Hallöle! Ich bin, als ich meine Fanfic „Leben Lernen" vor fast einem Jahr beendet habe, nach einer Fortsetzung gefragt worden. Aber eigentlich war ich der Ansicht, dass die Geschichte ihr Ende hat, und dass es auch ein gutes, eben ein "Happy End" ist. Bei dieser Meinung blieb ich fast ein Jahr. Dann, kürzlich, ich weiß nicht wie und warum, fiel mir die Fanfic wieder ein – und kaum zu glauben, eine Idee für eine Fortsetzung. Und wie sich das gehört, hab ich angefangen sie aufzuschreiben. Keine Ahnung, obs euch (noch) gefällt. Auf jeden Fall viel spaß damit!
DISCLAIMER: wie üblich is nur der mist von mir, den ich auch persönlich verzapft hab und für den ich gerade steh. Alles von Tolkien gehört Tolkien bzw. seinen Erben(die Schweine, die habens gut!), die Liedtexte sind ebenfalls nicht auf meinem Mist gewachsen. Mir gehört Emilia. Und was ich sonst noch so erfinde. Für alle anderen eventuell vorkommenden übernehme ich gezwungenermaßen Haftung. Have fun!
Sterben Lernen18-Vorspann/Abspann Fortsetzung
Es ist das Leben
Das ihr das leben nennt
Es ist die Wahrheit, leider
Wenn das mit seiner Lüge stimmt...
(Wohlstandskinder)
...Ich lächele. Und dann küsst er mich. Wir sind verheiratet, zuckt es mir durch den Kopf. Verheiratet. Für immer. Für immer und ewig, für immer, immer, im-
ZISSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSHHHHHHHHHHH!
Das dritte immer bleibt mir im Hals stecken. Vollkommen fassungslos löse ich mich aus seiner Umarmung, und noch fassungsloser starre ich auf das Brandloch von gut 10 cm Durchmesser, das sich auf Höhe meines Herzens in mein Kleid gefressen hat(und nebenbei: extrem weh tut). Noch fassungsloser registriere ich die lila-blauen Flämmchen, die noch immer am Rand des Loches züngeln und meine darunter zu Tage gekommene Haut allmählich von „leicht angebruzzelt" zu „gut durch" verfärben. Sehr gut durch.
Zum Glück bin ich nicht die einzige, die mit diesem –tja, was auch immer das war- nicht wirklich gerechnet hat. Legolas schaut genauso verwirrt. Mit groß aufgerissenen Augen mustert er den langsam größer werdenden Brandfleck – und die Haut, die darunter zu kokeln beginnt.
Eigentlich müssten wir jetzt etwas sagen, etwas wie „OH MEIN GOTT!" oder „HILFE!" oder auch eine von diesen in solchen Situationen wahnsinnig sinnvollen Feststellungen wie „MEIN KLEID BRENNT!"
Das Schicksal, der Zufall, oder was auch immer sich für so was zuständig fühlt – er/sie/es nimmt uns die Entscheidung ab, weil nämlich just in dem Moment
ZISSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSHHHHHHHHHHH!
ein zweiter Blitz(ah, das war das also) durch mein Kleid (UND MICH!) zuckt, und diesmal brennt nicht nur das Kleid endgültig. Es tut auch noch WEH. Und jetzt kann ich auch was sagen: „AUAAAAA!"
Und jetzt steht auch Legolas nicht mehr so starr in der Gegend rum. Im Gegenteil, auf einmal ist er wahnsinnig aktiv: er versucht die Flammen auszuklopfen(lässt es aber gleich wieder, weil es sau weh tut), plärrt nach Galadriel, schreit nach Gimli, flüstert mir Trostworte zu, schleift mich zum Meer, plärrt (lauter) nach Galadriel und Gimli, schöpft Wasser, kippt es über mein Kleid, lässt es aber NICHT gleich wieder, obwohl es noch schmerzhafter ist als das Flammen ausklopfen-
Er ist nicht aufzuhalten. Und da sagt man immer, Männer wären nicht fähig, mehrere Dinge zugleich zu tun! Und als dann (ZISSSHHH!) ein dritter Blitz durch mich zuckt, verstärkt er seine Tätigkeit nur noch. Es ist faszinierend, er benimmt sich – ja, wie was eigentlich? Wie ein kleines wuselndes emsiges Irgendwas, eine Ameise vielleicht, oder eine Biene.
Irgendwann hört er aber doch auf, und das gleich aus mehreren Gründen:
1. Weder Galadriel noch Gimli sind, trotz wirklich LAUTSTARKEM Geplärre aufgetaucht
2. mein Kleid brennt immer noch
3. es zucken immer noch lila Blitze durch mich durch
4. mich scheint das alles gar nicht zu interessieren.
„BIST DU WAHNSINNIG?" schreit er mich jetzt an. Ich reagiere immer noch nicht. Als ihm das klar wird, wird sein Ton gemäßigter: „Liebling, ist alles in Ordnung mit dir? Emilia?"
Ich reagiere immer noch nicht. Ich mache das nicht aus böser Absicht. Es ist auch nicht so, dass ich ihn nicht hören würde. Ich höre ihn schon. Ich realisiere es auch. Es ist auch nicht so, dass ich vor Schmerz komplett gelähmt wäre. Die Blitze tun schon weh, das schon, und wie, aber ich könnte noch etwas sagen. Könnte. Aber dann müsste ich schreien, glaube ich.
Und außerdem weiß ich auch gar nicht, was ich sagen soll. Alles wirkt seltsam entrückt. Ich weiß, dass Gimli weiter unten am Strand spazieren ist, außer Hör- und Sichtweite. Und Galadriel sitzt mit Celeborn auf ihrer Veranda, trinkt Wein mit ihm (Rod, diese Schweine, ganz ohne mich). Der Rest der Elben sitzt grad bei den Valar und hört sich die Geschichten aus dem ersten Zeitalter an(das übliche wehleidige Gejammer um die zwei Bäume und die Silmaril, zum Kotzen, dieses Selbstmitleid)...
Irgendwie oder irgendwoher weiß ich genau wo gerade was passiert. Alles ist klar, und doch irgendwie seltsam verschwommen. Als wäre ich überall – und doch nirgends(und bitte alles gleichzeitig). Als SCHWEBTE ich...
Oh, shit. Na toll. Als mir der Gedanke kommt, ist es aber auch schon fast zu spät. Ich bin ganz leicht auf einmal, der leiseste Windhauch kann mich meterhoch wirbeln. Was er natürlich auch tut. Legolas steht weit, weit unter mir. Ich beginne zu begreifen, als ich Legolas schreien höre, was, verstehe ich schon nicht mehr. „Ich liebe dich", flüstere ich leise und seltsam ruhig. Als hätte ich gewusst, dass es so kommen würde...
Korrektur: es ist bereits zu spät.
