Das Übliche: Mir "gehört" nur Dora, alle anderen Personen habe ich von Frau Rowling ausgeliehen und gebe sie unbeschadet nach der Story wieder zurück. Ich habe keinerlei finanzielles Interesse und schreibe nur aus Spaß.

***Da einige Leser scheinbar wirklich Spaß an meinem Geschreibsel haben, hier nun also Teil 3 der Irrungen und Wirrungen um Snape, Hermine, Lucius und meiner Dora. Ich freue mich wie immer über Feedback, auch wenn es negativ ist. - Das Rating halte ich sicherheitshalber auf M, weil es einige verbale Entgleisungen gibt ;-)) ***

Dora sah missmutig auf die Einladung, die sie gerade erhalten hatte. Sie kam von Hermine, die sie bat mit ihr auf den Sommerball des Schulministeriums zu gehen, der auf dem weitläufigen Gelände von Hogwarts stattfinden sollte. Sie wußte nicht, ob sie sich das tatsächlich antun wollte. Sie dachte an die vergangen Monate zurück....

Sie hatte eine Stelle als Schulprüferin im Bildungsministerium gehabt, dort hatten die beiden sich auch kennen gelernt. Hermine war ihre Gruppenleiterin gewesen und hatte ihr die Aufgabe zugewiesen Hogwarts zu beurteilen. Nachdem sie ihre Arbeit abgeschlossen hatte, hatte sie es kurz vor Weihnachten geschafft mit ihrem Abteilungsleiter dank ihres vorlauten Mundwerkes derartig zusammen zu krachen, daß dessen letzte Amtshandlung, vor der Pensionierung, ihre vorläufige Suspendierung war. So saß sie seitdem mehr oder weniger zu Hause, bis sie einen Entscheid bekam, ob man sie weiter beschäftigen oder sich endgültig von ihr trennen wollte.

Obwohl sie schon mehrfach versucht gewesen war selber zu kündigen, damit diese Hängepartie endlich ein Ende hatte, konnte sie sich bisher nicht durchringen, da sie immer noch ein Gehalt bezog und bisher trotz intensiver Suche noch keinen adäquaten Job gefunden hatte.

Anfangs hatte es ihr Spaß gemacht, Zeit für sich zu haben und trotzdem über ein Einkommen zu verfügen, aber langsam kam die Wohnungsdecke immer tiefer und Dora wußte, sie könnte dieses Nichtstun nicht mehr lange aushalten. Vielleicht wäre es gar nicht falsch sich auf dem Ball sehen zu lassen, um sich wieder in Erinnerung zu rufen und vielleicht ein paar klärende Worte mit dem neuen Abteilungsleiter zu wechseln. Allerdings mangelte es ihr an einem Begleiter. Dora überlegte einige Minuten, wen aus ihrem Bekanntenkreis sie verpflichten konnte, sie zu dieser bestimmt ziemlich steifen Veranstaltung zu begleiten.

Ihre meisten männlichen Bekanntschaften beschränkten sich auf sporadische Kurzbeziehungen, die sicherlich kein Interesse daran hatten, sich mit ihr auf einer langweiligen Veranstaltung die Beine in den Bauch zu stehen.

Dann fiel ihr Sam, ihr Nachbar, ein. Ein lieber netter Kerl, der sich nicht für sie als Frau interessierte, mit dem sie aber fast ein brüderliches Verhältnis während der letzten Monate aufgebaut hatte.

„Ja", dachte sie, „er ist perfekt. Groß, dunkle Haare, attraktives Äußeres, hat Manieren und wird meine Bitte nicht falsch interpretieren."

Spontan beschloss Doras die Einladung anzunehmen.

So standen sie an dem entsprechenden Spätnachmittag vor Hermines Tür, um mit ihr gemeinsam zu der Veranstaltung zu apparieren. Hermine schaute ihren Begleiter bereits neugierig an, als sie aus dem Haus trat. Nachdem sie beide begrüßt und Dora ihr Sam vorgestellt hatte, umarmte sie Dora nochmals und flüsterte: „Ist das Dein Freund? Schaut gut aus."

Dora lachte und erklärte „Er ist wirklich nur ein Freund." Zu Sam gewandt grinste sie mit einem kleinen Augenzwinkern: „Du scheinst gerade eine Eroberung gemacht zu haben."

Hermine fand diese Äußerung zwar nicht sehr taktvoll, aber der direkten Art und Weise ihrer Freundin entsprechend, und beschloss daher nur höflich zu lächeln.

In Hogwarts angekommen fanden sie sich schon in einem bunten Treiben wieder. Auf der Wiese vor dem Schloss waren Stühle, Bänke und Pavillons aufgestellt und viele Gäste tummelten sich zwischen den Tischen, auf denen Getränke und Speisen zur Selbstbedienung angerichtet waren.

Sie wurden sofort von einigen Kollegen entdeckt und begrüßt, wobei Dora froh war, daß sie nicht alleine gekommen war, da außer den Schülern, die zwischen ihnen herum wuselten fast jeder in Begleitung zu sein schien.

Mit einem Seitenblick auf Hermine, die immer wieder über die Menge blickte, konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken und fragte mit unschuldigem Augenaufschlag: „Suchst Du jemand Bestimmten? Sag mir bitte nicht, daß ihr noch immer Versteck spielt?"

Als Hermine leicht errötete fuhr Dora fort: „Das gibt es doch wohl nicht? Schleichst Du auch noch immer unter einem Vorwand zu ihm, oder redet ihr wenigstens mittlerweile untereinander Klartext?"

„Wir arbeiten daran", erklang eine männliche Stimme hinter ihr. Dora fuhr herum und rief lachend: „Hey, da ist ja der olle Kerkermeister! Nett, wie immer", was ihr einen bösen Blick und ein „Miss Backyard, Sie sollten ihren Ton überdenken, wir sind hier nicht in einem der Etablissements, die sie `Kneipe` nennen" einbrachte. Neben sich hörte sie Hermine flüstern: „Es ist nicht so einfach, wie Du Dir das vielleicht vorstellst."

Dora sah beide leicht schmollend an und meinte nur lakonisch: „Wie kam ich nur dazu ein klein wenig Dankbarkeit für meinen Schubs in die richtige Richtung zu erwarten."

Sie drehte sich zu Sam um, um ihn Snape vorzustellen und hängte sich dann in Hermines Arm ein. Nachdem die Männer angeboten hatten Getränke und etwas zu essen zu besorgen, suchten Hermine und Dora sich einen ruhigeren Ort am Rande der Festwiese, wo sie sich auf eine Bank setzten und unterhalten konnten.

Hermine erzählte Dora, daß der neue Abteilungsleiter nicht lange bleiben wollte, da er nur als Übergangslösung eingesetzt war und eigentlich ein anderes Ressort übernehmen sollte. Dann vertraute sie ihr an es gäbe interne Gerüchte, nach denen jemand aus der Abteilung diesen Posten einnehmen sollte und sie angeblich in der engeren Wahl war.

Dora sah sie erfreut an und meinte „Wow, das wär ja super. Ich würde Dir das so gönnen!"

„Du weißt nicht, was das bedeuten könnte?" fragte Hermine zurück.

„Nein, was?" meinte Dora verwirrt.

„Nun, wenn ich Abteilungsleiterin werden sollte, könnte ich Deine Freistellung aufheben und Du könntest Deinen Job wieder aufnehmen. Würde Dir das gefallen?"

Dora überlegte nicht lange, bis sie laut rief: „Echt? Das würdest Du machen? Du glaubst nicht, wie sehr mir dieses Nichtstun auf´n Keks geht. Ich dreh in meiner Hütte mittlerweile fast am Rad."

Hermine lachte, als sie erwiderte:"Dann drück mir die Daumen, daß ein Fünkchen Wahrheit an diesem Gerücht ist. Nächsten Monat findet die Konferenz statt, bei der der endgültige Kandidat ausgewählt wird."

Nachdem sie sich gemeinsam mit Snape und Sam, die Getränke und Speisen gebracht hatten, gestärkt hatten, sagte Hermine zu Dora:"Und nun mischen wir uns unter die anderen Gäste, ich stelle Dich einigen hochgestellten Leuten im Ministerium vor, damit sie Dich kennen lernen können. Und bitte halte Dich etwas zurück und versuche nicht jeden mit einem herzlichen Schlag auf die Schulter zu begrüßen."

Sie grinste Dora zu und zog sie am Arm in Richtung eines Pavillons, in dem sie ihren derzeitigen Vorgesetzten mit einigen anderen Leuten, die auch im Auswahlkomitee waren, entdeckt hatte.

Nach kurzer Zeit hatte sie Dora mit einigen wichtigen Personen in leitenden Positionen bekannt gemacht und sie waren schnell in Fachgespräche über Unterrichtsinhalte und Schulreformen verstrickt.

Hermine freute sich, weil Dora allem Anschein nach einen guten Eindruck hinterließ und sie sogar von einem Mitarbeiter gefragt wurde, wieso Miss Backyard, die doch sehr kompetent zu sein schien, noch nicht wieder in ihren Aufgabenbereich zurück gekehrt sei.

Es erwies sich auch als hilfreich, daß der alte Abteilungsleiter nicht sehr beliebt gewesen war und auch seine fachliche Kompetenz von einigen offensichtlich angezweifelt wurde.

Während Hermine immer wieder Ausschau hielt, wen sie noch mit Dora ins Gespräch bringen könnte, fiel ihr Blick auf eine attraktive dunkelhaarige Frau, die sich sehr interessiert mit einer Gruppe Männer unterhielt, die Hermine als Mitglieder der Regierung erkannte.

Sie zog Dora langsam aus der Gesprächsrunde und flüsterte ihr zu: „Dort hinten, die große elegante Frau. Das ist Ministerin Swyring, sie hat im Auswahlkomitee einen großen Einfluss und ist bekannt für die kleine Schwäche gerne Frauen für leitende Positionen auszuwählen. Ich denke, wir gehen langsam in ihre Richtung und versuchen, ob wir mit ihr ins Gespräch kommen können."

Sie hakte sich bei Dora unter und sie schlenderten unauffällig in Richtung der kleinen Diskussionsrunde, als Dora plötzlich wie ein bockender Esel bremste und stehen blieb, so daß Hermine fast aus dem Gleichgewicht geriet. Sie blickte Dora überrascht an, die mit bleichem Gesicht flüsterte: „Oh nein, da kriegen mich keine zehn Pferde hin, Das kannste vergessen."