Neue Stadt, neues Leben

Neue Stadt, neues Leben?

Noch einmal atmete sie tief durch und blickte auf die ersten Häuser der Stadt. Hoffentlich konnte sie hier endlich in Frieden leben und ihre Ruhe finden. Diesmal hatte sie sich eine kleine Stadt ausgesucht, die direkt am Meer lag. Es gab einen hübschen Strand, der jede Menge Touristen anzog. Der Tourismus war auch die Haupteinnahmequelle der Stadt. Trotzdem hatte sie nichts von ihrem Charme verloren.

Langsam ging sie durch die Straßen. Es waren nur wenig Leute auf der Straße, keiner beachtete sie.

Schließlich setzte sie sich auf eine Bank, strich sich eine Strähne ihrer schwarzen Haare aus dem Gesicht und starrte vor sich hin. Ihre ebenso schwarzen Augen blickten traurig. „Ich hasse es, wenn ich alleine in einer neuen Stadt bin. Ich kenne mich hier nicht einmal aus!", murmelte sie vor sich hin, „Wenn doch nur mein Bruder da wäre!"

Unbemerkt von dem Mädchen hatte sich ein anderes Mädchen neben sie gesetzt. „Du bist ein Vampir, oder?", platzte sie heraus. Erschrocken wich das schwarzhaarige Mädchen zurück. „Was?...Wie?...Woher?", stotterte sie. „Ich kenne hier in der Stadt ein paar Vampire! Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Mina!", stellte das fremde Mädchen sich vor. „ich bin Shadow. Aber...HIER GIBT'S VAMPIRE?? Dann geh ich lieber wieder...", meinte das Vampirmädchen. „Ach nein! Warte doch noch! Ich würde dich so gerne ein paar Sachen fragen, die mich interessieren...", bettelte Mina. „ Dann frag! Aber ich bleibe nicht lange...als fremder Vampir in einer Stadt, in der ein Clan lebt...das gibt immer nur Ärger!", sagte Shadow und sah Mina zum ersten mal richtig an. Das Mädchen hatte pinke Haare, war etwas kleiner als sie selbst und hatte rotbraune Augen. Shadow war sich sicher, dass sie kein Mensch war, konnte aber auch nicht sagen, was sie war, da sie so einen Wesen noch nie begegnet war.

In diesem Moment kam ein Junge die Straße entlang. „Hi, Mina! Was machst du denn hier?", rief er schon von Weitem. Lächelnd rannte er auf sie zu, aber direkt vor ihrem Füßen brach er zusammen. „Urgh..."„Noah, was machst du denn hier?", fragte Mina und half ihm aufstehen. „Du bist ja ganz heiß!", stellte sie fest, „Besser ich bring dich nach Hause!" Ohne sich zu verabschieden verschwanden die beiden. „Toll...jetzt konnte ich gar nicht ihre Fragen beantworten! Aber der andere war...", meinte Shadow leise.

Eine Weile blieb das Vampirmädchen noch sitzen, dann beschloss die ein wenig die Stadt zu erkunden. /Hier ist es schön! Schade, dass es hier Vampire gibt.../ Als Shadow an einer Eisdiele vorbeikam, entschied sie spontan ein Eis zu essen. Das hatte sie sich auch verdient. Sie musste nicht lange überlegen, welche Sorte sie nehmen sollte. „Eine Kugel Zitroneneis bitte!", sagte sie zu dem Eisverkäufer. Nachdem sie ihr Eis bezahlt hatte, wollte sie das Eiscafé verlassen. Aber sie stolperte dabei über ihre Füße und fiel hin. Das Eis klatschte auf das Hemd eines jungen Mannes, der lustlos in seinem Zitroneneisbecher herumstocherte. „Äh...ich glaube du hast dein Eis verloren!", stellte er fest und half dem Mädchen auf, ohne sich um das dreckige Hemd zu kümmern, „Ist alles in Ordnung, Ojou-chan (Fräulein)?" „Ja, danke...tut mir Leid wegen deinem Hemd...heute ist echt nicht mein Tag...", antwortete Shadow seufzend. „macht doch nichts!", meinte er und wurde leicht rot, während er sein Hemd mit einem Taschentuch abtupfte. Der junge Mann war mindestens einen kopf größer als sie (Shadow schätzte ihn auf 1,85m), hatte silberblondes Haar und himmelblaue Augen. Soweit das Vampirmädchen unter seiner Schuluniform erkennen konnte, war er gut durchtrainiert. Auch wenn sie mehr der Geruch seines Blutes interessierte...

„Möchtest du ein neues Eis? Ich bezahle!", fragte er schließlich, nachdem er lange genug an seinem Hemd herumgewischt hatte. „Danke...aber...wieso willst du mir ein Eis bezahlen? Ich bin doch Schuld, dass dein Hemd versaut ist!", erwiderte Shadow überrascht. Der junge Mann kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Naja...ich finde das irgendwie traurig, wo du doch extra für das Eis bezahlt hast und es dann so unglücklich verloren hast", versuchte er zu erklären, „Also, was möchtest du?" „Danke, du bist echt nett! Ich hätte gerne Zitrone", lächelte das Vampirmädchen. „Ja? Zitrone ist meine Lieblingssorte!", lächelte er zurück und ging zum Eisverkäufer.

Nach kurzer Zeit kam der junge Mann zurück. „Hier bitte, einmal Zitroneneis, Ojou-chan", mit diesen Worten überreichte er ihr das Eis. „Danke!", glücklich schleckte Shadow das Eis, „Ich finde es irgendwie lustig, dass Zitrone auch deine Lieblingssorte ist! Wie heißt du eigentlich?" Das Mädchen ließ sich gegenüber von ihm nieder. „Äh...Mein Name ist Shogun, Shogun Gunnerel. Ich bin aus England. Und wie ist dein Name?", antwortete er leicht überrascht. „Ich habe keinen Namen...aber man nennt mich Shadow. Und wo ich herkomme...

weiß ich nicht!" „Oh,...das tut mir Leid...", meinte Shogun beschämt, „Lebst du etwa alleine?" „Ja...nein...nicht wirklich...ich habe einen Bruder, aber er ist nicht hier...er hat jetzt sein eigenes Leben!", versuchte sie ihre Situation zu erklären, auch wenn das noch nicht einmal die halbe Wahrheit war. „Ist das so?", wollte er wissen. Nachdenklich drehte er den Kopf zur Seite und starrte sie an.

„Der da sieht doch süß aus, oder?", flüsterte plötzlich ein Mädchen am Nebentisch zu ihrer Freundin. Abrupt drehte Shogun sich zu ihr. „Danke schön", meinte er lächelnd. "Der hat das gehört??", fragte sie leise. Verdutzt schaute das Mädchen ihn an. „Äh...immer wieder gern!", meinte sie und versuchte zu lächeln, wobei sie ein wenig rot wurde. Wieder lächelte der junge Mann und wandte sich dann seinem Eis zu. „Ich habe eben gute Ohren", meinte er. „Er hat viel zu gute Ohren, wenn ihr mich fragt...aber egal mich fragt ja sowieso keiner!", murmelte das Mädchen. „Und nochmals danke!", grinste er sie an. „Jetzt grinst mich der auch noch so doof an! Das gibt's doch wohl nicht!", murmelte das Mädchen am Nebentisch. Das Mädchen hatte bonbonrosa Haare, die zu Korkenzieherlocken gedreht waren und hellbraune Augen. Außerdem trug sie ein rosa kleid mit leicht aufgebauschtem Rock und vielen Rüschchen. Shadow schätzte, dass sie etwas kleiner war, als sie selbst.

Shogun wandte sich wieder Shadow zu. Erst jetzt bemerkte er, dass sie weinte. Schnell holte er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und tupfte ihr damit die Augen ab. „Ein so hübsches Mädchen sollte nicht weinen. Wer immer weint, verlernt später noch das Lachen.", aufmunternd lächelte er sie an. Das schwarzhaarige Mädchen wurde rot. „Ich lache doch!", sie versuchte zu lächeln. Der junge Mann lächelte das Vampirmädchen an. „So ist es gut!" Dann wandte er sich wieder dem Mädchen am Nebentisch zu. „Ich finde mein Grinsen bezaubernd", er lachte, „ aber entschuldige, wenn ich zu sehr in deine Privatsphäre eindringe." Galant verbeugte er sich. Das Mädchen kam an den Tisch der Zwei. „Du bist komisch...irgendwie...", meinte sie. In dem Moment bemerkte sie Shadows verweintes Gesicht, „Hey, warum weinst du denn? Geht es dir nicht gut oder ärgert dich der Typ etwa??" „Nein, er ärgert mich nicht. Mir ist nur etwas ins Auge gekommen!", antwortete das schwarzhaarige Mädchen und lächelte Shogun zu. „Ach so! Ähm...Sorry, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Sam! Und ihr seid?", das Mädchen wirkte erleichtert. Der junge Mann lächelte leise und stand auf. „Mein Name ist Shogun, Shogun Gunnerel. Und das bezaubernde Mädchen hier am Tisch heißt Shadow.", er grinste das Vampirmädchen an, „Und ich habe ihr kein Haar gekrümmt! Keine Sorge!" Er klang empört. Nun kam auch das zweite Mädchen an den Tisch. „Wollten wir nicht noch Shoppen gehen?", fragte sie Sam vorwurfsvoll. „Sorry, Hazumi!", meinte die nur und wandte sich wieder an Shogun: „Gunnerel...na, wenn du meinst, du hast ein schönes Lächeln..." Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Man musste ja nicht immer alles erzählen.

„Seid ihr Freunde von Sam?", wollte nun Sams Freundin wissen. Diese hatte dunkelbraune Haare, die zu zwei Zöpfchen gebunden waren und braune Augen. Sie war ein wenig größer als Sam und etwa gleich groß wie Shadow. „Freut mich, wenn es dir gefällt!", grinste er Sam extra breit an, so dass man seine weißen Zähne sehen konnte, bevor er sich ihrer Freundin zuwandte: „Ich weiß nicht...wir haben sie auch jetzt kennen gelernt. Und dein Name wäre?" „Ich heiße Hazumi! Nett dich kennen zu lernen...wie ist dein Name?", stellte sie sich vor. „Mein Name ist Shogun, Shogun Gunnerel. Seltsam...das habe ich heute schon zum 3. Mal gesagt!" „Ach echt?", lachte Hazumi. „Meine sehen genauso schön aus!2, meldete sich in diesem Moment Sam wieder zu Wort und zeigte ihre Zähne, „Ist aber auch egal, aber kann es sein, dass du manchmal etwas angibst? Das ist nur so eine Vermutung..." „Ich bin Shadow...auch wenn das hier niemanden interessiert..." „Also mich hat es interessiert...", meinte Shogun zu Shadow. „Nein, eigentlich gebe ich nicht an. Du hast doch gesagt, mein Lächeln ist schön.", beantwortete er dann Sams Frage. „Ist es ja auch...", gab das Mädchen widerwillig zu.

„Du hast ein Auge auf ihn geworfen, stimmt's?", flüsterte Hazumi ihrer Freundin ins Ohr und grinste sie an. Schlagartig wurde Sam rot. „Wie? Was? Ich...", stammelte sie. Dann zeigte sie auf sich und lachte hysterisch. Nur ein kurzes Zucken verriet, was hinter der Fasade los war. Shogun schielte kurz zu Hazumi, danach rief er den Kellner und bestellte einen Milchshake. „Möchtest du auch einen?", er sah Shadow fragend an, dann sah er zu den anderen beiden, „Wollt ihr vielleicht auch etwas?" „Äh...was hast du gesagt? Klar gern!", sagte Shadow schnell, die die ganze Zeit über Sam angestarrt hatte. „Ja gerne!", meinte Hazumi lächelnd. „Nein, danke, mir ist das alles viel zu kalt...und außerdem habe ich noch ein Eis, aber danke, dass du gefragt hast...", lehnte Sam ab. „Okay", grinste Shogun, „Kellner! 3 Milchshakes, bitte!" Verträumt starrte Sam den jungen Mann an, während sie auf die Milchshakes wartete. Sie und Ihre Freundin hatten sich inzwischen ebenfalls an den Tisch gesetzt. Grinsend stupste Hazumi ihre Freundin an, woraufhin diese das Gleichgewicht verlor und mit dem Kopf auf die Tischplatte knallte. „Aua, das tut doch weh!", verstohlen wischte sich das Mädchen eine Träne aus den Augen, „Sag mal Shogun kommst du hier aus Japan?" „Ist dir was passiert?", fragte der junge Mann und besah sich ihre Stirn, „Puh, ist nur ein roter Fleck! Der verschwindet bald. Und nein...ich bin aus England!" Er sah zu Shadow und musste lächeln. Das Vampirmädchen kicherte verstohlen, biss aber die Zähne zusammen. „Siehst du? Wenn du lachst siehst du schon viel hübscher aus!", meinte er aufmunternd. „Wie ist es denn so in England? Hast du da vorher gelebt?", bombardierte Hazumi ihn mit Fragen. „Ich komme aus Amerika. Was machst du hier in Japan?", wollte nun Sam wissen, die ein wenig errötet war. „Bist du als Tourist hier?", wollte nun wieder Hazumi wissen. „Das ist nur ein Auslandsjahr. Nächstes Jahr muss ich wieder zurück an meine alte Schule. Japan gefällt mir aber besser...die Kirschblüten sind wunderschön...", abwesend lächelte Shogun vor sich hin, dann schreckte er auf, „Aber warum bist du denn hier?" „Meinst du mich oder sie?", fragte Hazumi. „Ich bin hier, weil mein Vater nur hier Arbeit bekommen hat", erzählte Sam. Shogun lachte. „Eigentlich war das eine Frage an euch beide! Hm...England ist etwas regnerisch und kalt...aber ich war auch schon mal in Amerika...ich mag den Central Park! Wusstet ihr, dass er künstlich angelegt wurde? Das würde man nicht für möglich halten, wenn ihr ihn sehen würdet!", schwärmte er. „Ich bin hier geboren...ich mag diese Stadt, aber ich wäre auch gerne einmal im Ausland...da war ich nämlich noch nie!", meinte Hazumi verträumt. „Dann freu dich doch darüber! Japan ist wirklich schön...und es gibt viele Mangas hier!", sagte Shogun lächelnd. „Yeah! Mangas sind geil!! Liest du auch welche?", übermütig streckte Hazumi die Faust nach oben, ohne sich um die anderen im Café zu kümmern. „Natürlich!", Shoguns Augen leuchteten wie die eines Kindes, „Mangas sind wundervoll!! Aber einige etwas..." Verlegen hüstelte er und wurde ein wenig rot. Grinsend holte Sams Freundin einen Manga aus ihrer Tasche. „Meinst du das?" skeptisch nahm er ihr den Manga aus der Hand und blätterte ihn durch. „WHAT THE...!?", feuerrot knallte er das Heft auf den Tisch, „D-D-Darfst du das lesen??" Hazumi lachte schallend. „Nein, das ist von einer Freundin!", meinte sie beruhigend. „Darf SIE das lesen!?", fragte er immer noch rot im Gesicht. Schnell schob er den Manga von sich weg und schlürfte dampfend seinen Milchshake. „Ja, ich denke schon...", vor lauter Lachen kamen ihr die Tränen. „Jetzt hör doch auf zu lachen!", motzte Shogun beleidigt. „Okay, schon gut. Ich hör schon auf!", beschwichtigte Hazumi und versuchte das Lachen zu unterdrücken, aber immer wieder kam ihr ein Glucksen aus. Von der Reaktion des jungen Mannes neugierig gemacht, sah sich Shadow den Manga auch an. „Was ist denn so schlimm daran? Ist doch putzig...oder besser gesagt: gibt schlimmeres...ist ja noch nicht einmal etwas mit Blut...", meinte das Vampirmädchen gelangweilt. Sam riss ihr den Manga aus der Hand und blätterte ihn durch. „Hmmm...?? Ist das japanisch??", fragte sie, bevor sie merkte, dass sie das Heft falsch herum hatte. „Oh...ähmmm...das ist aber peinlich...", sie lief rot an, „ Okay...was ist das für ein Man..." Geschockt brach sie mitten im Satz ab. „Blätter mal weiter!", meinte Shogun zu Shadow, „Hentai..." Er schloss die Augen und schlürfte verträumt seinen Milchshake. „Könntet ihr euch vorstellen, sich in eine Mangafigur zu verlieben?", fragte der junge Mann, vermied es aber jemanden anzusehen. Sam überlegte. „Nein...", meinte sie. „Hast wohl recht!", lächelte Shogun. „Hentai ist langweilig...aber ich könnte mir das schon vorstellen...", dachte Shadow nach. Schockiert sah der junge Mann sie an. „Was könntest du dir vorstellen? Hentai zu lesen!?", er lachte nervös, „Oder eher..." Er verstummte.

Plötzlich klingelte Sams Handy. „Entschuldigt mich bitte kurz...", sagte sie und ging ans Handy, „Ja?" „Ich frage mich, wer das ist...", neugierig sah Shogun das Mädchen an. „Was denn?", fragte Shadow leicht gereizt. „Nichts, nicht...", winkte Shogun ab. Er sah auf die Uhr. „Ich muss langsam wieder los...die Mittagspause ist bald vorbei...ich muss wieder zur Schule..." „Du gehst noch zur Schule?", fragte Shadow. „Ich habe doch gesagt, dass ich wegen der Schule hier bin!", lachte er, „Aber ich bin schon bald fertig." „Du könntest doch schwänzen? An einem so schönen Tag in der Schule sitzen, ist doch blöd!", schlug das Vampirmädchen vor. In dem Moment kam Sam zurück. „Oh man...der Typ kann nerven...", gereizt setzte sie sich auf ihren Stuhl. „Naja...es ist nicht wirklich gut zu schwänzen...", antwortete er Shadow, „Ich will später einmal einen guten Job haben! Viel Geld verdienen! Eine gute Familie aufbauen! Glücklich mit ihr Leben, ohne Probleme! Und dann süße Enkel und Enkelinnen bekommen! UND dann kann ich glücklich sterben!" Er ballte seine Hand zu einer Faust und reckte sie zum Himmel. „JA! Das ist mein ZIEL!", sagte er mit Feuer in den Augen. „Äh...sorry...", schnell setzte er sich wieder hin, wobei er rot anlief. „Schönes Ziel...aber wo bleibt der Spaß? Und hör bitte auf vom Sterben zu reden...", das Vampirmädchen verzog das Gesicht. /Der hat ja Vorstellungen vom Leben...wenn alles nur so einfach wäre...oh man... aber heiraten, eine Familie gründen ist sehr vernünftig. War ja klar, dass so etwas von ihm kommt. Ich glaube, er wird mir immer sympathischer., dachte Sam. Shogun lächelte. „Der Spaß wird kommen, wenn ich meine Familie habe. Dann habe ich niedliche kleine Kinder, mit denen ich spielen kann...", erklärte er, „Aber ihr habt Recht...das ist eigentlich nichts, worüber sich ein Schüler Gedanken machen sollte." Er errötete leicht. Wieder klingelte Sams Handy. „NEIN!! Nicht schon wieder!", rief sie und ging genervt ran, „JA!?" „Mein Vater hat mir das immer gesagt. Er hatte dieses Ziel beinahe erreicht... aber dann ist er mit meiner Mutter...bei einem Autounfall ums Leben gekommen...", fügte er leise hinzu. Sein Blick wurde eisig und bitter. „Ich weiß nicht, was an Kindern niedlich sein soll...wieso hast du eigentlich ausgerechnet so einen Traum? Ich sehe es ja ein, dass man für seine Zukunft vorsorgen sollte...aber irgendwann stirbt man sowieso...", erwiderte Shadow.

Genervt beendete Sam ihr Handygespräch und schaltete das Handy aus. „Der hat echt Nerven!", sagte sie aufgebracht und blickte zu Shogun. „Hmmm...? Warum schaust du so? Damit machst du mir Angst!" Der junge Mann schreckte hoch. „Oh, tut mir Leid!", lachte er ein wenig verlegen, „Naja...bevor meine Eltern dann im Krankenhaus...na ihr wisst schon...gestorben sind...hatte mein Vater zu mir gesagt: ‚Es tut mir Leid, dass wir dich verlassen müssen...Ich wünsche mir für dich, dass du meinen Traum verwirklichen kannst und Glücklich leben wirst'"

„Wer war das eigentlich?", fügte er schnell zu Sam hinzu. „Das ist aber eine traurige Geschichte", meinte Sam, „Ähm...das...ach das war einer aus meiner Klasse, der kann ganz schön nerven!" „Und das würde dich glücklich machen? Einen Traum zu leben, der nicht von einem selbst stammt...das ist fast so, wie wenn man von seinen Eltern verheiratet wird, ohne es zu wollen...oder wie wenn...", warf Shadow ein. „Fändest du es nicht schön, die Person kennen zu lernen, die für dich bestimmt ist?", wollte Shogun von Shadow wissen und lächelte sie an, dann fragte er Sam: „Belästigt er dich?" „Ja, er nervt ganz schön...", antwortete Hazumis Freundin gereizt. „Für mich gibt es niemanden...denn sie wären in zu großer Gefahr...und dann wäre ich nach kurzer Zeit sowieso nach kurzer Zeit wieder alleine...", sagte Shadow hart. „Sag das nicht!", rief Shogun bestürzt, „Für jeden gibt es irgendjemanden, der mit ihm oder ihr das Leben teilen wird...und glücklich wird. JEDER hat das Recht dazu, glücklich zu werden...nach so viel Unglück, dass man dafür ertragen hat..." Traurig senkte er den Kopf. „Ich fände es schön, den Mann fürs Leben zu finden!", mischte sich Sam ein und lächelte Shogun an. „Ach ja...soll ich die Nervensäge für dich beseitigen?", fragte Shogun unschuldig und holte eine Pistole unter seiner Schuluniform hervor, als ob das normal wäre. „Ähm...wir wollen ja nicht gleich übertreiben!", winkte Sam ängstlich ab. „Du hast doch keine Ahnung...glücklich sein...das geht eben nicht!", sagte Shadow kalt, „Und hör auf mit einer Pistole herumzufuchteln." Irgendwie klang das Vampirmädchen gereizt. „Das ist ein Erbstück von meinem Vater.", meinte der junge Mann verletzt, „Außerdem habe ich mehr durchgemacht, als du dir vorstellen kannst." Fast liebevoll betrachtete er die Pistole, wobei er wieder einen eisigen, kalten Blick bekam. „Warum sind immer die netten und freundlichen dann solche, die mit einer Pistole herumfuchteln??", kreischte Sam. „Nein, das glaube ich nicht...", antwortete Shadow Shogun, „Ich glaube eher, du kannst dir nicht vorstellen, wie es mir geht...und nimm die Blöde Pistole weg! Bevor du noch jemanden erschießt!" „Warum?", wollte der junge Mann wissen, „Ich habe sie doch nur herausgeholt, um sie sauber zu machen..." „Entschuldige...", sagte das Vampirmädchen kleinlaut, „Ich habe böse Erfahrungen mit Pistolen gemacht...besonders Silberkugeln sind unangenehm!" Sie verzog das Gesicht. „Nur putzen...jaja...das sagen sie alle! Pack sie weg! Die Leute gucken schon!", motzte Sam und sah sich um. Offensichtlich fühlte sie sich nicht wohl. „Sei doch nicht so gereizt!", beschwichtigte Shogun sie, „Ich stecke sie ja weg..." Kurz polierte er die Pistole mit einem Handtuch und ließ sie schnell wieder verschwinden.

„Ich muss dann gehen...", sagte Shogun plötzlich und stand auf, „Vielleicht sehen wir uns ja eines Tages wieder?"