ihm aufstieg. Es war eine gewaltige Kraftmenge, wie er sie vorher noch nie benutzt hatte und sie würde seine und Saphiras Reserven fast bis zur Erschöpfung verschlingen, vielleicht darüber hinaus. Das gesamte Schlachtfeld wurde in den Schein von seichtem, blauem Licht gehüllt.
Erschrocken riss Eragon die Augen auf, während der Strom der Magie aus seinem Körper entwich. Irgendwas stimmte hier nicht. Das fühlte sich falsch an. So hatte das nicht ablaufen sollen und schnell wurde ihm klar, dass genau das passiert war, wovor er sich gefürchtet hatte: Er hatte die falschen Worte benutzt. Das war wohl die gerechte Strafe dafür, dass er wieder einmal die Grenzen seiner Fähigkeiten und seines Wissens um die alte Sprache verletzt hatte. Ein kräftiger Schlag traf ihn, die Welt um ihn herum begann sich zu drehen. Dann wurde es dunkel.