Cold hard heart
Eine Fanfiction von Tigraine
Prolog
… Langsam strich er ihren dunkelroten Umhang von ihren schmalen Schultern und berührte ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss. Sie spürte, wie ihr Körper unter seinen starken Händen bebte und sie wollte mehr. Mehr von ihm, mehr von seinen Händen und vor allem mehr von seinem…
„Wie konnte sie mir nur so was schenken???" Hermine legte das Buch zur Seite, welches Lavender ihr an ihrem Geburtstag mit einer Eule hatte zukommen lassen. Als Gruß war nur ein Spruch auf der ersten Seite des Buches zu finden: Liebe Hermine! Das nenne ich leichte Lektüre. Genieße es. Alles Gute zum Geburtstag!!! Lavender
Natürlich hatte sie angefangen sich durch das dicke Buch zu kämpfen. Aber von Seite zu Seite wurde es immer kitschiger und.. Nun, Hermine konnte einfach nicht weiter lesen. Da standen Worte drin, die ihr die Schamesröte ins Gesicht trieben. Und so was las Lavender also statt der Bücher, die man in der alles umfassenden Hogwartsbibliothek finden konnte? Hermine schüttelte unbewusst den Kopf. Diese Bücher waren anrüchig, klischeehaft und wirklich außerordentlich schlecht geschrieben. Aber sie machten süchtig.
Seufzend schlug sie den Wälzer wieder auf. Sie war irgendwo in der Mitte angelangt und hatte sich schon in einigen solcher Szenen wacker gehalten. Es war eigentlich kein Wunder, dass Lavender und Parvati überall lüsterne Blicke sahen. Diese Bücher manipulierten förmlich den Verstand.
… Die laue Sommernacht wehte einen umschmeichelnden Wind über ihre nackten Körper. Ihre Herzen schienen im Einklang zu schlagen und während dies eine so natürliche Reaktion war, musste sie daran denken, wie alles angefangen hatte. Zwischen ihnen.. Damals hätte sie es nicht für möglich gehalten. Sie hatte ihn verabscheut. Doch jetzt, wo sie seine Qualitäten – Oh, seine Händen schienen überall zu sein – kannte, wusste sie es war die richtige Entscheidung gewesen, ihre Missgunst beiseite zu legen…
Hermines Augenbrauen waren in die Höhe geschossen. Das Buch wurde von Minute zu Minuten unrealistischer. Nicht, dass es das nicht schon von Anfang an gewesen wäre. Aber wer würde einen verhassten Menschen plötzlich sympathisch finden, nur weil er – wie das Buch sagte – eine Bombe im Bett war?
Wieder legte sie ihr Geschenk aus der Hand. Sie las tatsächlich seit zwei Tagen darin. Immer mit einigen Unterbrechungen, weil sie sich überzeugen wollte, das Buch sei ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack. Warum hatte sie das Teil dann schon wieder aufgeschlagen und in ihrem Schoß liegen??
… Sie spürte das Zittern, das durch seinen Körper lief und wurde selbst von einer Welle der Ekstase erfasst…
„Hermine!!" Erschrocken fiel dem Mädchen das Buch aus den Händen. Hastig ging sie zur Tür und lugte heraus. Ihre Mutter stand im Gang und deutete auf ihre Armbanduhr.
„Was denn Mom?"
„Liebes, wir müssen los. Hast du die Zeit vergessen? Beeilen wir uns nicht wirst du deinen Zug nach Hogwarts verpassen." Ihre Mutter lächelte, als sie das gerötete Gesicht ihrer Tochter sah. „Alles in Ordnung mit dir? Du bist so rot!?"
Hermine ließ ein quietschendes Geräusch vernehmen, sagte sie müsse ihre Koffer holen und flüchtete zurück in ihr Zimmer. Ihre Mutter hatte ihre heißen Wangen also gesehen. Wie peinlich!
Schnell schnappte sie ihre Taschen, nahm ihren Kater Krummbein auf den Arm und warf dem Buch auf ihrem Bett einen bösen Blick zu. Sie würde es sicher nicht mitnehmen. Es nahm zu viel Platz in ihren Gedanken ein. Und vor allem: So eine aufopferungsvolle Liebe würde es in der Realität nie geben.
Als sie draußen ankam und ihr Vater ihr Gepäck im Wagen verstaut hatte, sah sie sich noch einmal um. Ihr sechstes Jahr in Hogwarts begann und sie würde ihr zu Hause für ein ganzes Jahr nicht mehr sehen. In dieser Zeit würden ihre Eltern sicher einmal einen Blick in ihr Zimmer werfen… UND DANN DAS BUCH AUF IHREM BETT SEHEN!! Erschrocken lief sie zu ihrer Mutter, die gerade die Vordertür abschließen wollte.
„Mom, warte! Ich hab noch etwas vergessen.." Sie hastete die Treppe noch mal nach oben und schnappte sich das Buch vom Bett. Sie musste es aus der Reichweite ihrer Mutter bringen. Außerdem.. Ein wenig neugierig war sie schon auf das Ende der Geschichte. Ja, vielleicht war es weitab von dem, was in der Realität geschehen konnte. Aber trotzdem durfte man doch davon träumen!?
Tbc..
