Es war wieder einer diesen warmen Sommernächte, eigentlich nichts weiter besonderes doch heute war etwas anders als sonst. Ich fühle mich irgendwie beobachtet und dadurch unwohl. Ob das vielleicht an vielen Honigmet liegt, den ich schon getrunken habe?
Doch plötzlich kam mein Vater zu mir und riss mich aus meinen Gedanken als er sprach „Wieso sitzt du hier allein am Tisch? Du hast doch allen Grund zu feiern, heute ist dein Geburtstag.". „Ich komme sofort wieder, ich wollte mich nur kurz erholen." , log ich, in Wirklichkeit hatte ich keine Lust auf das ganze Geburtstagsfest und wollte nur noch meine Ruhe. Wahrscheinlich sah er mir an den Augen an, das ich nicht die Wahrheit sagte, aber er ließ mich mit den Worten „Das Fest kostete mich viele Septime und deine Verwandten sind wegen dir hierher gekommen, also beeile dich besser." in Ruhe. Er ging wieder.
Ich trank meinen letzten Rest Honigmet aus und ging ebenfalls in Richtung meiner Verwandten. Auf den Weg dorthin zwang ich mir noch ein Lächeln auf, um mein unwohlsein nicht allzu deutlich zu präsentieren. Ich begab mich zu dem Tisch an dem mein Onkel Brylan saß, er war ein großer, kräftiger Mann, mit langen weißen Haaren der seine besten Jahre schon hinter sich hatte und doch strahlte er immer noch eine gewisse Ernsthaftigkeit aus.
Als ich mich gerade gegenüber zu Tische setzten wollte, fragte er mich „Wie lief das Waffentraining, seit wir uns das letzte mal gesehen haben?". „Ich habe mich deutlich verbessert, unter meinen Freunden besiegt mich niemand mehr im Schwertkampf.", als ich es sagte, sah er wahrscheinlich meine Begeisterung. „Dann fordere ich dich heraus, um zu testen welche Fortschritte du wirklich gemacht hast." sagte er zu mir. Mein Herz hämmerte auf einmal wie wild gegen meine Brust, und ich fragte mich ob ich nicht zu voreilig war.
Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er schon die Holzschwerter geholt. Meine Verwandten wurden auf einmal neugierig und ich vernahm leises Gemurmel. Ich stand auf und half meinem Onkel die Tische beiseite zu Stellen. Als wir alles weggeräumt haben und genug Platz für den Kampf besaßen, begab ich mich in Richtung Mitte des provisorischen Kampf Feldes. Mein Onkel gab mir das Holzschwert mit den Worten „Heute ist zwar dein Geburtstag, doch zurückhalten werde ich mich keinesfalls.".
Das Hämmern meines Herzens verstärkte sich noch einmal und es fühlte sich so an als würde es mir gleich aus der Brust springen. Als jeder seine Position für den Kampf einnahm, blickte ich mich noch einmal um. Mein Blick blieb bei meiner Mutter stehen, ihr sah man an das sie sich um mich sorgte, ich lächelte um ihr zu signalisieren dass alles in Ordnung sei. Ich wandte meinen Blick von ihr wieder ab und sagte meinen Onkel „Lass uns beginnen.".
Kaum als ich diese Worte ausgesprochen habe, kam schon der erste Hieb von der Seite und traf mich am linken Arm. Fast genauso schnell wie der Hieb kam der Schmerz. Zum Nachdenken blieb mir aber keine Zeit , da der nächste Hieb nicht auf sich warten ließ. Dieses mal konnte ich den Schlag aber parieren und schaffte es sogar zum Gegenschlag aus zu holen, blieb aber erfolglos da mein Onkel den Schlag voraus kommen sah. Er drehte sich gekonnt zur Seite und schlug mir das Holzschwert diesmal gegen das rechte Bein. Er lachte höhnisch und sagte „Viel besser bist du ja nicht geworden.".
Mich packte die Wut und mein Körper fing zu beben an, doch ich blieb chancenlos da er wieder zu einen Schlag ausholte. Ich sah an seiner Mimik, das er es jetzt beenden möchte. Im letzten Moment als das Holzschwert in meine Richtung raste, sprang ich zur Seite und rollte mich ab. Es zerschellte als es im Gegensatz zu mir den Tisch traf. Er schaute mich verdutzt an, lachte aber kurz darauf laut los.
Als sich alle wieder beruhigt hatten, räumten wir alles dahin wo es vorher stand. Die Feier nahm wieder ihren gewohnten Lauf an. Mein Onkel kam zu mir und klopfte mir auf meine Schulter mit den Worten „Du hast dich gut geschlagen, aus dir wird vielleicht noch ein brauchbarer Schwertkämpfer.". „Danke, aber du hast mich recht chancenlos gelassen, mit deinen schnellen harten Hieben." sagte ich, fügte aber noch hinzu „ Es grenzt an einer Wunder das ich keine gebrochen Knochen habe.". Er lachte und sagte dann plötzlich im ernsten Ton „In einen Richtigen Kampf brauchst du auch auf keine Gnade des Gegners hoffen.". Er wandte sich von mir ab und ging zu den Krügen mit dem Honigmet.
Ich vernahm auf einmal ein Hungergefühl, der Kampf hat wohl mehr von mir abverlangt als ein paar blaue Flecken. Mein Blick wanderte zum Tisch mit dem Essen, ich begab mich auch sogleich zu diesen und nahm mir zwei Hähnchenkeulen. Ich verspeiste sie gerade genüsslich, als meine kleine Schwester zu mir kam. Sie fragte „Tut es noch sehr weh?" und verwies mich auf die stellen, wo ich jeweils getroffen wurde. „Ein wenig.", sagte ich zu ihr. Wir unterhielten uns noch ein wenig weiter, über belanglose Dinge.
Auf einmal sagte sie zu mir „Schau mal unser Onkel hat wohl zu viel Met getrunken.". Ich blickte auf und sah ihn schwankend in Richtung Wald laufen. Er wollte sich wohl nur erleichtern dachte ich mir. Wir nahmen das Gespräch wieder auf und unterhielten uns weiter.
Nach etwa 10 Minuten, vernahmen wir einen Schrei aus dem Wald. Alle wurden sofort still. Mein Onkel taumelte aus dem Wald und viel zu Boden. Er war schwer verletzt und hatte augenscheinlich schon viel Blut verloren. Noch bevor aber irgendjemand in seine Richtung eilen konnte um ihn zu helfen, passierte es. Es traten drei Gestalten aus dem Wald, sie hatten eine unnatürlich bleiche Haut, Fangzähne, orange rötliche Augen und hatten jeweils ein Schwert in der Hand. Ihnen folgten aber noch zwei Hunde, wenn man sie so nennen kann dachte ich mir. Das Fell von ihnen war schwarz, sie besaßen viele lange reißzähne artige Zähne und die leuchtenden roten Augen ließen mich erschauern.
Mein Vater war der erste, der reagierte und schrie „Nimm deine Schwester und Mutter und renn in das Haus, Aaron. Verschließe die Tür und öffne sie nicht.". Ich gehorchte packte meine Schwester und zog sie in Richtung des Hauses, meine Mutter wartete hier schon auf uns. Einige meiner Verwandten rannten ebenfalls in das Haus, um Schutz zu suchen.
Ich beobachte vom Fenster aus was sich außerhalb des Hauses abspielte. Mein Vater und einige andere Männer hatten ihre Waffen beisammen geholt und waren bereit für den Kampf. Die Vampire sahen sichtlich gelangweilt aus von dem was sie sahen, jedoch setzten sie sich in Bewegung und griffen an. Zwei meiner Verwandten beide mit einem Schwert bewaffnet, waren zu voreilig und griffen ebenfalls an. Dies wurde ihnen zum Verhängnis, noch bevor sie irgendwie handeln konnten lagen sie schon Tod auf dem Boden. Die Vampire streckten sie sofort nieder.
Mein Vater und die Restlichen zwei Männer blieben zum Glück geduldiger, was ihnen aber auch nicht half. Die Hunde kamen heran gerannt und griffen meinen Vater an. Er schlug mit seinem Schwert auf einen der Hunde ein und verletzte diesen, was ihn aber nicht weiter störte. Der andere Hund der meinem Vater anspringen wollte, hatte weniger Glück und wurde mit einen Hieb in zwei Teile gespalten.
Die anderen zwei Männer kämpften gegen die jungen Vampire und schlugen sich bis zum Eingreifen des Vampirs recht wacker. Da er kurzen Prozess mit ihnen machte und den einen den Kopf abschlug sowie den anderen das Schwert durch die Brust rammte.
Sie wandten sich schließlich meinen Vater zu, der den letzten Hund bis dahin tötete. Der Vampir den ich für den Anführer hielt, ging in die Richtung meines Vaters. Seine linke Hand leuchtete rötlich auf und ein roter Strahl traf meinem Vater. Ich sah in seinen Augen das ihn die Lebenskraft ausgesaugt wurde, da sie an Glanz verloren. Er sackte schließlich auf die Knie nieder und der Vampir hörte auf. Er näherte sich ihm, bis er vor ihm stand und wollte ihm gerade mit einem Schwerthieb töten. Als mein Vater mit seiner letzten Kraft die er besaß, einen Dolch hervor holte und dem Vampir diesen in die Brust rammte. Der Vampir war so erzürnt und überrascht darüber das er meinen Vater das Schwert in den Hals sowie in die Schulter stieß. Er sackte danach Tot zu Boden.
Ich musste ungläubig mit ansehen wie mein Vater Tod auf dem Boden lag und der Vampir sein Schwert aus der Schulter von ihm zog.
Eine Hand packte mich unerwartet von hinten und ich zuckte zusammen. Es war meine Mutter, sie hatte ein Tränen bedecktes Gesicht. Sie sprach zu mir: „Geh von dem Fenster weg und hilf uns die Tür wie die Fenster zu verbarrikadieren.". Ich nickte und begab mich sogleich zu den naheliegenden Schrank, den ich sofort in Richtung Tür schob.
Noch bevor ich aber zu der besagten Tür gelangen konnte, wurde sie aus den Angeln gerissen und flog in den Raum hinein. Sie traf einen Verwandten, der durch die Wucht der Tür mit durch den Raum geschleudert wurde und schließlich durch den Aufprall an der Wand zum stoppen kam. Er rührte sich nicht mehr.
Meine Aufmerksamkeit lag aber woanders und zwar bei der Tür. Die drei Vampire kamen herein und griffen sofort die naheliegenden Personen an. Dies verschaffte mir die Zeit, meine Schwester in das Hinterzimmer zu bringen.
Als ich mich jedoch gerade umdrehte, sah ich im Augenwinkel etwas Blitzendes in meine Richtung fliegen. Ich sprang zur Seite, offensichtlich im letzten Augenblick da die Klinge meinen Arm noch getroffen hatte. Blut floss aus einer kleinen Wunde heraus. Der junge Vampir griff erneut an und setzte zum Hieb an. Ich schnappte mir den Stuhl der neben mir stand und warf den Stuhl in die Richtung des heran nahenden Vampires. Dieser konnte nicht schnell genug ausweichen und wurde getroffen, der Aufprall ließ ihn zu Boden gehen.
Ich wandte mich von ihm ab und schaute in die Ecke in der meine Mutter sowie ein Verwandter von dem anderen jungen Vampir gedrängt wurden. Als ich gerade in die Richtung eilen wollte um zu helfen, vernahm ich einen Schrei hinter mir. Es war meine Schwester, sie wurde von dem Vampir aus dem Zimmer gezerrt. Er hielt ihr die Klinge an den Hals und rief: „Ergib dich und deiner Schwester wird nichts geschehen, doch weigerst du dich töte ich sie.". Ich ergab mich.
Kurze Zeit darauf wurden wir alle zusammen getrieben und sollten uns die Mitte des Raumes begeben, was wir auch taten. Der junge Vampir den ich zu Boden gebracht hatte funkelte mich währenddessen böse an, unternahm jedoch nichts. Die anderen beiden unterhielten sich, ich konnte aber nicht verstehen worüber sie sprachen. Derweil dachte ich fieberhaft darüber nach, was ich jetzt für Möglichkeiten habe um uns aus dieser Situation zu befreien, doch mir viel nichts ein.
Das Gespräch der zwei Vampire endete inzwischen und der Anführer widmete sich meinen Verwandten zu. Noch bevor er reagieren konnte rammte der Vampir ihm seine Fangzähne in den Hals. Er ist immer blasser geworden als ihm das Leben ausgesaugt wurde und zuckte noch ein paar Mal bevor er leblos zu Boden sank. Der Vampir wandte sich danach meiner Mutter zu. Ich sprang auf und wollte ihn von ihr wegstoßen was aber bei den Versuch blieb, da er mich mit einen Stoß gegen die Wand schleuderte. Ich konnte nur noch sehen wie er meiner Mutter ebenfalls das Blut aus sagte und ich wurde ohnmächtig.
