Disclaimer: Die Charaktere von ‚CSI: Miami' gehören nicht mir. Alles andere ist frei erfunden. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

„Hi Speed!"

Langsam kniete sich Horatio neben dem Grab nieder. Es war jetzt fast zwei Jahre her, dass er den Mann den er liebte verloren hatte. Doch die Erinnerung war immer noch frisch und tat auch noch genauso weh wie an diesem verhängnisvollen Tag. Er hatte Speed nicht schützen können. Dafür machte er sich heute noch Vorwürfe. Schließlich legte er die rote Rose in seiner Hand auf das Grab, direkt neben den großen Straus mit Sonnenblumen. Von Alexx, wie er vermutete. Ein letztes Mal strich er dann über das helle Holzkreuz bevor er aufstand und wieder davon ging. Vielleicht war es feige oder eine Flucht, doch er schaffte es einfach nicht länger am Grab zu bleiben. Zu schmerzhaft war die Erinnerung. Somit legte er die Sonnenbrille wieder vor die Augen und stieg in seinen Wagen. Es sollte niemand seine Tränen sehen…

XXX

Langsam fuhr er schließlich auf den Parkplatz vor dem Labor. Fast schon automatisch glitt sein Blick dabei auf die schmale weiße Plakette die vorne an jedem Parkplatz angebracht war. ‚T. Speedle' Aus Respekt vor ihm war die Plakette bisher nicht abgenommen worden. Und Stetler hatte ihnen auch zugesagt, dass auf die weitere Vergabe dieses Parkplatzes verzichtet werden würde. Mit einem Seufzen schüttelte Horatio den Kopf und stieg aus dem Wagen. Kurz darauf traf er auch bereits auf Eric, dieser war auch gerade angekommen.

„Guten Morgen Horatio!", lächelte der Kubaner.

„Guten Morgen Eric!"

Schweigend gingen sie schließlich in das Labor. Doch bereits an der Eingangstüre erwartete sie die erste negative Überraschung. Rick Stetler stand ihnen direkt gegenüber.

„Das ist gut, dass ihr da seid!", meinte er ruhelos.

Schon alleine das sorgte dafür, dass Eric Horatio einen fragenden Blick zuwarf.

„Was willst du Rick?"

„In mein Büro!", antwortete er ausweichend.

Mit einem Schulterzucken folgten die beiden ihm schließlich. Perplex sah sich Horatio jedoch in dem Raum um. Denn Alexx, Calleigh und Ryan saßen bereits dort und wirkten genauso ratlos wie er selbst.

„Setzt euch!", murmelte Rick.

Dabei sah er ständig auf den Gang, er schien noch auf jemand anderen zu warten.

„Was ist hier eigentlich los?", flüsterte Calleigh plötzlich.

Ryan hob nur kurz die Schultern an.

„Keine Ahnung! Ich wollte gerade zum Labor gehen um die Beweiße vom letzten Tatort zu untersuchen da hat er mich abgefangen und hier her geschickt."

„Genau wie bei mir!", erklärte Alexx grimmig und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das gibt's nicht!", murmelte Eric plötzlich. „Was will die denn hier?"

„Was hast du?", fragte Horatio alarmiert nach.

Doch Eric deutete nur auf den Gang hinaus. Durch die offene Türe sah er die langen dunklen Haare und wusste auch direkt wer dort stand.

„Monica West!", keuchte er.

„Was hat sie jetzt schon wieder vor?", fragte Alexx geschockt.

„Keine Ahnung! Aber ich glaube, dass ich es gar nicht wissen will.", antwortete Calleigh. „Weil ohne Grund kommt die nicht hier her!"

Ryan saß währenddessen nur auf seinem Stuhl, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte die Frau wütend an. Schließlich hatte sie ihn fast den Job gekostet. Gemeinsam mit Stetler betrat sie kurz darauf das Büro und setzte sich ihnen gegenüber.

„Was soll das Rick?", grollte Horatio.

Dieser rieb sich nur fahrig die Hände über das Gesicht. Dabei wirkte er jedoch nicht wie der harte Polizeiwachtmeister den sie kannten und der ihnen oft die Arbeit schwer gemacht hat. Vielmehr schien er von irgendetwas tief erschüttert zu sein.

„Das was ich euch zu sagen habe fällt mir nicht leicht.", erklärte Rick leise. „Wir hatten nie das beste Verhältnis. Doch das ihr von alle dem so erfahrt wollte ich nie."

„Warum sind wir hier?", fragte Horatio und sah ihm fest in die Augen.

„Weil ihr, na ja alle bis auf Ryan, zu Speedles Team gehört habt."

Bevor nun jemand reagieren war Eric aufgesprungen und funkelte Rick an.

„Speeds Tod ist jetzt fast zwei Jahre her. Endlich gelingt es mir wieder ein wenig Ruhe und Ordnung in mein Leben zu bringen. Und jetzt reißen sie wieder alte Wunden auf?"

„Setzten sie sich wieder hin Mister Delko!", erwiderte Rick erschöpft.

Kurz darauf hatte war er selbst aufgestanden, hatte eine Akte von seinem Schreibtisch genommen und sie Horatio gereicht.

„Es tut mir Leid!", murmelte er.

Fragend schlug er daraufhin die Akte auf. Genau erkannten sie jedoch wie er blass wurde, seine Hände zu zittern begannen und ihm die Tränen in die Augen traten.

„Dass ist…", seine Stimme klang kratzig und belegt als er sprechen wollte.

Im nächsten Moment war er wütend geworden. Entschieden schlug er die Akte zu und knallte sie auf den Schreibtisch. Alle anderen zuckten daraufhin kurz zusammen.

„Das ist ein Scherz! Ein verdammt schlechter und grausamer Scherz!", brüllte er. „Wie weit willst du eigentlich noch sinken nur um mich zu verletzten?"

„Es ist die Wahrheit Lieutenant Caine. Ich habe diese Papiere damals selbst unterzeichnet."

„Wissen sie eigentlich was sie mir, was sie uns, damit antun?", wollte er erschüttert wissen.

„Wir wollten immer nur das allerbeste!", versuchte sich Monica West zu verteidigen.

In diesem Moment wollte Horatio scheinbar noch etwas antworten doch dann schüttelte er einfach nur den Kopf und lies sich wieder auf seinen Stuhl fallen.

„Horatio? Geht's dir nicht gut?", besorgt kniete sich Alexx neben ihn und fühlte seinen Puls. „Was steht in dieser verdammten Akte?", wollte sie dann aufgebracht wissen. „Sein Puls geht weit über den Normalwert hinaus! Ich will wissen was in dieser Akte stand das ihn so aufregt!"

„Beruhigen sie sich bitte Doktor Woods!", bat Rick und sackte immer weiter in sich zusammen.

Plötzlich schien Horatio jedoch neue Energie zu gewinnen, denn er schüttelte Alexx Hand ab und stand wieder auf. Zwar war er etwas wackelig doch er konnte sich aufrecht halten.

„Ich will mit ihnen sprechen!", erklärte er und versuchte seiner Stimme dabei den Rückhalt zu geben der ihm gerade völlig fehlte. „Ohne euch!"

„Wir lassen euch alleine.", meinte Rick daraufhin.

Er schien jedoch mehr als erleichtert darüber zu sein, dass er gehen konnte.

„Aber…"

„Sie werden mit mir kommen Miss West!"

Somit wartete Horatio bis die beiden den Raum verlassen hatten. Schwer lehnte er an Ricks Schreibtisch.

„Was geht hier vor Horatio?", wollte nun Eric wissen.

„Man hat uns getäuscht!", flüsterte er heiser.

„Getäuscht? Bei was?", fragte Calleigh zurück.

„Wenn diese Akte der Wahrheit entspricht, davon gehe ich im Übrigen aus, dann ist es die größte Ungeheuerlichkeit die ich je erlebt habe."

„Was ist los Horatio?", drängte nun Alexx.

Nochmals atmete er tief durch und sah schließlich auf sein Team.

„Tim lebt!"

„Nein! Nein!", stammelte Eric. „Das hätte er uns niemals angetan!"

Calleigh war daraufhin blass geworden. Sie atmete nur noch stoßweiße und schüttelte immer wieder den Kopf. Alexx presste eine zitternde Hand gegen ihre Lippen und in ihren Augen glänzten Tränen.

„Aber das ist doch unmöglich!", keuchte Ryan in diesem Moment.

„Lasst uns hier verschwinden, ich erkläre es euch dann."

Gemeinsam verließen sie daraufhin Stetlers Büro und gingen aus dem Gebäude. Calleigh stützte dabei Alexx die kurz vor dem Zusammenbruch stand. Doch wirklich begreifen konnte bisher niemand was sie gerade erfahren hatten…