Disclaimer:

Alle Figuren und die Orte, die aus den Harry Potter Bände entlehnt sind, gehören nicht mir und ich werde nichts verwenden um daraus Profit zu schlagen. Mir gehören selbstkreierte Orte und Personen. Dieser Disclaimer gilt für dieses und alle folgenden Kapitel gleichermaßen.

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Der Bach gluckste leise vor sich hin und zog dann mit nicht zu trübender Fröhlichkeit von dannen. Die Bäume schimmerten graugrün im ersten Vollmondlicht und es war still geworden

Durch das Unterholz strich auf leisen Pfoten der Wolf. Sein dunkles Fell wirkte im spärlichen Licht, das durch das Blätterdach fiel, struppig. Nahezu geräuschlos strich er durch das Gebüsch, hob kurz die Schnauze und schritt dann gelassen ans Ufer des Bachs. Er trank langsam und genüsslich, schnaubte zufrieden und legte sich hin, den großen Kopf auf die Pfoten. Am anderen Ufer stand, in sicherer Entfernung, ein Kranich auf seinem dünnen Bein im Wasser. Die letzten Stunden des Abends zogen vorüber. Der Kranich hatte einen Fisch ergattert und im wilden Überlebenskampf spritzte Wasser herüber auf das Fell des Wolfs. Missmutig hob er den Kopf und ließ ein feines Knurren erklingen. Dann döste er weiter.

Als die Nacht herein brach und die Blätter ihre satte, grüne Farbe verloren raffte er sich wieder auf. Er musste etwas essen. Seine letzte Mahlzeit war bereits einige Tage her. Auf leisen Pfoten trabte er durch das Unterholz, aus dem er gekommen war. Es war nicht vollständig dunkel geworden, ein großer, voller Mond erhellte den Wald.

Ein unbekannter Geruch stieg ihm in die feine Nase. Er hob die Schnauze, sog die Luft ein und begann zu knurren. Etwas Fremdes war im Wald, etwas, das nach Kampf und Wut roch. Er zog die Lefzen hoch und knurrte lauter. Der Geruch wurde stärker, die Bedrohung kam näher. Langsam wich er Schritt für Schritt zurück, knurrte ängstlich. Dann sah er ihn. Auf einem nahen Hügel im Mondlicht stand ein Wolf, ein Wolf wie er. Nur dass dieser größer war, graues, fast silbriges Fell hatte und Zähne, die zum Morden geschaffen waren. Sofort erkannte er die Gefahr in der er sich befand. Er zog den Schwanz ein, beim Anblick des gefletschten Gebiss seines Gegenübers. Da stand kein gewöhnlicher Wolf vor ihm, dieses Tier war ungewöhnlich groß, ungewöhnlich aggressiv, ungewöhnlich stark.

Mit zwei Sätzen war der Große bei ihm. Sie umkreisten sich, die Zähne gefletscht, die Nackenhaare gesträubt. Die Augen des Wolfs blitzten auf und eine nicht wölfische Wut funkelte darin. Dann ein Sprung. Der Große war über ihm, knurrte. Jeder Widerstand brach in ihm, er legte sich auf den Rücken, entblößte den Hals und jaulte. Zwei, drei Sekunden, dann berührten dolchartige Zähne seine Kehle. Aber es folgte nicht der Biss, der das Genick brechen sollte, sondern ein sanfter, bestimmter Druck. Gerade so viel Schmerz um die zukünftige Rollenverteilung deutlich zu machen. Über ihm stand der neue Anführer. Der Große trat bei Seite und riss den Kopf in die Höhe. Ein langes durchdringendes Heulen folgte, es klang einsam wie der Mond selbst. Der Wolf rief zur Jagd, auf alles was lebte, weit ab von jeder Zivilisation. Dann raschelten die Büsche und zwei weitere Wölfe traten auf die Lichtung. Sie hoben die Schnauzen in den Himmel und fielen ein in den einsamen Singsang des großen Wolfs. Dann zog das Pack durch den Wald, auf der Suche nach einem Opfer. Voran der mächtige Graue und hinter ihm drei, die ihm in die Nacht folgten.

Aus der Ferne hatte ein großer schwarzer Hund das Treiben verfolgt. Regungslos hatte er in einer Mulde verharrt und das Schauspiel betrachtet. Jetzt reckte er die Glieder und folgte der Fährte des Rudels in den Wald hinein.