Psychopaten spielen uns vor, normal zu sein!
Schlafen, essen, ein Bier und am Ende des Tages vielleicht ein guter Fick ... die meisten wollen nicht mehr.
Okay, das ist vielleicht etwas verallgemeinert, doch prinzipiell läuft alles auf diese menschlichen Grundbedürfnisse hinaus.
Schlaf, Nahrung, Sex - - - Normalität
Schlafen ...
Ich würde so gerne schlafen, die Realität ausblenden, die Augen schließen, mich fallen lassen. Diesen wundervollen Moment genießen, der zwischen Wachsein und Schlafen liegt, in dem keine Probleme existieren, der Körper wohlig warm und schwer wird und alles - jeder noch so kühne Traum - möglich erscheint.
Die Schlinge zieht sich zu ... der raue Strick schneidet in mein Fleisch, zwängt meine Luftröhre zu ... fester, immer fester ... meine Füße strampeln verzweifelt umher, suchen nach Halt, den sie nicht finden ... die Welt existiert nur noch aus Schmerz und dem überwältigenden Drang zu atmen, zu leben ...
Ich schrecke hoch – nein ... keinSchlaf!
Essen ...
Mein Körper verlangt nach Nahrung. Ich kann ihn schreien hören, auf seine ganz eigene Art.
Er ermahnt mich, ihn zu füttern, ihm etwas zum Arbeiten zu geben, die Reserven aufzufüllen.
Mein Magen schmerzt beständig, lange vorbei ist die Zeit des harmlosen "Knurrens", nein, dies ist weit mehr als eine gelbe Karte.
Die Welt wird immer wieder grau, dunkler an den Rändern ... schwarze Punkte tanzen auf Deans Gesicht. Meist verschwinden sie nach einigen Sekunden wieder ... entweder wenn ich mehrfach blinzle oder wenn ein Schluck Kaffee meine Sinne schärft.
Schwindel ... gib mir was, irgendwas ... einen Apfel, einen Salat, einen Burger, egal ...
Der Geist macht, was der Körper sagt und ich bin versucht, in das Sandwich zu beißen. Truthahn und Salat - Dean hat es mir in die Hand gedrückt.
Maden ... hunderte ... tausende ...
Sie quillen aus meinem Mund, meiner Nase, machen das Atmen unmöglich. Nur noch gequälte Würgelaute entweichen meiner Kehle.
Platsch – platsch - platsch ... ich höre, wie sie in Massen auf dem Boden landen ... aus mir herauskommen, während eine Stimme leise lacht -
Mir wird schlecht – nein ... keinEssen!
Sex ...
Sex war mir nie wirklich wichtig .. nicht so wie anderen Männern zumindest. Ich brauche nicht jede Woche eine andere, brauche nicht das Abenteuer, die Bestätigung.
Mit Jess war es wundervoll, zärtlich ... intim.
Danach war es kaum einmal mehr als etwas Körperliches, etwas, was ab und an Spaß macht, doch nicht wirklich etwas bedeutet. Es fehlte die Zeit, jemanden näher kennenzulernen, damit es wirklich wichtig wurde.
Doch nun ... vielleicht könnte Sex mir helfen, mich abzulenken, einen freien Kopf zu bekommen, an etwas anderes zu denken ...
"Du bist meine kleine Schlampe ... in jedem Sinne des Wortes" - ein breites Grinsen, ein paar Sekunden, in denen ich mehr Angst habe als je zuvor ... und dann explodiert meine Welt in Schmerz.
Scham, Demütigung – nein ... keinSex!
Schlaf, Essen, Sex - Normalität ...
Ich bin nichtnormal.
Ich war es nie, doch jetzt bin ich so weit davon entfernt, wie die Erde vom Mars.
Ich habe keine Kraft, dafür zu kämpfen, wieder normal zu werden. Alles, was noch übrig ist, brauche ich, um sie vorzuspielen, Normalität ... Dean nicht merken zu lassen, dass ich zusammenzucke, weil ich sehe, wie normalen Fußgängern die Haut von den Knochen geschält wird ...
... dass ich rieche, wie mein Fleisch schmort, meine Haare verbrennen ...
... dass ich spüre, wie Messer in mich schneiden, meine Lunge verätzt oder meine Nägel ausgerissen werden ...
Er darf es nicht sehen ... - er darf es nicht wissen.
Er darf nicht wissen, dass ich nur vorspiele, normal zu sein ...
… dass ich wie Jeffrey bin ... -
