Disclaimer:
Das Harry Potter Universum gehört mir genauso wenig, wie diese Geschichte, die
ich online stelle, da die Autorin über keinen eigenen Account auf
verfügt.
Weder ich
noch die Autorin verdienen Geld mit dieser Geschichte.
Anmerkung: Geschrieben wurde sie gestern Abend von einer Bekannten meinerseits, zufällig entstanden wie so viele Geschichten zufällig entstehen. Reviews werden gern gesehen und ich leite sie natürlich weiter.
Ein Leben im Schmerz
Er hatte
mich mitgenommen. Ich wusste, was passieren würde. Eine andere Möglichkeit gab
es nicht...
Seine
Berührungen taten mir weh, was vermutlich seine Absicht war. Unsanft wurde ich
in eine Ecke geworfen. Seine Blicke brannten sich förmlich in meine Haut,
während er seinen Zauberstab hervor nahm.
Er musste
nichts sagen. Ich wusste, was er dachte und was gleich passieren würde.
Plötzlich
spürte ich fast unerträgliche Schmerzen. Es fühlte sich an, als würden meine
Knochen zerbrechen und sich neu anordnen. Ich musste wohl schreien. Anders
waren die Schmerzen nicht zu ertragen, auch wenn ich mich selbst nicht hören
konnte, weil ich zu sehr abgelenkt war.
So
plötzlich wie die Schmerzen angefangen hatten, endeten sie auch wieder. Ich
konnte kurz in sein Gesicht sehen. Sein schlangenähnliches Gesicht mit seinen
undurchdringlichen Augen war auf mich gerichtet. Ich konnte sein Lächeln sehen.
Es bereitete ihm Spaß mich am Boden zu sehen. Wie ich mich vor Schmerzen
schreiend im Dreck winde.
Ich
wusste, dass es noch lange nicht vorbei war. Es war erst der Anfang. Ich hatte
zugelassen, dass die Prophezeiung zerstört wurde und den kleinen Sonnenkäfer
entwischen lassen. Und nun musste ich wohl die Strafe ertragen. Nicht einmal
ein kleines Lob, weil ich meinen Cousin aus dem Weg geräumt habe. Er wäre kein
größeres Problem für ihn gewesen, trotzdem... Ich habe das zu Ende gerbacht,
woran Regulus vor Jahren schon gescheitert war.
Ich
schrie erneut auf. Dieses unbeschreibliche Gefühl. Die Illusion, dass man jeden
Moment sterben könnte, obwohl es unmöglich ist durch diesen Fluch zu sterben.
Es war eine einfache Einbildung. Die Schmerzen existierten nicht wirklich. Sie
wurden einfach nur vom Gehirn aus produziert und doch wirkte alles so echt. Die
Knochen, die sich anfühlten, als würden sie brechen. Das Blut, dass anfing zu
kochen. Das Gefühl, dass die Haut verbrannte. Alles nur eine sehr realistische
Einbildung, die jemanden in den Wahnsinn treiben konnte.
Ich spürte,
wie mir schwarz vor Augen wurde und meine Sinne nachließen. Der Schmerz hörte
auf und machte Platz für ein kaltes Lachen, das von den Wänden widerhallte.
Ich
wollte mich nicht mehr bewegen. Ich wollte einfach nur hier liegen bleiben. Die
Augen geschlossen und darauf konzentriert nicht ohnmächtig zu werden.
"Steh auf und sieh mir in die Augen!"
Seine
zischende Stimme hallte genau wie sein Lachen von den Wänden verstärkt auf mich
herab.
Mühsam
versuchte ich mich aufzurappeln. Meine Beine wollten mich nicht alleine tragen.
Ich stütze mich an der Wand ab und lehnte mich dagegen. Mein Blick traf seinen.
Die Zeit schien für einen kurzen Moment still zu stehen.
"Gibst du zu, dass du unfähig bist?"
Ich erwiderte nichts. Im Inneren machte ich mir noch immer vor, dass ich seine treuste und beste Anhängerin war. Doch ob es wirklich so war wusste nur er.
"Willst es dir wohl nicht eingestehen, dass du nichts wert bist, was?!"
Noch
immer sah ich in seine Augen und schwieg.
Er hatte
recht. Ich war zu stolz. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich versagt
hatte. Gegen ein Kind verloren hatte. Mit einer letzten Bewegung seines
Zauberstabs, sank ich wieder auf die Knie.
"Wenn du nicht mehr so trotzig bist, kannst du gerne wieder zu mir kommen. Vorher trittst du mir besser nicht unter die Augen!"
Ich
spürte seine Wut und wunderte mich, warum er nachgab.
Warum er
mir nicht noch weitere Flüche auf den Hals jagte, solange, bis ich aus
Verzweiflung sagte, dass ich unfähig war.
Seine
Schritte wurden immer leise, während ich noch immer auf Knien und gegen die
Wand gelehnt auf dem dreckigen Boden saß. Das war also aus mir geworden...
Damals noch stark und selbstbewusst und heute... ein jämmerliches Etwas, dass
sich stark fühlt, wenn es das Leben anderer zerstören kann.
Es hatte alles so schön angefangen. Ich war eine Black. Schön, unberechenbar und überall begehrt. Nichts änderte sich daran als meine Schwestern geboren wurden oder als ich nach Hogwarts kam. Nirgendwo hatte ich Konkurrenz. Der erste Schlag in meinem Leben war wohl, als ich vor die vollendete Tatsache gestellt wurde, dass sie ich eine Lestrange werden sollte. Nicht, dass ich Rodolphus nicht schätzen würde. Er ist ein aufmerksamer Ehemann, doch die Liebe beruht wohl nicht auf Gegenseitigkeit. Kurz darauf wurde ich eine von seinen Anhängern. Der Lord gab mir alles. Ein gewisses Machtgefühl, Aufmerksamkeit und das Recht meine dunkle Seite völlig auszuleben.
Als
Andromeda sich schließlich von uns abwandte, war es ein schwerer Schlag für die
Familie. Sie hatte sich in einen Muggel verliebt. Als gäbe es nicht genug
Männer. Nein. Es musste ein Muggel sein...
Plötzlich
musste ich noch erfahren, dass mein Cousin, Sirius, von zu Hause abgehauen war.
Nicht schlimm genug, dass er nach Gryffindor kam, nein, er musste noch den
Familiennamen, den er in den Dreck geworfen hatte, mit Füßen treten. Sollte er
doch tun, was er wollte.
Wirklich
kümmern tat mich das weniger. Mir ging es viel mehr um seinen kleinen Bruder.
Völlig allein gelassen, fiel die ganze Last auf ihn. Er wurde förmlich dazu
gezwungen das alleinige Erbe anzutreten. Als Rabastan sich dazu entschloss
Todesser zu werden, auch wenn er noch jung war, wurde Regulus von seiner Mutter
fast dazu gezwungen das gleiche zu tun. Sie wusste, dass er nicht wie Sirius
war. Es vorprogrammiert, dass Regulus scheitern würde, bevor er sich auch nur
eine Stufe auf der Leiter der Macht nach oben bewegen könnte.
Und so
geschah es. Ein einfacher Treuebeweis...
Er sollte
seinen Bruder finden und ihn töten.
Regulus
war lange weg. Der Lord musste wohl gespürt haben, dass etwas nicht nach Plan
verlief, als er mich zu sich rufen ließ. Ich wusste nicht, warum er so
aufgebracht war, als er mir befahl, meinen kleinen Cousin zu finden und ihn aus
dem Weg zu schaffen.
Ich
wollte ihm widersprechen, doch ich wusste, dass es nicht möglich war. Mit einem
unguten Gefühl im Magen, machte ich mich auf den Weg Regulus zu suchen. Relativ
schnell fand ich ihn. Er war gerade in seinem Zimmer, als ich zu ihm stieß. Er
sah mich an, als wüsste er, warum ich gekommen sei.
Dieser Blick...
"Du wusstest, dass ich es nicht kann. Ich kann Sirius nicht töten... Ich hab ihn getroffen... Hab mit ihm geredet... Siehst du nicht auch ein, dass es falsch ist, was wir getan haben?"
Ich
wusste, dass ich ihn nur angrinste. Seine Worte prallten an mir ab. warum
rechtfertigte er sich vor mir. War es seine Art um sein Leben zu flehen, oder
wollte er mich wirklich nur bekehren?
ch wollte
nicht mit ihm reden.
Ich
wollte auch nicht, dass er mich ansah.
Er
bedeutete mir so viel, nachdem Sirius und verlassen hatte. Es war schon immer
gefährlich Gefühle für jemanden zu haben, aber ich konnte doch nicht ahnen,
dass ich ihn irgendwann töten musste...
Ich kann
mich noch daran erinnern, dass mir einige Tränen die Wange hinunter liefen, als
ich den Todesfluch sprach.
Vielleicht
war es besser für ihn, dass ich ihm ein Ende bereitet hatte. Als Todesser hätte
er nur unmenschliche Qualen erlitten... Und als Verräter, zu dem er geworden
ist blieb ihm nichts anderes übrig...
Ich
spürte wie mir erneut Tränen in die Augen stiegen, als ich über Regulus' Tod
nachdachte. Er war mehr für mich als ein Cousin... Jetzt war es jedoch zu spät
um Reue zu zeigen.
Der
dunkle Lord bekam immer mehr Macht. Niemand konnte ihn aufhalten, bis er von
dieser Prophezeiung erfuhr und von einem Baby ausgeschaltet wurde...
Von einem
einfachen Baby...
Doch ich
wusste, dass er nicht tot war. Wir suchten die Longbottoms auf. Anfangs wollten
ich nur wissen, ob sie etwas über das Verschwinden wussten, doch mit der Zeit
gefiel es mir, sie einfach nur schreien zu hören.
Wir
wurden von Auroren erwischt...
Natürlich
wurden wir nach Askaban gebracht... Ich fragte mich, warum sie uns überhaupt
vor Gericht gebracht haben.
Ja,
zugegeben, Askaban war schlimm... Immer wieder die Bilder von Regulus...
Irgendwann
jedoch, wurden wir befreit. Doch statt belohnt zu werden für unsere Treue
wurden wir bestraft... Bestraft, weil wir die Longbottoms am Leben gelassen
hatten. Und vor allem ihren Sohn... Bestraft, weil wir uns erwischen gelassen
haben.
Nach
diesem Ereignis mussten wir untertauchen. Es wäre zu gefährlich gewesen, auf
offener Straße herumzustolzieren, wenn man nicht erneut in Askaban landen
wollte.
Rodolphus
und ich hatten das Glück, dass meine Schwester Narcissa uns bei sich aufnahm.
Ihr Sohn
hatte sich wohl schon fest vorgenommen in nächster Zeit zu uns - den Todessern
- zu gehören. Sobald er Volljährig war.
Man kann
nicht gerade sagen, dass sie im Gegensatz zu mir viel mehr Glück gehabt hätte.
Doch sie musste Regulus nicht töten, hatte einen Sohn, einen Mann, den sie liebt
- er sie jedoch nicht - musste nicht nach Askaban... Manchmal hasste ich sie
mehr, als ich jeden anderen hassen könnte. Ihre arrogante Art... Abstoßend,
ekelerregend! Aber sie war meine Schwester. Ein Familienmitglied, dass mir noch
nicht offensichtlich in den Rücken gefallen war. Sie war meine kleine
Schwester. Ich musste doch für sie da sein...
Nachdem
uns erneut der Ruf unseres Meisters erreicht hatte, brachen wir auf zum
Ministerium. Wir sollten diese Prophezeiung besorgen, doch der kleine Sonnenschein
mit seinen Heinzelmännchen musste ja mit von der Partie sein.
Von Kindern
in die Enge getrieben.
Dann
mussten auch noch die Mitglieder des Ordens auftauchen. Unter anderem mein
liebreizender Cousin, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Es war
zwar nicht meine Absicht, aber ich tötete ihn...
Vielleicht
hatte ich zu schnell gehandelt. Nicht überlegt. Es war der plötzliche Hass auf
ihn, der mich zu meinem Handeln trieb. Seine bloße Anwesenheit. Sein Gesicht zu
sehen.
Ich
krallte meine Fingernägel in meine Oberarme. Ich durfte jetzt nicht über Sirius
nachdenken. Ich musste mich ablenken. Mir fiel keine andere Möglichkeit ein,
als mir Schmerzen zuzufügen. Immer wieder Schmerzen. Das einzige, was mich am
Leben hielt und treu an meiner Seite war.
Meine
Fingernägel bohrten sich immer weiter durch den Stoff, doch eine wirkliche
Befriedigung war es nicht. Ich krempelte mir die Ärmel hoch und zog meinen
Zauberstab. Es war die einzige Möglichkeit. Wunden heilten mit der Zeit und es
würde sich auch niemand darum kümmern, ob ich mich nun verletzte oder nicht.
Ich
murmelte einen einfachen, kleinen Spruch und spürte einen kurzen Stich in
meinem Arm. Eine kleiner Riss bildete sich auf meiner Haut. Er färbte sich immer
mehr rot, solange bis das Blut hervor trat und auf den Boden tropfte. Ich leckte
es. Die Wunde brannte.
Warum
konnte jede verdammte Wunde heilen, außer die, die sich in meiner Seele...
meinem Herzen gebildet hatte? Warum musste ich damit leben? Wäre es nicht
einfacher einfach zu sterben... Die ganzen Qualen hinter sich zu lassen? Meine
Gedanken drifteten zu weit ab, während ich auf dem dreckigen Boden saß und dem
Blut zusah, wie es sich auf meiner blassen Haut verteilte.
Sirius... Auch du bist einer der tiefen Risse in meiner Seele. Dass du
mich hintergehen würdest, hätte ich nie gedacht. Du hattest die besten
Vorraussetzungen... Und nun? Tot.. So wie viele andere, die sich den Plänen des
dunklen Lords in den Weg gestellt hatten.
Du hast
doch die gleiche Erziehung wie ich genossen. Warum? Warum bist du bei ihnen
geblieben? Es kann doch nicht so falsch sein, was man uns beigebracht hatte,
oder? Es kann nicht sein...
Ich
spürte, wie langsam Tränen in meine Augen stiegen und leise auf den Boden
tropften, nachdem sie sich ihren Weg über mein Gesicht gebahnt hatten.
Ich kann
nicht all die Jahre in einem falschen Glauben so viele Menschen gefoltert oder
getötet haben...
Mein
Zauberstab fiel geräuschvoll zu Boden und rollte von mir weg. Ich legte meinen
Kopf nach hinten gegen die kalte Wand.
Nein, nein... Ich habe das richtige getan. Du warst ein
Verräter. Du hast uns alle hintergangen und uns verraten. Du hast mich
verraten... Es war das einzig richtige dich zu töten...
Ich
konnte meinen Zauberstab nicht erreichen, aber ich brauchte ihn auch nicht, um
mir Schmerzen zuzufügen. Meine Fingernägel gruben sich in das Fleisch meines
Arms, während ich noch immer Regulus' und Sirius' Bild vor mir sah.
Verzweifelt
drückte ich noch fester und schloss die Augen. Das Blut quoll aus der Wunde. Es
war nicht lebensgefährlich. Wie oft hatte ich es schon getan? Oft. Doch es
genügte, um mich abzulenken, während ich allein auf dem Boden saß und wusste,
dass mein Meister nur auf mich wartete, um mich noch mehr zu peinigen.
Ja... Schmerzen wurden zu meinem Lebensinhalt. Ob ich sie nun selbst zufügte oder zugefügt bekam...
