Hallo! Hier bin ich wieder, mit (zur Zeit) 7 Oneshots von Aqualys über die Bibliothek. Sie wurden im Rahmen einer Herausforderung geschrieben: Ein Thema, eine Stunde, ein Oneshot. Das Thema dieses ersten OS war: Trost.
Und hier kommt der von keinem je gelesene, jedoch immer notwendige Disclaimer: Nichts gehört mir außer der Übersetzung. Die Zaubererwelt, Hogwarts, Madam Pince und alle Charaktere oder Orte, die ihr wieder erkennen könntet, gehören einzig und allein J.K. Rowling, Kathleen Jones kommt aus Aqualys' Phantasie.
Viel Spaß beim Lesen und, das kann ich nie genug erwähnen, einen besonders herzlichen Dank an Verliebtindich, meine Betaleserin!
Die junge Kathleen Jones schien von ihrem ersten Tag in Hogwarts an entschlossen zu haben, ihre ganze Freizeit in der Bibliothek zu verbringen. Sie saß ständig unauffällig hinter im Saal mit einem Band auf dem Schoss, der so schwer wog wie sie. Den letzteren hatte Irma als eine Märchensammlung für Zaubererkinder erkannt.
Die Bibliothekarin war zwar die erste, die die Schüler – aber auch die Lehrer, die Hauselfen, das ganze Personal und jeden, dem sie begegnete und ein Buch halten konnte – dazu trieb, sich in ihren vier Wänden Wissen anzueignen, hielt sie die Einsamkeit, die sich das Kind vornahm, aber für ungesund.
Andererseits wusste sie, auch wenn sie keine Psychomagierin war, dass die junge Hufflepuff ihre Hilfe nicht einfach annehmen würde. Zuallererst würde sie den Grund für ihre Einsamkeit finden müssen.
Im Dezember suchte Irma immer noch nach einer Strategie, um die Probleme der Kleinen erkunden zu können, als Letztere sie ansprach.
"Madam Pince? Hallo. Darf ich mit Ihnen sprechen?"
"Guten Morgen. Ja, natürlich. Suchst du nach einem neuen Buch?"
"Nein, ich bin mit diesem noch nicht fertig. Es ist gut."
"Kann ich also etwas Anderes für dich tun?"
"Ich frage mich... Ihre Bibliothek ist schön. Ich habe nie eine gesehen, die so groß ist."
Irma seufzte innerlich. Sie hatte ihre Frage nicht gestellt. Das würde schwieriger sein als sie es vorgesehen hatte.
"Kennst du viele?"
"Mit meiner Familie bin ich oft zur Stadtbibliothek gegangen. Das war eine Muggelbibliothek. Ich habe gesehen, dass Sie hier Muggelbücher haben. Warum?"
"Weil es drinnen interessante Sachen gibt. Das ist das Ziel eines Buchs, oder? Interessant zu sein. Dem Leser etwas beizubringen oder ihn träumen zu lassen. Das können die Muggel genauso gut wie die Zauberer."
"Ich weiß. In meiner Familie sind alle Muggel. Aber die anderen sind da nicht Ihrer Meinung. Sie denken, dass die Muggel nichts wert sind."
"Sie irren sich. Sagen es dir viele?"
"Sie sagen es nicht, aber sie denken es. Sind Sie auch von Muggelherkunft?"
"Nein, meine Eltern waren beide Zauberer."
Die junge Hexe sah überrascht aus. Offensichtlich hatte ihr ihre kurze Zeit in der Zaubererwelt nicht beigebracht, dass Zauberer die Fähigkeiten der Muggel objektiv betrachten konnten.
"Warum sind Sie also nicht wie sie? Könnte man etwas machen, um sie das verstehen zu lassen?"
"Ihnen erlauben, in einer Schule für Hexerei und Zauberei Muggelbücher zu lesen, ist schon ein guter Anfang, meinst du nicht?"
"Ja..."
Kathleen, die mit den Ellbogen auf der Theke der Bibliothekarin gestützt war, trat von einem Fuß auf den anderen und umgekehrt. Irma winkte sie zu einem Stuhl herüber.
"Aber nicht darüber wolltest du mit mir reden. Du kommst nicht nur hierher, weil die Bibliothek schön ist und Muggelbücher besitzt."
"Nein. Ihre Bibliothek ist irgendwie wie Schokolade. Ich komme hierher, nehme ein Buch und fühle mich gut, geschützt. Wie dann, wenn es mir nicht gut geht und meine Mama mit mir schmust."
"Geht es dir nicht gut?"
"Doch... Tja, das ist nicht einfach. Alles ist neu, ich kenne Magie überhaupt nicht. Meine Mama ist weit von hier... und hier kenne ich ja niemanden. Die Mädels in meinem Schlafsaal haben einander im Zug kennengelernt, ich aber nicht."
"Das ist normal, dass du am Anfang keinen kennst, aber du wirst bald einige Gewohnheiten bekommen und Leute kennenlernen. Weißt du, du solltest versuchen, ein bisschen mit deinen Mitschülern zu reden. Die Hufflepuffs halten immer fest zusammen."
"Glauben Sie? Aber was, wenn sie mich nicht mögen? Wenn sie mich dumm oder uninteressant finden? Oder zu Muggel?"
"Das wird nicht der Fall sein. Wenn du dich aber je schlecht fühlst und etwas Trost brauchst, dann kannst du gerne zu mir kommen."
"Versprochen. Danke, Madam Pince."
"Und du darfst auch kommen, wenn du dich gut fühlst und auch wenn du arbeiten oder dir ein Buch ausleihen willst!"
