Anmerkung: Hi Leute! Herzlich willkommen zu meinem Projekt :) Das hier ist die erste Story, die ich veröffentliche, also seit nicht böse, wenn es noch nicht so optimal läuft. Ich habe schon ein paar Kapitel vorgeschrieben, die ich euch gern zeigen werde, wenn meine Geschichte Anhang findet. Keine Angst, am Anfang scheint alles etwas eintönig zu sein, aber das ändert sich recht schell ;) Auch bitte nicht verwirrt sein durch die ganzen Fandoms, das hat schon seinen Sinn...denke ich :D Weitere Erklärungen folgen noch, das ist ja erst der Anfang. Viel Spaß!

~Der Beginn~

Ich hatte noch nie einen besonders festen Schlaf. Vor allem nicht mehr seit dem meine Familie beschlossen hatte mich zu quälen. Tag ein Tag aus musste ich für sie den Sklaven spielen, ohne auch nur ein Wort des Dankes zu hören. Ich fühlte mich einfach nur noch mies in meiner Haut. Das spiegelte sich auch in meinen Träumen wieder und beeinflusste meine Schlafgewohnheiten. Ich machte mir immer unheimlich viele Gedanken über meine Familie und ich setzte mich unter Druck um meinen Eltern zu gefallen. Doch egal was ich tat, es funktionierte nicht, so hart ich es auch versuchte. So war es also nicht verwunderlich, das ich mich meistens in der Nacht mit furchtbaren Träumen herumärgerte, die durch die Angst eines erneuten Misserfolges ausgelöst wurden. So verging ein Tag nach dem anderen und ich wurde immer blasser und schwächer. Irgendwann fing ich mir an die Frage zu stellen, ob ich überhaupt in diese Welt hinein gehörte. Hätte ich diesen Gedanken nur weitergeführt...

Die Nacht war kalt und der Himmel verhangen, sodass der Mond nicht bis zu meinem Zimmerfenster scheinen konnte. Ich träumte gerade von Schildkröten, als mein Unterbewusstsein von einem Geräusch geweckt wurde, das erst einen Knallen und dann einem Rattern ähnlich war. Es war nur sehr leise, doch wie gesagt, ich hatte einen leichten Schlaf. Als ich vorsichtig meine Augen öffnete, erblickte ich ein knallblaues Objekt, das in meiner Zimmerecke stand. Ich konnte mir keinen Reim drauf machen was das hätte sein können, obwohl ich in der Dunkelheit nichts anderes zu sehen bekam. Es war keine Angst die mich überfiel, sondern überraschender weise nur pure Neugier, als ich aus dem Bett stieg und mich diesem Ding näherte, das mich wie magisch in den Bann zog. Je näher ich es kam, desto deutlicher konnte ich es sehen. Mein Zimmer war zwar nicht sehr groß, doch der Weg bis zu dem Neuankömmling schien ewig lang zu sein. Als ich fast direkt davor stand erkannte ich die Schrift "Police Box" auf dem blauen Objekt. Augenblicklich erinnerte mich dieses Ding an etwas, was ich bereits einmal im Fernsehen gesehen hatte. Aber, das konnte doch gar nicht sein!

Genau in diesem Moment sprang die Tür der blauen Telefonzelle auf und ein Mann stand vor mir, der von hinten von einer seltsamen Lichtquelle angestrahlt wurde.

"Doktor Who?!" Ich konnte nicht anders als diesen dämlichen Satz auszusprechen. Wenn das ein Streich gewesen wäre hätte man mich voll geleimt. Aber wie auch sonst konnte ein fiktiver Charakter in das Zimmer eines Teenagers geraten? Und wieso überhaupt mein Zimmer?!

Der Mann lächelte kokett. Er hatte etwas unordentliche Haare und trug ein Sakko mit einer roten Fliege.

"Der elfte um genau zu sein. Ich sehe, du hast mich schon erwartet?"

Das hatte ich natürlich nicht. Eigentlich wartete ich auf die versteckten Kameras, die jeden Moment zum Vorschein hätten kommen müssen.

"Warten? Worauf?"

"Auf die Reise in deine Realität natürlich! Na komm, wir sind spät dran."

Ohne, das ich auch nur ein Wort hätte sagen können, wurde ich in die Tardis geschliffen, die Zeitmaschine des Timelords. Jetzt wurde mir erst richtig übel. Was für ein schlechter Scherz. Ich versuchte, die Scharade, etwas anderes konnte es nicht sein, mit Argumenten zu beenden.

"Sehr witzig Mister, doch wie ich weiß können sie nur durch die Zeit reisen und nicht zwischen Realitäten." Endlich schienen sich die Stunden vor dem Fernseher bezahlt zu machen.

Der Doktor grinste abermals, als er sich an der Hauptkonsole der Tardis zu schaffen machte.

"Dann bist du eben schlecht informiert. Die Zeiten haben sich geändert", teilte er mir auf geschäftliche Art und Weise mit. Konzentriert drückte er einige Knöpfe in den verschiedensten Farben und legte einen Hebel um, worauf der Boden unter meinen Füßen gefährlich ratterte. Die ganze Maschine schien zu schnaufen und weißer Rauch war hier und da zu sehen. Die Tardis hatte offenbar große Mühe zwischen Realitäten zu reisen, was mich nicht wunderte, wurde sie dafür nicht gebaut. Der Doktor jedoch ließ sich nichts anmerken, wenn einer die Maschine kannte, dann er. Das die Tardis aber auch einen eigenen Willen hatte, schien er vergessen zu haben. Die Fahrt wurde so turbolent, das wir Gefahr liefen durchgeschüttelt zu werden wie Cocktails. Ich hielt mich an allen fest, was einigermaßen stabil wirkte. Genau in diesem Moment vergaß ich alles um mich herum. Sorgen, Ängste, meine Familie. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren und wann ich endlich aus diesem seltsamen Traum erwachen würde. Eine Reise zu meiner wahren Realität? Das war echt zu schön um wahr zu sein. Ich hatte wirklich keine Ahnung was der Doktor damit gemeint hatte, doch wenn das, was ich zu erwarten hatte auch nur teilweise dem ähnelte, was ich mir schon seit langer Zeit so sehnlichst gewünscht hatte, dann war ich wohl im Inbegriff das glücklichste Mädchen der Welt zu werden. Also der anderen Welt, oder doch der alten? Die ganze Angelegenheit verwirrte mich doch sehr.

Der Blick des Doktors traf mich erwartungsvoll, als die Maschine mit einem großen Knall zum stehen kam.

"Wir sind da", verkündete er mit vor Aufregung bebender Stimme. Mittlerweile fragte ich mich, wer von uns beiden eigentlich angespannter war. Gerade als ich dem Doktor antworten wollte, verlor ich den Boden unter den Füßen und knallte in ganzer Länge auf einen durchgetretenen Teppich. Auf Schlag ( was für ein Wortspiel ) wurde mir bewusst, das ich nicht mehr in der Tardis war. Das lag unter anderen an den scharzen Paar Lackschuhe des Mannes, der direkt vor mir in einem Sessel saß, eine aufgeschlagene Zeitung vor der Nase. So ruhig wie er mit übereinander geschlagenen Beinen da saß, war es ihm wohl völlig egal, das gerade aus heiterem Himmel ein Mädchen vor seinen Füßen auf den Boden geknallt ist. Wenn das meine wahre Welt war, dann gute Nacht.

Ein lautes Rascheln durschnitt den Raum, als der Mann seine Zeitung ein kleines Stück nach unten nahm um mich über den Rand blickend zu beobachten.

Ich lag noch immer wie tot auf dem Boden, gar so als hätte ich Angst mich zu bewegen. Meine Starre löste sich erst, als ich das Paar strahlend grün-blauer Augen und die schwarzen Locken sah die unordentlich das blasse Gesicht des Mannes umrahmten. Ich kannte diesen Mann, ja das tat ich. Nur leider konnte er nur genau so unecht sein wie Doktor Who. Jemand musste mir einen Streich gespielt haben oder ich träumte noch immer, das waren die einzigen Erklärungen die ich dafür fand. Wie um alles in der Welt konnte ich auch sonst in die Tardis geschliffen und in der 221b Baker Street wieder ausgespuckt werden? Hatte das etwa zu bedeuten, das ich selbst gar nicht wirklich existierte und deshalb in eine fiktive Welt gezogen wurde?

"Habe ich dir nicht gesagt, dass du ins Bett gehen sollst?"

Die schleppende Stimme des Mannes vor mir riss mich unsanft aus meinen Gedanken. Wie von einer unsichtbaren Macht gezogen richtete ich mich mit wackligen Beinen auf. Geistesgegenwärtig klopfte ich mir den Staub von meinen Sachen, als ich bemerkte, dass es gar nicht MEINE Sachen waren, die ich da am Leibe trug. Anstelle meines verschlissenen Nachthemdes trug ich einen Pyjama, bestehend aus einem dunklen Shirt mit einer kleinen Schleife am Ausschnitt und einer bequemen Hose. Die Art, wie dieser Mann mich musterte verursachte mit eine Gänsehaut. Es schien mir, als würde er mich genau durchschauen können und wissen, dass ich eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte warum ich in seiner Wohnung stand. Und daher, das ich wusste wen ich da theoretisch vor mir hatte, hatte ich auch keine Zweifel darüber, dass dieser Mann mich einwandfrei durchleuchten konnte. Obwohl alles vollkommen fremd und eigenartig schien, kam mir dieser Ort überraschender Weise bekannt vor, wenn nicht sogar vertraut. Auch die Sachen, die ich trug hatte ich vorher schon einmal gesehen. Ein verrückter Gedanke drängelte sich mir auf. Könnte es möglich sein...

"Hey! Was ist denn jetzt!"

Die barsche Stimme der Mannes riss mich schon wieder aus meiner Gedankenwelt. Er stand jetzt mit den Händen in die Hüften gestemmt vor mir und blickte von oben böse auf mich herab. In aller Schnelle entschloss ich erst einmal so zu tun als wäre alles in Ordnung, so lag bis ich vollends herausgefunden hatte was um mich herum und vor allem mit MIR geschah.

"Oh, äh ja klar", stotterte ich wenig eloquent.

Natürlich wusste ich überhaupt nicht wo mein Zimmer war. Und das zu verstecken gestaltete sich mehr als schwierig. Zu erst landete ich im Badezimmer, wo ich darauf hin peinlich berührt so tat als würde ich auf die Toilette gehen. Als nächstes riss ich enthusiastisch die Tür zur Besenkammer auf, worauf ich voller Ungeduld in mein richtiges Zimmer geschoben wurde. Bevor ich die Tür hinter mir schoss, hörte ich den Schwarzhaarigen rufen:

"Du lässt dich morgen lieber von John untersuchen!"

John also. Klar, das untermauerte perfekt meine Vermutung in wessen Haushalt ich mich befand. Obwohl das doch gar nicht möglich war!

Schwer atmend blickte ich mich in meinem Zimmer um. Es war nicht allzu groß, an der einen Wand stand in den Raum reinragend ein einfaches Bett mit Holzpfosten und an den anderen Seiten standen Bücherregale, ein Schreibtisch auf dem ein schwarzer LapTop stand und ein großer Kleiderschrank. Für mich stand fest, was ich als erstes zu tun hatte. Zu erst dachte ich an eine Schultasche, denn ich war mir sicher, dass darin Hefte mit meinem Namen drauf sein mussten. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich tatsächlich fündig. Unter dem Bett lag eine schwarze Umhängetasche mit Schulmaterialien. Mit zittrigen Händen öffnete ich sie und fuhr mit einer Hand hinein und zog wahrhaftig ein Heft heraus. Und darauf stand mein Name in schöner Schrift:

Eliza Holmes

Meine schlimmsten Befürchtungen wurden auf einen Schlag wahr. Ich befand mich in meiner eigenen Geschichte, die ich vor einiger Zeit geschrieben hatte, als es mir schlecht ging. Ein aus Deutschland ausgewandertes Mädchen wird in London in einen Mordfall verstrickt und landet in die den Händen von Sherlock Holmes und Dr. John Watson, die sie kurz darauf bei sich aufnehmen. Eine dumme, unlogische Geschichte und DIE sollte meine Realität sein?

Mir verschwamm alles vor den Augen, als mich eine Welle der Übelkeit traf. Ich wollte nur noch weg von hier, raus aus dieser kranken Welt, die Augen öffnen und wieder in meinen alten Bett liegen.

Wie ein gehetztes Tier rannte ich so wie ich war zur Tür hinaus, untermalt von der Geigenmusik, die genau in diesem Moment aus dem Wohnzimmer drang, als ich zur Flucht ansetzte. Mühelos schaffte ich es ohne Aufsehen zu erregen in den Hausflur, worauf ich taumelnd die Treppe herunter lief und die Haustür aufriss. Mir verschlug es fast den Atem, als die kalte Nachtluft in das warme Haus strömte wie giftiges Gas. Ich konnte nichts mehr um mich herum wahrnehmen, nicht mehr als Schatten, die um meinen Kopf herum tanzten. Ich wollte nur noch aufwachen aus diesem Alptraum.

Mein Weg führte mich hinaus auf die Straße, wo ich einfach stehen blieb wie eine Puppe. Eine orientierunglose und verzweifelte Puppe. Autos kamen angefahren und blieben wütend hupend stehen, während ich mir absolut nicht im klaren darüber war was ich gerade tat. Panik und Verzweiflung bildeten eine Gemisch, das absolut tödlich war. Ich wollte meinen Verstand nicht aufgeben, ich wusste, dass es nicht da sein konnte und doch spielte es sich vor meinen Augen ab wie ein grauer, elendiger Film. Die Welt, in der ich mich befand, war von Grund auf nicht schlecht. Nur war sie nicht für die Realität gemacht. Da wo ich herkam schauten sich Leute DAS ALLES in Form einer Serie im Fernsehen an, genau so wie Doktor Who. Ich kannte all diese Serien nur zu gut, war ich doch selbst Fan von ihnen. War ich jetzt auch etwa ein fiktiver Charakter? Ich wusste wer diese Eliza war, wie sie dachte, wie sie handelte. Schließlich war sie meine eigene Figur, die ich mir früher einmal ausgedacht hatte. Doch sollte ich sie wirklich verkörpern?

Was sollte mit meiner alten Welt geschehen, mit meinen Eltern? Ob sie überhaupt bemerkten, dass ich nicht mehr da war? War es Fluch oder Segen jetzt hier zu sein?

Tränenüberströmt stand ich auf der Straße und schluchzte, ohne die Nässe auf meinen Wangen zu spüren. Betäubt von meinen eigenen Gefühlen sah ich dieser neuen Realität entgegen, die eigentlich keine war. Ich hatte Angst davor in etwas geraten zu sein, was sich nicht steuern ließ.