Metal Gear Solid – Covered Operation
Eine „Metal Gear"-Fanfiction von Vash-san
Copyright 2006-02-14
DISCLAIMER: „Metal Gear Solid" und (fast) alle Charaktere, die in
dieser Fanfiction erscheinen, sind eingetragener Besitz von Konami
Computer Entertainment Japan.
Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen und/oder
Organisationen sind rein zufällig.
Diese Geschichte könnte in späteren Kapiteln Szenen
expliziter (ausführlich geschildeter) Gewalt enthalten, sowie
eine teils deftige Ausdrucksweise...G
von Philipp Christian Engert (aka F4S4N (Vash-san))
Note: Diese Story spielt zwischen „Metal Gear Solid" und „Metal Gear Solid 2 – Sons of Liberty". Nach den Ereignissen auf Shadow Moses Island (MGS1) haben Snake und Otacon eine neue Organisation namens „Philantropy" gegründet. Diese Organisation arbeitet gegen die internationale Bedrohung durch Nuklearwaffentechnologie, die durch Metal Gear, einem gigantischen, mit Nuklearsprengköpfen bestückten Kampfpanzer, verursacht wird. Im Moment stehen sie in direktem Kontakt mit der UN und sind dabei, offiziell anerkannt zu werden.
Note 2: Ich weiß, es ist am Anfang langatmig. Aber es wird
besser. Die Story ist für Fans gedacht, die die Anspielungen
verstehen.
Desweiteren möchte ich dezent darauf hinweisen, dass dies eine
Übersetzung meiner zuerst in Englisch verfassten Fanfiction ist.
Eventuelle Stiländerungen sind also zu verzeihen.
Prolog – Philantropy
Der Raum war nicht sehr groß und die Ausstattung konnte fast schon als ‚puritanisch' bezeichnet werden: Ein Tisch, drei Stühle und zwei Türen, eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite. Nichts weiter.
Snake setzte sich. Er fühlte sich unwohl, obwohl sein bester Freund – Dr. Hal Emmerich – neben ihm saß. Hal, der von seinen Freunden nur ‚Otacon' gerufen wurde, da ein Fan japanischer Zeichentrickanimation, war ein Mann um die 40. Im Moment korregierte er die Position seiner Brille... das sechste Mal in etwa einer halben Minute. Ein Zeichen seiner Nervosität.
Snake überflog den Raum mit den Augen und versuchte sich einen Überblick über die Sicherheitssysteme des Raums zu verschaffen. Die Sicherheitstufe war nicht streng, er sah nur eine einzige Kamera. Nichts Spezielles, genau wie in den anderen Räumen zuvor. Snake fragte sich nach dem Grund. Da er mit seinen Überlegungen zu keinem Schluss kam, entschied er sich dafür, Otacon zu fragen.
"Otacon, die Sicherheitsvorkehrungen sind nicht besonders eng. Hast du ne Ahnung, was der Grund dafür sein könnte?"
Otacon ließ sich mit der Antwort etwas Zeit und antwortete erst nach einigen Sekunden.
"Hm... Ich hab über das auch schon nachgedacht. Vielleicht, weil das hier eine geheime UN Einrichtung ist. Wahrscheinlich wollen sie nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Immerhin arbeiten sie hier hinter dem Rücken der US-Regierung vorbei. Oder?"
"Vielleicht hast du recht. Sicher mach ich mir wieder zu viel Sorgen..."
Snake hatte nicht das Bedürfnis, mehr über seine Besorgnisse zu reden. So drehte er sich weg und starrte die Decke an. Otacon verstand und bewegte seine Augen ebenfalls in eine andere Richtung. Dann entschied er sich, seinen Laptop herauszuholen, der sich in dem Rucksack unter seinem Stuhl befand. Er schaltete ihn ein und kurz darauf war er in seine eigene Welt versunken. Snake drehte seinen Kopf etwas, sodass er sehen konnte, dass Otacon über Arbeiten saß, die sich mit Problemen beschäftigte, die durch Metal Gears verursacht worden waren. Snake wusste, das Otacon sich dafür entschieden hatte, etwas gegen seine eigene Kreation zu tun und Snake würde ihm helfen. Snake drehte sich wieder weg und sann über den vergangenen Tag.
Gestern in aller Frühe hatte Otacon einen Anruf eines UN-Vertreters erhalten. Die UN wünschte ein Gespräch mit Otacon und Snake, so hatte Otacon in angerufen und sie beide hatten sich dafür entschieden, hierher zu kommen. Snake war außerordentlich angespannt gewesen, denn es hätte ebenso eine gestellte Falle der Regierung gewesen sein können. Immerhin war eine Belohnung auf ihre Köpfe ausgesetzt worden und sie mussten sich vorsehen. Aber Snake war zu neugierig gewesen, um das Angebot abzulehnen. Und nun waren sie beide in einem UN-Büro im südlichen New York.
Ein Geräusch riss Snake aus seinen Gedanken und er sah auf.
"Was war das für ein Geräusch, Otacon?", fragte er seinen Freund.
Otacon sah nervös aus. Er antwortete, jedoch mit einem WIRKLICH nervösen Unterton in der Stimme.
"Weiß...weiß nicht. Hörte sich wie... eine Tür nebenan an. Vielleicht haben sie sich endlich entschieden, wann sie uns exekutieren wollen..."
Otacon versuchte, über seinen kleinen Scherz etwas zu lächeln, Snake war jedoch nicht in der Stimmung für solche Witze.
"Das ist nicht lustig, Hal. Du weißt gut, dass du Recht haben könntest..."
"Ah, sei doch nicht so paranoid, Snake. Das ist so gar nicht deine Art!"
Snake versuchte, eine sarkastische Antwort zu geben, aber brach ab, als sich die rechte Tür öffnete. Snake und Otacon standen auf. Eine dunkelhaarige Frau trat ein, gefolgt von zwei Männern. Alle drei waren gut gekleidet und hatten Akten unter ihren Armen. Die beiden Männer grüßten die beiden Freunde nur mit einem kurzen Kopfnicken, die Frau reichte ihnen die Hand. Sie lächelte ein bißchen und Snake sah, dass sie asiatische Vorfahren haben musste, wahrscheinlich japanische Immigranten in ihrer Familie. Die Männer hätten ein Symbol westlichen Aussehens sein können: Blond, stark und hochgewachsen. Beide hatten einen neugierigen Gesichtsausdruck, die alles andere als schlecht geschnitten waren. Als die Frau zu sprechen begann, fiel Snake auf, dass sie eine wirkliche attraktive Person war: Ein fein geschnittenes Gesicht und tolles Haar, freundliche dunkle Augen, von ihren Formen nicht mal zu sprechen... Snake spendete ihr seine gesamte Aufmerksamkeit.
"Guten Morgen. Vielen Dank für ihr Kommen. Mein Name ist Yuki Okura und dies sind Herr Langley und Herr Rosewood."
Beide Männer nickten und grüßten. Dann ergriff die Frau wieder das Wort.
"Ich bin geehrt. Ich habe niemals daran gedacht, sie jemals persönlich kennen zu lernen. Die lebende Legende... Solid Snake. Ich habe viel von ihnen gehört."
Sie schenkte ihm ein wundervolles Lächeln und Otacon gab Snake einen Hieb mit seinem Ellbogen. Snake betrat die Welt der denkenden Lebewesen wieder.
"Vielen Dank, aber wir würden es bevorzugen, gleich zum Geschäftlichen zu kommen. Warum wollten sie uns sprechen?"
Otacon versuchte, nicht laut loszuprusten. Wie konnte Snake nur so taktlos sein, wenn eine Frau wie Yuki mit ihm sprach?
"Ich entschuldige mich für sein Verhalten, aber wir sind wirklich erschöpft von der Reise. Es hat uns den ganzen Tag gekostet und wir hatten nicht die Gelegenheit, nur eine Minute zu schlafen. Nun, ich bin ebenfalls sehr gespannt. Warum haben sie uns angerufen?"
Yukis Lächeln verschwand und ihre freundliche Stimme änderte sich in die einer Geschäftsfrau. Sie setzte sich auf den letzen verbleibenden Stuhl, Herr Langley und Herr Rosewood verließen den Raum. Snake war sie jedoch bewusst, dass sie direkt vor der Tür warteten. Yuki begann, zu sprechen.
"Okay, hier ist die Antwort auf ihre Fragen. Ich nehme an, dass ihnen alles über den Vorfall auf Shadow Moses Island bekannt ist. Wir haben nicht alles erfahren können, denn die Regierung der Vereinigten Staaten lehnte jegliche Zusammenarbeit ab. Aber soweit wir wissen, war die Atomwaffenentsorgungsanlage auf Shadow Moses Island im Fox Archipel in Alaska von einer bewaffneten Gruppe – einschließlich Mitgliedern von US Spezialtruppen – gewaltsam übernommen worden. Sie versuchten, die Welt mit einer nuklearen Bedrohung zu erpressen. Wir wissen außerdem, dass sie, Herr Emmerich, dort an einer geheimen Waffe für die Armee namens Metal Gear Rex gearbeitet haben. Ist das soweit richtig? "
Snake und Otacon nickten beide. Yuki führte das Gespräch weiter.
"Okay. Die Geheimwaffe, an der sie arbeiteten, war der Grund für den Angriff. Das Pentagon sandte ihren besten Mann, um das Problem zu lösen: Den legendären Helden – Solid Snake. Er beendete die terroristische Bedrohung und zerstörte Metal Gear. Der Rest der Geschichte ist uns leider unbekannt, weil die Vereinigten Staaten uns nicht involviert wissen wollten. Könnten sie uns nun die fehlenden Lücken füllen?"
Snake lachte, bevor er antwortete.
"Das ist der Grund, warum sie uns herbeibefohlen haben? Sie wollten von uns eine Geschichte hören? Meine Fresse..."
Yukis Gesichtsausdruck änderte sich kein bißchen angesichts Snakes Taktlosigkeit.
"Ja, so haben wir uns das gedacht."
"Okay. Wir erzählen es ihnen.
Vor einem Jahr wurde ich nach Shadow Moses Island gesendet, um dort die Bedrohung durch ex-FOXHOUND-Mitglieder zu eliminieren, die die Anlage erstürmt hatten. Mein Einsatzziel war es, zwei Geiseln zu retten: DARPA-Chef Donald Anderson und ARMS-Tech Präsident Kenneth Baker. Bei beiden kam ich zu spät. Beide starben an einem Herzinfarkt. Aber vor ihrem Tod waren sie dazu in der Lage, mich über Metal Gear aufzuklären. Ihre beiden Firmen entwickelten und testeten es auf Shadow Moses Island. Mein Ziel wurde erweitert und der neue Plan besagte, Metal Gear zu zerstören. Ich erledigte die Arbeit, doch der einzige Überlebende der Terroristen konnte mit den Plänen von Metal Gear entkommen. Otacon und ich schafften die Flucht. Aber die Regierung verriet und verkaufte uns und setzte ein Kopfgeld aus. Wir hatten wohl eindeutig zuviel gehört."
"Wie ich es von den USA erwartet hatte." Yuki hatte nun ein grimmiges Gesicht. "So liege ich richtig, wenn ich behaupte, dass dieser einzige Überlebende die Pläne auf dem Schwarzmarkt verkauft hat und wir deshalb so viele Probleme mit neuen Metal Gears überall auf der Welt haben?"
Diesmal antwortete Otacon. Sehr schnell, damit Snake nicht die Gelegenheit bekam, noch mehr Schaden anzurichten.
"Das ist korrekt."
"So liege ich wieder richtig, wenn ich daraus den Schluss ziehe, dass Snake seinen Job entgültig erledigen will? Mit anderen Worten: So viele Metal Gears wie möglich zu vernichten und dass sie, Herr Emmerich, sich von der seelischen Last befreien wollen, dass sie für all das hier verantwortlich sind?"
Beide nickten, daher fuhr Yuki fort.
"Unsere Codeknacker haben die Information erhalten, dass sie inzwischen zwei weitere Metal Gears im Mittleren Osten auf eigene Faust zerstört haben und damit – als Ergebnis – den Konflikt zwischen zwei Staaten beruhigt haben. Wir in der UN wissen, wie ernst die Bedrohung durch Metal Gear ist. Die Welt steht am Rande eines neuen Weltkrieges. Sie beide arbeiten allein, ohne jegliche Hilfe. Sie haben nicht das nötige Geld und es wird in den nächsten Jahren noch schwieriger für sie werden, erfolgreich zu arbeiten. Das Kopfgeld macht es auch nicht leichter..."
Snake versuchte, sich selbst zu beruhigen, versagte jedoch auf ganzer Linie.
"Nun da sie es erwähnen... ja, stimmt! Natürlich! Warum bin ich nur nicht selbst darauf gekommen, dass der Job Gefahren birgt! Gott bin ich blöd... NATÜRLICH WISSEN WIR DAS!"
Yuki reagierte auf den Sarkasmus Snakes' gar nicht erst.
"Ich habe die Genehmigung, einen Vertrag mit ihnen zu schließen. Wenn sie ihn unterzeichnen, werden sie offiziell als UN-Organisation anerkannt. Sie werden volle finanzielle Unterstützung erhalten und haben völlige Handlungsfreiheit. Ihre Ausrüstung wird ebenfalls von uns bezahlt und sie werden unsere Satellitenverbindung nutzen können. Wie klingt das für sie?"
Otaocn und Snake sahen aus, als hätte man sie ins Gesicht geschlagen. Otacon fand als erster seine Sprache wieder.
"Cui bono?...Cui bono?..."
Für das erste Mal seit dem Gesprächsbeginn sah Yuki verwirrt aus.
"Was... Was bedeutet das?"
"Das ist Lateinisch und bedeutet: „Wem nützt es?". Ich meine damit, dass sie sicher auch davon profitieren. Geschenke verteilt niemand. Was sind ihre Forderungen an uns?"
Die UN-Repräsentantin sah wieder selbstbewusst aus.
"Oh. Darauf wollen sie hinaus. Ja, ähm, wir wollten der Organisation nur einen Namen geben. Sie wird „Philantropy" heißen. Das steht in der griechischen Verbindung mit Friede. Und sie werden mich als Mitglied in der Organisation dulden müssen. Das sind die einzigen Forderungen. Von ihnen abgesehen, haben sie völlige Entscheidungsgewalt."
Snake konnte es, wollte es nicht glauben. Worum ging es hier wirklich?
"Und nichts weiter? Wir werden offiziell anerkannt und haben die Erlaubnis, Metal Gears im Namen und unter dem Schutz der UN zu führen? Das können sie nicht ernst meinen! Wir sind als Terroristen gebrandmarkt und sie werden ernsthafte Probleme bekommen... wie ihnen sicherlich klar ist..."
"Das wissen wir. Die UN weiß es. Deshalb werdet sie offiziell anerkannt. Sie werden unterstützt. Aber sie werden als unabhängige Organisation für die UN arbeiten. Sie werden kein Teil in der UN werden, sondern nur anerkannt. Wir können es schließlich nicht riskieren, an Machteinfluss in der Welt zu verliren, vor allem nicht in den Staaten. Es ist eh schon schwierig genug. Aber sie sind auch eine große Chance für uns: Wir müssen etwas gegen Metal Gear unternehmen. Und Snake ist immerhin ein Söldner..."
"Snake ist kein Söldner! Er ist ein Mann mit Ehre!"
"Otacon, ist schon in Ordnung. Sie hat ja Recht. Ich bin ein stinknormaler Killer..."
"Aber..."
Snake warf ihm einen Blick zu und Otacon verstummte. Die Frau fuhr fort.
"Entschuldigung, ich wollte sie wirklich nicht erzürnen. Okay, wieder zum Geschäft: Ich will nur nocheinmal sagen, dass sie die einzigen Söld... err, Männer sind, die Erfahrung genug im Umgang mit einer Bedrohung wie Metal Gear haben. Sie sind ebenfalls dazu in der Lage, Orte mit hohen Sicherheitsvorkehrungen zu infiltrieren. Wir benötigen ihre Hilfe dringend. Und allein werden sie beide ebenfalls wenig erreichen. Richtig?"
Eine lange Gesprächspause folgte. Dann – endlich – begann Otacon zu sprechen.
"Wissen sie, es ist hart für uns, ihnen zu glauben. Natürlich haben sie Recht: Allein können wir die Kraft für einen langen Kampf nicht aufbringen. Wir haben dazu einfach nicht das Geld. Nicht die Ausrüstung. Für über ein Jahr sind wir die ganze Zeit vor Agenten oder Terroristen geflohen. Beide hassen sie uns. Es ist schwer zu glauben, dass wir nun von einer so mächtigen Organisation wie der UN unterstützt werden..."
Yuki nickte.
"Ich verstehe ihren Standpunkt."
Snake fühlte genau so wie Otacon, als sein Freund Yukis Angebotsfrage beantwortete.
"Dann werden sie uns verstehen, wenn wir ihnen sagen, dass wir das nicht auf der Stelle entscheiden können. Wir müssen das genauestens überdenken, weil wir ihnen nicht so einfach vertrauen können. Bitte verstehen sie uns."
"Natürlich. Nun, wenn sie ihre Meinung ändern, hier haben sie meine Codec-Frequenz. Die Nummer ist 140.41. Sie werden mich so direkt erreichen können. Wenn sie sich entschieden haben, rufen sie mich einfach unter dieser Frequenz.
Nun, ich muss los. Geschäfte warten nicht. Ich hoffe, sie ändern ihre Meinung, dass hoffe ich wirklich."
Sie stand auf, Snake und Otacon folgten ihrem Beispiel. Sie ergriff ihre Hände und wünschte ihnen eine gute Heimfahrt. Dann wandt sie sich ab und ging zur Tür. Auf der Schwelle drehte sie ihren Kopf nocheinmal und festete ihren Blick nocheinmal auf Snake.
"Es war schön, sie einmal persönlich getroffen zu haben. Sie sind genau so, wie ich sie mir immer vorgestellt habe... Langley und Rosewood werden sie zum Eingang führen. Auf Wiedersehen!"
Dann verließ sie den Raum. Die Wachen kamen herein.
"Bereit zu gehen?"
Snake und Otacon nickten und folgten den Männern. Auf dem Weg nach draußen dachte Snake über das Angebot nach.
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Endnotiz: Ich weiß, dass es ein bißchen langatmig ist,
aber es wird hundert pro spannend...
