Email: .net
Disclaimer: Die Figuren und Textzeilen, die den Harry Potter Bänden entnommen wurden gehören J.. Ich schreibe diese Geschichte nur zu meinem und eurem Vergnügen und verdiene an ihr auch kein Geld.
Inhalt: Minerva McGonagall wird auf einem Kontrollgang durch Hogwarts von Amycus Carrow überrascht und gefoltert. Als Snape hinzukommt schwebt sie bereits ernsthaft in Lebensgefahr. Das ganze hat für alle Beteiligten ungeahnte Folgen.
Kapitel 1
Leise fluchend stapfte Minerva die kleine goldene Wendeltreppe zu Dumbledores Büro hinauf. Warum konnten diesem Mann seine genialen Geistesblitze nicht dann einschießen, wenn auch normale Menschen wach waren. Um halb drei Uhr nachts hatte eine riesige Schleiereule solange gegen ihre Fensterscheibe gepocht, bis sie ihr widerwillig Einlass gewehrte. Ihren müden, alten Körper zu deratigen nächtlichen Aktivitäten zu bewegen, hatte sie enorme Kraft gekostet. Dumbledores Briefchen war nicht besonders aussagekräftig gewesen.
Liebe Minerva,
Ich muss sie sofort in meinem Büro sprechen. Es handelt sich um ein Anliegen von äußerster Dringlichkeit.
Danke Albus
Und so stapfte sie nun in ihren mit Schottenkaro überzogenen Plüschpantoffeln durch das ausgestorbene Hogwarts. Ihr war kalt und ihre Laune hatte ihren nächtlichen Tiefpunkt erreicht, als sie vor de Tür des Schuldirektors angekommen war. Mit einem kräftigen Pochen, tat sie ihre Gegenwart kund, woraufhin Dumbledore mit einem strahlenden Lächeln die Tür öffnete. Doch das hob ihre Laune nicht wirklich, obwohl es Zeiten gegeben hatte, in denen das anders gewesen wäre. Doch nun war es ihre eiserne Loyalität zu ihm, die sie auf diesen Turm getrieben hatte.
Eine schwarze von silbernen Fäden durchzogene Strähne fiel ihr ins Gesicht und der Blick den sie ihm darunter zuwarf sprach Bände von dem, was ihr der Anstand gebot hinunter zu schlucken. Albus lies sich davon nicht aus der Ruhe bringen, er hatte es sich schon lange abgewöhnt sich durch die Lappalien anderer von seinen Plänen abbringen zu lassen.
Minerva betrat das Büro, dessen silberne sirrenden und summenden Geräte im Mondlicht noch eigentümlicher wirkten.
„Bitte setz dich!", sagte er und mit einem leichten Schwung seines Zauberstabes rückte er einen Stuhl für Minerva zurecht.
„Wir sprachen darüber", begann er und strich gedankenverloren über seinen langen, silbernen Bart, „jemanden ins Ministerium einzuschleusen"
Dumbledore lächelte, wie ein kleiner Junge, der seinem Freund das fertig zusammengesetzte Modellflugzeug zeigte und auch der mangelnde Enthusiasmus seines Gegenübers konnte seine Begeisterung nicht dämpfen.
Genervt erwiderte Minerva: „Albus, ich bin alt, aber nicht senil. Wir haben bereits festgestellt, dass wir niemand geeignetes kenne und eine permanente Einnahme des Vielsafttrankes unangenehme Nebenwirkungen hätte und wir unabhängig davon nicht wüssten in wen sich der Betreffende verwandeln sollte. Ich verstehe nicht was sich gerade jetzt", sie warf einen bedeutungsschweren Blick in Richtung Uhr, „daran geändert haben soll."
„Ich hatte gearde jetzt eine Idee und ich muss trotz aller gebotenen Bescheidenheit gestehen, dass ich sie für genial halte.", erwiderte er und lächelte selbstzufrieden in sich hinein.
„Albus ich bin müde. Wenn du mir nicht sofort sagst, was du willst, dann lege ich mich wieder in mein Bett."
Albus sah sie einen Augenblick eindringlich an, dann sagte er: „Du wirst dich ins Ministerium schleichen."
Sie zog müde eine Augenbraue hoch, „Wag es nicht diese Farce noch länger hinaus zu zögern"
„So würde ,man dich natürlich sofort erkennen.", erklärte er ohne Eile. „Aber ich gedenke dich verjüngen zu lassen. Ich . . ."
Minerva war aufgestanden und ging zur Tür. Sie sah resigniert zurück zu ihm über ihre Schulter und sagte leise: „Albus, sag noch ein Wort und ich lasse dich ins SanktMungos einliefern." Sie griff nach der Türklinke.
„Minerva, niemand würde dich erkennen. Sie wissen nicht wie du damals ausgesehen hast. Es ist genial"
Sie hatte innegehalten.
„Ich habe mit Severus gesprochen, er könnte den entsprechenden Trank brauen, der im übrigen wirklich schwierig ist"
Minerva runzelte die Stirn. Es erstaunte sie nicht, dass Dumbledore von ihr erwartete für ihn im Ministerium spionierte. Doch das er als gegeben voraussetzte, dass sie etwas trinken würde, das Severus Snape gebraut hatte, war auch für seine Verhältnisse dreist.
„Du weißt, was ich von ihm halte", sagte sie kühl.
Albus sah sie direkt an. „Du vetraust meinem Urteil noch immer nicht?"
Sie erwiderte seinen Blick, nach einer Weile sagte sie: „Nicht in diesem Fall"
„Es gibt diesen Fall nicht. Entweder vetraust du mir oder du tust es nicht. Du weißt, wie viel ich ihm anvertraue", erwiderte er, doch sie unterbrach ihn, diesmal lauter, wütender:
„Und du weißt ganz genau, was ich davon halte!"
Doch er lies sich nicht beirren. „Wenn er uns verrät, sind wir am Ende, wenn wir auf seine Hiflfe verzichten ebenso. Severus ist loyal, ich weiß das"
Minerva sagte bitter: „Du würdest mein Leben darauf verwetten, nicht war?"
Albus nickte.
Minerva wusste genau, wie dieses Gespräch enden würde. Unbedingte Loyalität war eine Eigenschaft auf die sie sich etwas einbildete. Doch gelegentlich nagten Zweifel an ihr, ob sie die Grenze zwischen Loyalität und Naivität tatsächlich noch klar erkannte. Sie setzte sich wieder auf den Stuhl.
„Ich höre", doch als Dumbledore lächelte, sagte sie schnell: „Es ist noch nichts entschieden"
Snape hob nicht einmal den Kopf, als sich die Kerkertür öffnete und sagte nur: „Ich habe gerade eine Wette verloren. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie es tun."
Minerva kam auf ihn zu und sah ihn durch ihre quadratischen Brillengläser fest an.
„Haben Sie geglaubt mir fehle der Mut?", fragte sie.
„Nein eher das Vertrauen!", entgegnete er und sah ihr dabei in die Augen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken.
Minerva erwiderte ebenso ungerührt: „Ich habe mich entschieden ihnen zu vertrauen."
„Sie wissen so gut wie ich, dass man sich dazu nicht entscheiden kann."
Seine schwarzen, strähnigen Haare fielen ihm ins Gesicht, in dem seine scharf geschnittene Hakennase prangte.
„Gut dannweihe ich sie mal in das Kleingedruckte ein, dass Dumbleodre, wie ich ihn kenne ausgelassen hat. Die Einnahme eines solchen Trankes ist niemals", er verzog das Gesicht zu einem schmalen Lächeln, „auch unter anderen Umständen, ungefährlich ist"
Minerva regte sich nicht und ignorierte den Reflex die ganze Sache abzublasen.
Er fuhr fort: „Ich kann nicht genau sagen, wie lang die Wirkung anhält. Eine Spanne von dreißig Jahren habe ich noch nie versucht. Ich weiß nicht wie genau sich der Rückverwandlungsprozess vollziehen wird. Es ist möglich, dass Ihr Körper einer solchen Belastung nicht mehr gewachsen ist."
„Wollen Sie mir Angst machen, Severus?" fragte sie iund sah ihm offen ins Gesicht.
Er kräuselte leicht den Mund und meinte spöttisch: „Ich möchte nur nicht, dass Sie mir unterstellen Sie vergiftet zu haben. Sie allein tragen das Risiko."
Minerva schluckte ihre Beklemmung und Stolz hinunter.
„Schwören Sie den unbrechbaren Schwur, dass Sie diesen Trank, nach besten Wissen und Gewissen brauen werden?"
Snape erwiderte süffisant: „Sie haben also beschlossen mir zu vertrauen, soso"
Sie lies sich nicht verunsichern, „Schwören Sie?"
Noch immer verächtlich schmunzelnd, kam zu ihr herüber geschritten und umfasste ihre rechte Hand fest mit der Seinen.
Minerva zog ihren Zauberstab hervor, deutete auf ihre Hände und sprach: „Werden Sie, Severus Snape, diesen Trank nach bestem Wissen und Gewissen brauen?"
Ein rotes Leuchten hatte sich um ihre Hände gelegt.
„Das werde ich.", antwortete er schlicht und eine rote Flammenzunge schoss aus ihrem Zauberstab hervor, wand sich in einer festen Kette um ihre Hände.
„Werden Sie diesen Plan ohne Vorbehalte unterstützen und soweit Sie es vermögen für meine Sicherheit sorgen?"
Er machte sich nicht die Mühe sein hämisches Grinsen, ob ihrer Vorsicht, zu verbergen, doch er sagte: „Das werde ich."
Eine zweite Kette verband sie und verschwand kurz darauf durch einen Ruck von Minervas Zauberstab mit der ersten.
Zwei Wochen später standen sie sich erneut im Kerker gegenüber. Severus hielt ihr einen kleinen Glasflakon entgegen, den sie zögernd ergriff, während sie den Eindruck hatte eine Mutprobe absolvieren zu müssen. Entschlossen entkorkte sie die Flasche und schluckte mit dem trank auch ihre letzten Zweifel hinunter.
Kaum hatte der Trank ihre Magengrube erreicht, begann es in ihrem Inneren schrecklich zu Brennen und ein Schauer lief ihr über den ganzen Köper. Sie spürte, dass ihr schwindelig wurde und konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. Ihr Blickfeld engte sich immer weiter ein, bis nur noch Snapes Gesicht auf sie herab starrte, doch sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, denn kurz darauf breitete sich ein ungeheurer Schmerz in ihr aus, der ihr das Bewusstsein raubte.
Al sMinerva das Beuwsssein wiedererlangte, lag sie auf dem Rücken. Unwillkürlich tastete sie nach ihrem Zauberstab, der noch immer in ihrem Umhang war. Ein seltsames Gefühl sagte ihr, dass etwas nicht stimmte. Vorsichtig setzte sie sich auf und stellte fest, dass ihr außer einem leichten Dröhnen im Schädel nichts fehlte und ihr das Aufsetzten sogar erstaunlich leicht fiel. Sie versuchte sich krampfhaft zu erinnern, was zuletzt geschehen war.
Der Kälte und den grün überwucherten Mauern nah zu urteilen befand sie sich im Kerker. An den Wänden hingen Regale auf denen in einer gelblichen Flüssigkeit eingelegte Tiere im trüben Dämmerlicht schwammen.
Zitternd erhob sie sich, dohc gerade, als sie durch die Tür gehen wollte, stieß sie mit Snape zusammen, auf dessen Gesicht ein ihr völlig unbekannter Ausdruck von Besorgnis lag.
Allmählich bahnten sich die Erinnerungen den Weg durch ihre Gehirnwindungen zurück in ihr Bewusstsein. Sie blickte hinunter auf ihre Hände. Altersflecken und Falten waren nahezu verschwunden, an ihre Stelle war feste Haut getreten. Vorsichtig betastete sie ihr Gesicht. Mit demselben Ergebnis, sie war jung. Nun jung war vielleicht zu viel gesagt, sie müsste vierzig sein, aber aus der Perspektive einer 70 jährigen Frau, war das jung.
Snape beobachte sie angespannt, als sie sich ihm zuwandte sagte er: „Sie sollten einen Blick in den Spiegel werfen", dann zögerte er, als müsste er mit sich ringen die nächsten Worte auszusprechen. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen."
Er deutete auf die Damentoilette auf dem Gang. Ohne ein Wort zu sagen ging sie mit zitternden Schritten über den Flur und nahm ganz bewusst ihr neues Körpergefühl in sich auf. Ein Blick in den Spiegel lies ihren Atem stocken. Es war lange her, so unendlich lange her. Der Zahn der Zeit hatte mehr Spuren an ihr hinterlassen gehabt, als ihr bewusst gewesen war. Die Haut unter ihren Augen war glatter und fest, die Lippen voller, der Hals straffer. Sie ging wieder hinaus zu Snape, der er sie für ihn ungewöhnlich schlichter Verwunderung ansah.
„Ich gehe zu Dumbledore und sage ihm, dass es geklappt hat.", sagte sie.
Snape kräuselte die Lippen ein wenig und sagte: „Ich denke nicht, dass es nötig sein wird ihn darauf hinzuweisen."
