Disclaimer: Alles von Joanne K. Rowling. Dankeschön Jo!! )
Pairing: Lily und James
Vorwarnungen: Vielleicht nicht so anspruchsvoll, also wer auf Hoch-Niveau und Abenteuergeschichten steht, sollte was anderes lesen )
Ansonsten: Viel Spaß! Und vergesst eure comments nicht!!
Kapitel 1Die neuen „Siebener"
Von dem Tag an, an dem wir geboren werden, bestimmen unsere Eltern unser weiteres Leben.
Wie wir erzogen werden, was wir tun dürfen und was uns verboten wird, was für Freunde wir haben, auf welche Schule wir gehen.
Bis zu einem bestimmten Punkt ist das normal.
Sobald wir älter werden, sobald unsere Persönlichkeit anfängt in unser Tun und Handeln durchzusickern, sobald wir bemerken, dass das unser eigenes Leben ist, trennen wir uns von dieser unsichtbaren Hand, die uns den Weg weist.
Obwohl – es bleibt uns selber überlassen, ob wir unseren eigenen weg gehen oder uns nach dem plan unserer Eltern richten.
Von nun an müssen wir selber entscheiden, was richtig oder falsch ist. Ich gebe zu, es ist nicht immer leicht seinen „eigenen Weg zu finden".
Aber was rede ich da? Wir sind jung und haben keine Angst vor der Zukunft. Was immer geschehen mag, wir schaffen das. Wir besitzen dieses wunderbare jugendliche Selbstbewusstsein, das es einfach nicht zulässt, Angst zu empfinden, denn auch wenn wir mal nervös sind oder zögern, wir denken nicht mal eine Sekunde daran, dass wir das was wir wollen, nicht schaffen.
Ich saß gerade am Gryffindortisch und frühstückte mit meinen Freunden. Wir waren alle ziemlich geschwätzig, denn die Sommerferien waren vorbei und jeder hatte etwas zu erzählen.
Jamie Eresnue z.B. war mit ihren Eltern in Mexiko und an einem Tempel von einem männlichem Vampir angemacht. Oh – es war Nacht, natürlich.
Samuel Trosman war mit Phil Hogan campen und sie haben sich mit Kobolden gestritten. Wegen was? Glaubt mir, ich hab es auch nicht verstanden.
Und Lydia Jones wurde, während ihrer Irland-Reise, fast von einem Zentaur entführt. Jaja. Die Fantasie meiner Mitschüler ging schon mal mit ihnen durch. Aber was solls.- Es ist lustig ihnen zuzuhören.
Meine Ferien- meine letzten Sommerferien – waren ganz okay. Zwei Wochen habe ich bei meiner besten Freundin Chloe verbracht und den Rest daheim. Zum Glück hatte meine Lieblingsschwester Petunia, mit der ich mich wirklich gar nicht verstehe, sich für eine Sprachreise in Frankreich entschieden, so musste ich sie nur zwei Wochen anstatt vier ertragen. Ich glaube, ich hätte mich zurückgezogen, mein Testament geschrieben und dieser schönen Welt adieu gesagt. War nur ein Spaß, mich selber umbringen würde ich mich nur in einer Notsituation.
Wenn ich James Potter küssen müsste oder so. Wie komme ich jetzt eigentlich auf James Potter?
Zum Glück meldete sich genau jetzt meine andere Freundin Evisa McKansen zu Wort: „Lily, stell dir vor Sirius ist mit Josephine Dutch zusammen!" „Wow. Wir sind gerade mal 2 Minuten in Hogwarts und er hat schon ein Mädchen."
Ich grinste spöttisch. Man könnte Sirius Black cool, charmant, sexy, stark, geil oder sonst was finden – ich fand ihn einfach nur voll zum kotzen. Ich hasse ich nicht, er ist mir höchstens egal, aber manchmal wenn mir so richtig langweilig ist und ich nicht weiß was ich tun soll, find ich es auch gut, dass es einen Sirius Black in unmittelbarer Nähe gibt, denn dann kann ich mich schön über ihn aufregen.
„Aber mich wunderts schon. Ich meine, wir kennen Sirius Geschmack" - allgemeines Augenbrauenheben- „und Josephine ist ja gar nicht sein Typ." Ihr könnt mich doof finden, aber ich LIEBE lästern. Chloe nickte. „Ja, sie ist sogar ein bisschen schlau!" Wir drei machten große Augen. Evie zuckte mit den Achseln und meinte gelangweilt: „Nächsten Montag hat er eh wider ne andere." Josy konnte einem echt Leid tun.
Wir können nichts machen, wir sind fast immer die letzten am Gryffindortisch. Essen ist eines unserer Lieblingsbeschäftigungen. Leider bleiben James Potter, Sirius, Remus Lupin und Peter Pettigrew (er und Remus sind noch so zwei Trottel, die mit James befreundet sind) auch immer ziemlich lang am Tisch.
James lachte gerade über einen (wahrscheinlich sehr nivaulosen) Witz von Sirius, als er sah, dass ich ihn mit zweifelndem Blick anschaute. Warum mein Blick zweifelnd war? Ich zweifelte an meinem Versprechen an Evie und Chloe keine Szene zu machen. Was denn?! Diese Jungs sind nervig, ihr würdet sie auch nicht ertragen können.
James sah mich also an und sagte." Hey Lily. Wie waren deine Ferien?" Und ich antwortete: „Schön." Das wars auch. Sollte ich ihn fragen wie seine Ferien gewesen waren? Interessierte es mich?
Evie kicherte (sie kichert in fast allen Lebenslagen) und Chloe fragte James: „Wie waren deine Ferien, James?"
Nein, sie steht nicht auf ihn, aber sie hat immer Mitleid mit Kindern und Opfern. Nur was James eher ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
James antwortete: „Auch schön. Und eine?"
Ja, Ladies und Gentlemen, das ist eine Unterhaltung. Zwar nicht besonders geistreich, aber James Potter führt sie ja.
„Wollt ihr euch nicht rübersetzen, dann müssen wir nicht so rumrufen." Das hat James Potter wirklich gefragt. Wenn ich eine Sache mit ihm gemeinsam hab, dann die Tatsache, dass wir uns immer blamieren.
Chloe wollte gerade ein „Klar." Antworten, als ich ihr heftig gegen das Schienbein stauchte und sie änderte es auf ein „Ähh..." um. Da meldete ich mich zu Wort: „ SORRY James, aber ich geh schon mal hoch, duschen und so, also bis dann."
Und Evie nickte plötzlich heftig mit ihren locken und sagte: „Ich geh auch mal nach oben, mir ist ein bisschen schlecht. War bestimmt diese komische gelbe Soße."
„ Du hast die Curry-Soße gegessen? Aber ich dachte du bist allergisch dagegen?! Gehen wir lieber zu Madam Pomfrey! Zur Sicherheit, du weiß schon..!" Das war Chloe. Lügen fallen ihr schnell ein. Wenn auch nicht allzu gute.
Egal, da James Potter& Co. nicht viel Ernst nehmen, lachten sie jetzt schon über uns.
Das einzig Gute an denen ist, dass sie nicht kompliziert sind. Man kann ihnen sagen was man will, sie schauen dich an und lachen mit. Natürlich, das kommt deshalb , dass wir Mädchen sind. Wären wir Jungs wären wir schon längst verkrüppelt.
Am nächsten tag wurden wir unsere Stundenpläne ausgeteilt und der war ganz okay. Ich hatte die gleichen Fächer wie Chloe und Evie (dafür können wir auch nichts- wir fanden halt alles andere ziemlich blöd) und unsere Freistunden hatten wir deswegen auch immer gemeinsam.
Unsere erste Stunde heute war Verwandlung. Prof. McGonagall war gut gelaunt (noch!) und wollte nur eine Wiederholungsstunde machen. Ich hatte Wiederholung echt nötig, denn Verwandlung ist nicht gerade mein bestes Fach. Mein Lieblingsfach ist Zaubertränke, aber ich mag Zauberkunst auch. Was ich am meisten HASSE ist Zaubereigeschichte...
„Miss Evans!" Prof. McGonagall starrte mich grimmig an. „Was sehe ich denn da! Haben sie alles vergessen was wir letztes Jahr durchgenommen haben?" Ich sah sie vorsichtig an. „Nein, ich bin nur ein bisschen aus der Übung, Professor."
„Das will ich aber auch hoffen. Sonst könnte ich sie ja glatt in die sechste Klasse zurückbefördern." Sie schaute mich nochmals vorwurfsvoll an und lief zu Franky Schar.
Evie kicherte. Chloe zuckte mit den Achseln. „So schlimm bist du auch nicht." Wie ich bereits sagte: Lügen fallen ihr schnell welche ein. Plötzlich hörte ich hinter mir ein leise Lachen und dann: „ Hey Lily, wenn du willst kann ich dir Nachhilfe geben!" James Potter. Wer sonst?
„Danke Mister P, falls ich jemals so verzweifelt sein sollte, komm ich drauf zurück!" Er zwinkerte mir zu und drehte sich zu seinen Kumpels um, die alle Katzen in perfekte Statuen verwandelten (außer Pettigrew, der Depp).
Es klingelte endlich und Chloe, Evie und ich schrieben noch schnell die Hausaufgaben von der Tafel ab und gingen dann zum Gryffindorturm.
Wir hatten nun eine Freistunde. Josephine (ja, Sirius Freundin) schloss sich uns an, da sie nun auch frei hatte und erzählte uns, dass sie vorhabe nach der Schule für das Ministerium als Agentin zu arbeiten. Ich lächelte sie an.
Mit ihrer Oberweite würde sie bestimmt eine tolle Sekretärin abgeben, aber nie im Leben eine Agentin.
Ja – Auror oder Agent. Die Traumberufe eines jeden Jugendlichen heutzutage. Da Du-Weißt-Schon-Wer soviel Grausames anstellte, gab es so viele Auroren und Agenten wie nie zuvor. Und es wurde cool. Es gab sogar im Tagespropheten eine Kolumne: „Die besten und wichtigsten Tipps um ein erfolgreicher Auror zu werden!"
James P. und Sirius wollten natürlich auch Auroren werden. War ja klar...
Chloe, Evisa und ich wollten alles andere als DAS werden. Chloe wollte unbedingt Journalistin werden.
Sie behauptete, sie würde töten um einen Job im Tagespropheten zu bekommen und sie hatte einen so entschlossenen Blick drauf, als sie das sagte, dass ich hoffe es war nur ein Scherz!
Evie wollte entweder mit 17 schon in die Rente oder einen Millionär heiraten. Sie hasst arbeiten.
Und ich? Keine Ahnung, wirklich. Am liebsten würde ich mein ganzes Leben lang zur Schule gehen.
Wir saßen jetzt also im Gemeinschaftsraum. Chloe lackierte sich die Fingernägel (Lila. „Meine neue Lieblingsfarbe!") und Evisa las uns die lustigsten Gerüchte aus der Hexenwoche vor.
Als das Porträtloch zur Seite schwang und James Potter und Sirius hereinstolzierten, grinste ich Chloe zu. Ohne die Jungs war es eben langweilig.
„Chloe, warum lackierst du dir nicht auch gleich deine Haare in lila? Dann würdest du schon bei weitem interessanter aussehen." Sirius grinste gespielt freundlich. Chloe prüfte ihre Fingernägel, grinste ihn ebenfalls gespielt freundlich an und meinte: „Sirius, ich wusste schon immer, dass du keinen Sinn für Stil hast, aber das es so schlimm ist hätte ich nicht gedacht."
Und da: Er lachte einfach und setzte sich neben Evisa auf einen Sessel. James P. ließ sich neben mich auf eines der roten Sessel fallen und meinte: „Ist schon irgendwie traurig, dass das unser letztes Jahr in Hogwarts sein wird. Danach fängt der Ernst des Lebens an."
Evie warf die Hexenwoche beiseite und sagte: „ Ich würde am liebsten für immer hier bleiben, ihr nicht?" Wir alle nickten. Sirius beugte sich plötzlich begeistert nach vorne.
„Hey, ich finde wir sollten am Freitag Party machen! Ich meine, nur wir Siebener. Das ist unser letztes Jahr Leute, wir müssen umso mehr Party machen!"
Chloe, Evie und James stimmten genauso begeistert zu und ich...
„Leute, wir müssen das aber diesmal echt besser planen. Wisst ihr noch letztes Jahr, wie oft wir alle erwischt wurden? Mir tun bis heute noch die Knochen weh vom vielen putzen."
James nickte und wurde etwas ernster. „Wir haben auch schon die perfekte Location: Nikos Nachtcafé."
Chloe runzelte erstaunt die Stirn. „Das Nachtcafé? In Hogsmeade?"
James nickte noch mal und sagte: „Das ist kein Problem. Niko, der Besitzer kennt mich und Sirius. Und wir Siebener dürfen an Wochenenden nach Hogsmeade, solang unsere Eltern einverstanden sind. Und das gilt ja für jedes Wochenende."
„Ja Mister P., aber ab 10 Uhr ist Ausgangssperre. Wir werden ausgesperrt, wenn wir nicht rechtzeitig zurück sind. Und noch mal draußen schlafen will ich nicht.", sagte ich genervt.
Ich erinnere mich nicht gerne an unser Abenteuer im Sommer letzten Schuljahres. Nach einer Party, angetrunken, in der Nähe vom Verbotenen Wald zu kampieren...nicht gut. Vor allem nicht nach Remus Horrorgeschichten.
Evie schauderte. Aber Chloe sagte plötzlich: „Egal. Dann bleiben wir eben die ganze Nacht wach und machen durch. Und bleiben im Nachtcafé bis Niko den Laden schließt."
Sirius grinste breit. „Chloe, du bist eindeutig mein Lieblingsmädchen!"
„No way, Black. Ich steh nicht auf Plastikpuppen.", grinste Chloe.
Seit Anfang 6. nannte sie ihn Plastikpuppe, weil er aussah wie Ken (Chloe ist muggleabstämmig).
Evie sagte dann: „OK, von mir aus."
James war natürlich auch einverstanden und ich...auch.
Kapitel 2 Schwänzer, Streit, Gerüchte, Retter...Was für ein TagAm nächsten Tag wussten schon alle Siebener aus Gryffindor und Ravenclaw von der Party. So ist das nun mal in Hogwarts. Jeder weiß alles (wenn es um so was geht).
Chloe überlegte schon was sie anziehen sollte und obwohl wir genug Klamotten hatten, behaupteten wir alle wir hätten NICHTS was gut aussähe.
Währendessen verbesserte ich mich in Verwandlung, war hervorragend in Zauberkunst, schlief in Geschichte ein und fehlte ganz in Kräuterkunde.
Unsere Lehrerin Prof. Kreschista bemerkte nämlich eh nichts (sie kann kein normale Englisch und hat eine Brille so groß wie China).
Deshalb beschlossen Evisa, Chloe und ich in ihrer Stunde zu schwänzen, um unser Outfit für Freitag fertig zu stellen. Wir mussten natürlich toll aussehen, immerhin waren wir die beliebtesten Mädchen in Gryffindor. Wir konnten nichts dafür.
Unsere neue Freundin Celina gesellte sich auch bald zu uns. Wir hatten sie am Abend davor im Gemeinschaftsraum kennengelernt und uns mit ihr angefreundet. Sie ging in die 6. Klasse und hatte nicht viele Freunde. Kam wahrscheinlich davon, dass sie etwas dicker ist.
Jedenfalls hat sie uns Leid getan und wir luden sie ein am Freitag mitzukommen. Celina konnte ihr Glück kaum fassen und so schloss sie sich unserem Schwänzer-Plan an, um ihr Outfit auch zu besprechen.
Zugegeben, Celina hatte eine etwas nervige Opfer-Art an sich, die einen fast anbettelte sie auszunutzen, aber eigentlich war sie ganz nett.
Der Tag verlief nach unserem Schwänzen ganz okay, bis ich einen Streit mit Potter hatte. Dieser Idiot hatte irgendwie mein Kritzelheft in die Finger gekriegt und es sich tatsächlich auch noch angeschaut. Da stehen höchst persönliche und peinliche Dinge drin und ich wollte auf gar keinen Fall, dass er das sah. Auch wenn das hier anders rüberkommt: Ich blamiere mich viel zu oft vor ihm. Sooo egal ist er mir auch wieder nicht.
„Ah, Lily, was ist das denn?" Ich sprang auf ihn zu und wollte ihm das Heft aus der Hand reißen.
„Gib das her, Potter, SOFORT!"
Er grinste und hielt das Heft hoch über meinen Kopf.
„Was wenn nicht? Das könnte mich interessieren."
Leider bin ich ziemlich klein und reiche ihm mit Absatz gerade mal ans Kinn (er ist aber auch echt groß), das hieß für mich: keine Chance!
Sofort fing ich an ihn anzuschreien, wie immer wenn ich nervös wurde: „ Potter, gib es her! Du bist so ein riesen Arsch, das glaubst du nicht! Du bist wirklich noch ein kleiner Junge! Ich hasse dich! Gib das her!"
Wirklich peinliche Situation.
Denn wir standen mitten im Gang des zweiten Stockes und ein paar Mädchen schauten schon interessiert zu.
Potter stand jetzt wirklich sehr nah vor mir und ich packte sein Schulhemd und wiederholte in meiner Wut fast das, was ich ihm gerade eben an den Kopf geworfen hatte.
Er wurde auch sauer ( ich versteh ihn nicht, er wird immer sauer, obwohl er immer die Schuld an den Streits hat!) und packte mich an den Schultern.
Mein Heft hatte ich vergessen.
„Lass mich los!", knurrte ich wütend.
„Lass DU mich zuerst los!", zischte er zurück.
Wenn wir uns näher gekommen wären, hätten wir uns küssen müssen. So eng standen wir da. Ich sags ja: Peinliche Situation!
Wenn es nicht kurz darauf geklingelt hätte und ich mich nicht doch noch an mein Heft erinnert hätte, das ich dann doch aus seiner Hand reißen konnte – ich weiß nicht wie es dieses Mal ausgegangen wäre.
Diese Geschichte mit Potter und mir ist verrückt.
In der Vierten waren wir normale Klassenkameraden.
Naja - er war ein pubertierender Junge, der Aufmerksamkeit liebte, und süße, lustige Streiche ausheckte – natürlich damals schon mit Sirius – und ich ein Mädchen, das sich Sorgen machte, weil sie schon (damals) ziemlich große Brüste hatte. Damals lernte ich noch lieber als zu lästern und meine Lieblingsfarbe war pink und ich war konnte meine Haare nicht leiden.
Ich fand James damals jedenfalls lustig.
Mehr nicht.
Kein Hass, kein Streit, kein Drama.
In der Fünften war ich Vertrauensschülerin und war deshalb so engagiert, dass ich mir einredete ihn hassen zu MÜSSEN!
Ich lernte noch mehr als in der Vierten, verbrachte mehr Zeit mit Rundgängen als in meinem Bett und hasste James.
Einfach so.
Weil er so war, wie er war.
Er fand es irgendwie cool, dass ich ihn „hasste", denn dann fing er an mich jedes Mal wenn er mich sah, nach einem Date zu fragen (OK, ich übertreibe, aber FAST jedes Mal).
Ich, Trotz in Person, wollte ihm keine Chance geben.
Angeber, Unruhestifter, Nervensäge, Kleinkind, Fiesling – das alles war James für mich. Nur kein normaler Junge.
Am Anfang des 6. Schuljahres dachte ich immer noch so wie in der Fünften. Allerdings fragte James mich jetzt nicht mehr IMMER immer nach einem Date.
Und ich fing an Spitznamen für ihn zu erfinden: Mister P, Jay Pee, Potty, Jay,...
James und Sirius waren ab diesem Jahr die beliebtesten Jungs der ganzen Schule (außer für die Slytherins natürlich, aber die sind ja eh alle gestört). James weil er der beste Quidditchspieler ist und auch noch Mannschaftskapitän und weil er gut aussieht und so weiter.
Sirius weil er ein Schönling ist, cool ist, geheimnisvoll und weil er einfach einer ist, vor dem jeder Respekt hat.
Chloe, Evie und ich begannen mit den Jungs normal zu reden und freundeten uns sogar ein bisschen mit ihnen an. Obwohl wir das öffentlich nie zugeben würden.
Das 6. Jahr endete schön, mit vielen verrückten Erinnerungen. Damals wurden wir zu Rebellen. Wir machten nicht mehr das, was man von uns verlangte.
Wir hatten plötzlich unseren eigenen Kopf.
Ja und die Siebte Klasse?
Wie wird die wohl?
Am Donnerstag passierte dann etwas total verrücktes: Teri Hampson öffnete im Aufenthaltsraum der 5.,6. und 7.-Klassen den Schrank mit Ersatzschulbüchern – und heraus fielen ungefähr hundert Pergamentröllchen.
Teri und ein paar Leute, die in der Nähe waren, packten sich eine Pergamentrolle und lasen es. Sofort entstand ein lautes Summen in dem Raum. Viel standen auf um sich auch eine Rolle zu holen.
Evie kam mit einer angerannt.
„ Oh du meine Güte! Lest euch das durch!"
Ich nahm es und las vor:
Gerüchte...In Hogwarts heißt es, haben die Wände Ohren und die Türen Augen.
Niemand kann ein Geheimnis haben.
Liza Kleyn aus Gryffindor zum Beispiel versucht für sich zu behalten, dass sie schwanger ist. Von Marc Stewart.
Oder Remus Lupin, der sich in Cassandra Way verliebt hat.
Wusstet ihr das? Bestimmt, denn in Hogwarts weiß jeder über jeden Bescheid.
Was wisst ihr über Lily Evans?
Das sie Celina Krown nur ausnutzt kennt ja jeder, aber dass sie sich immer und überall über sie lustig macht?!
Arme Celina – so dick - so einsam – und so verliebt.
Ja, in James Potter.
Aber dass er niemals auf sie steht, DAS wissen wir wirklich...
Ich war entsetzt. Ich blickte fassungslos zu Chloe, die gerade ihr Pergamentröllchen sinken ließ und dann zu Evie, die mich genauso entsetzt anstarrte.
Doch Celina war es, die mich noch mehr erschrak.
Sie kam jetzt heulend und völlig aufgelöst auf mich zu.
„Ist das wahr, Lily? Wie kannst du nur so sein? Ich dachte du würdest mich mögen und...Das war das Schlimmste was du mir antun konntest!" Ihre Stimme zitterte und brach.
Ich war nun auch den Tränen nahe.
Die gesamte Aufmerksamkeit war jetzt an mich gerichtet (Ich verstehe bis heute nicht, wieso die alle diese Geschichte mit mir und Celina interessanter fanden als Liza Kleyns Schwangerschaft!).
„Ce-Celina, das stimmt nicht! Glaub mir! Das ist doch nur ein Stück Pergament! Ich...", doch ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Das war auch egal, denn Celina drehte sich um und wollte anscheinend wegrennen. Aber da stellte sich James vor sie. Wenn er es jetzt wagen würde, sich über sie lustig zu machen...!!!
Sie starrte ihn ängstlich und verlegen an und er fragte sie sanft: „Celina stimmt es, das du in mich verliebt bist?"
Ich weiß nicht wieso, aber mein Herz klopfte so heftig, dass ich dachte ich wäre an Celinas Stelle.
Sie zögerte kurz und sagte dann leise. „ Ja."
Dann nahm er ihre Hand.
Der ganze Raum schien die Luft anzuhalten. Sogar Peeves schwieg und starrte James an.
„Weißt du, ich bin froh, das diese Person das geschrieben hat, denn ich... ich will auch was von dir."
Unwillkürlich klappte ich meinen Mund auf.
Ich hatte mich verhört.
Das war nicht Realität.
Ich spürte ein heftiges Stechen in der Brust.
Und zu meinem allergrößtem Erstaunen, küsste er sie (allerdings ganz schnell und flüchtig) auf den Mund.
Damit hatte er sie anstatt zur Meisterin der Blamagen zur Königin von Hogwarts gekürt.
Er hatte sie gerettet.
